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"In der 4. Staffel gibt es mehr Homosexuelle auf der Galactica!"
Seite 2

2. Teil
Interview mit Michael Taylor

Im zweiten Teil des Interviews mit der Chicago Tribune und einigen Fans sprach "Razor"-Autor Michael Taylor über den Streik der WGA und die Liebesbeziehungen auf dem Kampfstern. Er deutete auch an, das "Unfinished Business" in einer längeren Version erscheinen könnte.

Vorsicht vor Spoilern zur 3. Staffel!

Frage: Sprechen wir kurz über die vierte Staffel: Welche Folgen schreiben Sie bzw. bzw. haben Sie vor dem Streik geschrieben? Irgendwelche spannenden Hinweise zu diesen Episoden, die Sie uns geben können, und die wir dann für die nächsten sechs Monate oder das kommende Jahr analysieren können?

Michael Taylor: Ich habe bis jetzt zwei Folgen geschrieben. Die ersten davon mit dem Titel "The Ties that Bind" habe ich angefangen, als "Razor" noch vorbereitet wurde. Ich glaube, ich kann euch erzählen, dass wir in dieser Folge (der dritten in Staffel vier) einem langjährigen Charakter Lebwohl sagen werden. Aber um wen es sich handelt, und die Art seines oder ihres Abschieds soll eine Überraschung bleiben.
Meine jüngste Episode, Folge acht mit dem Titel "Sine Qua Non", handelt von der Rückkehr eines anderen, sehr beliebten Charakters [vermutlich Romo Lampkin], der eine Art Krise durchgemacht hat, seit wir ihn das letzte Mal gesehen haben. Oder sie. Und wir werden den Charakter von Jake, dem Hund ziemlich genau ergründen.

Frage: Wie ist die Stimmung unter den "Battlestar"-Autoren aktuell während des Streiks? Gut drauf, schlecht drauf, irgendwo dazwischen? Sind Sie zuversichtlich, dass Ensemble und Crew sich für die letzten Folgen der Serie wieder zusammenfinden, wann auch immer der Streik endet?

Michael Taylor: Der Autorenstamm hat sich vorübergehend (hoffen wir) von einer Gruppe eifriger "Battlestar"-Autoren in eine genauso eifrige, fröhliche Gruppe von Streikposten verwandelt, komplett mit einer Rhythmus-Sektion, die von Michael Angeli an der sprechenden Trommel zusammengehalten wird. Wir haben das hintere Tor von Universal gemeinsam mit Autorenkollegen von "Law and Order: SVU" energisch verteidigt. Ab und an kommt ein "Battlestar"-Fan, der bereit ist, ein Demonstrationsschild zu tragen, während er die Gratis-Donuts verputzt.
Obwohl keiner von uns streiken will, bleibt unsere Stimmung ganz gut. Wir hoffen auf eine schnelle Einigung, die uns zurück an die Arbeit lässt. Aber wenn sich der Streik hinzieht, dann wissen wir, dass Ensemble und Crew dieser Show sich für das Ende der Serie mit der gleichen Hingabe zusammenfinden werden, mit der wir begonnen haben. Ihnen ist sie genau so wichtig wie uns.

ProgGrrl: Der Name "Michael Taylor" steht auf dem Drehbuch von zweien meiner Lieblingsfolgen der dritten Staffel, "Unfinished Business" und "Taking a Break from All Your Worries". Ich muss einfach meine Shipper-Fragen hier loswerden. Hier sind sie:
Was hat Edward James Olmos als Regisseur zu der Folge "Taking a Break" beigetragen, das Sie nicht bereits im Drehbuch hatten?

Michael Taylor: Für mich war es das erste Mal, dass ich mit Edward James Olmos ("Eddie" für seine Kumpel) als Regisseur zusammengearbeitet habe, und es stellte sich als wirklich bemerkenswertes Erlebnis heraus. Eddie (richtig, ich bin jetzt ein Kumpel, zumindest gefällt mir der Gedanke) arbeitet oft instinktiv. Manchmal schienen die Bilder, die er in seinem Geist hervorgezaubert hat mit dem Drehbuch im Widerspruch zu stehen und das fand ich ein wenig beängstigend. Aber ich konnte schnell erkennen, dass er eine Szene nur in tieferes, düsteres psychologisches Gewässer brachte.

ProgGrrl: Was die Folgen, die Sie geschrieben haben, oder irgendwelche anderen Folgen der vergangenen Staffel angeht: Welche Details haben Sie in den fertigen Folgen gesehen, die Sie überrascht haben oder die Ihnen besonders gut gefallen haben?

Michael Taylor: Ein Moment fällt mir sofort ein: Das war im Schneideraum, wir haben einem unserer talentierten Cutter dabei zugesehen, wie er eine Rohfassung einer einzelnen Szene zusammenschnitt. Keine große Szene, einfach nur eine ziemlich kurze, aber starke Szene zwischen Tigh und Adama (die ihr in Folge acht "Sine Qua Non" sehen werdet). Ich habe da plötzlich gesehen, dass, obwohl der Dialog relativ einfach war, diese beiden Schauspieler so viel in die winzigsten Blicke und Gesten legen, dass es eine enorme Bedeutung bekommt.
Ich erkannte wieder einmal, dass diese Charaktere nach vier Staffeln so viel Geschichte und Nuancen angesammelt haben. Und so, wie sie von Edward James Olmos oder Michael Hogan verkörpert werden, sind sie verdammt menschlich. Weniger Rollen, sondern vielmehr Leute, mit denen ich die letzten Jahre verbracht habe und die mich noch immer überraschen.

ProgGrrl: Fans des Liebes-Vielecks [Dualla, Anders, Lee "Apollo" Adama und Kara "Starbuck" Thrace] aus der dritten Stafffel, so wie ich es bin, haben viele, viele Sachen über Szenen gehört, die in "Unfinished Business" und "Taking a Break" aus Zeitgründen geschnitten wurden. Haben Sie gehört, ob dieses Material auf den DVDs zu dritten Staffel enthalten sein wird, die im Frühling erscheint? [gemeint ist die US-Box, Anmerkung des Übersetzers]

Michael Taylor: Was ich Euch sagen kann: Michael O'Halloran, der Cutter, der "Unfinshed Business" zusammenstellte, hat dafür gekämpft, dass eine lange Version der Folge auf den Staffel-3-DVDs enthalten sein wird. Und ich glaube, das wird sie.

ProgGrrl: Wie oben schon gesagt, mochte ich die Handlungsbögen um das Beziehungs-Vieleck in der vergangenen Staffel. Ich mag sogar all die emotionalen/ romantischen Verstrickungen aller Charaktere der Serie. Das gehört dazu, sie zu kennen. Aber viele Fans (oder zumindest eine laute Minderheit) haben sich beschwert, dass die dritte Staffel zu sehr Seifenoper war. Gab es im Writers-Room den Eindruck, dass es Zeit wäre, sich davon zu verabschieden, diese Art von Beziehungen so detailliert in der vierten Staffel zu zeigen?

Michael Taylor: Ich glaube, das Lee-Kara-Dee Dreieck haben wir ziemlich gründlich zum Ende der Staffel 3 beendet. Das werden wir nicht noch einmal in den Vordergrund stellen. Aber wir werden uns ganz sicher nicht zurückhalten, Beziehungen gründlich zu untersuchen. Mal abgesehen von den Killerrobotern ist es genau das, was wir hier machen.

ProgGrrl: Was waren Ihre größten Inspirationen, wenn Sie für die Serie geschrieben haben? (Ich meine Bücher, Filme, Fernsehen,... das ist wohl nur die Spitze des Eisbergs.)

Michael Taylor:
Wie bei vielen Fernsehserien ist unser Writers-Room voller Anspielungen auf andere Filme und Serien. David Weddle hat uns andauernd mit seiner unheimlichen Billy-Bob-Thornton-in-"Slingblade"-Imitation amüsiert. Und als Autor einer großartigen Sam-Peckinpah-Biografie ("If They Move, Kill 'Em!"), hinterlässt David auch gerne mal eine Textzeile aus dem Film in so ziemlich jedem Drehbuch, das er mit Bradley Thompson schreibt.
Für mich sind Filme auch oft Grundstein oder Inspiration. Beispielsweise wurde der Anfang von "Razor" stark vom Anfang von "Apocalypse Now" beeinflusst. Ich glaube aber, dass die wörtlichen Einflüsse oft aus den Drehbüchern wieder verschwinden, oder, wie bei der "Razor"-Szene, auf dem Boden des Schnittraumes landen, wenn unsere Geschichten ihre eigenen Identitäten und Qualitäten finden.

Kate: Eine meiner Lieblingsnebenrollen ist Dualla. Hauptsächlich wegen der Schauspielerin, denn der Charakter hat selten irgend etwas zu tun, außer Informationen auszuspucken und besorgt oder traurig auszusehen. Sogar während des Beziehungs-Vielecks hatte sie kaum Text. Gibt es eine Möglichkeit, dass wir in der nächsten Staffel mehr über Dees Charakter erfahren werden?

Michael Taylor:
Boah, woher kommt eigentlich dieser "Liebes-Vieleck"-Kram? Ich dachte, es wäre ein Liebes-Dreieck. Halt, warte, ich schätze da ist noch Anders. Okay, vielleicht ist das der Punkt. Es ist lange her, dass ich Geometrie hatte.
Ich bin mir nicht sicher, wie die beste Antwort auf die Frage ist, außer dass Dee jemand ist, die mehr von ihrem Charakter an der Oberfläche zeigt. Sie ist im Wesentlichen ein sehr ehrlicher, optimistischer Charakter. Eine, die sagt, was sie denkt und die über ihre Gefühle ehrlich ist.
Und das macht sie im Umfeld der Serie vielleicht etwas weniger dunkel und gequält und vielleicht drängt sie sich dadurch auch weniger auf als ein Charakter wie zum Beispiel ihre romantische Nemesis in besagtem Vieleck: Kara. Aber ich denke, wir werden vielleicht auch erfahren, dass eine Persönlichkeit wie Dee auch ihre dunklen Seiten hat. Genug gesagt für's erste.

ProgGrrl: Wird der Handlungsstrang um Boomer aufgelöst? Ich habe mich im Laufe der ersten Staffel sehr für den Charakter interessiert und war enttäuscht, dass wir seit "Downloaded" nur sehr wenig von ihr gesehen haben. Ich glaube, dass Boomers Handlung sich dramaturgisch viel eher aufdrängen wurde, als dass man sich auf Athena zu konzentriert (die jetzt nicht besonders interessant ist, wo sie und Helo zusammen glücklich sind, sie Hera zurück haben und sie Freundschaft/Akzeptanz/Vertrauen von Kara, Adama und der anderen hat). Ich finde, die Autoren schulden uns einen Abschluss, nachdem sie in der ersten Staffel so viel Zeit in sie investiert haben.

Michael Taylor:
Okay, hier ein weiterer Anheizer für Staffel vier: Boomer kommt zurück, Baby! Und zwar groß!

Karie: Die Beziehung zwischen Lee und Kara wurde seit der Miniserie aufgebaut. Sogar nach dem Höhepunkt in "Unfinished Businee" und der Fast-Affäre und der Rückkehr zu ihren Ehepartnern gab es immer noch Hinweise darauf, dass da mehr zwischen ihnen ist. In "Maelstrom" hat Kara angedeutet, dass sie noch immer gern mit Lee zusammen sein würde, als sie fragte, wie es zwischen ihm und Dee laufe. In "The Son Also Rises" reagierte Lee stark auf Romos Geschichte darüber, die Liebe seines Lebens zu verlieren und dann zu erkennen, dass alles keinen Sinn macht, wenn man sie nicht haben kann.
Das alles deutet darauf hin, dass Kara und Lee entweder am Ende zusammen sein oder nie wirklich glücklich sein werden. Es wäre absolute Drückebergerei, wenn sie sich einfach entschließen, einander die Hände zu schütteln und Freunde zu sein, als ob das alles nie passiert wäre. Was ich also wissen möchte:
Zu meiner Frage: Können die Fans sich darauf verlassen, dass diese Handlung angemessen behandelt wird und nicht einfach zu Gunsten einer Zylonen/Schicksal/Prophezeiungs-Geschichte gestrichen oder offen gelassen wird? Für mich muss das Ende nicht mit einer netten kleinen Schleife sein. Aber ich würde gerne wissen, dass ich nicht meine Zeit mit dieser Beziehung verschwendet habe. So toll, wie die Serie ist, für mich sind die Hauptgründe sie zu gucken Lee/Kara als erstes und dann die Familienbeziehung Lee-Kara-Adama-Roslin.

Michael Taylor: Hier deine Antwort: Hast du je Zeit mit dieser Serie verschwendet? Vertrau mir, du wirst nicht enttäuscht werden.


Quelle: Interview der Chicago Tribune


Mehr über "Battlestar Galactica - Razor" findest du in unserem Special: >> Hier klicken!





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