Originaltitel: So Burn the Untamed Lands Episodennummer: 5x08 Bewertung: Erstausstrahlung US: 12. November 2004 Erstausstrahlung D: 06. Juni 2007 Drehbuch: Gillian Horvath Regie: Jorge Montesi Besetzung:
Kevin Sorbo als Captain Dylan Hunt,
Lisa Ryder als Beka Valentine,
Laura Bertram als Trance Gemini,
Gordon Michael Woolvett als Seamus Harper,
Steve Bacic als Telemachus Rhade,
Lexa Doig als Andromeda Ascendant,
Brandy Ledford als Doyle,
Natassia Malthe als Tolek,
Matthew Bennett als Cutter,
Dustin Milligan als Lon u.a.
Kurzinhalt:
Um die Andromeda endlich wieder voll funktionsfähig zu machen, braucht man Energie. Diese könnte man, so schlägt Harper vor, aus jenen Kristallen gewinnen, die auf Seefra-8 abgebaut werden. Doch die Minen dort werden vom Gangster Cutter kontrolliert. Da dieser immer wieder nach neuen Sicherheitsleuten Ausschau hält, welche die Minenarbeiter überwachen, hoffen sich Dylan und Telemachus als eben solche in seine Organisation schleichen zu können. Doch schon bald nach ihrer Ankunft auf dem Planeten wird deutlich, dass Cutter nicht einfach nur ein zwielichtiger Schurke, sondern vielmehr ein skrupelloser Sklaventreiber ist. Er nutzt die hilflose Bevölkerung schamlos aus; dass diese bei der Arbeit in den Minen aufgrund der giftigen Kristalle rasch erkranken und schließlich sterben, ist für ihn irrelevant. Nicht jedoch für Dylan, der – sehr zum Missfallen der restlichen Andromeda-Crew – daraufhin das neue Ziel vorgibt, nicht etwa Kristalle zu stehlen, sondern vielmehr Cutters Organisation zu zerschlagen, und angesichts der damit einhergehenden Verluste dem Abbau eben dieser auf Seefra-8 generell ein Ende zu setzen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Ich kann mir vorstellen, dass ich euch mit meiner immer gleichen Jammerei langsam aber sicher auf die Nerven gehe. Wenn ja, dann versteht ihr aber immerhin zumindest, wie es mir in der fünften Staffel mit "Andromeda" geht. Mir gibt dieses Setting im Seefra-System nichts; in den ersten zwei bis drei Folgen war es noch interessant gewesen sein, mittlerweile finde ich es aber einfach nur mehr langweilig. Mir fehlt der "Star Trek"-Aspekt der ersten vier Staffeln, im dem immer neue Welten besucht wurden. Stattdessen stecken wir nun, wie die Crew, in diesem System fest, wo jeder Planet eine Kopie des anderen ist, was es ihnen erlaubt, sehr kostengünstig zu produzieren, da man ständig die gleichen (Außen- und Innen-)Sets verwenden kann, und nicht einmal mehr die oft besuchten kanadischen Wälder (die ich im Verlauf der Serie zwar auch überdrüssig wurde, mittlerweile würde ich ein Wiedersehen aber sehr begrüßen) bemühen muss. Aber auch die x-te kurzzeitige Romanze für Dylan fällt mittlerweile negativ auf. Hier übertreibt man es aus meiner Sicht mit jenem Aspekt von James T. Kirk, dem meines Erachtens in der Rückschau deutlich mehr Bedeutung zugemessen wird, als er in der klassischen Serie in Wahrheit hatte. Im Vergleich zu Schürzenjäger Dylan wirkt Jim fast schon wie ein frommer Klosterschüler.
Nun wäre das ewig gleiche Setting ja vielleicht noch zu ertragen, wenn man sich entweder spannende Geschichten erzählen und/oder uns interessante neue Figuren vorstellen würde. Vereinzelt war dies ja durchaus auch schon der Fall, z.B. bei "Das Geheimnis der zwei Sonnen". "Tödliche Kristalle" kann ich dem (kleinen) Kreis der positiven Ausnahmen aber leider nicht hinzuzählen. Cutter zählt für mich definitiv zu den bislang uninteressantesten, austauschbarsten und vergessenswertesten Bösewichte der Serie. Es hilft auch nicht, dass die Episode aus dem moralischen Dilemma, vor dem Dylan hier stand, insofern nichts macht, als es für ihn letztendlich keines war. Er darf für keine Sekunde lang in Betracht ziehen, das Leid der Bevölkerung von Seefra-8 hinzunehmen, um aus dem System entkommen zu können – weniger aus Eigennutz, als dass dort vielmehr eine ganze Galaxis darauf wartet, vor dem Magog-Weltschiff gerettet zu werden. Die Frage, was schwerer wiegt, das Wohl der Bewohner des Planeten oder der restlichen Galaxis, hätte spannend sein können – wenn man sie gestellt hätte. So hingegen weiß man einfach von Beginn an, worauf die Episode hinauslaufen wird, und eben so kommt es dann eben auch. Aber auch den Plot rund um den infizierten Harper fand ich völlig uninteressant. Und nicht zuletzt hat mich das Ende, wo Dylan dann auch noch festhält, dass sie nun wieder ganz am Anfang stehen, frustriert; eben weil ich wünschte, die Serie würde dieses Setting lieber früher als später hinter sich lassen. Der einzig nennenswerte Lichtblick war der Besuch Doyles auf der Andromeda. Zwar kann Brandy Ledford ihrer Vorgängerin Lexa Doig nach wie vor nicht das Wasser reichen, die Begegnung der beiden Figuren hier hatte aber durchaus einen gewissen Charme. Was immerhin mehr ist, als ich vom Rest von "Tödliche Kristalle" behaupten kann.
Fazit:
"Tödliche Kristalle" mag zwar nicht abgrundtief schlecht gewesen sein – sehr wohl aber schrecklich langweilig. Dem ohnehin schon uninteressanten Setting rund um die im Seefra-System gefangene Andromeda-Crew wird hier auch noch eine uninspirierte Handlung, eine ausgelutschte Ein-Episoden-Romanze sowie ein langweiliger Bösewicht hinzugefügt. Dies ist insofern doppelt und dreifach schade, als die Episode im Hinblick auf den potentiellen Widerspruch zwischen den Interessen der Bevölkerung von Seefra-8 sowie dem Wohle der gesamten Galaxis das Potential für ein spannendes moralisches Dilemma gegeben hätte. An einem eben solchen ist "Andromeda" nur halt leider überhaupt nicht interessiert. Stattdessen gibt es den x-ten faden, einfallslosen Faustkampf, ehe es am Ende zu meiner großen Frustration (da ich dem Seefra-System nun mal schon längst überdrüssig bin) heißt: "Back to square one." Der einzige kleine Lichtblick war Doyles erster Besuch auf der Andromeda. Davon abgesehen war "Todliche Kristalle" aber völlig vergessenswert.