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Star Trek - VOY: Die Flucht Drucken E-Mail
Unfreiwillige Zeitreise in den vermeintlichen Tod Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 03 August 2015
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Voyager: Die Flucht"
Originaltitel: "Star Trek - Voyager: The Escape"
Bewertung:
Autoren: Dean Wesley Smith & Kristine Kathryn Rush
Übersetzung: Andreas Brandhorst
Umfang: 191 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Mai 1995 (E) bzw. 1996 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11557-9
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Auf der Suche nach Ersatzteilen fliegt die U.S.S. Voyager auf Anraten von Neelix zum Planeten Alcawell, auf dem sich tausende von verlassenen Schiffen in erstaunlich gut erhaltenem Zustand befinden. Diese sind zudem in einer Reihe angeordnet. Mehr noch um dieses seltsame Phänomen zu ergründen und den Sinn hinter den Schiffen zu erforschen, als sie für Ersatzteile zu plündern, schickt Captain Janeway ein Außenteam in eines dieser Schiffe. Nur kurz nach ihrer Ankunft werden B'Elanna Torres, Harry Kim und Neelix durch die Zeit geschickt, und finden sich rund dreihunderttausend Jahre in der Vergangenheit wieder. Damit haben sie jedoch – wenn auch unbeabsichtigt und unbewusst – gegen die Bestimmungen des Planeten verstoßen. Dieser ist nämlich gar nicht so verlassen, wie es den Anschein hat. Vielmehr nutzen die Bewohner die verlassenen Schiffe, um durch die Zeit zu reisen, und sich über Äonen hinweg zu bewegen und so ihren eigenen Planeten sowohl in der Vergangenheit als auch der Zukunft zu besiedeln. Solche Reisen sind jedoch immer nur über die Äonengrenzen – welche von den Bürokraten des Planeten auf fünfhundertausend Jahre festgesetzt wurden – erlaubt. Eben diese Regel wurde von Torres, Kim und Neelix gebrochen – ein Vergehen, dass mit dem Tod bestraft wird…

Review: Die ersten Romane zu neuen "Star Trek"-Serien hatten gerne mal ein paar Anlaufschwierigkeiten. Besonders bemerkbar war dies bei "Next Generation", wo die Vorgeschichten und Hintergründe der Figuren einfach zuvor nicht gut genug ausgearbeitet wurden, weshalb es zu einigen Kontinuitätsfehlern kam. Bis zu "Voyager" hatte sich dies zwar erheblich gebessert, dennoch schlichen sich ein paar Fehler in den ersten originären – also nicht auf bereits existierendes Material, wie eben den Pilotfilm, zurückgreifenden – Roman ein. So spricht Harry Kim Captain Janeway hier mit "Sir" an (was sie sich im Pilotfilm noch dezidiert verbitten ließ), Kathryn Janeway trinkt munter Kaffee (aber vielleicht war die Rationierung von Replikatorenergie – siehe "Der mysteriöse Nebel" – zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte auch einfach noch kein Thema), und, am auffälligsten, das MHN hat hier einen Namen, nämlich Doktor Zimmerman (so wie das in der Serienbibel ursprünglich für die Figur auch geplant war). Kein Kontinuitätsfehler, aber ein Auffassungsunterschied zwischen den Autoren und mir, ist die Aussage, dass Kathryn Janeway in ihrer Entscheidung, die Phalanx des Fürsorgers zu zerstören, die Erste Direktive geachtet hätte – denn mit dieser hatte ihr Entschluss, zumindest in meinen Augen, herzlich wenig zu tun, bzw. ist mir nicht klar, wie dies im Einklang mit dem Prinzip der Nichteinmischung stehen soll.

Aber gut, das sind nur Details. Viel schwerer wiegt die Tatsache, dass mich die Geschichte abseits der interessanten Grundidee leider kaum überzeugen konnte. Trotz – oder wohl eher gerade – wegen der drohenden Todesstrafe für die drei Besatzungsmitglieder kam bei mir einfach überhaupt keine Spannung auf. Ich hätte es vorgezogen, wenn man sich darauf konzentriert hätte, wie Torres, Kim und Neelix einen Weg nach Hause bzw. in ihre Zeit suchen, und dabei vielleicht auch die eine oder andere bürokratische Hürde überwinden müssen. Da wir mit ihrem Tod – schon nicht in der Serie und erst recht nicht im ersten offiziellen Roman – ja ohnehin nicht rechnen, war der Versuch, mit der Todesstrafe Spannung zu erzeugen nämlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Und gerade auch am Ende, wo sie erfahren, dass sie die Hinrichtung um drei "Echtzeitstunden" verpasst haben, war mein erster Gedanke: Ihr habt eine verdammte Zeitmaschine! Mit anderen Worten: Es war klar, dass es gelingen würde, die drei zu retten. Ich hätte es halt nur vorgezogen, wenn den drei dies selbst gelungen wäre, anstatt sich auf fremde Hilfe verlassen zu müssen. Da und dort wirkte die Crew der Voyager zudem nur bedingt intelligent (wie z.B. wenn Tuvok viel zu spät mit dem Vorschlag kommt, den Unsichtbaren mit Hilfe von infraroten Emissionen aufzuspüren). Und das Konzept des Romans, mit der Zivilisation, die durch den Zeit ihres eigenen Planeten reist, war zwar grundsätzlich interessant (und die Zeithorizonte absolut schwindelerregend), erinnerte mich allerdings auch ein wenig an "Portal in die Vergangenheit", wo ein komplettes Volk vor einer Katastrophe in seine eigene Vergangenheit geflüchtet ist. Immerhin, die Figuren waren soweit gut getroffen, es gab vereinzelte faszinierende und/oder interessante Ideen, und den einen oder anderen gelungenen Moment zwischendurch. Mit den überwiegend gelungenen ersten Episoden der Serie kann der erste Original-Roman zu "Voyager" jedoch nicht so recht mithalten.

Fazit: Die Grundidee hinter "Die Flucht" ist ja soweit ganz nett, in weiterer Folge wurden jedoch aus meiner Sicht die falschen Prioritäten gesetzt. Gut gefallen konnte mir in erster Linie das Konzept hinter dem in seiner eigenen Geschichte und seiner eigenen Zukunft reisenden Volk, die Beschreibung dieser Zivilisation, ihrer Bürokratie, sowie den damit einhergehenden Regeln. Was für mich jedoch leider überhaupt nicht funktioniert hat, war, durch die Todesstrafe für Torres, Kim und Neelix Spannung zu erzeugen. Generell hat man aus der Story rund um die drei in weiterer Folge wenig bis gar nichts mehr gemacht – einen anderen Zugang, wo ihnen eine aktivere Rolle im Geschehen und vor allem auch ihrer Rettung zukommt, hätte ich entschieden vorgezogen. Zudem wird "Die Flucht", wie einige Romane zu neuen "Star Trek"-Serien vor ihm, von ein paar Anlaufschwierigkeiten geplagt. Insgesamt also nicht unbedingt das beste Debut – große Fans von "Voyager" dürfte aber dank der gut getroffenen Figuren trotz der vorhandenen Schwächen zumindest ansatzweise auf ihre Kosten kommen.

Bewertung: 2/5 Punkten
Christian Siegel


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