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Mission Erde - 2x13: Zweite Chance Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) 20th Century Fox

Originaltitel: Second Chances
Episodennummer: 2x13
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 01. Februar 1998
Erstausstrahlung D: 20. Januar 2000
Drehbuch: Paul Gertz
Regie: Milan Cheylov
Besetzung: Robert Leeshock Liam Kincaid, Lisa Howard als Lili Marquette, Von Flores als Ronald Sandoval, Richard Chevolleau als Marcus 'Augur' Deveraux, David Hemblen als Jonathan Doors, Leni Parker als Da'an, Anita La Selva als Zo'or, Monika Schnarre als Pearl Bell, Christina Cox als Haley Simmons, David Calderisi als Barry Calvert, Patrick Chilvers als Campanion Swat, Dave Nichols als Grant Fields, Marilyn Boyle als Older Pearl, Brendan Connor als Reporter 1, Peter Van Wart als Sam Bell, Cameron Graham als Nervous Man, Norm Spencer als Swat Team Leader, Martin Roach als Guard I, In Surp Choi als Guard II, Marcus Hutchings als Young Tortured Man, Neil Girvan als Randy, Tracey Cook als Dr. Hart, Jane Luk als Reporter 2 u.a.

Kurzinhalt: Das Unternehmen "Second Chances" sorgt mit einem Werbespot für Aufsehen, mit dem sie ihren Kunden verspricht, sie um Jahrzehnte zu verjüngen. Die Basis dafür liefert Taelon-Technologie, die auf Geheiß von Zo'or entwickelt wurde. Nicht nur der Widerstand ist von dieser neuen Entwicklung – die natürlich dazu geneigt ist, die öffentliche Meinung in Richtung Taelons verschieben zu lassen – überrascht, auch Da'an war in das Programm bislang nicht eingeweiht. Als erste Patientin wird dann schließlich Pearl Bell vorgestellt, die sich der Prozedur vor den Augen der Öffentlichkeit unterzieht – mit Erfolg. Beim nachfolgenden Interview wundert sich Liam jedoch, dass sie bei der Antwort auf die Frage, ob sie die Taelons schon immer unterstützt hat – nicht nur zögerte, sondern auch lügt. Wie sich herausstellt, war es jedoch aus ihrer Sicht keine Lüge; vielmehr wurden ihr im Zuge des Verfahrens falsche Erinnerungen implantiert. So will Zo'or die Meinung der Menschen zugunsten der Taelons manipulieren. Um ihn aufzuhalten, brechen, Lilly, Liam und die Widerstandskämpferin Haley ins Labor ein, um Beweise für die falschen Erinnerungen zu finden, und die Öffentlichkeit über diese geheim gehaltene "Nebenwirkung" zu informieren…


Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) 20th Century Fox Beginnen wir mit einem Punkt, der mich doch eher enttäuscht hat. Zu Beginn von "Zweite Chance" trifft sich Lilly mit dem Widerstand, um über eine neue Führung zu sprechen – da Jonathan Doors nun als Präsidentschaftskandidat für die Leitung einer Untergrundbewegung doch etwas zu sehr in der Öffentlichkeit steht. Was sich, sollte er tatsächlich gewinnen, natürlich noch einmal um einiges verstärken würde. Die Idee, dass Lilly seine Nachfolgerin werden soll, gefiel mir ausgesprochen gut. So sehr ich die Figur auch mag, aber bislang stand sie doch immer ziemlich im Schatten von Boone bzw. Kincaid. Diese neue Funktion hätte ihr ermöglicht, aus diesem hervorzutreten, eine aktivere Rolle im Geschehen einzunehmen – und vielleicht auch, ähnlich wie bei Doors, gelegentlich mit Liam (und davor William) zusammenzukrachen, was einiges an dramaturgisches Potential geboten hätte. Dementsprechend enttäuscht war ich eben am Ende, als man diesbezüglich einen Rückzieher machte, und nun eben doch Liam Kincaid (als Hauptfigur die – für mich zu – logischste und damit offensichtlichste Wahl) diese Funktion überträgt. Schade!

Aber auch mit der Haupthandlung rund um den Jungbrunnen – und dessen unerwünschte Nebenwirkungen – war ich nicht 100%ig glücklich. Nicht falsch verstehen: Die Idee, dass die eigenen Erinnerungen manipuliert werden, ist grundsätzlich zweifellos erschreckend. Aber: Man muss sich halt aus meiner Sicht schon fragen, warum Zo'or diese Manipulation – die ja eigentlich unweigerlich auffallen muss (immerhin weiß Pearls Sohn ja, dass die Geschichte rund um seine von den Taelons geheilte Krankheit nicht der Wahrheit entspricht) – überhaupt für notwendig erachtet. Immerhin sollte man meinen: Das Angebot an die Menschheit, uns auf diese Weise zu verjüngen, und uns so (falls der Prozess immer wieder wiederholt wird) Unsterblichkeit zu schenken, sollte eigentlich genug sein, um uns auf die Seite der Taelons zu ziehen. Und nicht zuletzt wäre das Dilemma auch für den Widerstand größer gewesen. Denn ohne diese natürlich abzulehnende Nebenwirkung hätte sich die Frage gestellt: Wäre man trotzdem gegen diese Technologie vorgegangen – auch wenn sie Leben rettet/verlängert – um zu verhindern, dass die Menschen zu willigen Sklaven der Taelons werden? Diesen moralischen Zwiespalt hätte ich enorm spannend gefunden. Wobei, zugegeben: Spannend war "Zweite Chance" auch so. Dies gilt insbesondere für den Einbruch bei Second Chances. Angefangen dabei, wie Lilly parallel daran arbeitet, die Sicherheitssysteme auszuschalten, um Liam und Haley den Zutritt zu ermöglichen, bis hin zu ihrer Flucht am Ende. Neben der Inszenierung ist hier nicht zuletzt auch die spannungssteigernde Musik lobend hervorzuheben. Cool fand ich zudem Neuzugang Christina Cox als Haley Simmons; ich hoffe doch, dass uns die Figur in Zukunft noch öfters begegnen wird. Und wie gesagt, grundsätzlich war der Gedanke einer solchen Manipulation der eigenen Erinnerungen zweifellos erschreckend. Insofern überwiegen, trotz des in meinen Augen ungenutzten Potentials, bei "Zweite Chance" insgesamt doch die positiven Aspekte.

Fazit: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Zweite Chancen" ist für mich ein bisschen eine Folge der verpassten Chancen. Auf der einen Seite fand ich es schade, dass am Ende dann doch Liam Kincaid, statt wie zuvor angekündigt Lilly Marquette, die Führung über den Widerstand übertragen wird. Und andererseits hielt ich das mit den manipulierten Erinnerungen für überflüssig, und wäre das moralische Dilemma auch deutlich größer gewesen, wenn die Prozedur ohne unerwünschte Nebenwirkung funktionieren würde, und der Widerstand darüber debattieren muss, ob sie die Technologie sabotieren, um zu verhindern, dass sich die Menschheit wegen des Versprechens der ewigen Jugend freiwillig in die Knechtschaft durch die Taelons begibt. Zugleich kann ich aber auch nicht verleugnen, dass das, was wir stattdessen bekommen haben, ebenfalls sehr kurzweilig war, wobei vor allem Einbruch in und Flucht aus dem Second Chances-Labor überaus spannend umgesetzt waren. Und auch Neuzugang Haley Simmons hatte es mir angetan; weshalb ich hoffe, dass uns die Figur erhalten bleiben wird.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © Baton Broadcasting Company)







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