Originaltitel: Resurrection Episodennummer: 2x02 Bewertung: Erstausstrahlung US: 14. Januar 1996 Erstausstrahlung D: 07. Dezember 1997 Drehbuch: Steven Barnes Regie: Mario Azzopardi Besetzung:
Heather Graham als Alicia,
Nick Mancuso als Martin,
Patrick Keating als GX-17,
Dana Ashbrook als Cain,
Ken Kirzinger als Moloch,
Brad Loree als Patrol Android,
Fawnia Mondey als New Human u.a.
Kurzinhalt:
Wir schreiben das Jahr 2005. In dieser dystopischen Zukunft wurde die Menschheit vor acht Jahren durch einen biochemischen Wirkstoff ausgelöscht. Seither leben auf der Erde nur mehr ein paar experimentelle Androiden, in einer Kleinstadt, die als Testgebiet für das Zusammenleben zwischen Mensch und Maschine gedacht war. Aufgrund der selbstzerstörerischen Tendenzen der Menschheit wurde beschlossen, dass es nie wieder Menschen auf der Erde geben darf. Zwei Androiden, Martin und Alicia, setzen sich über dieses oberste Gesetz hinweg. Sie züchten mit Cain den ersten Menschen dieser neuen Welt. Doch ihre Experimente bleiben nicht unentdeckt…
Review (kann Spoiler enthalten):
Der Auftakt der Episode war mal ein wirklich cooler und effektiver WTF-Moment. Wir sehen diese zwei vermeintlichen Menschen vor einer alptraumhaft aussehenden Maschine, diese wird aktiviert, und auf einmal scheint ein Mensch darin erschaffen zu werden. Ich fragte mich sofort, was hier vor sich geht. Wurde dieser Mensch etwa geklont, oder gezüchtet – und vor allem natürlich, warum? Die Antworten, die "Die Androiden" in weiterer Folge darauf präsentiert, konnten mir grundsätzlich ebenfalls gut gefallen. Einer der größten Pluspunkte war dabei für mich, dass nicht – wie ich das im ersten Moment (natürlich?) gedacht hatte, die Androiden für unsere Auslöschung verantwortlich waren, sondern vielmehr wir selbst. Hier hebt sich die Episode angenehm von ähnlichen Erzählungen ab. Mit Heather Graham hat "Die Androiden" zudem wieder einen prominenten Gaststar zu bieten (wenn auch vor ihrem internationalen Durchbruch mit dem Doppelschlag "Boogie Nights" und "Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung"). Und die eine Szene, wo wir das wahre Gesicht von Martin zu sehen bekommen, war für damalige TV-Verhältnisse (sprich, man darf sie von vornherein nicht mit einem "A.I. – Künstliche Intelligenz" messen) gut getrickst.
Leider aber überzeugte mich "Die Androiden" eher mit den gerade erwähnten Einzelelementen, als im Gesamtbild. So ist es der Episode leider nie wirklich gelungen, für Spannung zu sorgen. Zumindest ich fühlte zudem, obwohl er der letzte – bzw. erste – Mensch auf Erden ist, irgendwie auch nie so recht mit Cain mit. Einer meiner größten Kritikpunkte war auch die aus meiner Sicht nicht wirklich Sinn ergebende Regeln, welche die uns überlebenden Androiden aufgestellt haben – im Sinne von, es darf nie wieder Menschen geben. Weil begründet wird dies ja damit, dass wir uns wieder selbst auslöschen würden. Mit Verlaub: Das ist so, als ob ich von vornherein kein Kind in die Welt setze, weil es irgendwann mal sterben wird. Gerade auch für Maschinen und/oder künstliche Intelligenzen erschien mir diese Argumentation jedenfalls nicht wirklich logisch. Eher kritisch sehe ich auch das Ende. Ich hätte es deutlich vorgezogen, wenn es mehr Cains Entscheidung gewesen wäre, die Androiden alle auszuschalten, als dass ihn die Umstände förmlich dazu zwingen, um seine eigene Haut zu retten. Und dann ist da natürlich noch das Problem: Die letzte Szene, mit Eva zu Cains Adam, schien mir den Ausgang des Geschehens als Happy End verkaufen zu wollen, was nur dann Sinn ergeben hätte, wenn Alicia Cain gelehrt hätte, wie er die Maschine bedient, so dass er weitere Menschen künstlich erschaffen kann. Aber ein Mann und eine Frau allein werden – egal was die Bibel sagt – die Erde nicht bevölkern können. Etwas, dass übrigens auch Cain und Alicia bewusst gewesen sein sollte – sprich, auch hier ergibt sich somit auch wieder ein Logik-Problem. Also ja, die Idee fand ich eigentlich ganz nett, an dem Drehbuch hätte Chris Brancato in meinen Augen aber doch besser noch ein bisschen gefeilt.
Fazit:
Dem Auftakt von "Die Androiden" gelang es sofort, mein Interesse zu wecken – der darauffolgenden Episode allerdings leider nur bedingt, dieses dann auch zu halten. Pluspunkte sammelte die Folge u.a. für den Auftritt von Heather Graham, die interessante Grundidee, sowie nicht zuletzt die Offenbarung, dass die Menschheit nicht etwa von den Androiden ausgelöscht wurde, sondern wir uns das selbst angetan haben. Nicht wirklich Sinn ergeben wollte für mich aber der Grund für die Regel, dass man keine Versuche unternehmen darf, die Menschheit wieder auferstehen zu lassen – nämlich aufgrund unserer selbstzerstörerischen Art. Wenn es danach geht, dürfte man generell nichts erschaffen, weil alles früher oder später vergehen wird. Und auch mit dem Showdown, sowie der letzten Szene der Episode, war ich nicht ganz glücklich. Insgesamt bietet "Die Androiden" eine nette Idee – deren Umsetzung ich aber doch eher nur so semi-gelungen fand.