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The Mandalorian - 1x01: Der Mandalorianer Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: The Mandalorian
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. November 2019
Erstausstrahlung D: 22. März 2020
Drehbuch: Jon Favreau
Regie: Dave Filoni
Besetzung: Pedro Pascal als The Mandalorian, Carl Weathers als Greef Karga, Werner Herzog als The Client, Omid Abtahi als Dr. Pershing, Nick Nolte als Kuiil, Taika Waititi als IG-11, John Beasley als Bartender, Horatio Sanz als Mythrol, Tait Fletcher als Alpha Trawler, Ryan Watson als Beta Trawler, Dmitrious Bistrevsky als Quarren Trawler, Chris Bartlett als Ferryman, Brian Posehn als Speeder Pilot, Emily Swallow als Armorer u.a.

Kurzinhalt: Auf einem Eisplaneten betrifft der Mandalorianer, seines Zeichens Kopfgeldjäger, eine Bar. Nachdem er die örtlichen Schläger ausgeschaltet hat, schnappt er sich seine Beute – einen blauhäutigen Mythrol – und bringt diesen an Bord seines Schiffes. Im Gegensatz zum Mythrol ist der Mandalorianer kein Mann großer Worte, doch die Hoffnung des Mythrol in einem unbemerkten Moment entkommen zu können, erweist sich als falsch. Vielmehr findet er sich kurz darauf in Karbonit eingefroren wieder. Zurück auf dem Planeten Nevarro, übergibt der Mandalorianer seine Beute an Greef Karga, und streift die entsprechende Beute ein. Am liebsten würde er alle noch offenen Kopfgeldjäger-Aufträge annehmen – verwendet er seine Belohnung doch, um seine mandalorianische Rüstung mit Beskar aufzuwerten – dann jedoch macht ihn Karga auf einen ganz besonders gut bezahlten, jedoch auch entsprechend gefährlichen, Auftrag aufmerksam. Kurz darauf trifft sich der Mandalorianer mit dem namenlosen Klienten, offenbar ein Ex-Imperialer, der ihm die Details nennt: Die Zielperson befindet sich auf Arvala-7, wird dort jedoch bestens bewacht. Bislang sind alle Kopfgeldjäger die versucht haben, sich die Beute zu schnappen, gescheitert. Doch davon lässt sich der Mandalorianer nicht abschrecken…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Die Jungs und Mädels von Disney haben Glück, dass ich a) geduldig und b) bequem bin. Sonst hätte ich – so wie wohl die meisten von euch – "The Mandalorian" schon längst gesehen. So hingegen habe ich tatsächlich (so sehr ich mich über diese Veröffentlichungspolitik auch geärgert habe; aber darüber habe ich mich in meinem Jahresrückblick für 2019 ja schon ausgiebig ausgelassen) gewartet, bis die erste "Star Wars"-Realserie bei uns offiziell und legal verfügbar war. Nun war es aber, nach monatelanger Wartezeit und einigen unvermeidlichen Spoilern – vor allem aber mehr "Baby Yoda"-Memes als Sandkörner auf Tatooine – soweit, und ich habe mir zumindest mal die erste Folge angesehen. Und, was soll ich sagen: So kritisch ich dem "Star Wars" der Disney-Ära teilweise gegenüberstehe (mit "Rogue One" und "Die letzten Jedi" als die positiven Ausnahmen; und ja, ich weiß, dass ich mit letzterer Einschätzung ziemlich gegen den Strom schwimme), aber bei "The Mandalorian" scheint man – soweit sich das nach einer einzige Folge beurteilen kann – wenn schon nicht alles so doch zumindest sehr vieles richtig gemacht zu haben.

Mit die größte Stärke der Serie sind der Look und das Feeling. Mit beiden fängt man die originale "Star Wars"-Trilogie besser ein, als dies selbst bei "Rogue One" gelungen ist (und der kam der OT von der Disney-Ära noch am nächsten)."The Mandalorian" sieht so aus, als wäre es Teil der Original-Trilogie (obwohl die Serie erst danach – und zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt zwischen "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" und "Das Erwachen der Macht", angesiedelt ist). Die Landschaften, die Sets, die Kostüme, die Aliens (einige bekannte, einige neu – sie alle fügen sich jedoch nahtlos ein, und bestechen nicht zuletzt auch damit, dass überwiegend auf echte Masken gesetzt wird), all das sorgt dafür, dass "Der Mandalorianer" von der ersten bis zur letzten Einstellung echten "Star Wars"-Feeling verströmt. Was das betrifft, hat "Clone Wars"-Mastermind Dave Filoni (bei seinem Real-Regie-Debüt), wirklich ganze Arbeit geleistet. Sehr nett sind zweifellos auch die ganzen Anspielungen, die teilweise bis zum berühmt-berüchtigten Weihnachtsspecial reichen (so verwendet der Mandalorianer genau jene Waffe, die dort im Cartoon – bei seinem allerersten Auftritt – in Boba Fetts Händen zu sehen war; zudem bedauert der zu Beginn gefangene Mythrol, nun den "Life Day" zu verpassen). Auch die Kopie der ikonischen Bar-Szene aus "Eine neue Hoffnung" gelingt ihm in meinen Augen weitaus besser, als J.J. Abrams in "Das Erwachen der Macht". Und nicht zuletzt fand ich es ausgesprochen cool, endlich mal einen Attentäterdroiden in Aktion zu erleben. Der Mandalorianer an sich wiederum ist das fast schon auf die Spitze getriebene Klischee des einsamen Fremden Marke Clint Eastwood in der "Dollar"-Trilogie. Nun konnte ich mit den Mandalorianern zugegebenermaßen weder bei "Star Wars" (Stichwort Boba Fett) noch "The Clone Wars" sonderlich viel anfangen, weshalb ich auch die kleinen Einblicke in ihre Kultur nicht übermäßig interessant fand. Dennoch bereichern diese letztendlich die Serie, da sie einen Blick auf einen Teil des "Star Wars"-Universums werfen, der insbesondere im Bereich der Real-Abenteuer bislang noch nicht allzu groß beleuchtet wurde.

Episodenbild (c) Disney+ Sehr interessant ist zweifellos auch die Wahl des namenlosen Klienten. Wer hätte sich gedacht, dass wir eines Tages Werner Herzog (der ohnehin eher hinter als vor der Kamera in Erscheinung tritt) in einem "Star Wars"-Abenteuer sehen würden?! Zugegeben, er hat sich im Laufe seiner langen Karriere schon zum einen oder anderen unerwarteten Auftritt überreden lassen; man denke nur an "Jack Reacher". Trotzdem war das zweifellos unerwartet, und irgendwie so schräg, dass es schon wieder gut ist. Generell finde ich die Ära, in der "The Mandalorian" angesiedelt ist, durchaus interessant. Klar hätte es auch einen Reiz gehabt, die Serie während der Original-Trilogie anzusiedeln, dann hätte sich aber nicht zuletzt das Problem mit Boba Fett als der anerkanntermaßen bekannteste und beste Kopfgeldjäger ergeben. Dadurch, dass man die Serie nach seinem (vermeintlichen) Tod in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" ansiedelt, umgeht man dieses Dilemma. Und auch wenn "Der Mandalorianer" erstmal nur als Einleitung fungiert, so gibt es am Ende mit dem Überfall auf das Gelände gleich auch noch eine nette Portion Action.

Nichtsdestotrotz gab es auch ein paar Elemente, mit denen ich weniger anfangen konnte. Dies gilt nicht zuletzt für die erste Beute des Mandalorianers. Zugegeben, der Myhtrol sollte wohl von vornherein lästig sein, ich fand ich aber halt nicht lustig-lästig, sondern eben nur lästig-lästig. Der betreffende Humor wollte bei mir leider nicht so recht zünden. Noch lässt sich auch nicht wirklich einschätzen, wo das ganze hingehen wird. So manche Serie in letzter Zeit, gerade auch bei der Konkurrenz "Star Trek", hat ja in meinen Augen ziemlich versagt wenn es darum ging, eine auf eine (kurze) Staffel verteilte Geschichte zu erzählen. Ich hoffe natürlich, dass "The Mandalorian" das besser gelingen wird, aber nur nach dem ersten Kapitel lässt sich das halt noch nicht beurteilen. Und dann ist da noch die Titelfigur selbst. Wie ich schon öfters betont habe, war ich noch nie der größte Fan von Boba Fett, und konnte die Faszination, welche die Figur auf große Teile des Fandoms verströmte, nie so recht nachvollziehen. Eine coole Rüstung allein ist für mich halt zu wenig. "The Mandalorian" scheint nun zumindest im ersten Ansatz mal in erster Linie auf die Popularität von Boba Fett zu setzen, und präsentiert eine im ersten Moment noch etwas einfallslos wirkende Kopie (den Wortwitz mit "Klon" habe ich mir jetzt bewusst verkniffen). Das kann sich im weiteren Verlauf der Serie natürlich noch ändern; mit Pedro Pascal hätte man jedenfalls einen ausreichend talentierten Darsteller im Gepäck, der es sich auch verdient hätte, mehr zu tun zu bekommen, als nur wortkarg einen Auftrag nach dem nächsten zu absolvieren (davon ausgehend, dass der Mandalorianer in bester "Judge Dredd"-Manier seinen Helm selten bis nie abnehmen wird, bin ich schon gespannt zu sehen, inwiefern es ihm gelingen wird, allein mit seiner Stimme so viel als möglich aus der vorerst noch etwas klischeehaft angelegten Figur herauszuholen). Vor allem aber machte "Der Mandalorianer" inhaltlich erst mal noch nicht so viel her. Muss er ja auch noch nicht, wir sind immerhin erst im ersten Kapitel von (vorerst) acht. Ich hoffe aber halt nur, dass sich die Serie nicht nur rein auf das – zugegebenermaßen perfekt eingefangene – "Star Wars"-Flair sowie die Popularität seiner Hauptfigur (oder besser gesagt: Deren Rüstung) verlassen wird. Weil auf Dauer wäre das dann doch zu wenig.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ "Der Mandalorianer" ist auf jeden Fall ein vielversprechender Auftakt der ersten "Star Wars"-Realserie. Die erste Episode besticht dabei vor allem damit, wie es Dave Filoni gelingt, vom Look und Flair her die klassische Trilogie wieder aufleben zu lassen. Sehr nett waren zweifellos auch die Referenzen auf frühere "Star Wars"-Inhalte, die selbst vor dem berüchtigten "Holiday Special" nicht Halt machten, sowie die nette Actioneinlage am Ende, die mich vor allem damit begeisterte, dass wir endlich mal einen Attentäterdroiden in Aktion erleben durften. Inhaltlich lässt sich hingegen erstmal noch wenig sagen, diente die Folge doch in erster Linie dazu, die Story in Gang zu bringen. Ein bisschen Sorge bereitet mir, dass ich persönlich noch nie der größte Fan von Boba Fett war; sprich, man wird mir in weiterer Folge jedenfalls mehr bieten müssen, als nur eine coole Rüstung. Und generell sehe ich die Gefahr, dass die Figur, je mehr man über sie erfährt, an Reiz verlieren könnte – da es sich um den fast schon prototypischen einsamen und wortkargen Fremden handelt – zugleich aber der Hauptprotagonist einer Serie halt auf Dauer schon auch eine gewisse Tiefe braucht. Inwiefern "The Mandalorian" dieser Spagat gelingt, bzw. was die Serie generell inhaltlich hergibt, wird sich naturgemäß erst frühestens zum Ende der Staffel beurteilen lassen. Die Rahmenbedingungen für ein weiteres TV- bzw. Streaming-Highlight im Science Fiction-Bereich sind mit "Der Mandalorianer" aber jedenfalls mal gegeben.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Disney+)







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