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Star Trek - Die neue Zeit 10 Drucken E-Mail
Von Tholianern, Gottheiten und Ärzten… Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 22 Oktober 2018
 
Cover (c) CrossCult
Titel: "Star Trek - Die neue Zeit 10"
Originaltitel: "Star Trek Ongoing Vol. 10"
Bewertung:
Autoren: Mike Johnson, Scott & David Tipton
Übersetzung: Christian Humberg
Zeichnungen: Rachel Stott, Tony Shasteen, Joe & Rop Sharp
Tusche: Rachel Stott, Tony Shasteen, Joe & Rop Sharp
Farben: Davide Mastrolondardo & Andrew Elder
Lettering: Amigo Grafik
Cover: Cat Staggs
Umfang: 120 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 14. Februar 2018
ISBN: 978-3-95981-585-9
Kaufen: Softcover (D), Kindle (D)
 

Kurzinhalt: Nach ihrer Rückkehr aus dem Delta-Quadranten gerät die Enterprise in einen Interphasenraum, der nicht nur Gegenstände durchlässig macht, sondern sich auch negativ auf die Psyche der Crew auswirkt. Und als wäre das nicht schon genug, befinden sie sich noch dazu im Raumbereich der Tholianer, die diese Verletzung ihrer Hoheitsrechte damit rächen, dass sie beginnen, die Enterprise in ein Energienetz zu spinnen. Nun muss man nicht nur ein Mittel finden, um die negativen Auswirkungen des Interphasenraums auszuschalten und somit die Einsatzfähigkeit der Crew wieder herzustellen, sondern zudem einen Weg finden, um aus dem tholianischen Spinnennetz zu entkommen. Danach fliegt die Enterprise zum Planeten Banks-216, um die dortige einheimische Spezies zu erforschen. Sulu wird die Leitung des entsprechenden Landetrupps übertragen. Doch als jener Schild, der sie unsichtbar machen soll, ausfällt, gerät die Mission außer Kontrolle. Und mehr als 100 Jahre später sind mehrere Doktoren – darunter u.a. Beverly Crusher, Julian Bashir und Katherine Pulaski – auf dem Weg zu einer Konferenz, an der u.a. auch der holographische Doktor der Voyager teilnimmt. Als auf eben diese ein Anschlag verübt wird, welche die Teilnehmer langsam zu Stein werden lässt, brauchen sie die Hilfe einer Legende, die einst auf ein ganz ähnliches Phänomen gestoßen ist: Dr. Leonard McCoy…

Review: Der erste der hier versammelten Comics, "Das tholianische Netz", lässt nach längerem wieder das ursprüngliche Konzept der Reihe aufleben, klassische TOS-Geschichten in der Kelvin-Zeitlinie nachzuerzählen und dabei auch umzuinterpretieren. Grundsätzlich fand ich das ja immer sehr reizvoll, und habe ich mich somit auch darüber gefreut, dass dies wieder aufgegriffen wurde. Allerdings müssen sich die entsprechenden Neuinterpretationen natürlich zwangsläufig den Vergleich mit der Episode gefallen lassen, auf die sie basieren – und da zieht "Das tholianische Netz" halt doch recht eindeutig den Kürzeren. Es fehlt der interessante Einstieg rund um die U.S.S. Defiant, der mit den Leichen an Bord gleich für einen packenden und gänsehauterzeugenden Beginn sorgte. Stattdessen stolpert die Enterprise hier mehr oder weniger zufällig in den Interphasenraum, was sich dann halt mit der sich auflösenden Materie sowie den teilweise durchdrehenden Crewmitgliedern (wobei ich mich hier eher an "Implosion in der Spirale" denn an "Das Spinnennetz" erinnert fühlte) manifestiert. Aber z.B. auch die ganze nette Story rund um den verschollenen Kirk, und die Annäherung zwischen Spock und McCoy muss man verzichten. Stattdessen dominiert – wie für die Kelvin-Zeitlinie ja leider üblich – das Spektakel. Die Untertassensektion wird abgetrennt, beide Teile des Schiffes in Sekundenschnelle von den Tholianern in ihrem Netz gefangen, und Kirk muss sich zudem mit meuternden Crewmitgliedern wie Scotty und Sulu herumschlagen. Kurzweilig? Durchaus. Aber halt auch sehr banal, oberflächlich und ohne die ganzen Elemente, welche die Episode so interessant machte. Immerhin, wie bei all diesen "Die neue Zeit"-Comics kann auch "Das tholianische Netz" optisch wieder einmal voll und ganz überzeugen. Und inhaltlich schlug er sich immerhin besser als die Beiträge zu "Die neue Zeit 9". Highlight war er aber nicht gerade.

"Gottheit" ergeht es nur marginal besser. Immerhin ist die Geschichte hier neu, und von der Grundidee her nicht einmal so uninteressant. Gut, das mit dem Unsichtbarkeitsschirm wirkt von vornherein doch eher unvorsichtig und riskant, aber he, wenn man in der Kelvin-Zeitlinie schon mal auf Erforschen und neue Zivilisationen setzt, will ich nicht kleinlich sein (kommt ja leider selten genug vor). Zudem gefiel mir, dass Sulu das Kommando über die Landegruppe bekommt, und man somit statt immer Kirk, Spock und McCoy mal eine andere Figur in den Mittelpunkt rückte. Wirklich etwas Besonderes war die Geschichte aber halt leider nicht, und den Auswirkungen der Einmischung in eine Präwarp-Zivilisation hat man sich auch nur äußerst rudimentär gewidmet. Auch hier steht halt banal-oberflächliche Unterhaltung im Mittelpunkt; an erzählerischer Tiefe sind die Comics nicht interessiert. Den Abschluss von "Die neue Zeit 10" bildet dann die Comic-Sonderausgabe "Fleisch und Stein", die eigentlich nicht Teil der "Ongoing"-Reihe ist, und auch nicht in der Kelvin, sondern der normalen Prime-Zeitlinie angesiedelt ist. Hier rückt man die Doktoren der verschiedenen, bisherigen "Star Trek"-Serien in den Mittelpunkt: Crusher, Bashir, Pulaski, das MHN, Phlox und natürlich auch McCoy – sie alle bekommen hier zumindest einen kleinen Auftritt spendiert. Diese Zusammenkunft der medizinischen Koryphäen der diversen Serien war schon nett, und ließ das "Star Trek"-Universum auch wieder stärker zusammenwachsen. Allerdings: Wirklich weltbewegendes zu tun bekamen sie nicht. Sie erfahren von dieser Krankheit, und brechen daraufhin auf, um McCoy zu suchen, der ihnen von seinem damaligen Einsatz (wo er auf Phlox traf) erzählt. Danach gilt es nur mehr, seine Heilmethode anzuwenden, und fertig. Trotzdem hatte diese Story schon ihren Charme, und bewies für mich auch wieder, dass die Kelvin-Timeline was das betrifft für mich einfach nie an das gute alte "Star Trek" heranreichen wird.

Fazit: "Die neue Zeit 10" ist insgesamt ok. Optisch wie alle Comics der Reihe wieder über jeden Zweifel erhaben, schnitten die Geschichten diesmal auch wieder etwas besser ab. "Das tholianische Netz" hält zwar dem Vergleich mit der TOS-Episode, welche die Vorlage bildete, nicht stand. Und auch aus der Idee hinter "Gottheit" hätte man mehr machen können. Immerhin boten die beiden Geschichten diesmal aber nichts, dass mich wirklich geärgert hätte, wie das bei der Ausgabe zuvor der Fall war (mit dem Besuch des Delta-Quadranten). In erster Linie sticht aber der abschließende Sonderband "Fleisch und Stein" hervor. Dieser ist nicht in der Kelvin- sondern der Prime-Zeitlinie angesiedelt, und erzählt von der Zusammenkunft so ziemlich aller Ärzte aller "Star Trek"-Serien. Davon abgesehen zwar inhaltlich auch ein bisschen dünn, aber das hatte halt einfach einen ganz besonderen Charme. Insofern war dieser Comic für mich auch ganz klar das Highlight dieser Sammlung, und wertet sie noch einmal deutlich auf. Nicht zuletzt auch deshalb stellte der zehnte Band der "Die neue Zeit"-Reihe aus meiner Sicht wieder eine Besserung dar. Der größte Fan der in der Kelvin-Zeitlinie angesiedelten Comics werde ich – wie ja auch bei den Filmen – aber wohl nicht mehr.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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