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The Peoples of Middle-Earth Drucken E-Mail
Die Entwicklung der Anhänge, und späte Schriften Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 15 Januar 2022
 
Titel: "The Peoples of Middle-Earth"
Bewertung:
Autor: J.R.R. Tolkien (herausgegeben und bearbeitet von Christopher Tolkien)
Umfang: 482 Seiten (E, inkl. Index)
Verlag: Harper Collins (E)
Veröffentlicht: 02. September 1996 (E)
ISBN: 978-0-261-10348-1 (E)
Kaufen: Taschenbuch (E)
 

Inhalt & Review: Nachdem er einen Blick auf die Arbeiten seines Vaters am – unvollendeten – "Silmarillion" warf, wendet sich Christopher Tolkien im letzten Band der "The History of Middle-Earth"-Reihe (den reinen Index-Band, der die betreffenden Einträge aller zwölf Teile der Reihe sammelt, ebenso nicht berücksichtigt, wie die jüngste Veröffentlichung "The Nature of Middle-Earth", die quasi die inoffizielle Fortsetzung der Reihe darstellt) der Entstehung des Prologs zu "Der Herr der Ringe", der umfangreichen Anhänge aus "Die Rückkehr des Königs", sowie einzelnen späteren Schriften rund um die Mythologie von Mittelerde, die von J.R.R. Tolkien in den letzten Jahren seines Lebens geschrieben wurden, zu. Wie schon bei den vorangegangenen Bänden, hat mich nicht alles was hier enthalten ist, in gleichem Maße interessiert. So fand ich z.B. die Entwicklung des Prologs nicht schlecht, die ganz großen Erkenntnisse hielten sich da aber in Grenzen. Da ich die betreffenden Teile schon im Anhang teilweise nur überflogen oder überhaupt komplett übersprungen hatte, sprachen mich auch die Kapitel zur Entwicklung des Anhangs über die Sprachen, die Kalender und die Familienstammbäume nur bedingt an. Demgegenüber habe ich bei den Anhängen die Chronologien der drei Zeitalter förmlich verschlungen; dementsprechend war deren Entstehung auch bei "The Peoples of Middle-Earth" wieder jener Teil, der mich fasziniert hat. Zumal die Texte hier, zumindest meinem Eindruck (und Christophers Aussage) nach – nebeneinandergelegt habe ich die Entwürfe und den fertigen Text nicht – teilweise auch etwas länger und umfangreicher sind. Vor allem der Teil zum dritten Zeitalter hatte es mir angetan, aber auch die Aufrollung der Geschichten aus dem Silmarillion fand ich toll. Es war irgendwie auch nochmal ein schöner Abschluss für die komplette Reihe, die sich ja mit der Entstehung der Mythologie befasste, hier nochmal einen Überblick über die endgültige, fertige Geschichte zu erhalten.

Die weiteren Kapitel wenden sich dann Tolkiens späten Schriften zu Mittelerde zu. Hier handelt es sich oftmals um relativ kurze Texte, die entweder einzelne Aspekte der Mythologie näher beleuchteten. Nicht selten wurden diese dann auch mittendrin sehr plötzlich abgebrochen, und blieben somit unvollendet. Ein paar interessante Elemente finden sich zwar auch hier, ganz so gelungen wie den Mittelteil des Buchs fand ich die späteren Kapitel dann aber nicht mehr. Mit einer großen Ausnahme: Als vorletztes Kapitel (wobei ich persönlich es besser gefunden hätte, wenn er die letzten beiden Kapitel umgedreht und dann auch wirklich damit abgeschossen hätte) präsentiert Christopher Tolkien den Auftakt einer möglichen Fortsetzung zu "Der Herr der Ringe" mit dem Titel "The New Shadow". Angesiedelt etwas mehr als hundert Jahre nach dem Sieg über Sauron, geht es darum, wie die nachfolgenden Generationen, welche den Schrecken nicht selbst erlebt haben, zunehmend mit Sauron, den Orks usw. zu beschäftigen beginnen, dafür eine gewisse Faszination entwickeln, und so sein finsteres Werk fortführen. Es ist letztendlich wirklich nur ein kurzer Abriss, der maximal das erste Kapitel darstellt – das noch dazu größtenteils aus einer philosophischen Diskussion zwischen einem älteren und einem jungen Mann existiert. Und doch fand ich den Gedanken dahinter spannend, und auch die offen bleibende Frage, ob Saelon den Kult ausspioniert, oder doch Borlas in eine Falle locken wollte. Ein vielverspechender Auftakt, und auch wenn es schade ist, dass J.R.R. Tolkien diese Idee nicht fortführte, fand ich diesen kurzen Einblick in die Geschichte sehr interessant und zum Nachdenken anregend. Wie in der Klammer schon erwähnt, hätte ich aber halt mit diesem abgebrochenen Text aufgehört, statt mit "Tal-Elmar", dass zwar einen auch nicht unspannenden Perspektivwechsel bot, als Geschichte aus dem zweiten Zeitalter für mich aber doch einen etwas eigenwilligen Abschluss darstellte.

Fazit: Aufgrund der sehr unterschiedlichen Themen der hier enthaltenen Texte ist anzunehmen, dass auch bei "The Peoples of Middle-Earth" wieder nicht jeden alles gleich ansprechen wird. In meinem Fall habe ich z.B. die Kapitel über die Sprachen, die Familienstammbäume und die Kalender – wie schon in den Anhängen selbst – nur überflogen. Meine persönlichen Highlights waren die (meinem Eindruck nach im Vergleich zu den Anhängen umfangreicheren) Chronologien der drei Zeitalter, sowie der Auftakt von Tolkiens angedachter Fortsetzung zu "The Lord of the Rings", "The New Shadow". Der Rest bewegte sich da irgendwo dazwischen. Insgesamt fand ich diesen Einblick in die Entstehung von J.R.R. Tolkiens Geschichten rund um Mittelerde jedenfalls sehr interessant, und bin froh, mir die zwölfteilige Reihe nun endlich vorgeknöpft zu haben. Als nächstes steht nun "The Nature of Middle-Earth" auf dem Programm, mit weiteren Texten aus Tolkiens späteren Lebensjahren, die von seinem Sohn Christopher vor dessen Tod an seinen Quasi-Nachfolger Carl F. Hostetter übermittelt wurden. Ich bin gespannt, ob es dieser inoffiziellen Fortsetzung der Reihe – im Gegensatz zu den Bänden drei bis zwölf auch auf Deutsch erschienen ist – gelingen wird, an "The History of Middle-Earth" anzuknüpfen.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel





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