Originaltitel: Boone's Assassin Episodennummer: 5x08 Bewertung: Erstausstrahlung US: 19. November 2001 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Gene O'Neill & Noreen Tobin Regie: David Winning Besetzung:
Jayne Heitmeyer als Renee Palmer,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Melinda Deines als Juliet Street,
Guylaine St-Onge als Juda,
Alan Van Sprang als Howlyn,
Kevin Kilner als William Boone,
Anita La Selva als Zo'or,
Jim Thorburn als Jonesy,
Richard Zeppieri als Frank Tate,
Marqus Bobesich als Bartender,
Damhnait Doyle als Brunette,
Duff MacDonald als Planet Guy u.a.
Kurzinhalt:
Der Plan von Ronald Sandoval, mit Hilfe des wieder zum Leben erweckten William Boone Renee Palmer aufspüren und ausschalten zu können, ist nicht wirklich aufgegangen. Vielmehr ist ihnen nun Boone selbst – der sich der Rebellion gegen die Invasion der Atavi anschließt – ein Dorn im Auge. Doch als Renee und William einen Kristall aktivieren, der ihnen die Standorte der Atavus-Kammern auf der Erde zeigt, schickt dieser ein Standortsignal an Sandoval. Dieser wählt daraufhin einen ganz besonderen Attentäter aus, um die beiden auszuschalten: Zo'or. Dieser wird von Sandoval aus dem unterirdischen Pool, der auf das Mutterschiff transferiert wurde, mit Hilfe von der letzten noch übrig gebliebenen Taelon-Energie befreit und wieder zum Leben erweckt. Doch Howlyn hat für Zo'or – neben der Ermordung von Boone – noch einen zweiten Verwendungszweck: Seine Taelon-Energie soll dazu dienen, um einen verstorbenen Atavus wieder zum Leben erwecken. Dabei wird Zo'or deren Atavi-Gestalt annehmen. In eben dieser nimmt er dann schließlich die Jagd auf Boone und Palmer auf…
Review (kann Spoiler enthalten):
Nach "Boone's Awakening" ist William Boone hier nun zum zweiten Mal nach seinem (vermeintlich unfreiwilligen) Ausscheiden zum Ende der ersten Staffel wieder mit dabei (wie der Titel schon recht stark vermuten ließ). Da ich nach wie vor der Ansicht bin, dass die ihm nachfolgenden Figuren – Renee inklusive – an ihn leider nicht mehr herankamen, ist das jedenfalls schon mal positiv (tatsächlich hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn er in der fünften Staffel wieder in die reguläre Besetzung zurückgekehrt wäre – womit die letzte Staffel den Kreis zur ersten geschlossen hätte – aber er stand wohl nur für einzelne Gastauftritte zur Verfügung; und wenn man bedenkt, wie auch für ihn überraschend er damals aus der Serie rausgeschrieben wurde, ist ja allein das schon löblich). Und auch wenn man sich nach wie vor ziert, ihm eine zu große und wichtige Rolle im Geschehen zu geben, und er sich auch am Ende von "Boone's Awakening" vorerst wieder verabschiedet (diesmal mit der – doch etwas fadenscheinigen – Begründung, dass so zwei wichtige Personen des Widerstands nicht an einem Ort sein sollten), so lässt das Ende die Tür für ein weiteres Wiedersehen weit offen. Ich würde das jedenfalls begrüßen, fand ich doch, dass auch "Boone's Awakening" wieder sehr von seiner neuerlichen (wenn auch kurzfristig) Rückkehr profitierte.
Doch Kevin Kilner ist nicht das einzige frühere Mitglied der Stammbesetzung, welches hier nun für einen Gastauftritt zurückkehrt. Denn auch Anita La Selva ist hier, nach dem vermeintlichen Tod von Zo'or in "Die Verschmelzung", wieder mit von der Partie. Auch darüber habe ich mich grundsätzlich sehr gefreut (wenn ich auch einzelne Aspekte daran doch auch kritisch gesehen habe, aber dazu gleich). Interessant auch die Wandlung, die Zo'or hier durchmacht, die Anita La Selva die Gelegenheit gibt, eine andere Seite von sich bzw. der Figur zu zeigen. Ihr dabei zuzusehen, wie sie die Rolle hier nun, nach der Umwandlung in einen weiblichen Atavus, um einiges lustvoller anlegt, machte durchaus Spaß. Die gemeinsamen Szenen von Boone und Zo'or waren zwar grundsätzlich auch interessant – vor allem natürlich, da es Zo'or war, der ihn einst in den Limbus schickte – allerdings hatte dieser ja eine deutlich engere Beziehung zu Da'an, während Zo'or ja erst im weiteren Verlauf der ersten Staffel so richtig zur Geltung kam. Letztendlich hatten wohl eigentlich Zo'or und Palmer deutlich mehr Verbindung zueinander; aber ok. Generell – und damit sind wir bei den Kritikpunkten – ist diese ganze Entwicklung halt schon ein bisschen albern: Da holt Sandoval zuerst Boone zurück, um Palmer aufzuspüren (hat ja super geklappt!), und nun holt er Zo'or zurück, um Boone auszuschalten. Wirklich überzeugend ist das nicht; man merkt, dass sich die Autoren doch ziemlich anstrengen mussten, um einen plausiblen Grund für die Rückkehr von beiden zu finden. Noch schwerer als das wiegt aber sicherlich, dass man auch hier wieder – wie zuvor schon bei Boone – für Zo'ors Rückkehr auf ziemlich viel Hokuspokus zurückgegriffen hat. Vor allem aber: Im Gegensatz zu Boone, dessen Wiederbelebung dauerhafter war, scheint man sich Zo'ors am Ende von "Boone's Assassin" gleich wieder zu entledigen (und das übrigens auf eine derart leichte Art und Weise, dass man sich fragt, warum es Renee zwei Folgen zuvor für notwendig erachte, sich Hilfe von einer Serienmörderin zu holen). Falls es tatsächlich so war, hätte sein kurzzeitiges Comeback doch etwas sehr zweckmäßig-effekthascherisches an sich, so als hätte man gehofft, mit solchen Spompanadeln die Quoten zumindest kurzzeitig wieder nach oben treiben zu können. Falls das tatsächlich der Plan war, ist er offensichtlich nicht aufgegangen.
Fazit:
"Boone's Assassin" punktete bei mir in erster Linie mit dem neuerlichen Gastauftritt von Kevin Kilner als William Boone, sowie der Rückkehr von Anita La Selva als Zo'or. Zuerst so, wie wir ihn kennen, und später dann – nach der Umwandlung in einen weiblichen Atavus – in einer interessanten Neuinterpretation, die es La Selva erlaubte, aus dem etwas engen darstellerischen Korsett ihrer Figur auszubrechen, was sie sichtlich zu genießen schien. Im Hinblick darauf, wie diese Rückkehr von statten ging, musste man aber – wie schon zuvor bei Boone – wieder einmal alle Logik-Augen zudrücken. Zudem wirkt Zo'ors Rückkehr insofern effekthascherischer, als diese scheinbar nur von kurzer Dauer war; während die Tür für ein Wiedersehen mit Boone sperrangelweit offen bleibt. In jedem Fall fühlte sich "Mission Erde" mit den beiden an Bord auch endlich wieder wie "Mission Erde" an – was jedoch im Umkehrschluss die nur vorübergehende Natur ihrer Rückkehr umso bedauerlicher macht.