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James Bond 007 - Flottenmanöver Drucken E-Mail
Ein Anschlag auf die wichtigsten Anführer der Welt Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 24 September 2016
 
Titel: "James Bond 007: Flottenmanöver"
Originaltitel: "James Bond - Win, Lose or Die"
Bewertung:
Autor: John Gardner
Übersetzung: Anika Klüver & Stephanie Pannen
Umfang: 367 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 25. April 2016
ISBN: 978-3-86425-840-4
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: In ein paar Wochen sollen gleich mehrere Weltmächte ein großes Flottenmanöver durchführen. Nur den wenigsten ist der wahre Hintergrund der Übung bekannt: Denn das Manöver ist nur Tarnung, um es den drei mächtigsten Anführern ihrer Zeit, Margaret Thatcher, George W. Bush und Michail Gorbatschow, zu ermöglichen, sich – vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen – zu treffen, um die Zukunft der Welt zu besprechen. Doch ein Angriff auf einen Flugzeugträger mehrere Monate vor der geplanten Aktion macht die Geheimdienste der Welt nervös. Zwar konnte dieser zurückgeschlagen werden, doch befürchtet man, dass es sich dabei lediglich um einen Test handelte, und die dafür verantwortliche Organisation, die sich BAST nennt, während des eigentlichen Manövers einen weiteren Versuch unternehmen wird. Aus diesem Zweck kehrt James Bond zur Marine zurück und wird für das Manöver eingeteilt. ER soll sicherstellen, dass das Gipfeltreffen reibungslos und ohne Zwischenfälle verläuft. Doch BAST ist es gelungenen, einen Maulwurf auf das Schiff zu schleusen…

Review: Irgendwie kam "Flottenmanöver" nie so recht in Schwung. Was ich anerkennen muss ist, dass es Gardner bislang gut gelingt, sich für seine Bond-Abenteuer neue Konzepte zu überlegen, statt immer dem gleichen Schema zu folgen. Gerade auch dieser Roman weicht wieder recht stark von allen bisherigen 007-Abenteuern, egal ob von Fleming oder von Gardner, ab. Allerdings in meinen Augen leider nicht unbedingt zum Besseren. Denn statt Spionage, abgefahrene Todesfallen, Erotik und packende Action, dominierte hier ein ziemlich zerfahrener Plot, der mich nie zu packen verstand. So vergehen bis zum titelspendenden Flottenmanöver schon mal gut mehr als die Hälfte des Romans, und bis zum eigentlichen Angriff von BAST dauert dann noch einmal länger. Demgegenüber wirkt der Showdown dann leider sehr gehetzt, und ist zudem wenig eindrucksvoll und/oder originell. Wobei dieser zweifellos auch darunter leidet, dass man angesichts der Tatsache, dass das Leben realer, bekannter Persönlichkeiten auf dem Spiel steht, ein Scheitern von Bonds Mission keine Sekunde lang in Betracht zieht. Ein ziemlicher Reinfall ist auch der Bösewicht, der praktisch die ganze Zeit aus dem Hintergrund heraus agiert, und nie zur Geltung kommt. Die Idee hinter der Figur mag grundsätzlich interessant sein, aber leider schenkt Gardner ihm keine Persönlichkeit. Mein größter Kritikpunkt ist aber, dass es der Autor mittlerweile mit seinen überraschenden Wendungen übertreibt. Das ist ein Stilmittel, welches man bei Fleming selten bis nie angefunden hat, und Gardner fast in jedem seiner Bond-Romane auffährt. Hier nahm es dann endgültig Überhand und wurde teilweise schon richtiggehend lächerlich. Lesbar ist "Flottenmanöver" trotz dieser Kritikpunkte aber trotzdem. Die originelle Grundidee sorgt vor allem zu Beginn für einiges an Interesse, und Gardner versteht es, sich mit den einzelnen Szenen nicht zu lange aufzuhalten und so wirksam Langeweile vorzubeugen. Positiv stechen zudem nach wie vor seine – starken, unabhängigen – Frauenfiguren hervor. Zumindest diesen Teil der Weiterentwicklung der Bond-Abenteuer begrüße ich. Davon abgesehen lässt es "Flottenmanöver" aber leider, mehr noch als Gardners bisherige Romane, am typischen Bond-Charme vermissen.

Fazit: Eines muss ich John Gardner bei aller Kritik lassen: Es gelingt ihm bislang recht gut, sich für die Bond-Abenteuer neue Konzepte zu überlegen, und so zu verhindern, dass er sich ständig nur wiederholt. Leider macht eine nette Grundidee allein halt noch keinen guten Roman. So fand ich das Setting leider rasch eher uninteressant – zumal es auch viel zu lange dauert, bis das titelspendende Flottenmanöver endlich mal losgeht; und noch einmal um einiges länger, ehe BAST in Aktion tritt. Die Handlung davor war zwar nicht unbedingt langweilig, konnte mich aber auch nie so recht packen. Sehr schwach fand ich auch die Bösewichte, was sowohl für BAST als Organisation als auch die Figuren – und dabei insbesondere den Anführer Bassam Baradj – gilt. Vor allem aber sein Hang zu überraschenden Wendungen – ein für Bond, zumindest bevor er die Feder in die Hand genommen hat, sehr untypisches Stilmittel – stößt mir mittlerweile sauer auf, und wird hier nun endgültig auf die Spitze getrieben. Und auch Flemings Stil sowie den typischen Bond-Charme habe ich hier leider überwiegend wieder vermisst. Schlecht ist "Flottenmanöver" dennoch nicht. Gardner holt aus dem neuen Setting einiges heraus, die Handlung ist wendungs- und abwechslungsreich, und wird von ihm auch recht flott erzählt – wodurch einem allfälligen Aufkommen von Langeweile wirkungsvoll ein Riegel vorgeschoben wird. Trotzdem würde ich "Flottenmanöver" zu seinen – bislang – schlechteren 007-Abenteuern zählen (nur "Eine Frage der Ehre" würde ich noch schwächer einschätzen), und mit Bond hat das Ganze halt nicht mehr wirklich viel zu tun.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel





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