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Das Philadelphia Experiment Drucken E-Mail
Netter, romantisch angehauchter Zeitreisethriller Kategorie: Filme - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 17 Dezember 2018
 
Advents-SPECiAL

 
Das Philadelphia Experiment
Originaltitel: The Philadelphia Experiment
Produktionsland/jahr: USA 1984
Bewertung:
Studio/Verleih: Cinema Group Ventures/New World Pictures/Senator Filmverleih
Regie: Stewart Raffill
Produzenten: U.a. Douglas Curtis & Joel B. Michaels
Drehbuch: Michael Janover & William Gray
Filmmusik: Kenneth Wannberg
Kamera: Dick Bush
Schnitt: Neil Travis
Genre: Science Fiction/Romanze
Kinostart Deutschland: 11. Januar 1985
Kinostart USA: 03. August 1984
Laufzeit: 102 Minuten
Altersfreigabe: FSK ab 12
Trailer: YouTube
Kaufen: Blu-Ray, DVD
Mit: Michael Paré, Nancy Allen, Eric Christmas, Bobby Di Cicco, Louise Latham, Kene Holiday, Joe Dorsey u.a.


Kurzinhalt: Während des Zweiten Weltkriegs führt die U.S. Navy geheime Experimente durch, um ihre Schiffe fürs Radar des Feindes unsichtbar zu machen. Dabei entsteht ein Zeitstrudel, der eines der Kriegsschiffe aufnimmt – und zwei Besatzungsmitglieder, David Herdeg und Jim Parker, vierzig Jahre später wieder ausspuckt. Anfangs sind die beiden – verständlicherweise – völlig orientierungslos. Sie ignorieren die neuartige Technologie um sich herum, und wollen einfach nur zur Navy-Basis gelangen. Dafür nehmen sie Allison Hayes als Geisel, die sie mit ihrem Auto eben dorthin bringen soll. Auf der langen Fahrt kommen sich David und Allison zunehmend näher. Doch Jims Zustand verschlechtert sich zusehends – er scheint sich vor den Augen seines Freundes förmlich aufzulösen. Als eben dies wenig später in einem Krankenhaus passiert, erkennt David, dass ihm nur wenig Zeit bleibt, um herauszufinden, was mit ihm passiert ist, und wie er wieder in die Vergangenheit zurückkehren kann…

Review: Szenenbild. "Das Philadelphia Experiment" ist quasi die gespiegelte Variante von "Der letzte Countdown". Dort verschlug es einen modernen Flugzeugträger in den Zweiten Weltkrieg, genauer gesagt an den Vorabend des japanischen Überraschungsangriffs auf Pearl Harbor. Hier nun gelangen zwei Besatzungsmitglieder eines amerikanischen Kriegsschiffes durch das titelspendende Experiment – das eigentlich einem ganz anderen Zweck hätte dienen sollen – vierzig Jahre in die Zukunft, und damit mitten in die 80er, aka die damalige Gegenwart. Wirkliche Highlights der Zeitreise-Filme sind zwar beide nicht, dennoch hat mir die billigere und vermeintlich trashigere Variante letztendlich eine ganze Ecke besser gefallen, als das doch sehr fade und ereignislose Gegenstück. Nicht zuletzt, als dort ihr Eingreifen letztendlich überhaupt keine Auswirkungen hatte, weshalb man sich am Ende fragte, wozu die Übung denn eigentlich gut war. Vor einem eben solchen Dilemma steht man am Ende von "Das Philadelphia Experiment" definitiv nicht, hat David doch am Ende eine ganz wichtige Mission zu erfüllen – und wird zudem am Ende nicht einfach auf den Reset-Knopf gedrückt.

Eine weitere Gemeinsamkeit, die beide Filme miteinander teilen, ist die Liebesgeschichte. Auch diesen Wettstreit gewinnt "Das Philadelphia Experiment" klar für sich. Während die Romanze bei "Der letzte Countdown" doch eher im Hintergrund verlief, und sich um Nebenfiguren drehte, stehen David und Allison im Mittelpunkt des Geschehens. Die langsam zwischen ihnen aufkeimenden Gefühle waren zudem für mich nachvollziehbar, und wurden von Michael Paré und der wunderbaren Nancy Allen (die in den 80ern wirklich einen Lauf hatte) sehr überzeugend dargestellt. Zumal die beiden generell sehr charmant und sympathisch sind. Sehr gut gefiel mir auch jene Szene, wo David auf den gealterten Jim trifft. Während der Film insgesamt nicht übermäßig inszeniert ist, schleichen sich zwischendurch dann doch ein paar nette Einstellungen ein, wie z.B. mit den Soldaten vor dem Feuer. Und das Finale war dann ebenfalls nett (wenn mich auch der Eintritt in den Zeitwirbel etwas gar an "2001 – Odyssee im Weltraum" erinnerte). Weniger gut: Dass das Militär die ganze Zeit versucht, ihn auf gewaltsame Art und Weise quasi gefangen zu nehmen, statt sich einfach freundlich an ihn zu wenden, wirkte doch etwas konstruiert. Gerade auch angesichts der Tatsache, dass die Wissenschaftler ja recht rasch erkannten, dass sie zur Bereinigung des Phänomens – das droht, die ganze Erde zu verschlucken – seine Hilfe brauchen. Die Farbeffekte wirkten zudem doch etwas billig und (selbst für die 80er) peinlich; effekttechnisch hat "Der letzte Countdown", mit dem coolen Zeitwirbel, jedenfalls definitiv die Nase vorn. Vor allem aber bin ich mir nicht sicher, was ich vom Ende halte. Will hier – trotz des Alters des Films – nicht spoilern, aber ich denke, letzten Endes hätte ich wohl doch einen anderen Ausgang des Geschehens vorgezogen. Insgesamt fand ich "Das Philadelphia Experiment" aber definitiv unterhaltsamer und kurzweiliger als sein Gegenstück.

Fazit: Szenenbild. "Das Philadelphia Experiment" ist ein solides SF-B-Movie, dass eine sehr menschliche (Liebes-)Geschichte in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Denn letztendlich ist die Zeitreise selbst nur ein Aufhänger für die Romanze zwischen David und Allison, bzw. für seine durchaus tragische Geschichte – seiner Zeit und damaligen Freundin entrissen, sein Vater mittlerweile verstorben, und seinen besten Freund verloren. Eben dies führt zu einigen durchaus bewegenden, starken Momenten, die mir sehr gut gefallen konnten. Die ganz großen Ideen fehlen zwar ebenso wie große Spannungsmomente, die schauspielerischen Leistungen sind zwar solide, aber nicht unbedingt oscarverdächtig, und auch bei den Effekten muss man Abstriche machen. Und vor allem beim Ende bin ich auch Tage später noch unschlüssig, ob ich einen anderen Ausgang nicht vorgezogen hätte. Dafür fand ich "Das Philadelphia Experiment" aber von Anfang bis Ende sehr kurzweilig – und gerade auch im Vergleich zu seinem Quasi-Spiegelbild "Der letzte Countdown" macht das viel aus.

Wertung:6 von 10 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1985 Senator Filmverleih)


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