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Doctor Who - 11x01: The Woman Who Fell to Earth Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) BBC

Originaltitel:The Woman Who Fell to Earth
Episodennummer: 11x01
Bewertung:
Erstausstrahlung UK: 07. Oktober 2018
Erstausstrahlung D: -
Drehbuch: Chris Chibnall
Regie: Jamie Childs
Hauptdarsteller: Jodie Whittaker als The Doctor, Tosin Cole als Ryan Sinclair, Mandip Gill als Yasmin Khan, Bradley Walsh als Graham O'Brien.
Gastdarsteller: Sharon D. Clarke als Grace, Samuel Oatley als Tim Shaw, Johnny Dixon als Karl, Amit Shah als Rahul, Asha Kingsley als Sonia, Janine Mellor als Janey, Asif Khan als Ramesh Sunder, James Thackeray als Andy, Philip Abiodun als Dean, Stephen MacKenna als Dennis, Everal A Walsh als Gabriel u.a.

Kurzinhalt: Die dreizehnte Inkarnation des Doktors ist weiblich. Aus der TARDIS geschleudert, fällt sie auf die Erde, und landet in einem Zug. Dieser wurde kurz davor von einem tentakeligen Wesen angegriffen, dass sich einen der Passagiere schnappen wollte, ehe die Doktorin – unter Mithilfe einiger weiteren Menschen – eingreift. Nun versucht sie herauszufinden, was in Sheffield vor sich geht. Zur Seite stehen ihr dabei Ryan, ein an Dyspraxie leidender Jugendlicher, seine ehemalige Schulkollegin und nunmehrige Polizistin Yasmin, seine Großmutter Grace, sowie ihr Lebensgefährte Graham. Gemeinsam versuchen sie Tzim-Sha aufzuhalten – so der Name jenes Außerirdischen, der es auf den schüchtern-verschreckten Karl abgesehen hat. Er ist Teil der Kriegerrasse der Stenza, und als Teil seines Initiationsritus muss er einen bestimmten Menschen – eben Karl – fangen, ohne dabei auf Waffen zurückzugreifen. Eine Regel, die er – wie die Doktorin kritisch anmerkt – bricht. Nun gilt es, Karls Leben zu retten, und Tzim-Sha wieder dorthin zu schicken, von wo er gekommen ist…


Review: Episodenbild (c) BBC Zuerst einmal: Ich hasse die deutsche Sprache. Der Wechsel des Geschlechts dürfte wohl nicht nur mich, sondern auch andere deutsche Reviewer, welche die Serie besprechen, zur Verzweiflung treiben. Wie macht man's denn nun? Die Doktor? Die Doktorin? The Doctor? Ich habe mich für zweiteres entschieden, wobei ich selbst mit der Lösung nur begingt glücklich bin – was besseres fällt mir aber erstmal nicht ein (fügt dies auf die lange Liste – auf der u.a. auch die österreichische Bundeshymne und das Binnen-I stehen – an unnötigen Problemen, die durch die geschlechtsspezifische Sprache im Deutschen geschaffen werden). Weiters: Nachdem ich vor ein paar Jahren endlich begonnen habe, mir "Doctor Who" – zumindest ab dem Neustart in den 0er-Jahren, damals noch unter Russell T. Davies – bin ich nun also endlich (fast; die eine Woche Verzögerung seht ihr mir hoffentlich nach) aktuell! Das freut mich dann doch, dass ich gerade die jüngste Inkarnation des Doktors, die im Vorfeld für einiges an Aufsehen gesorgt hat, nun zeitnah besprechen kann.

Doch es ist nicht nur die neue Doktorin und der damit einhergehende Geschlechterwechsel des Doktors, die elfte Staffel stellt generell eine Zäsur dar. Nach sechs Staffeln hat Steven Moffat den Schallschraubenzieher nun also an den "Broadchurch"-Schöpfer (eine Serie, die leider nach wie vor auf meiner Watchlist steht) abgegeben. Und generell merkt man "The Woman Who Fell to Earth" sowohl optisch (nicht zuletzt aufgrund des Wechsels zum 2.1:1-Format) als auch tonal den Neustart an. Denn zumindest in dieser ersten Folge wirkte sie, trotz allen natürlich auch wieder vorhandenen Humors, ernster, düsterer, und weniger auf Kinder und/oder Familien als Erwachsene gerichtet. Klar, auch frühere "Doctor Who"-Episoden waren schon mal ordentlich spannend, dennoch ist "The Woman Who Fell to Earth" die erste Folge der Serie, die ich Kindern nicht guten Gewissens zumuten würde. Auch der nicht ganz so glückliche Ausgang des Geschehens sticht hervor. Ob man dies nun gut oder schlecht findet, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Ich selbst weiß offen gestanden noch nicht so recht, wie ich das einordnen soll. Auf der einen Seite finde ich die Tendenz zu immer ernster und düster, welche die letzten TV-Jahre geprägt hat, mittlerweile doch etwas mühsam und anstrengend, weshalb für mich gerade auch jene Serien, die sich bewusst gegen diesen Trend stellen ("Sense8", "The Orville") so erfrischend und gelungen finde. Andererseits ist das grundsätzlich schon eine interessante Ausrichtung für "Doctor Who". Vorerst werde ich mich jedenfalls, was ein Urteil betrifft, noch zurückhalten. Gleiches gilt übrigens für die Musik. Ich war großer Fan der Kompositionen von Murray Gold, und denke, der wird mir wohl von allen die nach der zehnten Staffel den Hut nehmen mussten am meisten abgehen. Dennoch macht auch Ersatzmann Segun Akinola seine Sache grundsätzlich nicht schlecht. Und ein bisschen Zeit, um den richtigen Ton zu finden (no pun intended), sollte man ihm schon geben.

Episodenbild (c) BBC Kurioserweise ist jenes Element, dass sich am wenigsten verändert hat, just die Doktorin selbst. Ja, die Figur mag jetzt weiblich sein. Und natürlich bringt die Neubesetzung mit Jodie Whittaker auch eine gewisse neue Interpretation der Time Lady mit sich. Dennoch ist es unverkennbar immer noch der/die Doktor/in: Aufgeweckt, frech, energiegeladen, enthusiastisch, und vor allem mit jeder Faser ihres Körpers das Leben – egal in welcher Form – verteidigend. Whittaker bringt zudem einen netten Humor in die Rolle rein, und verfügt auch über das nötige Charisma, dass es für die Doktorin halt ganz einfach braucht. Da und dort meinte ich zwar noch, Spuren von Capaldi in ihrer Performance zu entdecken, ob das einfach Zufall ist, oder eine bewusste Entscheidung von ihr, da sie ja gerade erst frisch regeneriert hat, können und werden erst die nächsten Folgen zeigen. Jedenfalls fand ich, dass sie bereits in ihrer ersten Episode alle (sexistischen) Kritiker, die meinten, der Doktor könne keine Frau sein, lügen strafen. Ich persönlich war jedenfalls bislang nur von Peter Capaldi gleich bei seinem ersten Auftritt ähnlich begeistert, wie von Jodie Whittaker, und freue mich schon auf die weiteren Abenteuer mit ihr.

Ihren BegleiterInnen hingegen ergeht es da leider ungleich schlechter. Zwar wird insbesondere Ryan und Yasmin einiges an Laufzeit spendiert, die Fülle an neuen Figuren in Kombination mit der neuen Doktorin, sowie generell der eigenen und eigenständigen Geschichte, welche die Episode erzählen will, erweist sich letztendlich selbst für die erweiterte Laufzeit von knapp über einer Stunde an zu viel. Hier muss "The Woman Who Fell to Earth" doch etwas zu viel schultern, was sich vor allem in der noch etwas ziellosen und konfusen ersten Hälfte bemerkbar macht. Zwar lernen wir die Figuren an und für sich eh erst langsam und nacheinander kennen, das bedeutet aber halt wiederum, dass es etwas dauert, bis das zentrale Mysterium so richtig in den Mittelpunkt rückt, und Eindruck hinterlässt. Eben dieses, bzw. der hier vorgestellte neue Gegner, war generell wenig hervorstechend. Ich hoffe, dass Chibnall im ersten Abenteuer der dreizehnten Doktorin ganz bewusst auf einen wenig eindrucksvollen, austauschbaren Bösewicht setzte, der von der neuen Doktorin und den Figuren nicht unnötig Aufmerksamkeit abzieht – weil ansonsten verspricht das für die weiteren neuen Widersacher, die man uns vorstellen will, nichts Gutes. Dass die Serie jetzt mal eine Weile ohne Dales, Cybermen und Konsorten auskommen will, finde ich ja grundsätzlich gut, aber zumindest die Stenza fand ich leider nicht interessant und/oder originell genug (lässt der Predator hier doch ganz stark grüßen), als dass sie diese Erzfeinde ersetzen und/oder in die Fußstapfen so eindrucksvoller und erinnerungswürdiger Feinde wie den Silence oder den Weeping Angels treten könnten. Die Story leidet zudem etwas darunter, dass man halt zugleich auch die neue Doktorin und vier gänzlich neue BegleiterInnen vorstellen muss – was dann auch dazu führt, dass ein bestimmter Verlust emotional längst nicht so stark nachhallt, wie ich mir das gewünscht hätte. Auch die Gags saßen für mich noch alle. Und insgesamt fehlte mir halt vor allem zu Beginn – da es ja doch ein Weilchen dauert, bis die Doktorin auftaucht – ein Anker zu "Doctor Who". So gänzlich ohne alte Feinde und/oder alte Begleiter brauchte es halt etwas, bis ich in die Handlung hineingefunden habe. Es ist halt doch eine ziemlich große Umstellung, nicht nur inhaltlich und von den Figuren her, sondern auch optisch und tonal. Ein bisschen wird es wohl schon dauern, bis ich mich darauf eingestellt habe, und mich auch bei der elften Staffel wieder heimisch fühle. Als Einstieg in die neue Ära war "The Woman Who Fell to Earth" aber grundsätzlich mal nicht uninteressant.

Fazit: Episodenbild (c) BBC Der Einstieg in die elfte Staffel – und zugleich eine neue Ära – von "Doctor Who" war doch etwas gewöhnungsbedürftig. Neues Bildformat, neuer Look, neue Figuren… bis die neue Inkarnation des Doktors endlich mal vom Himmel fällt (unser einziger Anker zur Vergangenheit), vergehen schon mal knapp zehn Minuten. Auch tonal offenbart "The Woman Who Fell to Earth" markante Unterschiede zur Davies- und Moffat-Ära. Waren diese, trotz aller Horror- und Sci-Fi-Elemente, doch in erster Linie Familienunterhaltung, scheint sich die Serie unter der Ägide von Chris Chibnall nun doch in erster Linie an Erwachsene zu richten. Was ja für sich genommen nicht schlecht sein muss (auch wenn "Doctor Who" vor allem in England für viele Kinder die Sci-Fi-Einstiegsdroge war, und ich es schon ein bisschen schade fände, wenn dies nun verloren geht), aber ein bisschen brauchte ich schon, ehe ich mich darauf eingestellt hatte. Vor allem aber leidet "The Woman Who Fell to Earth" darunter, eine neue Doktorin, gleich drei(einhalb) neue Companions sowie einen neuen Widersacher vorstellen zu müssen, und zugleich auch noch eine spannende Geschichte erzählen zu wollen – was ihr in meinen Augen nicht 100%ig gelingt. Die BegleiterInnen bleiben erstmal noch eher blass, der doch etwas gar an den Predator erinnernde Tzim-Sha zählt jetzt nicht unbedingt zu den originellsten, hervorstechendsten und/oder denkwürdigsten Bösewichten, und die Story kommt auch erst im letzten Drittel so richtig in Schwung. Der Showdown bei den Kränen war dann allerdings durchaus packend. In erster Linie ist es aber Jodie Whittaker und ihrer interessanten und gelungenen Interpretation der dreizehnten Inkarnation des Doktors zu verdanken, dass ich "The Woman Who Fell to Earth" als Beginn einer neuen "Doctor Who"-Ära trotz aller Ungewohntheit durchaus gelungen und vielversprechend fand, und mein Interesse für die nächsten Abenteuer geweckt wurde.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © BBC)




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