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Star Wars: Planet des Zwielichts Drucken E-Mail
Callista verabschiedet sich endlich/zum Glück Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 24 Juni 2018
 
Titel: "Planet des Zwielichts"
Originaltitel: "Planet of Twilight"
Bewertung:
Autorin: Barbara Hambly
Übersetzung: Heinz Nagel
Umfang: 398 Seiten
Verlag: Heyne (D), Bantam Spectra (E)
Veröffentlicht: Februar 1999 (D), Mai 1997 (E)
ISBN: 978-3-453-17741-X
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Leia Organa Solo fliegt in ihrer Funktion als Regierungschefin der Neuen Republik nach Nam Charios, um mit Vertretern einer der beiden verfeindeten Parteien zu sprechen. Allerdings muss sie ihm mitteilen, da sie sich – da der Planet kein Mitglied der Neuen Republik ist – außer Stande sieht, im Konflikt zwischen den Alteingesessenen und den Neusiedlern für eine Seite Partei zu ergreifen. Unmittelbar darauf wird Leia von unbekannten Mächten entführt. Zudem trifft auf den Schiffen im Orbit des Planeten die gefürchtete Todessaat-Seuche aus. Als Leia erwacht, findet sie sich in der Gewalt des Hutten Beldorion wieder. Dieser verfolgt offenbar den furchtbaren Plan, die Todessaat-Seuche gezielt auszusetzen und so die Neue Republik in die Knie zu zwingen. Da das Wasser, dass man ihr gibt, mit einem betäubenden Mittel versetzt ist, sieht sich Leia – zumindest anfänglich – außer Stande, etwas zu unternehmen. Währenddessen ist Han besorgt, da seine Frau immer noch nicht von der Mission auf Nam Charios zurückgekehrt ist – und bricht zusammen mit Chewie und Lando auf, um nach ihr zu suchen. Luke wiederum ist ebenfalls nach Nam Charios geflogen, um Hinweisen nachzugehen, dass sich seine große Liebe Callista dort aufhalten könnte…

Review: Ich hatte "Planet des Zwielichts" als wesentlich erträglicher als "Palpatines Auge" in Erinnerung, und dieser Eindruck wurde nun auch von meiner Zweitlesung bestätigt. Im direkten Vergleich fällt dabei vor allem auch, dass sich Barbara Hambly diesmal – vergleichsweise – mit ihren erschöpfenden und teils auch übertrieben blumigen Beschreibungen der Umgebung zurückhält. Ganz egal, ob sie sich hier die Kritik am Vorgänger zu Herzen genommen oder das Lektorat diesmal stärker durchgegriffen hat, das allein hilft schon mal viel, da es den Roman deutlich einfacher und flüssiger zu Lesen machte. Während ich mich durch "Palpatines Auge" ja richtiggehend durchgekämpft habe und kaum mal mehr als zwei Kapitel auf einmal schaffte, konnte ich bei "Planet des Zwielichts" zu meinem gewohnten Rhythmus von rund 100 Seiten pro Lese-Session zurückkehren, ohne auf meinem Poäng einzuschlafen. Auch die wesentlich kleinere Rolle von Callista – nach wie vor, vorsichtig ausgedrückt, nun wahrlich nicht meine Lieblingsfigur – macht sich positiv bemerkbar. Gleiches gilt für ihre Romanze die Luke, die hier im Vergleich zu den beiden Vorgängern deutlich in den Hintergrund rückt. Einzelne Momente, wie z.B. wenn sich Leia ihrem Jedi-Erbe, den Taten ihres Vaters und ihren Ängsten sowohl davor, was sie als auch ihre Kinder mit den Jedi-Kräften anstellen könnten, gefielen mir sogar tatsächlich! Wie ich generell die größere Rolle von Leia, und dass sie sich aus eigener Kraft aus der Gefangenschaft befreite, begrüßte. Am meisten sprachen mich aber die 2-3 Absätze im Gespräch zwischen Luke und dem alten Mann an, wo dieser meint, dass er einst eine Person die er geliebt hatte ziehen lassen musste, da er sie auf dem Weg für den sie sich entschieden hatte nicht begleiten konnte. Vor allem damals als ich den Roman das erste Mal las hatte mich diese Stelle enorm angesprochen, hatte ich doch – wie es der Zufall so will – damals erst eine Trennung aus praktisch eben diesen Gründen hinter mir. Damals war die Wunde noch frisch, aber auch diesmal traf mich die Stelle wieder mitten ins Herz. Auch wenn ich im Großen und Ganzen auch diesmal wieder mit ihrer Schreibe nicht viel anfangen konnte, aber da hat Hambly etwas sehr Wahres zu Papier gebracht, dass mich vor allem auch aufgrund meiner persönlichen Erfahrung auch diesmal wieder enorm ansprach.

All dies heißt allerdings noch lange nicht, dass "Planet des Zwielichts" deshalb auf einmal ein Meisterwerk wäre. Ganz im Gegenteil. Selbst ihm das Prädikat "gut" zu verleihen wäre schon übertrieben. Zumal man auch nicht vergessen darf, dass der Roman seinen erträglich(er)en Eindruck vor allem auch der unfassbaren Grottigkeit von "Palpatines Auge" verdankt, der wohl für immer den Bodensatz der "Star Wars"-Literatur darstellen wird. Zum Vergleich: Selbst das grauslichste Gericht mag immerhin besser schmecken als Bantha-Poodoo (also vermute ich halt mal) – dennoch ist es immer noch Lichtjahre davon entfernt, schmackhaft zu sein. Mit "Planet des Zwielichts" ist es ähnlich. Ja, ich fand ihn längst nicht mehr so zäh und anstrengend wie den Vorgänger, dennoch ist die Handlung auch hier wieder alles andere als ein Highlight. Sämtliche parallel verlaufende Handlungsstränge sind letztendlich extrem banal, leisten sich den einen oder anderen unnötigen Umweg (wie Lukes Begegnung mit Taselda), sind etwas zu lang geraten, und lassen es an Spannung vermissen. Nachdem die erste Hälfte des Romans für Hambly-Verhältnisse überraschend unterhaltsam war, knickt das Buch im zweiten Teil dann ziemlich ein, und vor allem mit den letzten 100 Seiten tat ich mir dann doch ziemlich schwer (nicht so schwer wie bei "Palpatines Auge", aber dennoch). Zudem hat sich auch diesmal wieder die eine oder andere doch eher hirnrissige Idee eingeschlichen (wie z.B. die Identität/Herkunft des großen Drahtziehers im Hintergrund). Und auch die weitere Entwicklung von Admiral Daala sehe ich kritisch (auch wenn es einen gewissen, perversen Reiz besitzt, dass die Bösen hier jenes Happy End bekommen, dass Luke und Callista – der Macht sei Dank – verwehrt bleibt), weil das doch ein sehr unspektakulärer Abschluss ihrer Storyline war. Und auch wenn es positiv ist, dass es diesmal keinen weiteren Weltenvernichter zu besiegen gilt, aber die Bedrohung durch die Todessaatseuche blieb bis zuletzt vage, und hinterließ bei mir keinerlei Eindruck. Vor allem aber mäanderte auch "Planet des Zwielichts" wieder ohne nennenswerte Spannung vor sich hin. Rückwirkend fragte ich mich jedenfalls auch bei der Zweitlesung wieder, was zur Hölle sich alle Beteiligten bei dieser Trilogie denn eigentlich gedacht haben, und wozu sie denn eigentlich gut gewesen sein soll.

Fazit: Mit "Planet des Zwielichts" ist Barbara Hambly wenn schon sonst nichts so doch immerhin ein marginal besserer Roman als "Palpatines Auge" gelungen. Dies liegt in erster Linie daran, dass Callista kaum in Erscheinung tritt, und damit auch ihre – bei mir unerwünschte – Romanze mit Luke in den Hintergrund rückt. Einzelne Momente und Dialoge konnten mir zudem überraschend gut gefallen, bzw. sprachen mich sogar direkt an. Vor allem aber hat sie diesmal ihre blumig-ausschweifenden Beschreibungen, die "Palpatines Auge" so zäh, mühsam und anstrengend machten, deutlich zurückgefahren, weshalb ich bei "Planet des Zwielichts" zu meinem üblichen Leserhythmus von rund 100 Seiten pro Einheit zurückkehren konnte (was mir bei "Auge" partout nicht gelingen wollte; dort kam ich selten über rund 40 Seiten am Stück hinaus). Jedoch: "Besser" bedeutet nun mal eben nicht zwangsläufig auch "gut". Die Handlung war wieder einmal sehr belanglos, und ließ es von Anfang bis Ende gänzlich an Spannung vermissen. So lobenswert es grundsätzlich auch sein mag, dass Hambly auf die x-te Todesstern-Variante verzichtet hat, aber die Bedrohung durch die Todessaat-Seuche kam nie wirklich zur Geltung. Sie nimmt sich – wenn auch längst nicht so schlimm wie bei "Palpatines Auge" – auch diesmal wieder etwas zu viel Zeit bzw. Seiten, um die Geschichte zu erzählen, wobei der Roman vor allem zum Ende hin dann noch einmal ganz schön zäh wird. Und auch die eine oder andere schräge Idee, mit der ich nicht wirklich mit kam, hat sich wieder einmal eingeschlichen. Immerhin findet die aus meiner Sicht von vornherein fehlgeleitete Liebesgeschichte zwischen Luke und Callista hier nun einen Abschluss. Das allein lässt mich auf "Planet des Zwielichts" schon deutlich wohlwollender blicken als auf den unsäglichen "Palpatines Auge". Insgesamt kann ich aber alle "Star Wars"-Fans vor der Callista-Trilogie – einschließlich "Darksaber" – nur ausdrücklich warnen.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel





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