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Star Trek - TOS: Tödliches Dreieck Drucken E-Mail
Wäre selbst als Fan-Fiction grauenhaft Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 16 Oktober 2017
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - TOS: Tödliches Dreieck"
Originaltitel: "Star Trek: Triangle"
Bewertung:
Autorinnen: Sondra Marshak & Myrna Culbreath
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 284 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: März 1983 (E) bzw. 1987 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11617-0
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Captain Kirk soll mit der Enterprise den Vertreter der Einheit, Botschafter Gailbraith, zur sogenannten Totalität bringen. In beiden Fällen, der Einheit und der Totalität, handelt es sich um ein sogenanntes Gruppenbewusstsein, in dem mehrere Individuen quasi miteinander verschmelzen. Was beide eint ist, dass sie nicht zimperlich in ihren Versuchen sind, neue Mitglieder für ihr Bewusstsein zu gewinnen – etwas, dass auch rasch zu Konflikten zwischen Kirk und Gailbraith führt. Auf dem Weg zur Totalität erhält man dann schließlich das Notsignal eines freien Agenten der Sternenflotte, dem Captain Kirk Folge leisten muss. Der Agent erweist sich als Agentin, und stellt sich als Sola Thane vor. Sowohl Kirk als auch Spock sind von der Frau rasch fasziniert, und auch sie scheint beiden zugetan zu sein. Eben dieses Liebesdreieck wird sich letztendlich als entscheidend erweisen, um sowohl die Totalität als auch die Einheit zurückzuschlagen…

Review: Bereits vom Vorgänger der beiden Autorinnen war ich ja alles andere als angetan – im direkten Vergleich zu "Tödliches Dreieck" gleicht "Das Prometheus-Projekt" aber fast einer Offenbarung. Und dabei würde ich "Tödliches Dreieck" zumindest zugestehen, dass die Figuren – vor allem Spock und Kirk – zumindest etwas besser getroffen sind, und sie sich (und uns) diesmal zumindest auffällige Kontinuitätsfehler ersparen. Aber, ganz ehrlich: Wenn dabei so ein völliger Bockmist bei rauskommt, hilft das auch nichts mehr. Einer meiner ersten größten Kritikpunkte ist Sola Thane. Mit ihr finden wir in "Tödliches Dreieck" eine der offensichtlichsten Mary Sue-Charaktere, die mir abseits von Fan Fiction-Literatur je untergekommen ist. Normalerweise sind diese ja dazu da, damit sich die Hauptfigur in sie verlieben kann. Bei "Tödliches Dreieck" begnügten sich Marshak und Culbreath damit erst gar nicht, vielmehr dürfen ihr gleich Kirk und Spock verfallen – und vice versa. Damit noch nicht genug, spielt sie am Ende eine entscheidende Rolle dabei, nicht nur ihrer beider Leben zu retten, sondern auch den zentralen Konflikt zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen. Das war mir auf der einen Seite zu viel Mary Sue-wish fullfilment, und andererseits rückten aufgrund dem starken Fokus auf Sola Kirk und Spock, sowie die ganzen anderen aus der Serie bekannten Figuren, in den Hintergrund.

Auch abseits der Ausrichtung konnte mich "Tödliches Dreieck" leider überhaupt nicht überzeugen. Der Schreibstil ist furchtbar, und erinnert teilweise mehr an eine billige Liebesschmonzette, als einen "Star Trek"-Roman ("Spock von Vulkan spürte, wie sich die Konturen des Universums in einem Feuer aus Leidenschaft verloren." – und das ist nur ein Beispiel, ich hätte locker noch zehn weitere bringen können). Die zentrale Liebesgeschichte ist furchtbar geschrieben, und insofern auch überhaupt nicht mitreißend oder interessant, als von vornherein feststeht, dass am Ende eh beide, sowohl Kirk als auch Spock, leer ausgehen werden. Nicht zuletzt diese Erkenntnis machte den Kampf durch unzählige gefühlsduselige Seiten für mich zur reinsten Qual. Und auch alles rund um die Einheit bzw. die Totalität konnte mich nie so recht ansprechen, geschweige denn faszinieren. Die Idee mag nicht einmal uninteressant gewesen sein, aber angesichts der Umsetzung hier zieht man als Leser ein solches Gruppenbewusstsein als alternativen Lebensstil nie in Betracht. Stattdessen wird von Seite zu Seite deutlicher, dass sowohl die Einheit als auch die Totalität die gleiche finstere Seite derselben Medaille sind. Zugleich gelang es den Autorinnen aber auch nie, sie so richtig als Bedrohung zu etablieren. Insgesamt macht dies einen absolut furchtbaren Roman, vor den ich alle Trekkies nur eindringlich waren kann.

Fazit: "Tödliches Dreieck" ist einer der furchtbarsten "Star Trek"-Romane, die ich je gelesen habe. Eine Geschichte auf Fan-Fiction-Niveau (offensichtlichen Mary Sue-Charakter inklusive) trifft auf eine hanebüchene Story, unerträgliche Gefühlsduselei und so manch kitschigen Liebesszenen auf Groschenromanniveau. Nichts an "Tödliches Dreieck" fand ich auch nur irgendwie interessant. Spock und Kirk treten gegenüber Sola Thane viel zu sehr in den Hintergrund, und auch aus der grundsätzlich interessanten Idee rund um das Gruppenbewusstsein holen Sondra Marshak und Myrna Culbreath nicht wirklich etwas heraus. Aus meiner Sicht bezieht sich jedenfalls das titelspendende – fatale – Dreieck auf die beiden Autorinnen und den bedauernswerten Leser, der sich ihr Machwerk zu Gemüte führt.

Bewertung: 0.5/5 Punkten
Christian Siegel


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