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She-Hulk: Die Anwältin - 1x06: Nur Jen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Just Jen
Episodennummer: 1x06
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 22. September 2022
Drehbuch: Kara Brown
Regie: Anu Valia
Besetzung: Tatiana Maslany als Jennifer Walters / She-Hulk, Ginger Gonzaga als Nikki Ramos, Jameela Jamil als Titania, Renée Elise Goldsberry als Mallory Book, Nicholas Cirillo als Cousin Ched, Trevor Salter als Josh Miller, David Pasquesi als Mr. Immortal, Patti Harrison als Lulu, McKenzie Kurtz als Heather, Abigail Esmena als Bridesmaid #2, Heidi Rew als Ex-Wife #1, Lucia Scarano als Ex-Wife #2, Bree Shannon als Ex-Wife #3, Schwanda Winston als Ex-Wife #4, Gregory Nassif St. John als Ex-Husband #1, Daniel Annone als Bartender, Sean Goulding als Lab Worker #1, Justin Randell Brooke als Lab Worker #2 u.a.

Kurzinhalt: Jennifer Walters wird zu einer Hochzeit eingeladen. Sie beschließt, das von Luke für sie geschneiderte Kleid zu tragen, und als She-Hulk zu erscheinen. Dann jedoch ersucht Lulu sie, "nur" Jen zu sein, um ihr bei ihrer eigenen Hochzeit nicht die Show zu stehlen. Jennifer tut ihr Möglichstes, um diesem Wunsch zu entsprechen – dann jedoch taucht Titania unverhofft, als Gast des Bräutigams, dort auf. Als sie die betrunkene Jen angreift, sieht diese keine andere Wahl, als sich in ihr grünes alter Ego zu verwandeln, um ihrer Konkurrentin eine – weitere – Lektion zu erteilen. Währenddessen vertreten Mallory und Nikki einen Unsterblichen vor Gericht. Dieser wird von mehreren Frauen, und einem Mann, geklagt, weil er sich aus den jeweiligen Beziehungen und teilweise Ehen davongeschlichen hat, in dem er seinen angeblichen Tod inszenierte…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Beginnen wir mit der Nebenhandlung rund um den Unsterblichen. Den dortigen Ansatz fand ich nämlich eigentlich gar nicht mal so schlecht. Theoretisch ließe sich das zwar auch mit jemandem ohne unsterbliche Kräfte in ähnlicher Form erzählen, aber eben dadurch erhält seine Taktik, seine jeweiligen Beziehungspartner zu verlassen, nochmal ein bisschen zusätzlichen Reiz. Die Szene wo er sich, um sich vor dem unangenehmen Gespräch mit seiner eigenen Anwältin zu drücken, aus dem Fenster schmeißt, war zudem der einzige ansatzweise (mit der Betonung auf ANSATZWEISE) gelungene Gag der Folge. Leider aber artet die Handlung daraufhin zu einer reinen Karikatur auf, bei der nicht nur Mr. Unsterblich, sondern auch seine Verflossenen, gar nicht gut wegkommen. Schlimm genug, dass man die genaue Vorgehensweise im Hinblick auf das Vortäuschen seines Todes nicht auch nur ansatzweise hinterfragen darf, aber der Verlauf der Verhandlung selbst war lachhaft – insbesondere auch, was Nikkis Taktik betrifft, mit der uns die Episode von ihrer Cleverness und ihrem Talent überzeugen will. Das ist aber echt mal sowas von in die Hose gegangen.

Apropos in die Hose gehen: Die Hochzeit war für mich leider ein ziemlicher Rohrkrepierer. Auch hier war mir alles zu überzeichnet, als dass ich auch nur irgendwas davon hätte ernst nehmen können. Dies gilt insbesondere für die Art und Weise, wie Jen von allen – insbesondere Lulu – behandelt wird. Mir war das alles zu übertrieben, oder weder eine allfällige Kritik, oder auch ein möglicherweise daraus resultierender Humor (falls das die Absicht gewesen sein sollte) sind bei mir angekommen. Auch aus der Ankunft von Titania wollte dieser Handlungsstrang kein Plus beziehen – zumal der Kampf zwischen ihnen derart unspektakulär, ja richtiggehend fad war. Auch alles rund um die Intelligencia war mir zu überzeichnet. Hier schafft "She-Hulk" das Kunststück, in meinem Fall ja eigentlich zum Chor zu predigen, die Message aber so laut hinauszuschreien, dass selbst ich meine Ohren verschließe. Einzig die abschließend gezeigte Verbindung zum Labor, wo man – so schien es mir – an einem Weg arbeitet, um She-Hulk ihre Kräfte zu nehmen, war ansatzweise interessant. Gerade auch im Hinblick darauf, wie genau die Verbindung zwischen diesen und der Intelligencia-Plattform aussieht. Ist diese nur eine Fassade, um ihre wahren Absichten zu verschleiern? Oder nutzen die Leute im Labor diese Plattform einfach für ihre eigene Agenda? Was immer es genau ist, ich hoffe jedenfalls, dass Josh nicht ein Teil davon ist – denn von "bösen" Männern gab's bei "She-Hulk" mittlerweile echt schon genug; es wäre schön, auch abseits ihrer Familienmitglieder auch mal die andere Seite repräsentiert zu sehen. Dass ich aktuell aber in erster Linie sehr froh bin, dass es "nur" mehr drei Folgen á 20-25 Minuten (ohne Abspann) geben wird, ist in jedem Fall kein gutes Zeichen.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Nachdem mir die ersten beiden Folgen eigentlich noch recht gut gefallen haben, hat "She-Hulk" in meinen Augen danach leider konstant abgebaut. Mit "Nur Jen" sind wir jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich sage, ok, die nächsten drei Episoden gebe ich mir jetzt noch, aber wenn es in denen nicht wesentlich besser wird, dann wird das die erste MCU-Disney-Serie, die ich in einer allfälligen zweiten Staffel nicht mehr weiterverfolgen würde. Denn nach dem wie gesagt noch ganz netten Start hat sie sich konstant und konsequent von meinem persönlichen Geschmack wegbewegt. Was ja auch ok ist, das MCU ist so weitläufig, dass es natürlich gerne unterschiedliche Zielgruppen ansprechen kann, darf, ja genau genommen eigentlich auch soll. Mich sprach bei "Nur Jen" aber halt einfach zu wenig an, und so sehr ich Tatiana Maslany auch mag, aber auf Dauer ist sie allein zu wenig, um die Serie zu tragen, bzw. für mich sehenswert zu machen.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Disney+)







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