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Star Trek - DS9: Der Pirat Drucken E-Mail
Auf der Jagd nach dem Piratenschiff Helios Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 26 Juni 2017
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - DS9: Der Pirat"
Originaltitel: "Star Trek: Proud Helios"
Bewertung:
Autorin: Melissa Scott
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 329 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne (D), Pocket Books (E)
Erstveröffentlichung: Februar 1995 (E) bzw. 1996 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11657-6
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Raumstation Deep Space Nine empfängt den Hilferuf eines außerirdischen Frachters. Major Kira, Chief O'Brien und Jadzia Dax fliegen mit einem Runabout los, um ihnen zu Hilfe zu kommen – müssen jedoch hilflos mit ansehen, wie das Schiff von Weltraumpiraten vernichtet wird. Auch Commander Sisko ist über das brutale Vorgehen des Schiffes, das in weiterer Folge als die Helios identifiziert werden kann, erschüttert. Nachforschungen bringen zu Tage, dass die Helios in erster Linie im cardassianischen Sektor operiert, und Gul Dukat eine Einsatztruppe anführt, um die Piraten endlich zu stellen. Doch auch Commander Sisko will nichts unversucht lassen, um die Helios, die mit einer Tarnvorrichtung ausgestattet ist, aufzuspüren, und die Weltraumpiraten aufzuhalten. Noch ahnt niemand, dass sich auf Deep Space Nine ein Spion der Helios befindet, um die Station zu sabotieren und dafür zu sorgen, dass sie dringend benötigtes Reparaturmaterial erhalten. Als man den Verräter dann schließlich stellt, gelingt es diesem nicht nur, zu entkommen, sondern auch O'Brien und Kira als Geiseln zu nehmen…

Review: Mit seiner flott erzählten und nicht allzu anspruchsvollen Handlung erwies sich "Der Pirat" als genau der richtige Lesestoff für die momentan herrschenden, tropischen Temperaturen. Im Mittelteil, nach der Rückkehr auf die Station, und bis zur großen Konfrontation mit den Piraten am Ende, mag der Roman dann zwar wieder etwas einschlafen, bzw. ist er doch etwas zu ausgedehnt, weshalb die Erzählung an Tempo verliert. Dafür gelang es Melissa Scott aber, mit dem packenden Einstieg schnell für ihre Geschichte für sich einzunehmen, und uns zum Ende hin dann noch mit einem gelungenen Showdown zu versorgen. Sie schafft es zudem, das gesamte Ensemble mit einzubeziehen und jedem eine wichtige Rolle im Roman zu geben. Auch das stach für mich hervor. Darüber hinaus erscheinen alle Figuren auch ziemlich gut getroffen; lediglich Sisko agierte mir da und dort etwas wirscher, als ich das aus der Serie von ihm gewohnt bin. Die Geschichte selbst ist wie gesagt nicht die tiefgründigste, dennoch fand ich die Piratenstory grundsätzlich gelungen und unterhaltsam. Zumal es bei "Star Trek" so viele davon ja – eigentlich überraschenderweise – auch nicht gibt, und es damit auch nicht abgenutzt erscheint. Und neben der Story hat mir auch Melissa Scott's Schreibstil durchaus zugesagt.

Trotzdem haben sich – neben dem vergleichsweise schleppend verlaufenden Mittelteil haben sich – auch noch ein paar weitere kleinere Schwächen eingeschlichen. So erschien es mir unplausibel, dass es nicht möglich sein soll, Diaadul durch den Schleier hindurch zu scannen. Da und dort war ich den Figuren zudem ein oder zwei Schritte voraus (wie z.B. beim ersten Treffen zwischen Quark und Diaadul, wo Odo noch vermutet, die beiden würden unter einer Decke stecken; mir war zu dem Zeitpunkt hingegen schon klar, dass sie für die Piraten arbeitet. Und auch, warum die Helios nicht angreift, bzw. was sie mit ihrem Anflug auf die Station bezweckte – nämlich die Spionin und ihre Geiseln herauszubeamen – hätte sich Commander Sisko ruhig früher denken können), was sie nicht unbedingt immer im besten Licht erscheinen ließ. Wobei die Piraten auch nicht immer übermäßig clever agieren ("Es war schon riskant genug, dass wir mit Ihnen in der Öffentlichkeit gesehen wurden", sagt Möhrlein – überhaupt, was ist das für ein Name? – an einer Stelle; was die Frage aufwirft: Warum machten sie das denn dann?) Auch kleinere Kontinuitätsfehler schlichen sich ein (so soll Jake z.B. Freunde und Verwandte auf dem Mars haben, Molly will ihre Mutter in die Schule begleiten, obwohl diese zu dem Zeitpunkt soweit ich mich erinnern kann schon geschlossen war, und Odo holt an einer Stelle des Romans nochmal tief Luft...?!?!?!). Vor allem aber fand ich es schade, dass die Piraten gar so abscheulich dargestellt wurden. Sie dürften ja ruhig harte Kerle sein, die wenn ihnen keine andere Wahl bleibt auch mal skrupellos agieren, aber die Besatzung des außerirdischen Frachters ohne Not zu ermorden, ging mir persönlich zu weit. Ich persönlich hätte es halt besser und interessanter gefunden, wenn man die Piraten schon auch ein bisschen gemocht hätte und damit beim Showdown zumindest teilweise zwischen den Stühlen gestanden wäre. Für mich hätts das spannender, moralisch gesehen interessanter, und den Ausgang des Geschehens zudem befriedigender gemacht.

Fazit: "Der Pilot" ist ein guter Roman, der überwiegend zu unterhalten versteht, dabei jedoch die Gehirnzellen nicht übermäßig in Anspruch nimmt – was gerade auch bei den momentanen Temperaturen höchst willkommen ist. Etwas zwar Science Fiction hätte es für meinen Geschmack zwar sein dürfen, Gul Dukat kam kaum zur Geltung, den Piraten hätte man ruhig mehr Aufmerksamkeit schenken dürfen, und vor allem wäre es mir lieber gewesen, man hätte sie etwas ambivalenter dargestellt. Zudem schleichen sich im Mittelteil ein paar kleinere Längen ein. Und das eine oder andere Mal war ich den Figuren deutlich voraus, was dazu führte, dass sie nicht unbedingt immer glücklich aussahen. Dafür konnten mir aber insbesondere der Einstieg und der Ausgang sehr gut gefallen, war der Roman flüssig geschrieben, die spannenden Momente durchaus packend geschildert, die Figuren gut getroffen, der Plot solide, und Scott's Schreibstil ansprechend. Auch wenn dem Roman die ganz großen beeindruckenden Merkmale fehlen mögen die dafür sorgen würden, dass er einem länger in Erinnerung bleibt, so war er doch kurzweilig, und bietet Lesestoff, der gerade auch für den Hochsommer bestens geeignet ist.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel


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