HOME PROJEKTE LINKS CHAT JOBS DATENSCHUTZ ARCHIV
Startseite arrow Reviews arrow DVD arrow Der Feind meines Feindes
Der Feind meines Feindes PDF Drucken E-Mail
< Vorherige Episode |

Episodenbild (c) Warner Bros.

Originaltitel: Ship Of Tears
Episodennummer: 3x14
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29. April 1996
Erstausstrahlung D: 22. Dezember 1996
Drehbuch: J. Michael Straczynski
Regie: Mike Vejar
Hauptdarsteller: Bruce Boxleitner als Captain John Sheridan, Claudia Christian als Commander Susan Ivanova, Jerry Doyle als Security Chief Michael Garibaldi, Mira Furlan als Delenn, Richard Biggs als Doctor Stephen Franklin, Bill Mumy als Lennier, Stephen Furst als Vir Cotto, Jason Carter als Marcus Cole, Jeff Conaway als Zack Allaln, Peter Jurasik als Londo, Andreas Katsulas als G'Kar.
Gastdarsteller: Walter Koenig als Bester, Joan McMutrey als Carolyn, Diana Morgan als Alison, Debra Sharkey als Med Tech u.a.

Kurzinhalt: Der Psi-Polizist Bester kommt auf die Station. Er erzählt der Kommandocrew, dass das Psi-Corps von den Schatten und ihren Verbündeten übernommen wurden, und sie in diesen einen gemeinsamen Feind hätten. Er hat von einer Waffenlieferung an die Schatten erfahren, die in Kürze erfolgen soll, und braucht die Hilfe von Sheridan und seinen Leuten, um diese abzufangen. Zwar ist man skeptisch, ob man Bester trauen kann, letztendlich beschließt man aber, den Transporter abzufangen. Der Angriff auf den Konvoi gelingt – nicht zuletzt, da sich sehr zu ihrer Überraschung ein Schiff der Schatten statt sie anzugreifen vielmehr zurückzieht. Als man die Ladung des Transporters an Bord holt, staunt man nicht schlecht, als sich diese als in Kryostasis-Kapseln eingefrorene Telepathen offenbaren. Doch was genau soll das mit Waffenkomponenten zu tun haben? Eine Antwort darauf bekommen sie, als sie eine der Telepathen aufwecken – und sie versucht, sich mit der Station zu verbinden. Delenn hat indes mit einer eigenen, persönlicheren Krise zu kämpfen. G'Kar will sich nicht länger hinhalten lassen, und in die Allianz gegen die Schatten aufgenommen werden. Dies bedeutet aber zugleich, dass er davon erfährt, dass die Minbari schon seit langem von der Rückkehr der Schatten wussten, und trotzdem geschwiegen haben – was dann auch zum Angriff auf die Heimatwelt der Narn führte…

Denkwürdige Zitate: "Give me one good reason why I shouldn't just blow you out of the sky."
"Because you're curious. Kill me and you'll never know what brought me all the way out here. I think if you weigh that against the brief satisfaction of blowing me out of the sky, you'll do the right thing."
"Captain?"
"I'm thinking it over."
(Bester hat Glück, dass er von Sheridan abgeholt wird, und nicht von Ivanova!)

"So how did you find out about all of this?"
"I'm a telepath! Sort it out…"
(Da hat er allerdings recht.)

"'Some must be sacrificed if all are to be saved.' At first I accepted that as a revelation for the future; now I see that it is asmuch about how we got here, as where we are going. I think that one sentence is the greatest burden I have ever known."
(G'Kars ergreifende Erkenntis bei seinem Gespräch mit Delenn.)

"Do not thump the Book of G'Quan!"
(G'Kar am Ende der Episode zu Garibaldi.)


Review: Episodenbild (c) Warner Bros. Nach drei überwiegenden Einzelepisoden bringt uns "Der Feind meines Feindes" wieder zum großen, die komplette Serie umspannenden Handlungsrahmen zurück – und läutet damit eine Reihe ungemein starker Episoden und damit den mit Abstand bisher stärksten Lauf der Serie ein. Eingeleitet wird er von der Rückkehr einer der besten und interessantesten Nebenfiguren, die "Babylon 5" zu bieten hat: Alfred Bester. Bei seinen beiden Auftritten in den ersten beiden Staffeln war er recht eindeutig als Antagonist gezeichnet. In "Der Selbstversuch" begann man dies zum ersten Mal aufzuweichen, in dem er mit Garibaldi zusammen gegen eine Bedrohung an Bord der Station kämpfen durfte. Und nun erweist er sich sogar als Verbündeter von Sheridan & Co. im Kampf gegen die Schatten, getreu dem von Bester in der Episode zitierten und den deutschen Episodentitel beisteuernden Motto "Der Feind meines Feindes ist mein Freund". Zudem darf er mit seiner Liebe für Carolyn eine bisher unbekannte Seite seiner Figur zeigen, die ihn menschlicher erscheinen lässt. Szenen wie sein Kommentar in Richtung Ivanova bezüglich der Augen ihrer Mutter sorgen dabei aber dafür, dass er uns auch nicht zu sympathisch wird. Jedenfalls wird die Figur durch diese neuen Erkenntnisse facettenreicher; zumal damit auch neuerlich eine reine schwarz/weiß-Zeichnung vermieden wird.

Um den einen größeren Kritikpunkt (neben den etwas zu dick aufgetragenen ISN-Szenen; vor allem das mit der "extremely popular martial law declaration" war dann doch etwas zu viel des Guten) an "Der Feind meines Feindes" aus der Welt zu schaffen: Ja, dass Dr. Franklin von all den Telepathen just Besters Geliebte auswählt, um sie aufzuwecken, ist schon ein gar großer – und bequemer – Zufall. Es ist eine billige dramaturgische Abkürzung, die ich verzeihen kann, weil sich "Babylon 5" einer solchen üblicherweise nicht bedient, und es ihnen daher ausnahmsweise durchgehen lassen will – die aber wohl eben genau deshalb auch so negativ hervorsticht. Und, weil sie in meinen Augen völlig unnötig war. Bester hätte einfach nur dabei sein müssen, wie man die Kryokapseln hereinbringt und seine Geliebte darunter entdecken müssen. Dann hätten sie Carolyn nicht zufällig, sondern absichtlich ausgewählt. Oder es hätte sich überhaupt aufgeklärt, dass Bester nicht einfach nur wusste, was der Frachter geladen hat, sondern auch, dass sie unter den Telepathen dort sein würde – was seine Motivation eigennütziger und zwielichtiger gemacht hätte. Stattdessen gibt es diesen Zufall aus narrativer Notwendigkeit heraus; etwas, dass "Babylon 5" sonst nicht nötig hat, und was vor allem auch deshalb so störend auffällt, als der Rest der Episode großartig ausgebaut und herausgearbeitet ist. So macht sich die Bester-Handlung die große Änderung des Status Quo von vor ein paar Episoden zuvor zunutze. Während Sheridan & Co. noch im geheimen gegen Präsident Clark gearbeitet haben, hätte man diese Geschichte so nicht erzählen können, da sie das Risiko, von Bester gescannt und verraten zu werden, nicht hätten eingehen können. Nun ist die Katze aus dem Sack, und sie mögen zwar immer noch nicht sonderlich darauf erpicht sein, dass Bester ihre Geheimnisse erfährt, aber bis auf die Bedrohung durch die Schatten, von der er ohnehin auch selbst weiß, gibt es eigentlich nicht mehr viel, mit dem er ihnen Schaden könnte.

Episodenbild (c) Warner Bros. Auch die Art und Weise, wie wir als Zuschauer den neuen Besprechungsraum kennenlernen, war großartig gemacht. Anstatt ihn uns einfach ohne Vorankündigung zu zeigen, oder bei seiner "Eröffnung" dabei zu sein, schauen wir praktisch G'Kar über die Schultern, als er in die Armee des Lichts aufgenommen wird. Der Raum selbst scheint schon seit längerem in Verwendung zu sein, doch so wie G'Kar sehen wir ihn hier zum ersten Mal. Auch die Offenbarung rund um die Telepathen war großartig vorbereitet. Als G'Kar Garibaldi das Buch G'Quan gegeben hat, dürften das die meisten Zuschauer als Verdeutlichung ihrer wachsenden Freundschaft interpretiert haben. Nun stellt sich heraus, dass mehr dahintersteckt, und damit die Erkenntnis vorbereitet wurde, dass die Telepathen im Kampf gegen die Schatten eingesetzt werden können. Tatsächlich geht diese Wendung aber natürlich noch viel weiter zurück, nämlich bis zum Pilotfilm, wo wir zum ersten Mal erfahren haben, dass die Narn über keine Telepathen (mehr) verfügen. Damals konnte man noch nicht erahnen, welche Bedeutung dieser Randbemerkung von G'Kar jemals zukommen würde - umso genialer wirkt es nun.

Eine weitere, etwas subtilere Verknüpfung, lässt sich bei Carolyns "kill to protect" erkennen – was stark an die ikarranische Waffe aus "Ein unheimlicher Fund" erinnert. Am wichtigsten ist aber natürlich die Erkenntnis, endlich eine Waffe gegen die Schatten gefunden zu haben – doch anstatt uns mit dieser optimistisch stimmenden Wendung zu entlassen, erfahren wir, dass der Krieg eskaliert. Was man bei anderen Serien vielleicht in Erwartung von actionreichen Weltraumkämpfen wohlwollend zur Kenntnis nehmen würde, ist bei "Babylon 5" vielmehr eine traurige, düstere, unheilverkündende Angelegenheit. Auch der Schwerpunkt der Episode überrascht mich immer wieder. Viele anderen Serien, insbesondere "Star Trek", hätten Carolyn schon viel früher aus der Stasis geholt, und sich danach auf das technologische Problem konzentriert, dass sie die Station übernimmt. Stattdessen ist dieser Teil der Handlung erstaunlich schnell vorbei, was ich höchst erfrischend finde. Neben der Handlung an sich weiß auch die Inszenierung zu gefallen. Vor allem die Szenen mit Carolyn, die sich unbedingt mit der Station verbinden will, sind herrlich düster, und lassen in die Serie wieder einmal leichte Horrorelemente einfließen. Als Teenager und überwiegende Horror-Jungfrau fand ich das damals jedenfalls durchaus erschreckend, und zumindest der Gedanke dahinter verfehlt auch heute seine Wirkung nicht. Davon abgesehen gibt es noch ein paar weitere phantastische Szenen, die hervorstechen. Eine Kleinigkeit, die ich immer sehr schön und amüsant finde, ist, wie Bester im Weißen Stern auf Sheridans Sessel Platz nimmt – und damit Chekov endlich auch einmal im "Captain's Chair" hocken darf. Die mit Abstand beste Szene der Episode gibt es aber nicht in der starken Handlung rund um Bester, seine Geliebte sowie die "Waffensysteme" der Schatten zu begutachten. Vielmehr ist es eine vergleichsweise stille, kleine Szene: Nämlich als Delenn G'Kar anvertraut, dass die Minbari von der Rückkehr der Schatten wussten.

Episodenbild (c) Warner Bros. Ein bewegender Moment, der zudem wieder einmal aufzeigt, wie sehr sich die Figuren – in diesem Fall vor allem G'Kar – in den letzten zweieinhalb Staffeln verändert haben. Der intrigierende, von Hass zerfressene, rachsüchtige G'Kar ist in dieser Figur jedenfalls nicht wiederzuerkennen, und doch ist die Entwicklung glaubhaft. Zudem hätten die meisten anderen Serien G'Kar wohl einfach in der Armee des Lichts begrüßt, und gehofft, dass der Zuschauer nicht mehr daran denkt, dass die Minbari im Prinzip die Narn sich selbst überlassen haben. Bei "Babylon 5" wird dies vielmehr offen thematisiert und zu einer der effektivsten, berührendsten und kraftvollsten Szenen der Serie gemacht, die mir auch beim x-ten Ansehen noch einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Keine Spannung im klassischen Sinne. Keine Action. Keine Bedrohung. Sondern einfach nur zwei Leute, ihre gegenseitige Vergangenheit, ein moralischer Konflikt, und die schrecklichen Konsequenzen einer Entscheidung. Mehr braucht "Babylon 5" nicht, um großartige und absolut denkwürdige TV-Unterhaltung zu bieten. Und da frage mich nochmal jemand, warum ich sie für die beste Serie aller Zeiten halte…

Fazit: Auf dem ersten Blick ist "Der Feind meines Feindes" eine vergleichsweise ruhige Folge; es gibt keine Bedrohung, keine Weltraumkämpfe, und auch sonst keine Action. Und doch tut sich genau genommen, wenn auch im Stillen, so einiges. "Der Feind meines Feindes" greift nach einigen Einzelepisoden die fortlaufende Handlung wieder auf, und präsentiert uns zahlreiche interessante Wendungen. In Bester – der uns in dieser Episode eine völlig neue Seite von sich zeigen darf und von Walter Koenig wieder einmal grandios gespielt wird – erhält die Armee des Lichts einen unerwarteten Verbündeten. Die Aufklärung der "Waffensysteme" die transportiert werden kommt durchaus überraschend, und leitet schließlich die Offenbarung ein, dass die Schatten vor Telepathen Angst haben, da diese ihre zentrale Steuerkomponente – lebende Wesen – blockieren können. Eine Erkenntnis, die auf das Buch von Q'Guan zurückgeht, und sogar bis zum Pilotfilm, in dem G'Kar bereits davon berichtet hat, dass sein Volk keine Telepathen (mehr) hat, zurückgeht. Doch anstatt uns mit dieser hoffnungsvollen Neuigkeit zu entlassen, erfahren wir am Ende, dass die Schatten nun offen andere Völker angreifen, und der lang gefürchtete Krieg gegen die Schatten damit nun endlich ausgebrochen ist. Die mit Abstand beste Szene der Folge ist jedoch jener stille, aber ungemein kraftvolle und berührende Moment, als Delenn gegenüber G'Kar ihr Geständnis ablegt. Dass es der Episode gelingt, lediglich mit zwei Protagonisten in einem Raum, die nichts weiter tun als sich zu unterhalten, eine derartige Intensität zu verströmen, legt auf beeindruckende Art und Weise Zeugnis über die Ausnahmequalität der Serie ab.

Wertung: 4.5 von 5 Punkten
Christian Siegel


Mitreden! Sagt uns eure Meinung zu "Der Feind meines Feindes" im SpacePub!


Hintergrundinformationen:
Stimmen zur Episode:
Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Walter Koenig über "Der Feind meines Feindes": „Bei weitem meine Lieblingsepisode. Sie war so vielschichtig. Die größte Herausforderung dabei war, diese neue Seite von ihm mit dem in Einklang zu bringen, was davor kam. Ich musste neu einschätzen, wer die Figur war. Was es mir möglich gemacht hat es mit – wie ich hoffe Aufrichtigkeit – zu spielen, war das ich beschloss dass es niemanden gibt der nicht zumindest einen Funken Mitgefühl und Empfindsamkeit in sich trägt, auch wenn sie unterdrückt oder zerstört oder abgestumpft oder kontrolliert wurde. Du zeigst dieses Gesicht nicht, aber es ist da. Ich möchte keine notorischen Leute aus der Geschichte benennen da es so anrüchig ist, sie zu erwähnen und zu sagen dass sie vielleicht auch eine gütige Seite hatten, aber Tatsache ist, dass – und jetzt mache ich es doch – die Jeffrey Dahmers und die Adolf Hitlers auch ihre Momente hatten. Ich beschloss, dass Bester nicht nur ein Bösewicht war. Wir hatten in der Vergangenheit die Gelegenheit zu sehen, dass er sehr destruktiv und grausam sein kann, aber zugleich konnte er auch große Liebe und Zärtlichkeit für jemanden empfinden."”

  • Walter Koenig über die Szene mit Ivanova: „Diese Szene hat mir Spaß gemacht, vor allem weil das meiste davon nichts mit der Handlung zu tun hat. Ich begann sogar, "Das Fass Amontillado" zu zitieren. Was zur Hölle hatte das mit der Handlung zu tun? Hatte es nicht, aber es hatte mit der Figur zu tun, und sowas ist ein absoluter Luxus. Zum Beispiel, als ich bei "Star Trek" gespielt habe, war meine Rolle in der Serie expositorisch. Ich war dafür da, Informationen über die Handlung zu vermitteln, und da gibt es kaum Gelegenheit für Charakterszenen; du bist ein Mittel zum Zweck, ein Werkzeug. Aber Joe schreibt für die Figur, und deshalb bist du bei ihm ein menschliches Wesen.”

  • Andreas Katsulas über die Szene mit Delenns Beichte: „Um die Wahrheit zu sagen, ich fand diese Szene so emotional dass ich von Anbeginn des Tages Tränen in den Augen hatte, jedes einzelne Mal dass wir es drehten, und die Tränen beschränkten sich nicht nur auf das Ende der Szene. Ich glaube nicht, dass sie [Mira Furlan] diesen Grad an Emotionen von mir erwartet hat, da wir daran nicht gearbeitet hatten. Das ist genau das, was du nicht im Vorhinein festlegen kannst, du kannst nicht sagen "Ich werde vor Gefühlen überwältigt sein", weil das vielleicht nicht passieren wird. Ich glaube deshalb dass sie nicht darauf vorbereitet war, dies zu fühlen, aber es überwältigte sie, und sie ging mit mir in diese emotionale Richtung, und die Tränen am Ende von ihr waren echt. Endlich, nach vier Stunden qualvoller Gefühle von meiner Seite aus, sagte der Regisseur "Nun, wir sollten eine Einstellung haben, in der du nicht ganz so emotional bist", und das ist jene die sie verwendet haben, wo sie nur ein bisschen Emotionen am Ende zugelassen haben. Sie hatten eine Klappe nach der anderen an rohen Emotionen, aber sie wollten die Träne nur von ihr, sie wollten sie nicht von G'Kar.”

  • Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Mira Furlan über dieselbe Szene: „Ich bewundere Andreas so sehr. Er inspiriert mich, und schüchtert mich mit der Qualität seiner Arbeit ein. Aber hier haben wir wirklich miteinander harmoniert, denke ich. Es ist etwas passiert das völlig anders war von dem, was wir eigentlich vor hatten. Da ist der Text und du spielst den Inhalt der Szene, aber da ist auch diese komplette Ebene darunter mit all diesen Gefühlen – unendlicher Schmerz. Irgendwie rief er einen ungeheuren Schmerz in sich hervor – und in mir. Und das passierte einfach. Er hat einfach etwas in uns beiden geöffnet, und das war so wie ich finde einer meiner besten Momente wenn es darum geht, mit einem anderen Schauspieler zu arbeiten. Es war so leicht, denn wenn es einmal passiert, lässt du einfach los, und du folgst dem Pfad und gibst dich diesem Gefühl hin. Es ist wie ein emotionaler Ball den du hin- und herwirfst und fängst. Es ist eine wundervolle Sache. Es passiert allerdings nur selten. Wenn ich auf meine gesamten Karriere zurückblicke und all die Filme und all die Theaterstücke die ich gemacht habe, hatte ich nur ein paar solcher Momente mit anderen Darstellern, und für mich ist es genau das, was ich genieße; denn genau dann lohnt es sich."”



  • Quelle: "Babylon 5: Season by Season-Guides - Volume 3: Point Of No Return"


    Vom Skript zur Folge:
  • Wie üblich nichts weltbewegendes, sondern lediglich ein paar kurze Sätze/Momente, die gestrichen wurden. Zu Beginn als ISN als Propagandasender zurückkehrt, meint Ivanova: "Wisst ihr, manchmal denke ich, ich sei zu pessimistisch. Was ist falsch daran, anzunehmen, dass die Dinge hin und wieder auch mal richtig laufen? Und dann passiert so etwas." Nach ihrem Treffen mit Bester erwähnt Ivanova zudem noch kurz zu Sheridan, dass sie bewusst versucht hat, Bester zu provozieren, um zu sehen ob er sie scannen würde, er dies aber nicht getan hat. Eine kurze Szene die herausgeschnitten wurde: Lennier wird zum Weißen Stern gerufen, möchte aber eigentlich bei Delenn bleiben, da sie sich in Kürze mit G'Kar treffen wird. Sie weist ihn aber an, sie allein zu lassen und Ivanovas "Befehl" folge zu leisten. Zudem hat es ein lustiger Dialog, der auf Besters amüsantes "I'm a telepath. Work it out…" (siehe Zitate zur Folge) Bezug nimmt, nicht in die fertige Episode geschafft. So fragt Sheridan Bester nachdem er ihnen von den abtrünnigen Telepathen und dem Umerziehungslager erzählt hat, ob sich dieses vielleicht zufälligerweise in der Nähe von Syria Planum befindet. "Das ist in der Tat der Fall. Zudem sollte die Anlage eigentlich streng geheim sein. Wie haben Sie davon erfahren?" "Ich bin der Captain. Finden Sie's raus…".



  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 7"


    Kommentare von JMS
    Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Für Bester zu schreiben war immer eine Art "guilty pleasure" für mich, da er als Figur wie einer dieser aufblasbaren Punchingbälle ist: Du kannst ihm so oft ins Gesicht schlagen wie du willst, er steht jedes Mal gleich wieder auf, immer noch lächelnd. Dies treibt die anderen Figuren in den Wahnsinn, die ich deshalb nun schreiben konnte, wie sie innerlich vor Wut kochen, wie sich in den Reaktionen von Sheridan und insbesondere Ivanova auf seine Ankunft zeigt, und später, als er sich in den Stuhl des Captains setzt. Es ist schwer, zur selben Zeit Abscheu und Humor zu vermitteln, aber mit Bester ist es das einfachste auf der Welt. Die Gefahr besteht darin, die Figur so sehr zu einem Punchingball werden zu lassen dass er seine Menschlichkeit verliert und zweidimensional wird… was zu einem großen Teil der Sinn dieser Episode ist: Ihn mit einem gewissen Grad an Menschlichkeit zu füllen. Trotz all seiner Prahlerei und seiner arroganten Selbstsicherheit, ist das jemand der Liebe erfahren und gegeben hat; der dazu bereit ist, seine Karriere und sich selbst zu riskieren… aus Liebe. Dies geht auch wieder darauf zurück, wie Bester sich selbst sieht: Als der Held des bevorstehenden Konflikts zwischen Normalen und Telepathen, eine Ansicht die später in mehr Detail in "Das Corps der Gnadenlosen" ausgelotet wird. Er glaubt wahrhaftig dass er auf der richtigen Seite steht, so wie der Rest von uns, und diese Überzeugung in einer dreidimensionalen Figur zu verpacken wurde immer wichtiger, je länger die Serie voranschritt.

  • Quelle: "Babylon 5: The Scripts of J. Michael Straczynski - Volume 7"

  • Heute hatten Walter Koenig und Bill Mumy eine Szene zusammen; dies (so sagt Bill) markiert das erste Mal, dass zwei Schauspieler, die in "Lost in Space" und "Star Trek" wiederkehrende Rollen hatten, gemeinsam in der gleichen Szene auftraten.

  • Das ist eins der Dinge an der Serie, die das Schreiben so reizvoll machen; man kann sich von einer zum Brüllen komischen, derben Komödie in "Eine wahre Centauri" zu etwas Emotionalerem, fast Lyrischem und doch Ernsthaftem in "Schmerzen der Erinnerung" bewegen und dann geradewegs auf etwas leicht Schreckliches in "Feind meines Feindes" zu. Man kommt dazu, alle seine Muskeln zu gebrauchen, nicht nur immer wieder die gleichen. Ich gehe gern an meine Grenzen, probiere etwas aus, was ich zuvor noch nicht probiert habe. Das bedeutet, dass ich von Zeit zu Zeit auf die Schnauze falle, aber das ist okay; nur so kann man Erfahrungen sammeln. Ich habe absolut keine Bedenken, mich zu blamieren und zu versagen, wenn das bedeutet, dass ich es das nächste Mal richtig machen kann.

  • Ich habe Mira oder Andreas keinerlei Richtlinien gegeben bezüglich dieser Szene außer dem, was im Drehbuch stand, und das war minimal. Wenn man zwei derart zuverlässige Darsteller zur Verfügung hat, gibt man ihnen einfach den Text, und alles läuft wie geschmiert.

  • Da wir davon sprechen, zurückzugehen und Episoden nochmals anzuschauen… ein Teil von dieser hier reicht direkt zum Pilotfilm zurück, wo, wie Du Dich erinnern wirst, G'Kar versuchte, Lyta zu verführen, wobei er erwähnte, dass es bei den Narn keine Telepathen gäbe und dass sie das starke Gefühl hätten, es sei für ihr Überleben wichtig, dass sie anfingen, bei der ersten Gelegenheit Telepathen zu zeugen. Klingeling!

  • Episodenbild (c) Warner Bros.
  • Besters persönliche Beziehung zu Carolyn war ein viel zu großer Zufall. Es hätte besser hingehauen, wenn sie ihm eine Liste mit Namen gebracht hätten, und er hätte sie da entdeckt.
    Jawohl, sie hätten ihm eine Liste bringen können… und er hätte den Namen sofort entdeckt, und seine eigene gleichgültige Haltung blips gegenüber hätte ihn nicht mitten ins Gesicht geschlagen… außerdem musste sie zu diesem Zeitpunkt bereits aufgetaut sein, und man kann sie nicht alle auf einmal auftauen. Ja, es war ein Zufall. Zeitliches Zusammentreffen/Simultaneität. Sowas passiert. In dieser Serie passiert das nicht häufig, fast nie. Ich stellte mir vor, sie war eine der letzten, die hineingebracht wurden, und deshalb die erste, die herausgebracht wurde. Simultaneität und Zufälle passieren nun mal. Wie oft hast Du nach dem Telefon gegriffen, um jemanden anzurufen, das Telefon klingelt, und Du stellst fest, dass dieser Jemand am anderen Ende der Leitung ist? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ödipus seinen Vater tötet und seine Mutter heiratet, wenn man bedenkt, wieviel Königreiche es gibt, die in Frage kommen? Solange sowas nicht übermäßig oft vorkommt, mache ich mir darüber keine Gedanken.

  • Quelle: Der deutsche Lurker’s Guide für Babylon 5

    Zusammengestellt von Christian Siegel
    (Bilder © Warner Bros.)







    Artikel kommentieren
    RSS Kommentare

    Kommentar schreiben
    • Bitte orientiere Deinen Kommentar am Thema des Beitrages.
    • Persönliche Angriffe und/oder Diffamierungen werden gelöscht.
    • Das Benutzen der Kommentarfunktion für Werbezwecke ist nicht gestattet. Entsprechende Kommentare werden gelöscht.
    • Bei Fehleingaben lade diese Seite bitte neu, damit ein neuer Sicherheitscode generiert werden kann. Erst dann klicke bitte auf den 'Senden' Button.
    • Der vorgenannte Schritt ist nur erforderlich, wenn Sie einen falschen Sicherheitscode eingegeben haben.
    Name:
    eMail:
    Homepage:
    Titel:
    BBCode:Web AddressEmail AddressBold TextItalic TextUnderlined TextQuoteCodeOpen ListList ItemClose List
    Kommentar:




      fictionBOX bei Facebook   fictionBOX bei Twitter  fictionBOX als RSS-Feed

    TV-Planer
    Im Moment keine TV-Einträge vorhanden