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Star Trek - DS9: Der Schwarm Drucken E-Mail
Ein Generationenschiff will Bajor vernichten Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 25 Juni 2018
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - DS9: Der Schwarm"
Originaltitel: "Star Trek - Deep Space Nine: Objective: Bajor"
Bewertung:
Autor: John Peel
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 376 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: Juni 1996 (E) bzw. 2000 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11668-2
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Vor Tausenden von Jahren brach der Schwarm aus der benachbarten Andromeda-Galaxie in einem Generationenschiff in Richtung unserer Galaxis auf, um vor einer Bedrohung zu fliehen. Nun endlich steht ihr großer Plan vor der Vollendung. Dafür wollen sie ihr Schiff in zwei gleich große, neue Schiffe trennen – und dafür wiederum brauchen sie Ressourcen. Um diese zu gewinnen, nehmen sie Kurs auf einem nahegelegenen Planeten, auf dem sich eine Kolonie der Bajoraner befindet. Sie warnen diese, den Planeten binnen weniger Stunden zu verlassen. Als sich die Bajoraner wehren, werden sie von den fortschrittlichen Kampfschiffen und Waffensystemen des Schwarms ausgelöscht, und daraufhin beginnt man, den Planeten zu zerstören, um so die benötigten Ressourcen zu gewinnen. Captain Sisko, der zusammen mit einer Einsatzgruppe auf den Notruf der Bajoraner reagierte, muss hilflos mit ansehen, wie der Planet förmlich verschlungen wird. Als er daraufhin mit dem Schwarm Kontakt aufnimmt, erfährt er, dass die Teilung ihres Schiffes in Kürze bevorsteht. Während eines davon in Richtung Cardassia Prime aufbrechen wird, nimmt das zweite Kurs auf Bajor – um auch diesen Planeten zu vernichten. Angesichts der überlegenen Waffensysteme scheint nur eine diplomatische Lösung in Frage zu kommen. Doch wie soll es Captain Sisko und seiner Crew gelingen, den Schwarm von seinem Vorhaben abzubringen?

Review: Beim Lesen von "Der Schwarm" hatte ich teilweise den Eindruck, John Peel hätte hier eine Idee für einen eigenständigen, "Star Trek"-unabhängigen Science Fiction-Roman über ein Generationenschiff, dass eine Zivilisation angreift, verwurstet. Wie ich später aus dem empfehlenswerten "Sachbuch Voyages of Imagination" erfuhr, war der Schwarm jedoch vielmehr eine Notlösung, und diente als Borg-Ersatz (da Paramount zu diesem Zeitpunkt noch nicht sicher waren, ob sie diese nicht noch in der Serie verwenden wollen). So oder so, alles rund um den Schwarm konnte mir wirklich gut gefallen Die Idee eines solchen Generationenschiffs, dass in eine andere Galaxie reist, war für sich genommen ja schon interessant. Dazu gesellten sich dann aber noch so – nachvollziehbare – Entwicklungen wie die Agoraphobie, die interessante Auflösung rund um die damalige Rebellion und die Veränderung der heiligen Texte, an die sie sich halten, sowie generell die politischen Winkelzüge an Bord. Dron steht dabei für mich stellvertretend für all die ganzen (Rechts-)Populisten, die weniger das Wohl des Volkes als vielmehr ihre eigene Macht im Auge haben. Darüber hinaus gefiel mir auch, dass Sisko & Co. eine diplomatische Lösung finden müssen. Hier unterscheidet sich "Der Schwarm" dann eben auch deutlich von der TOS-Episode "Planeten-Killer", die ansonsten vom Konzept her nicht unähnlich ist (ein extragalaktisches Schiff dringt in unsere Galaxie ein, und beginnt, Planeten zu verschlingen). Dem Schiff des Schwarms wird nämlich, zumindest von Seiten Bajors bzw. der Sternenflotte (im Gegensatz zum cardassianischen Imperium) nicht etwa mit Waffengewalt oder auch irgendeiner wissenschaftlichen und/oder technologischen Lösung beigekommen, sondern dadurch, dass man sich mit ihnen an einen Tisch setzt, verhandelt, und versucht, ihnen den eigenen Standpunkt darzulegen. Hier atmet "Der Schwarm" nicht nur den Grundgedanken von "Star Trek", sondern liefert auch eine wichtige Message, die wir uns vor allem in der heutigen, oftmals hitzköpfigen Zeit voller festgefahrener Positionen zu Herzen nehmen sollten.

Vor allem in der ersten Hälfte des Romans spielen Sisko & Co. doch eher eine untergeordnete Rolle, was dem einen oder anderen vielleicht nicht gefallen mag (und wohl u.a. für meinen oben erwähnten Eindruck, dass hier ein ursprünglich eigenständiger Roman auf "Star Trek" umgemodelt wurde), mich persönlich aber insofern nicht gestört hat, als ich das Geschehen auf dem Schwarm-Schiff sehr interessant fand. Wenn die aus DS9 bekannten Helden dann aber mal auftreten, verhalten sie sich so wie aus der Serie gewohnt. Sehr schön ist zudem, dass er mit Shaakar, Kai Winn und Jaro auch Nebenfiguren einbaut, und damit nicht nur seine Kenntnis zur Serie unter Beweis stellt, sondern seinen Roman dadurch auch noch einmal stärker mit dieser verknüpft. Interessant fand ich zudem, dass die Cardassianer, getreu ihrer Einstellung, sehr wohl einen militärischen Sieg erringen dürfen, und dadurch aber auch durch ihre Taten die Unterschiede zwischen dem cardassianischen Imperium und der Föderation b zw. Bajor deutlich werden. Und generell ist der Roman gut geschrieben, flüssig erzählt, und entwickelt sich ohne nennenswerte Längen weiter. Kritisch sehe ich in erster Linie das Ende, welches mir doch etwas zu glücklich und unproblematisch verlief. Zudem erschien es mir unnötig, die Träne der Propheten extra ins Wurmloch zu bringen und dort zu öffnen. Entweder das eine – also ins Wurmloch zu fliegen oder aber den Drehkörper auf Bajor zu öffnen – hätte eigentlich reichen sollen. Die Übersetzung folgt zudem beim Begriff des Abgesandten wieder einmal nicht der deutschen Synchronisation (so wird hier vom "Gesandten" der Propheten gesprochen). Und etwas früher hätte Sisko die Bedeutung der Prophezeiung ruhig durchschauen dürfen, weil gerade auch das mit den beiden Bekehrten war ja wohl offensichtlich. Hier wirkt der gute Captain doch ein bisschen schwer von Begriff. Und generell fand ich die erste Hälfte des Romans irgendwie interessanter und faszinierender als die (trotzdem immer noch gute) zweite. Insgesamt hat mir "Der Schwarm" aber sehr gut gefallen.

Fazit: "Der Schwarm" ist ein wirklich guter DS9-Roman, an dem mir vor allem alles rund um den titelspendenden Schwarm sehr gut gefallen konnte, sei es die Entwicklung ihrer Zivilisation während der Reise, die politischen Intrigen, oder auch die Beschreibung des Generationenschiffs an sich. Zudem stach für mich positiv hervor, dass die drohende Vernichtung Bajors nicht etwa auf militärische und/oder wissenschaftliche Art, sondern vielmehr durch Diplomatie verhindert wird. Zwar fand ich die erste Hälfte noch einen Tick interessanter und faszinierender als die zweite, war manches ein bisschen offensichtlich, das Ende etwas gar glücklich, und hielt sich die Spannung aufgrund des vorhersehbaren Ausgangs doch eher in Grenzen. Insgesamt hat mich "Der Schwarm" aber größtenteils gut unterhalten, und stellenweise gar fasziniert.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel


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