"Battlestar Galactica": Moore über Starbuck´s Schicksal & ein alternatives Finale
Außerdem: Zusätzliche & längere Szenen auf DVDKategorie: Battlestar Galactica - Autor: Luna Black - Datum: Donnerstag, 26 März 2009
Ronald D. Moore, ausführender Produzent von "Battlestar Galactica", sagte dem SciFi-Wire gegenüber, er sei mit dem Serienfinale, das am vergangenen Freitag auf dem SciFi-Channel ausgestrahlt wurde "sehr zufrieden". In Interviews mit SciFi-Wire und dem Chicago Tribune ging er auf einige derzeit von den Fans kontrovers diskutierte Fragen ein. Vorsicht vor Spoilern zum "Galactica"-Finale!
Eine dieser Diskussionen betrifft die Frage nach dem Schicksal und der Identität von Kara "Starbuck" Thrace, die im Finale nach einem letzten Gespräch mit Lee Adama sagte, ihr Auftrag sei erfüllt, sie habe das Gefühl, nun anderswo hingehen zu können, und daraufhin plötzlich verschwand.
Moore sagte hierzu, man könne Starbuck als "einen Engel, einen Dämon oder eine andere Lebensform" betrachten und erklärte, die Entscheidung, dies offen zu lassen, sei bewusst getroffen worden. "Wir wissen aus der Show, dass sie einen natürlichen Tod gestorben ist, dass sie irgendwie ins Leben zurückgebracht wurde, und dann eine Bestimmung erfüllte und alle zur Erde zurückbrachte. Was bedeutet dies? Und wer ist sie wirklich? Es war eine bewusste kreative Entscheidung zu sagen, 'das ist alles, was wir euch sagen werden, und sie steht mit einer größeren Wahrheit in Verbindung.' Je mehr wir über diese Wahrheit sagen, desto uninteressanter wird es, und wir entschieden uns, es als Mysterium zu lassen."
Auch was die Frage betrifft, ob die Kolonisten Erfolg bei ihrem Versuch hatten, den Zyklus der Gewalt zu durchbrechen, seien bewusst keine abschließenden Antworten gegeben worden.
Auf die Frage angesprochen, wer oder wasall diese Ereignisse arrangiert hat, sagte Moore, dass zu einer höheren Macht bzw. zum Göttlichen konkrete Begriffe und Erklärungen nicht passen würden. Je mehr man versuche zu erklären, was es nun wirklich ist, desto weniger mysteriös und übernatürlich wirke es. "Wir können eine Präsenz einräumen, dass etwas anderes die Hand im Spiel hat, und ich dachte, nur soweit könne die Show mit gutem Gewissen gehen. Es war Teil der Mythologie der Show seit der Miniserie, also musste es [im Finale] auftauchen und auf befriedigende Weise enden, aber ich wollte nicht daherkommen und einen bärtigen Typen im Himmel haben oder ihm eine Stimme geben. Ich wollte es geheimnisvoll lassen. Und wie mit so vielen Dingen, sind die Fragen interessanter als die Antworten."
Die Charaktere seien jedoch keine Marionetten an göttlichen Strippen gewesen, sondern hätten ihre eigenen Entscheidungen getroffen. Es existiere ein Zusammenspiel von freiem Willen und Bestimmung, für das es keine klare Abgrenzung gäbe.
Auf die grundsätzliche Glaubensfrage "ist das alles, was es gibt, oder ist da noch mehr?" laute die Antwort der Show, "Ja, da ist noch etwas anderes, aber wir verstehen vielleicht nicht, was es ist." Es widersetze sich Religionen und Ideologien und Dogmen, aber es existiere, greife aktiv ein, und wir seien auf gewisse Weise mit ihm verbunden.
Mary McDonnell, die in der Serie Laura Roslin darstellte, sagte dem SciFi-Wire in einem anderen Interview, sie sei mit der Art und Weise, wie mit Laura Roslins Tod umgegangen wurde, sehr glücklich gewesen - besonders mit den Rückblenden auf eine gesunde, vitale Laura. Noch mehr ausführliche Kommentare dazu sind in diesem Interviewnachzulesen, dass der Chicago Tribune mit Ron Moore, David Eick, Edward James Olmos und Mary McDonnell führte.
In einem weiteren Interview mit Io9 enthüllte Moore, dass es Pläne für eine alternative Version des Finales gegeben habe, in der sich die Handlung hauptsächlich um Ellen drehte. In dieser Variante wurde Elen sozusagen von Cavil konvertiert, da sie herausfand, dass Caprica Six von Tigh ein Kind erwartete, und darüber zutiefst verbittert war. Sie begab sich dann auf einen Rachefeldzug mit dem Ziel, die Galactica und die Flotte zu zerstören. Die finale Konfrontation fand zwischen Tigh und Ellen statt und war sehr persönlicher Natur. Nach einigem Nachdenken entschied Moore jedoch, dass dieses Finale nicht episch und interessant genug sei, und machte sich an einen Neuentwurf.
Wie Moore in dem SciFi-Wire-Interview ankündigte, wird eine längere Fassung des Serienfinales auf DVD erhältlich sein. Die DVD-Version wird zusätzliche Szenen enthalten, die aus Zeitgründen in der TV-Version geschnitten werden mussten. Darunter sind eine Reihe von Rückblenden mit Boomer (Grace Park) und Helo (Tahmoh Penikett) und Tyrol (Aaron Douglas) auf der Galactica, die den Beginn dieses Zylonen-Dreiecks zeigen. Außerdem sollen einige Szenen in längeren Fassungen enthalten sein, so zum Beispiel ein Konflikt zwischen Adama, Tyrol und Starbuck, und weitere Rückblenden, die die Hintergrundgeschichte von Tigh und Ellen beleuchten. Auch von den Episoden "A Disquiet Follows My Soul" und "Islanded in a Stream of Stars" werden auf DVD längere Versionen zu sehen sein.