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Star Wars - Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers Drucken E-Mail
Der Absturz der "Star Wars"-Saga Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 14 November 2025
 
Titel: "Star Wars - Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers"
Originaltitel: "Star Wars - Episode IX: The Rise of Skywalker"
Bewertung:
Autorin: Rae Carson
Übersetzung: Andreas Kasprzak
Umfang: 352 Seiten
Verlag: Blanvalet (D), Del Rey (E)
Veröffentlicht: 25. Mai 2020 (D), 17. März 2020 (E)
ISBN: 978-3-7341-6357-9 (D), 978-0-59312-840-4 (E)
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Die Galaxis wird von einer Nachricht erschüttert, die angeblich von Imperator Palpatine stammt. Auch Kylo Ren empfängt diese, und verfolgt die Spur schließlich zu einem Planeten namens Exegol, der nur mit Hilfe eines Sith-Wegfinders aufgespürt werden kann. Dort trifft er tatsächlich auf Imperator Palpatine aka Darth Sidious, der sich als der eigentliche Drahtzieher hinter Kylos Pfad auf die dunkle Seite erweist. Nun soll er für den ehemaligen Imperator Rey aufspüren und zu ihm bringen. Doch Kylo denkt gar nicht daran, sich jemand anderem unterzuordnen – und zieht vielmehr los, um Rey zu töten. Indes hat auch den – nach dem jüngsten Verlusten schwer angeschlagenen – Widerstand die Kunde der Rückkehr Palpatines erreicht. Mehr noch: Man bringt in Erfahrung, dass dieser eine Flotte an Sternenzerstörern gebaut hat, von denen jeder mit Todesstern-Technologie ausgestattet ist – und damit über die Macht verfügt, einen ganzen Planeten zu vernichten. So soll aus der Ersten die Letzte Ordnung, und der Widerstand ein für alle Mal ausgelöscht werden. Nun gilt es, den Standort der Flotte ausfindig zu machen, bevor diese losgeschickt wird. Dafür benötigt man einen Sith-Wegfinder. Die Suche nach diesem führt schließlich in Reys Vergangenheit…

Review: Vorab entschuldige ich mich für die Funkstille, und hoffe, es hat sich noch niemand Sorgen gemacht. Der Grund war schmerzlich (und) banal: Ich habe mir eingebildet, die Schärfe des neu gekauften Brotmessers an der Kuppe meines linken Mittelfingers ausprobieren zu müssen, und tat mir dementsprechend ein paar Tage lang mit dem Tippen schwer. Nach dieser kurzen Erklärung aber nun zu Rae Carsons Romanfassung von "Episode IX": Ich glaube, ich lag bei meinen Reviews nie so daneben, wie bei "Der Aufstieg Skywalkers". Rückblickend ist mir unerklärlich, wie ich ihn nach dem Kinobesuch so relativ wohlwollend besprechen konnte; er hat jedenfalls seither in meiner Erinnerung immer mehr abgebaut, bis kaum mehr etwas Positives übrig geblieben ist. Vielleicht hatte ich damals nach den ersten Reaktionen sogar noch Schlimmeres erwartet, und war dementsprechend dann fast ein wenig positiv überrascht. Aber selbst das ist keine Entschuldigung. Rückblickend sehe ich ihn jedenfalls ganz anders. Das Einzige, was ich ihm noch halbwegs positiv anrechnen kann, ist die in Reys Entwicklung steckende Aussage, dass unsere Herkunft nicht bestimmt, wer wir sind (was jedoch, wenn wiederum Kylo Ren auf der dunklen Seite geblieben wäre, sogar noch einmal kraftvoller gewesen wäre). Selbst hier muss ich aber sagen, dass ich mittlerweile mehr bedaure, dass mit diesem Twist (der das, was Rian Johnson damit in "Die letzten Jedi" aussagen wollte, völlig negierte) die Wunder der Macht erst recht wieder auf einen elitären Club weniger Auserwählter beschränkt. Und davon abgesehen ist "Der Aufstieg Skywalkers" eben eine ziemliche Katastrophe. Insofern a) beneide ich Rae Carson nicht um die Aufgabe, vor der sie hier stand, und b) mache ich ihr für das Endprodukt auch keinen Vorwurf. Sie hat getan, was sie konnte.

Leider jedoch ist das nicht viel. Zuerst einmal ergibt sich das gleiche Problem, wie schon bei "Das Erwachen der Macht" und "Die letzten Jedi": Beide Filme profitierten sehr von der Inszenierung, der Verschmelzung von durchaus coolen und gefälligen Bildern mit John Williams' über jeden Zweifel erhabenen Score, dem Spektakel sowie der Action, die sie boten. Letztere wird einfach wenn man ihr auf Papier zuliest nie auch nur ansatzweise so mitreißend sein, wie auf der Kinoleinwand, oder auch zu Hause auf dem Fernsehschirm. Ohne eben diesen inszenatorischen Tand fällt eine wesentliche Stärke der Filme, und werden die inhaltlichen Schwächen noch einmal offensichtlicher. Und eben diese sind bei "Der Aufstieg Skywalkers" halt leider eklatant. Bereits "Das Erwachen der Macht" war erschreckend einfallslos, hier jedoch erreicht eben diese neue Untiefen, angefangen bei der Rückkehr des Imperators, bis hin zur Flotte an Sternenzerstörern mit Todesstern-Technologie (gähn). Auffällig eben auch, wie einige Entwicklungen die Rian Johnson in "Die letzten Jedi" etablierte hier fallengelassen werden. Rey habe ich ja schon erwähnt. Ich bin mir aber auch sicher, dass Johnson nicht vorhatte, bei Kylo die Rehabilitations-Geschichte von Anakin zu wiederholen. Und Poe wird hier, ohne dass man den Eindruck hätte, dass er seit "Die letzten Jedi" groß gewachsen wäre, für die dortige Rebellion nicht nur Absolution erteilt, sondern er überhaupt gleich als Nachfolger von Leia eingesetzt – ohne dass man versteht, was genau er eigentlich getan hat, um diese Ehre zu verdienen. Überhaupt, Leia. Ich verstehe, dass man im Film aufgrund des unerwarteten Todes von Carrie Fisher sehr eingeschränkt war, da man nur auf Szenen zurückgreifen konnte, die ursprünglich für "Das Erwachen der Macht" gedreht, dort jedoch herausgeschnitten wurden (und sich auch nicht in der Romanfassung wiederfanden).

Leider aber verabsäumt es Rae Carson größtenteils, aus der Tatsache, dass sie bei ihrer Erzählung keinen solchen Einschränkungen unterliegt, etwas zu machen. Ja, es gibt ein paar Momente mehr mit Leia. Vor allem aber wird hier erklärt, warum sie denn eigentlich stirbt – nämlich als Folge ihres Flugs durchs Weltall in "Die letzten Jedi", den sie eben doch nicht unbeschadet überstanden hat. Aber die Möglichkeit, Leia eine Rolle im Geschehen zu geben, die ihrer Bedeutung für die Saga gerecht wird, und die auch Carrie Fisher einen würdigeren Abschied beschert, als das im Film möglich war, lässt die Autorin bedauerlicherweise ungenutzt verstreichen. Generell, trotz der Ankündigung der englischen Ausgabe einer "Expanded Edition", die mit zusätzlichem Material wirbt, halten sich die Erweiterungen/Ergänzungen in sehr argen Grenzen. Und die Story ist wie gesagt halt einfach nicht so toll; vor allem auch wird auf Papier der extrem zerfahrene Charakter der Geschichte nochmal offensichtlicher. Es fehlt einfach völlig ein Fokus, man wirft hier zu viele Figuren (nicht zuletzt auch Neuzugänge wie Zorii Bliss und Jannah, die ohnehin keinerlei Eindruck hinterlassen) in einen Topf. Aber auch das das Hüpfen von einem Schauplatz zum nächsten macht sich negativ bemerkbar. Und dann sind da so emotional leere Szenen wie Chewies Scheintod (den man eh keine Sekunde lang glaubt) oder C-3POs Abschied von seinen Freunden, obwohl ja R2D2 eh eine Kopie seines Speichers gemacht hat. Der Showdown ist dann ebenfalls eine einzige Enttäuschung. Die Konfrontation Palpatine gegen Rey lässt es völlig an Spannung vermissen, die Szene wo Rey vom Geist der Jedi die vor ihr kamen Unterstützung bekommt verpufft völlig, und kurioserweise fand ich das mit dem Bodenangriff auf dem Sternenzerstörer (mit einer berittenen Einheit) als ich es las sogar noch lächerlicher als damals im Kino. Das überhastete Ende, welches nur für Rey einen halbwegs gefälligen Abschluss bietet (und alle anderen sträflich vernachlässigt) gibt "Der Aufstieg Skywalkers" dann schließlich den Rest. Wie gesagt, all dies ist Rae Carson nicht vorzuwerfen, sondern aufs Drehbuch von Chris Terrio und J.J. Abrams zurückzuführen. Doch letztendlich ist ja auch egal, wer dafür verantwortlich ist – es ändert nichts am enttäuschenden Endergebnis.

Fazit: Wo sich die Prequel-Trilogie von Film zu Film gesteigert hat, mündeten die Sequels in einem katastrophalen Finale, welches mir diese rückblickend doch ordentlich verdorben hat. In Verbindung mit der Tatsache, dass auch die Romane des neuen Kanons, die an die Original-Trilogie anknüpften, für mich bei weitem nicht mit den alten "Legends"-Abenteuern mithalten können, habe ich für mich beschlossen, dass das "Expanded Universe" (auch wenn dort natürlich ebenfalls längst nicht alles perfekt war) für mich die wahre "Star Wars"-Fortsetzung bleibt, und dementsprechend die Sequel-Trilogie inklusive des damit verbundenen Materials aus meinem persönlichen Kanon gestrichen. Rae Carsons Romanfassung von "Der Aufstieg Skywalkers" tat mich, um mich vom Gegenteil zu überzeugen. Dabei kann ich ihr kaum einen Vorwurf machen: Sie hätte nur in meinen Augen aus Leias letztem Auftritt mehr herausholen können (im Film war dies ja aufgrund von Carrie Fishers Ableben nicht anders möglich). Für die Schwächen der Story und des Drehbuchs kann sie hingegen nichts – wobei ihr Werk halt letztendlich dennoch (sehr) darunter leidet. Fans des letzten Films (gab es solche überhaupt?) mögen hier zwar durchaus auf ihre Kosten kommen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Rae Carsons Adaption dazu geeignet ist, dessen Kritiker eines Besseren zu belehren.

Bewertung: 1.5/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2023 Blanvalet)





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