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Tragedy of the Sith's Revenge Drucken E-Mail
Anakins Fall, wie ihn Shakespeare erzählt hätte Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 26 März 2017
 
Titel: "Tragedy of the Sith's Revenge"
Bewertung:
Autor: Ian Doescher, nach dem Drehbuch von George Lucas
Umfang: 165 Seiten
Verlag: Quirk Books (E)
Veröffentlicht: 08. September 2015 (E)
ISBN: 978-1-59474-808-X
Buch kaufen: Gebunden (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Separatisten haben Kanzler Palpatine entführt. Bei der nachfolgenden Rettungsaktion gelingt es Anakin Skywalker und Obi-Wan Kenobi nicht nur, diesen aus ihren Fängen zu befreien, sondern auch, Count Dooku ein für alle Mal den Garaus zu machen. Ein schwerer Schlag für die Separatisten – noch sind diese jedoch nicht gänzlich besiegt, haben sie doch immer noch ihren Roboter-General Grievous. Während die Jedi nach dessen Aufenthaltsort suchen, plagen Anakin ganz andere, persönlichere Sorgen. Denn nach seiner Freude ob Padmes Offenbarung, schwanger zu sein, plagen ihn in weiterer Folge Alpträume, die sie dabei zeigen, wie sie im Kindbett stirbt. Anakin schwört, eben dies nicht zuzulassen. Deine Angst davor, Padme zu verlieren, drängt ihn in die Arme von Kanzler Palpatine, der sich als jener Sith-Lord offenbart, den die Jedi seit über zehn Jahren suchen. Sofort informiert Anakin den Jedi-Rat über seine Entdeckung. Als dieser ausrückt, um Palpatine gefangen zu nehmen, muss sich Anakin zwischen seiner Loyalität gegenüber den Jedi und seiner Liebe für Padme entscheiden…

Review: Wie schon der Vorgänger, profitiert auch "Tragedy of the Sith's Revenge" wieder davon, dass sich die Prequels von der Geschichte her von Film zu Film gesteigert haben. Tatsächlich ist die Story aus "Die Rache der Sith" vielleicht sogar meine Lieblingsgeschichte aus der gesamten "Star Wars"-Saga, da so schön tragisch. Während es Ian Doescher mit seinen Interpretationen der Filme als Dramen von William Shakespeare bei "The Phantom of Menace" gelungen ist, die vorhandenen Schwächen zumindest ansatzweise auszugleichen, und bei "The Clone Army Attacketh" mit dem betreffenden Film gleichzuziehen (etwas, das Roman- und Comic-Adaption noch verwehrt geblieben war), kommt er bei seiner Umsetzung zu Episode III nun meines Erachtens nicht ganz an die Film-Vorlage heran. Wobei es zugegebenermaßen natürlich schwerer ist, an einen 10/10-Film heranzukommen, als an einen 5/10er oder auch einen 8/10er. Ich halte "Die Rache die Sith" halt für einen der besten "Star Wars"-Filme, und es gibt aus meiner Sicht nur ganz wenig Kritikpunkte, an denen Ian Doescher ansetzen konnte, um sie – wie bei den Vorgängern – auszugleichen. Hier sticht insbesondere hervor, dass er sich mehr Zeit dafür nimmt, um Anakins Gedankengänge rund um seine Entscheidung, sich Palpatine zu unterwerfen, zu schildern, und der Figur ein paar Monologe gibt, wo wir einen Blick auf sein zerrüttetes Innenleben werfen können. Das Hilft dabei, seine Entscheidung, die im Film etwas plötzlich wirkt, nachzuvollziehen.

Eine nette Variante hat er auch für den Theaterbesuch von Kanzler Palpatine und Anakin gefunden. Statt einer Oper, die sich im Film ja nur visuell ausdrückte, sehen sie vielmehr zusammen ein Stück über das tragische Leben von Darth Plagueis – ein cleverer Einfall, mit dem Doescher zudem Shakespeares "Stück im Stück"-Szenen Tribut zollt. Sehr gelungen fand ich auch seine Umsetzung der Trennung zwischen Anakin und Padme. Seit ihrer ersten Berührung in "The Clone Army Attacketh" sprachen diese in Reimform miteinander. Wenn Padme nun am Ende von "The Tragedy of the Sith's Revenge" nach Mustafar fliegt, um ihren Mann zur Rede zu stellen, bricht diese nun zunehmend auseinander – und symbolisiert so das Zerbrechen der Beziehung. Die beiden befinden sich nicht mehr in harmonischem Einklang zueinander. Generell hat mir die Shakespeare-Umsetzung der Geschichte auch diesmal wieder sehr gut gefallen. Doescher strafft dabei bei den Actionsequenzen, streicht so einiges (wie den Kampf um Kaschyyyk), und komprimiert anderes. So bleibt mehr Zeit für die Figuren, die Dialoge und die dramatische Geschichte an sich, und zudem wird das Buch damit auch als potentielles Theaterstück – das es ja simulieren will – plausibler. All diese positiven Aspekte können aber halt auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass ich die Geschichte in Film-Form wesentlich dramatischer und berührender fand (was insbesondere für die Order 66 – zugleich die einzige Kürzung, mit der ich nicht ganz einverstanden war – sowie das finale Duell zwischen Anakin und Obi-Wan gilt), als in dieser textlastigen Shakespeare-Theaterfassung.

Fazit: "Tragedy of the Sith's Revenge" war die erste Shakespeare-Fassung der "Star Wars"-Filme, die für mich hinter der Vorlage zurück blieb. Dies hat zweifellos auch damit zu tun, wie phänomenal ich eben diesen finde, und sowohl Actionszenen als auch dramatische Momente auf einer Leinwand, mit Bildern und Musik, besser wirken, als wenn man sie nur liest. Und letztendlich habe ich am abschließenden Teil der als Shakespeare-Werke neu intrepretierten Prequel-Trilogie davon abgesehen auch nicht wirklich etwas aussetzen. Ian Doescher hat sich für seine Adaption wieder einige interessante Ansätze einfallen lassen, wie z.B. das Theaterstück, welches Anakin und Palpatine miteinander besuchen. Auch, wie er den Bruch zwischen Anakin und Padme darstellt, fand ich super. Und im Text selbst fanden sich wieder einige überaus nette stellen. Insgesamt also meines Erachtens – nicht zuletzt, da hier die beste Story zugrunde lag – die beste Shakespeare-Umsetzung der Prequels, der Vorlage aber dennoch knapp unterlegen.

Bewertung: 4.5/5 Punkten
Christian Siegel





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