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The Defenders - 1x01: Das H-Wort Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix

Originaltitel: The H-Word
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 18. August 2017 (Netflix)
Drehbuch: Douglas Petrie & Marco Ramirez
Regie: S.J. Clarkson
Hauptdarsteller: Charlie Cox als Matt Murdock, Krysten Ritter als Jessica Jones, Mike Colter als Luke Cage, Sigourney Weaver als Alexandra.
Gastdarsteller: Rosario Dawson als Claire Temple, Jessica Henwick als Colleen Wing, Deborah Ann Woll als Karen Page, Elden Henson als Foggy Nelson, Peter McRobbie als Father Lantom, Rachael Taylor als Trish Walker, Simone Missick als Misty Knight, Wai Ching Ho als Madame Gao, Elodie Yung als Elektra Natchios u.a.


Kurzinhalt: Nachdem Kun-Lun von der Hand angegriffen wurde, verfolgen Danny Rand und Colleen Wing die finstere Organisation über den gesamten Erdball. Bei ihrer letzten Konfrontation stoßen sie schließlich auf eine junge Frau, die sich als starke Kämpferin erweist – ohne seine Eiserne Faust wäre Danny unterlegen gewesen. Von jenem Mann, den sie dort treffen wollten, erfahren sie bevor er stirbt dann schließlich, dass die nächste große Aktion der Hand in New York geplant ist. Dort hat Matt Murdock gerade einen wichtigen Schadenersatzprozess gewonnen, was er bei einem Mittagessen mit Karen Page, die mittlerweile als Journalistin arbeitet, feiert. Sein Daredevil-Kostüm hat er mittlerweile an den Nagel gehängt – jedoch vermisst er es sehr, dieses überzustreifen, und Hell's Kitchen auf diese Art und Weise zu helfen. Luke Cage wird indes aus der Haft entlassen. Nach einem stürmischen Wiedersehen mit Claire Temple wird er auf üble Machenschaften von Mariah Dillard aufmerksam – und tritt seinen Job als Beschützer Harlems wieder an. Und Jessica Jones kann ihren Triumph über Kilgrave nicht wirklich genießen. Sie betrinkt sich nach wie vor, und nimmt nur überaus widerwillig Fälle an. Als sie jedoch einen anonymen Anruf erhält, der sie davor warnt, im Verschwinden eines Geschäftsmanns zu ermitteln, wird sie doch neugierig…

Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Noch bevor die erste Staffel von "Daredevil" bei Netflix startete (was mittlerweile auch schon wieder mehr als zwei Jahre her ist – wie doch die Zeit vergeht!) und damit die Reihe an Marvel-Serien die exklusiv auf dem Streamingdienst laufen begann, wurde angekündigt, dass die vier Helden letztendlich in "Marvel's The Defenders" zusammenkommen würden, in einer Art TV-Variante der Avengers, nur mit deutlich bodenständigeren Helden. Nun gab es zwar in den letzten Jahren doch einen ziemlichen Überschuss an Superhelden-Unterhaltung im Kino und Fernsehen, woraufhin sich bei mir teilweise auch schon leichte Ermüdungserscheinungen einstellten. Die Idee solcher Mashups hat jedoch – da diese im direkten Vergleich doch noch seltener vorkommen – zumindest bislang ihren ganz besonderen Reiz bei mir noch nicht verloren, weshalb ich auf die Serie schon sehr gespannt war. Zugleich haben mir allerdings der eher schwache "Luke Cage" und der ziemlich furchtbare und unnötige "Iron Fist" die Vorfreude auf die "Defenders" doch etwas verdorben. Zumindest "Das H-Wort" erwies sich aber mal als vielversprechender Einstieg, der mich die entsprechenden Misserfolge vergessen ließ und meine Erwartungshaltung aufs Neue anstachelte.

"Das H-Wort" erinnerte mich dabei insofern an die späteren "24"-Staffeln, als es in der ersten Folge jetzt erstmal darum geht, uns zu zeigen, wo sich die bekannten Figuren denn mittlerweile befinden, und uns einen Eindruck zu vermitteln, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Dabei beginnt man gleich mal mit Danny Rand, was zwar einerseits angesichts der Tatsache, dass wir mit seiner Serie ja aufhörten, und er zudem die wohl direkteste Verbindung zur Hand hat – die sich hier als die große Bedrohung zu erweisen scheint, welche die Defenders gemeinsam ausschalten müssen – Sinn ergibt, angesichts der zwiespältigen Reaktion auf die Serie aber doch auch irgendwie mutig wirkt. Dort beginnt man dann auch sogleich damit, die vier Serien zusammenzuführen (wobei es ja auch in der Vergangenheit schon immer wieder leichtere Überschneidungen gab, wie die Bedrohung durch die Hand, Jeri Hogarth, der Auftritt von Luke bei Jessica Jones [noch bevor er seine eigene Serie bekam], sowie vor allem natürlich Claire Temple, die sich als TV-Variante von Nick Fury erwies, und der Kitt war, der alle Serien zusammenhielt), in dem man Elektra auf Seite der Hand kämpfen lässt. Offenbar ist es ihnen also – wie die letzte Folge der zweiten "Daredevil"-Staffel schon andeutete, doch gelungen, sie wiederzubeleben. Noch interessanter als das fand ich jedoch, was man hier mit Danny Rand macht. Bei "Iron Fist" konnte ich mit der Figur ja wenig bis gar nichts anfangen. Nach der vermeintlichen Vernichtung von Kun Lun und den damit einhergehenden Schuldgefühlen aufgrund seines empfundenen Scheiterns, gepaart mit Überlebenden-Syndrom, ist es ihnen doch tatsächlich gelungen, diesen bislang völlig blassen Charakter doch halbwegs interessant zu machen. Jedenfalls hat sich damit sehr rasch einer meiner größten Bedenken im Hinblick auf "The Defenders" (weil "Luke Cage" mag zwar auch nicht so besonders gewesen sein, das lag aber nicht an ihm als Figur) in Luft aufgelöst.

Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Danach kommt es sogleich zu jenem Wiedersehen, auf das ich mich schon am meisten gefreut hatte. Zwar ist es nicht so, dass ich "Jessica Jones" jetzt unbedingt von den bisherigen Serien am besten fand, aber a) ist es für mich die interessanteste und ansprechendste Figur, und b) ist es bei ihr halt auch schon am längsten her, dass wir sie zuletzt gesehen haben (weil Daredevil bekam ja noch vor "The Defenders" seine zweite Staffel). Ich hoffe sehr, dass entweder die Serie im weiteren Verlauf noch, oder spätestens dann ihre eigene Season 2 näher darauf eingehen wird, warum sie Kilgraves Tod nach wie vor zu verfolgen scheint. Andererseits macht eben diese miese Stimmung und ihr Hang zum Alkohol ja auch ein bisschen den Reiz ihrer Figur aus, und ist das, was sie auszeichnet und von anderen Superhelden abhebt. Sprich: Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich es denn überhaupt anders haben wollen würde. Jedenfalls wird sie durch den Anruf (ich bin schon gespannt, ob sich in weiterer Folge aufklären wird, dass man sie damit bewusst in die Angelegenheit hineinziehen wollte; weil ansonsten wär's eher dämlich gewesen, hatte sie doch gar kein Interesse daran, den Fall anzunehmen – was der Anrufer aber natürlich andererseits auch nicht wissen konnte) doch noch dazu bewegt, im Verschwinden des Geschäftsmanns zu ermitteln.

Luke Cage wird indes aus der Haft entlassen, was mich schon ein bisschen irritierte. Mag natürlich sein, dass er tatsächlich nur zu in etwa einem Jahr verdonnert wurde, oder auch wegen guter Führung auf Bewährung früher raus darf, aber ich hätte eigentlich eher damit gerechnet, dass sie ihn aus dem Gefängnis ausbrechen werden, damit er ihnen helfen kann. Noch ist mir auch gänzlich unklar, wie seine Ermittlungen in Zusammenhang mit der größeren Bedrohung rund um die Hand stehen werden. Mike Colter finde ich aber in der Rolle nach wie vor sehr gut, und das feurig-leidenschaftliche Wiedersehen mit Claire war zweifellos eines der Highlights der Folge. Bleibt noch Matt Murdock. Dieser scheint sich mittlerweile auf seine Tätigkeit als Rechtsanwalt – noch dazu pro bono – zu konzentrieren; den Daredevil-Anzug hat er mittlerweile an den Nagel gehängt. Jedoch, wie er seinem Priester gegenüber gesteht – und im Gegensatz zu dem, was er zuvor gegenüber Karen behauptet hat – vermisst er es, als Daredevil um die Häuser zu ziehen und böse Jungs zu verdreschen. Das Erdbeben am Ende, welche die Figuren zum ersten Mal quasi miteinander verbindet – da wir bei diesem Ereignis bei ihnen allen kurz vorbeischauen – deutet aber an, dass es wohl nicht mehr lange dauern wird, bis er Gelegenheit bekommt, den Teufel in sich rauszulassen. Bleibt noch Alexandra, bei der es sich um die Anführerin der Hand zu handeln scheint (zumindest hat sie genug Macht, um Madame Gao Befehle zu erteilen; das war eine der besseren und subtileren Momente, wo man auf die früheren Serien aufbauen konnte: Gao wirkte bis jetzt überaus mächtig. Sie hier nun vor Alexandra katzbuckeln zu sehen, vermitteln uns bezüglich ihrer Macht mehr, als es reine Worte je könnten), und für die niemand geringerer als Sigourney Weaver gewonnen wurde. Ihr Casting allein wertet die Rolle und die Serie für mich schon auf. Zudem scheint man der Figur eine zwar nicht unbedingt neue, aber dennoch nachvollziehbare Motivation mit auf dem Weg gegeben zu haben. Ich bin gespannt, wie sich das in weiterer Folge entwickeln wird.

Episodenbild (c) Marvel Studios/Netflix Auf eine Begegnung zwischen den Helden, sei es nur zwischen zweien von ihnen, oder überhaupt gleich im gesamten Team, muss man hier vorerst noch verzichten. Dennoch machte die Folge – nicht zuletzt dank des abschließenden Erdbebens – einen guten Job dabei, uns zu vermitteln, dass sie alle nicht nur in der selben Welt, sondern auch der gleichen Stadt, zu Hause sind. Insofern wirkt das anstehende Team-Up fast unvermeidlich. "Das H-Wort" mag noch keine großen Highlights an sich bieten, macht aber einen sehr guten Job dabei, uns zu den Figuren aufschließen zu lassen, und der restlichen Serie den Weg zu ebnen. Und was sie ebenfalls auszeichnet, ist die Inszenierung – eben jener Punkt, wo "Luke Cage", aber insbesondere "Iron Fist", schwächelten. Schon allein der erste Kampf im Tunnel sieht klasse aus, aber auch danach gibt es wieder ein paar optisch nette Momente, wie z.B. wie Jessica sich im Spiegel des Aufzugs spiegelt, die Farben in Daredevils Apartment am Ende, usw. Und auch die Einstellung aus dem Helikopter heraus sah sehr cool aus. Zudem werden die einzelnen Helden durch unterschiedliche Farben, die rund um sie dominieren, auch optisch schön voneinander abgegrenzt (Matt rot, Jessica blau, Luke orange, Danny grün). Alles in allem war das jedenfalls ein wirklich vielversprechender Einstieg in diese lang erwartete Serie!

Fazit: Die nicht so überragende erste Staffel von "Luke Cage" sowie insbesondere die wirklich schwache und langweilige Season 1 von "Iron Fist" haben meine Vorfreude auf "The Defenders" ja doch merklich getrübt. "Das H-Wort" gelang es jedoch praktisch von der ersten Minute an, diese aufs Neue zu entfachen. Und das, obwohl die erste Folge erstmal nur damit beschäftigt ist, uns zu zeigen, wo sich die Figuren nun nach den Monaten, die seit ihren letzten Einzelabenteuern vergangen sind, mittlerweile befinden, sowie Alexandra als neue Chefin der Hand – und große Widersacherin, die es zu besiegen gilt – vorzustellen. Doch eben dies funktioniert so prima – ja man schaffte es sogar, Danny Rand ansatzweise interessant zu machen (!) – dass es mich auch nicht störte, dass man uns auf ihr erstes Aufeinandertreffen noch ein bisschen warten lässt. Zumal man sie uns am Ende beim Erdbeben zumindest nacheinander zum gleichen Moment zeigt; dies allein hatte schon seinen Reiz. Darüber hinaus profitiert die Folge auch von der tollen Regie, die deutlich hochwertiger ist als insbesondere jene von "Iron Fist", die sich nur äußerst sporadisch auszeichnete. Vor allem die Farbgebung stach hervor, aber auch die eine oder andere nette Einstellung hatte man zu bieten. Die ganz großen Highlights mögen überwiegend noch gefehlt haben, dennoch fühlte ich mich von "Das H-Wort" bestens unterhalten, und ging es mir am Ende so wie Matt, als ihm die Vorfreude auf das, was nun folgt, ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2017 Marvel/Netflix)




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