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Die bisher schwächste Verfilmung des Stoffes Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 15 Dezember 2019
 
Advents-SPECiAL

 
Invasion
Originaltitel: The Invasion
Produktionsland/jahr: USA 2007
Bewertung:
Studio/Verleih: Silver Pictures/Warner Bros.
Regie: Oliver Hirschbiegel
Produzenten: U.a. Joel Silver
Drehbuch: David Kajganich, nach dem Roman von Jack Finney
Filmmusik: John Ottman
Kamera: Rainer Klausmann
Schnitt: Hans Funck & Joel Negron
Genre: Science Fiction/Thriller
Kinostart Deutschland: 18. Oktober 2007
Kinostart USA: 17. August 2007
Laufzeit: 99 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Nicole Kidman, Daniel Craig, Jeremy Northam, Jackson Bond, Jeffrey Wright, Veronica Cartwright, Josef Sommer, Celia Weston, Roger Rees u.a.


Kurzinhalt: Nach einer Space Shuttle-Katastrophe mehren sich die Meldungen von Menschen, die ihre Bekannten und Geliebten nicht mehr wiedererkennen, und behaupten, diese wären durch emotionslose Drohnen ersetzt worden. "Mein Mann ist nicht mehr mein Mann", und so weiter. Anfangs tut die Psychiaterin Carol Bennell dies als Massenpsychose ab – bis ihr selbst zunehmend Zweifel kommen. So entdeckt sie z.B. bei einem Freund ihres Sohns Oliver eine geheimnisvolle Substanz, die sie ihrem Freund Dr. Ben Driscoll gibt. Dieser wiederum gibt sie an Dr. Stephen Galeano weiter, der in einem Labor arbeitet, und die Probe analysieren soll. Schon bald zeigt sich, dass es sich um einen außerirdischen Organismus handelt, der scheinbar, wenn man einmal infiziert wurde, während man schläft aktiv wird. Kurz darauf werden sie allesamt Zeugen einer ebensolchen Metamorphose. Doch es scheint einige Menschen – darunter auch Oliver, der sich zur Zeit bei seinem ebenfalls bereits umgewandelten Vater, und Carols Ex-Mann, Tucker befindet – zu geben, die gegen den außerirdischen Parasiten immun sind. In eben diesen könnte der Schlüssel darin liegen, die Invasion doch noch zurückzuschlagen…

Review: Szenenbild. "Invasion" ist die mittlerweile vierte – und bislang zugleich letzte (außer, man zählt "Seelen" dazu; ja, ich weiß, der basierte auf dem Roman von Stephenie Meyer, aber die Parallelen sind dermaßen frappant, dass er durchaus als inoffizielle fünfte Variante des Stoffes durchgehen könnte) – Verfilmung des Romans "Unsichtbare Parasiten" (im Original "The Body Snatchers") von Jack Finney. Dem bereits sehr guten Film aus den 50ern, der perfekt auf die damaligen Kommunisten-Paranoia aufsprang, folgte ein sogar noch einmal besserer, düsterer Thriller aus den 70er, sowie Abel Ferreras zwar solide, aber leider wenig bemerkenswerte Interpretation aus den 90ern. Für die 2007-Version holte man den deutschen Regisseur Oliver Hirschbiegl, der zuvor mit "Der Untergang" einen internationalen Erfolg für sich verbuchen konnte, nach Hollywood, ersetzte diesen jedoch nach ersten Testscreenings, wo die Publikumsreaktionen nicht das waren, worauf das Studio gehofft hatte, durch den Wachowski-Vertrauten James McTeigue (der kurz zuvor mit "V for Vendetta" einen Achtungserfolg erzielen konnte), um den Film mit Nachdrehs spannender zu machen. Ich behaupte aber: Wüsste man davon nichts, würde man es dem Film nicht anmerken. Weil letztendlich wirkt die im letzten Drittel angezogene Spannungsschraube nur wie die logische Konsequenz.

Aus meiner Sicht liegen die Probleme des Films ganz woanders, nämlich am Drehbuch. Dieses hat genau einen einzigen halbwegs neuen Gedanken zu bieten. Denn in allen bisherigen Verfilmungen des Stoffes war die Invasion durch die Körperfresser ganz eindeutig etwas, dass es zu bekämpfen galt. "Invasion" jedoch spielt mit dem Gedanken, ob man denn der Menschheit und dem Planeten wirklich etwas Gutes damit tut, sie zurückzuschlagen. Eben dies geschieht zwar leider, wohl aufgrund des mangelnden Vertrauens des Filmstudios in die kognitiven Fähigkeiten der Zuschauer, dank der am Ende nochmal wiederholten Rede des russischen Botschafters mit dem Holzhammer, aber es bietet immerhin mehr Stoff zum Nachdenken, als man dies heutzutage bei Blockbustern sonst gewohnt ist. Von dieser nicht uninteressanten Idee abgesehen mangelt es "Invasion" aber leider völlig an neuen Akzenten, welche ihn von den früheren Verfilmungen abheben würde. Zwar wertet ihn die hochkarätige Besetzung (inklusive eines kleinen Gastauftritts der Veteranin der Interpretation aus den 70ern, Veronica Cartwright) – wobei sich aus dieser letztendlich nur Nicole Kidman so richtig hervortut, die eine engagierte Performance zeigt; die anderen agieren teilweise bereits vor ihrer Übernahme durch die Außerirdischen wie emotionslose "Pod-People" – zweifellos auf (Randnotiz: Kurz nach "Casino Royale" sind hier Daniel Craig und Jeffrey Wright wieder vereint; und spielen in einem Film, wo die zentrale Rolle des Sohns von Jackson Bond gespielt wird. Sachen gibt's!). Und auch so manche Szene, wo sich Carol ihre Emotionen nicht anmerken darf, um nicht aufzufliegen – wie z.B. beim Selbstmord der beiden Leute, die vom Dach springen – ist durchaus eindringlich.

Szenenbild. Insgesamt plätschert der Film aber leider lange Zeit sehr unaufgeregt vor sich hin, und kann sich für mich was Spannung, Aufbau, sowie vor allem auch die paranoide Stimmung betrifft, zu keinem Zeitpunkt mit den früheren Interpretationen des Stoffes (ja nicht mal der ohnehin "nur" mehr soliden Ferrara-Version) messen. Nicht zuletzt auch alles rund um die Rettung von Oliver – wohl das zentrale Thema des Films – erweist sich spannungstechnisch leider als ziemlicher Rohrkrepierer, da man dieser Hollywood-Variante des Stoffes nie zutraut, eine ähnlich düstere Richtung einzuschlagen, wie das die früheren Filme taten. Was uns dann auch schon zum größten Kritikpunkt an "Invasion" bringt: Das Ende. (Achtung, Spoiler!) Dass es gelingt, die Invasoren zurückzuschlagen, hätte ich ja noch akzeptieren können (das war ja bei der ersten Verfilmung – wenn auch gegen den Wunsch des Regisseurs Don Siegel – auch schon so). Aber dass man es überhaupt gleich schafft, die bereits infizierten Menschen wieder zurück zu verwandeln, war mir dann doch zu viel Zuckerwatte (Spoiler Ende). Gerade auch im Vergleich zum düster-bedrückenden Ausgang des Films aus den 70ern sowie dem zumindest offenen Ende aus der 90er-Variante, fällt die 2007-Version hier leider klar und deutlich ab – und verhindert letztendlich auch eine zumindest durchschnittliche Wertung.

Fazit: Abseits der Argumentation, dass die Pod-People ja vielleicht recht haben könnten (zumindest das war neu, und regt zum Nachdenken an – wenn's auch leider mit dem Holzhammer serviert wird), erweist sich "Invasion" als gänzlich überflüssiges Remake, dem es an neuen Ideen mangelt. Jack Finneys Romanvorlage wird hier zwar routiniert abgespult, kann aber halt beim mittlerweile vierten Mal längst nicht mehr so erschrecken, wie das bei den früheren Interpretationen gelang. Generell vermögen es weder Oliver Hirschbiegel noch der für Nachdrehs verpflichtete James McTeigue, was Spannung und paranoide Stimmung betrifft an die früheren Verfilmungen anzuknüpfen. In erster Linie ist es aber das Ende, welches "Invasion" dann noch einmal ordentlich runterzieht, war dieses doch sehr enttäuschend, und Hollywood pur. Da helfen leider auch die hochkarätige Besetzung (wobei von der Leistung her eigentlich nur Nicole Kidman wirklich positiv hervorsticht; der Rest wirkt eher unmotiviert) sowie einzelne durchaus eindringliche Momente nicht mehr viel.

Wertung:4 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2007 Warner Bros.)


Weiterführende Links:
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