Originaltitel: Message in a Bottle Episodennummer: 2x21 Bewertung: Erstausstrahlung US: 41. Mai 1998 Erstausstrahlung D: 16. März 2000 Drehbuch: Gabrielle G. Stanton & Harry Werksman Regie: James Head Besetzung:
Robert Leeshock Liam Kincaid,
Lisa Howard als Lili Marquette,
Von Flores als Ronald Sandoval,
Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux,
David Hemblen als Jonathan Doors,
Leni Parker als Da'an,
Anita La Selva als Zo'or,
Janet Kidder als Julia Cook,
Dean McDermottals Colonel Liam Kincaid,
Craig Ericksonals Bettis,
Barry Flatmanals Presidant Daniel Thompson,
Shane Dalyals Commando u.a.
Kurzinhalt:
Eine jaridianische Drohne ist im Anflug auf die Erde. Von der Taelon-Botschaft aus wird diese abgeschossen, und stürzt im umliegenden Waldgebiet ab. Liam Kincaid führt eine Einsatztruppe des Widerstands an, die alles daransetzt, die Drohne in die Hände zu bekommen. Doch auch Sandoval und sein Team sollen diese bergen. Zwar sind Liam, Julia und Augur schneller, und schaffen die Drohne in ein Versteck, dann wird jedoch dieses von einer unbekannten Einheit angegriffen, die sie gefangen nehmen. Diese wird vom echten Liam Kincaid angeführt – der angeblich bei einem Einsatz ums Leben kam, weshalb "Liam" seine Identität angenommen hat. Nun will er verständlicherweise wissen, wer der Mann ist, den er in Gewahrsam hat, und der seinen Namen trägt. "Liam" kann ihm natürlich nichts über seine wahre Herkunft verraten – davon, dass er ihm dies ohnehin nicht glauben würde, ganz zu schweigen. Trotzdem setzt er alles daran, das Vertrauen von Liam zu gewinnen, ist ihm doch bewusst, dass es nicht lange dauern wird, ehe Sandoval sie und die jaridianische Drohne aufspüren wird…
Review (kann Spoiler enthalten):
"Kosmische Flaschenpost" hält für "Liam Kincaid" (um die beiden auseinanderzuhalten, werde ich für die Besprechung dieser Folge das mit den Anführungszeichen beibehalten) eine ziemlich unangenehme Überraschung bereit. Denn wie sich herausstellt, ist jener vermeintlich gefallene Soldat, dessen Identität er angenommen hat, noch am Leben, und teil einer streng geheimen Militäreinheit, die – so wie der Widerstand – gegen die Taelons vorgeht. Insofern stehen der echte und der falsche Liam ja eigentlich auf derselben Seite. "Liam" steht nun jedoch vor der Herausforderung, Liam trotz der Tatsache, dass er im Hinblick auf seine wahre Identität offensichtlich lügt, eben davon zu überzeugen. Ein Dilemma, um das man ihn nicht wirklich beneidet. Einer der negativeren Aspekte von "Kosmische Flaschenpost" war für mich dann auch, dass "Liam" dies fast schon etwas zu leicht gelingt. Klar kann man sagen, dass Taten schwerer wiegen als Worte, und "Liam" eben durch sein Handeln letztendlich wenn schon nicht alle zumindest die wichtigsten Fragen von Liam beantwortet. Für meinen Geschmack ließ er sich aber doch mit zu wenig Aufklärung abspeisen.
Interessanter war da schon alles rund um die Drohne. Wie sich zeigt, wurde diese nicht etwa zur Erde geschickt, um uns (oder auch die Taelons) anzugreifen, sondern vielmehr, um mit der Menschheit Kontakt aufzunehmen, und das Angebot zu übermitteln, sich mit den Jaridians gegen die Taelons zu verbünden. Ich hoffe doch, das eben dies im Mittelpunkt des anstehenden Staffelfinales stehen wird – und bin schon sehr gespannt, wie man sich dort dann entscheiden wird. Aber auch Da'an fand sich in einem durchaus interessanten Dilemma wieder, zwischen der Verantwortung für sein Volk, und seiner Verbindung mit (und Wissen über) dem Widerstand. Und auch die aktuelle Entwicklung von Sandoval finde ich spannend. Nun, da sein CVI nicht mehr funktioniert, scheint sich dieser nämlich zunehmend von Zo'or zu lösen, und sein eigenes Süppchen zu kochen – was hier nun auch Lili zum ersten Mal auffällt. Nicht ganz so gelungen fand ich alles rund um den Augur-Replikanten, der die Basis angreift. Einerseits, weil es angesichts der Nachricht am Ende nicht wirklich Sinn ergab, und nur deshalb da zu sein schien, um die Episode mit ein bisschen Action anzureichern. Vor allem aber, weil es "Kosmische Flaschenpost" in meinen Augen ohnehin nicht gelang, daraus Spannung zu beziehen. Und dass der Augur-Replikant ein bisschen wie ein Borg (oder auch der ikarranische "Beschützer" aus der "Babylon 5"-Folge "Ein unheimlicher Fund" aussieht, half auch nicht gerade. Zwar sah es zugegebenermaßen immerhin besser aus als der Replikant aus "Die Entführung", etwas origineller hätte die Umsetzung aber schon sein dürfen.
Fazit:
Die Idee, dass "Liam Kincaid" hier auf den echten Liam Kincaid trifft, war zwar grundsätzlich interessant – wirklich viel hat man daraus aber leider nicht gemacht. Aus meiner Sicht ließ sich Liam im Hinblick auf all seine Fragen an "Liam" viel zu leicht von diesem abwimmeln. Gut fand ich in erster Linie die Offenbarung rund um den Sinn und Zweck der Drohne – wenn dies auch zugleich die Frage aufwarf, was das mit dem Augur-Replikanten sollte. Man darf aber gespannt sein, ob die Menschheit das Angebot der Jaridians annehmen wird. Aber auch die sich durch die Staffel ziehende Storyline rund um Sandoval, dessen Loyalität gegenüber Zo'or zunehmend in Zweifel zu ziehen ist, entwickelte sich interessant weiter. Insgesamt plätscherte mir allerdings auch bei "Kosmische Flaschenpost" – wie es bei "Mission Erde" zuletzt ja überwiegend der Fall war – die Handlung ohne nennenswerte Spannung und/oder Höhepunkte vor sich hin.