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The Twilight Zone - 1x08: Point of Origin Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: Point of Origin
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Streaming-VÖ USA: 16. Mai 2019
Drehbuch: John Griffin
Regie: Mathias Herndl
Besetzung: Ginnifer Goodwin als Eve Martin, James Frain als Mr. Allendale, Toby Levins als William Martin, Zabryna Guevara als Anna Fuentes, Karin Konoval als Aidia, Michael Eklund als Otto, Robert Mann als Mosher, Jordan Peele als The Narrator u.a.

Kurzinhalt: Eve Martin führt mit ihrem Mann und ihren beiden Zwillingstöchtern ein beschauliches, gut situiertes Leben – was sich jedoch eines Tages schlagartig ändern soll. Zuerst wird ihre Haushälterin Anna Fuentes von der Einwanderungsbehörde abgeholt. Am nächsten Tag wird dann schließlich auch Eve, als sie gerade mit ihren Kindern beim Einkaufen war, unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit verhaftet. Anfangs will man ihr nicht sagen, was ihr eigentlich vorgeworfen wird. Dann jedoch erfährt sie schier Unglaubliches: Auch sie sei eine illegale Einwanderin. Jedoch nicht einfach "nur" aus einem fremden Land, sondern vielmehr aus einer anderen Dimension. Doch der im Lager stationierte Arzt ist ihr – und ihrem Geld – wohlgesonnen, und bietet ihr die Chance zur Flucht. Doch selbst wenn diese gelingen sollte – wird es ihr je möglich sein, in ihr altes Leben zurückzukehren?


Review: Episodenbild (c) Amazon Mit "Point of Origin" setzt sich die Riege der "The Twilight Zone"-Folgen, die sich auf doch eher plumpe und unelegante Art und Weise mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinandersetzen – den moralischen Zeigefinger dabei immer schön brav erhoben – weiter fort. Praktisch von Anfang an ist klar, dass es diesmal um das Thema der illegalen Einwanderung geht. Und ähnlich wie bei "Not All Men" vor ihr, sind die ersten paar Minuten noch ok, und beginnt die Folge eigentlich soweit ganz vielversprechend. Die schöne heile Welt, in der sich Eve befindet. Der erste Weckruf, als man ihre Haushälterin abholt. Sowie die nachfolgende Verhaftung, und vor allem auch das schon fast kafkaeske erste Verhör, wo sie noch keine Ahnung hat, was ihr denn eigentlich vorgeworfen wird. Hier baut sich eine nette Spannung auf, und wurde zudem mein Interesse dafür geweckt, wie es nun weitergeht, bzw. worin genau denn nun eigentlich der übernatürliche "Twilight Zone"-Aspekt der Folge stecken wird.

Eben darin lag für mich aber dann leider das größte Problem der Folge, stellt sich "Point of Origin" doch beim Versuch, illegale Einwanderung über eine SF-Idee in einen neuen Kontext zu stellen, überaus ungeschickt an. Das beginnt schon damit, dass die Episode einen Fehler begeht, den sie zugleich uns als Gesellschaft selbst vorwirft, nämlich die Bagatellisierung eben dieser illegalen Einwanderer. Denn anstatt sich auf ihre Haushälterin Anna zu konzentrieren, gibt man jener weißen gehobenen Mittelschicht, die man hier wohl ansprechen will, mit Eve eine direkte Vertreterin mit auf den Weg – und auch wenn sie wie sich herausstellt ebenfalls eine illegale Einwanderin ist, geht es somit letztendlich mehr um die arme weiße Frau, als jene Menschen, auf deren missliche Lage die Episode ja eigentlich hinweisen will. Erschwerend kommt dann halt noch hinzu, dass die Idee, sich der Thematik der "illegal aliens" eben auch wirklich über Aliens – oder in diesem Fall halt transdimensionale Wesen – anzunähern, halt auch nicht unbedingt neu ist; so sei beispielsweise an "District 9" erinnert. Und generell ist "Point of Origin" mal wieder so subtil wie ein Vorschlaghammer, angefangen bei der Darstellung der anderen Dimension als farb- und trostlose Welt, über das aufgesetzt wirkende und mir nicht wirklich nachvollziehbare Ende, bis hin zu solch aufgesetzt wirkenden Details wie der Tatsache, dass im Eiswagen natürlich just "This Land Is Your Land" gespielt wird. Da konnte ich echt nur mehr mit den Augen rollen. Zugegeben, die Besetzung ist wieder hochwertig (wobei neben Ginnifer Goodwin vor allem noch James Frain hervorsticht), die kurzen Flashes der anderen Dimension sehen dank der schwarz/weiß-Fotographie interessant aus, den Einsatz des altmodischen Theremins am Ende fand ich entzückend, und die Episode ist größtenteils nett inszeniert, wobei es mir insbesondere die Fluchtszenen im Schnee angetan hatten (während mir die Kamerapositionierung in der Totalen, mit viel freiem Raum im oberen Bildbereich, zu verkrampft auf hip und modern getrimmt war). Das Drehbuch war aber halt leider wieder mal dürftig.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Die Idee, sich der illegalen Einwanderung in einem SF-Gewand zu widmen, ist zwar nicht unbedingt neu, nichtsdestotrotz aber nicht grundsätzlich uninteressant. Und vor allem auch den Einstieg – insbesondere die surreale Verhörszene – fand ich noch durchaus vielversprechend. In weiterer Folge fiel die Episode dann aber leider zunehmend in sich zusammen. Wie schon bei "Not All Men" war mir leider auch bei "Point of Origin" vieles zu aufgesetzt, der moralische Zeigefinger zu erhoben, und die Sozialkritik viel zu plump und mit dem Holzhammer eingeprügelt. Einfälle wie das Lied im Eiswagen wirkten auf mich zudem nicht clever, sondern eher unfreiwillig komisch. Vor allem aber ist es "Point of Origin" leider nie wirklich gelungen, mich eine Verbindung zu Eve fühlen zu lassen – womit sie an ihrem eigenen Anspruch scheitert. Wie sie sich generell teilweise genau dessen schuldig macht, dass sie uns als Gesellschaft vorwirft. Einzelne nette Momente, die gute Besetzung sowie die hochwertige Inszenierung können "Point of Origin" aber zumindest ansatzweise retten.

Wertung: 2 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 CBS)




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