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Das Geheimnis der dreibeinigen Monster Drucken E-Mail
Spione in der goldenen Stadt der Tripoden Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 29 Mai 2023
 
Titel: "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster"
Originaltitel: "The Tripods: The City of Gold and Lead"
Bewertung:
Autor: John Christopher
Übersetzung: Wolfgang Schaller & Sabine Rahn
Umfang: 304 Seiten (E)
Verlag: Piper (D, Sammelband), Aladdin (E)
Veröffentlicht: 1967 (E)
ISBN: 978-3-49270-349-6 (D, Sammelband), 978-1-4814-1475-3
Kaufen: Taschenbuch (D, Sammelband), Taschenbuch (E, Sammlung), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Will, Henry und Beanpole haben es in die Alpen geschafft, wo sie von den freien Männern aufgenommen wurden. Seither trainieren sie, um als Kandidaten für die Spiele ausgewählt zu werden. Will versucht sich im Boxen, Henry als Läufer, und Beanpole im Hoch- und Weitsprung. Doch während Will und Beanpole wie erhofft bei den Spielen antreten sollen, entscheidet man sich bei den Läufern vielmehr für Fritz als Kandidaten. Nicht zuletzt deshalb, aber auch aufgrund seiner verschlossenen Natur, hat es Fritz schwer, sich mit Will und Beanpole anzufreunden; sind die beiden doch schon ein eingeschworenes Team. Welches dann allerdings beim Turnier insofern auseinandergerissen wird, als Beanpole in seinen Disziplinen verliert. Will und Fritz hingegen sind jeweils erfolgreich, und werden somit dafür ausgewählt, den Tripoden in ihrer goldenen Stadt zu dienen. Eben dort wollen die beiden das Geheimnis der dreibeinigen Monster ergründen, und insbesondere nach Schwachstellen suchen, welche die freien Männer bei einem Angriff auf die Stadt ausnützen könnten. Doch dafür müssen sie nicht nur den schweren Sklavendienst unter ihren Meistern überstehen, sondern vor allem auch irgendwie aus der goldenen Stadt hinausgelangen…

Review: Wie schon beim ersten Band habe ich auch bei "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster" die TV-Verfilmung zuerst gesehen, und vergleiche die beiden somit nun unweigerlich quasi in umgekehrter Reihenfolge (da natürlich eigentlich das Buch davor da war). Hierbei fällt neuerlich auf, dass man bei der Adaption einiges an Material hinzugefügt hat, um mit dem zweiten Buch eine komplette Staffel zu füllen. Im Hinblick darauf, dass die Serie nach eben dieser zweiten Staffel abgesetzt wurde, und somit in einem Cliffhanger mündet, kann man durchaus argumentieren, dass es wohl besser gewesen wäre, die drei Bücher in zwei Staffeln zu erzählen, und so auch wirklich die komplette Geschichte (halt ohne das später von John Christopher nachgeschobene Prequel) verfilmen zu können, wobei sich aus meiner Sicht das Ende des Turniers bzw. die bevorstehende Ankunft in der goldenen Stadt gut als Staffelfinale angeboten hätten. Sieht man vom Kritikpunkt der unvollendeten Adaption ab, ist es Christopher Penfold aber sehr gut gelungen, auf der Vorlage aufzubauen, und tatsächlich habe ich so manchen von ihm erfundenen Moment hier vermisst (wobei es zugegebenermaßen auch Material – wie z.B. die Bekanntschaft mit den beiden Mädels, die sie dann auch zum Turnier begleiten, aber auch die abschließende Begegnung mit dem Wanderzirkus – gab, die erzählerisch jetzt nicht wirklich etwas beitrugen, und die somit vergleichsweise überflüssig wirkten). Interessant fand ich dabei vor allem, dass hier von den Cosgnoc jede Spur fehlt; ich bin schon gespannt, ob diese noch im dritten Band vorkommen werden, oder extra für die TV-Serie erfunden wurden. Vor allem aber halte ich es für die richtige Entscheidung, Wills Meister deutlich freundlicher darzustellen, als dies in der Vorlage der Fall war, da so seine Ermordung von 468 um einiges stärker wirkt. Und der Ausgang des Geschehens ist hier auch nicht ganz so dramatisch, wie in der TV-Serie.

Damit aber genug des Vergleichs. Ganz unabhängig von der nachfolgenden TV-Adaption, wie schlägt sich "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster"? Insgesamt hat mir der zweite Band eine Spur besser gefallen als der erste. Die Story – insbesondere dann, wenn Will und Fritz die goldene Stadt erreichen – ist einfach um einiges spannender. Zudem bietet der zweite Band einige Antworten auf die im ersten aufgeworfenen Fragen im Hinblick auf die dreibeinigen Herrscher. Und vor allem zum Ende hin, nachdem Will seinen Meister ermordet hat, und die beiden so rasch als möglich sicher aus der Stadt gelangen müssen, bietet "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster" dann einiges an Spannung. Dennoch ist auch dem zweiten Band der "Tripods"-Reihe auch wieder seine Natur als Jugendroman deutlich anzumerken, weniger sprachlich, als in der recht oberflächlichen Art und Weise, wie die Geschehnisse geschildert werden. John Christopher geht kaum mal in die Tiefe, und hält sich generell nicht wirklich lange mit irgendetwas auf. Das macht das Buch zwar flüssig und schnell lesbar, sorgt aber halt auch dafür, dass der Roman das volle erzählerische und dramaturgische Potential nicht ausschöpfen kann. Und generell ist "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster" eine ziemlich dünne und damit kurze Angelegenheit; halbwegs flotte Leser sind damit wohl locker an einem Abend durch. Da und dort hätte ich mir jedenfalls – teilweise zugegebenermaßen sicherlich auch bedingt durch die TV-Serie – schon gewünscht, dass John Christopher mehr in die Tiefe gegangen wäre. Allerdings ist dies eine Schwäche, die "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster" mit dem Vorgänger teilt.

Fazit: Aufgrund der interessanteren und vor allem zum Ende hin spannenderen Handlung ist "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster" dem ersten Band in meinen Augen überlegen; an die TV-Adaption kommt die Vorlage allerdings nicht heran, Trotzdem konnte mir die Story auch in der – reduzierten – Romanform gut gefallen. Im Vergleich zum Vorgänger profitiert "Das Geheimnis der dreibeinigen Monster" vor allem davon, dass ich dann insbesondere den Teil in der goldenen Stadt deutlich interessanter fand, als die Odyssee von Will, Henry und Beanpole im ersten Band. Zudem erhalten wir hier erste, spannende Antworten auf die in "Dreibeinige Monster auf Erdkurs" aufgeworfenen Fragen. Und vor allem die letzten zwei Kapitel waren dann durchaus spannend. Insgesamt komme ich allerdings auch nach dem zweiten Band zum – beim Vergleich zwischen einer Romanvorlage und seiner Adaption ja doch eher ungewöhnlichen – Urteil: Die Serie war besser.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel
(Cover © 2014 Aladdin)





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