Originaltitel: Reflections Episodennummer: 3x05 Bewertung: Erstausstahlung USA: 22. September 2022 (Paramount+) Erstausstahlung D: 23. September 2023 (Amazon Prime) Drehbuch: Mike McMahan Regie: Michael Mullen Hauptdarsteller:
Tawny Newsome als Ensign Beckett Mariner,
Jack Quaid als Ensign Brad Boimler,
Noël Wells als Ensign D'Vana Tendi,
Eugene Cordero als Ensign Sam Rutherford,
Dawnn Lewis als Captain Carol Freeman,
Jerry O'Connell als Commander Jack Ransom,
Fred Tatasciore als Lieutenant Shaxs,
Gillian Vigman als Dr. T'Ana.
Gastdarsteller:
Carlos Alazraqui als Les Buenamigo,
Georgia King als Petra Aberdeen,
Jessica McKenna als Ensign Barnes,
Carl Tart als Kayshon u.a.
Kurzinhalt:
Sam Rutherford leidet in letzter Zeit unter dem immer gleichen Alptraum, wo er sich selbst – noch ohne Cyber-Implantat – bei einem Unfall sieht. Um ihm zu helfen, verändert D'Vana Tendi die Einstellungen an seinem Implantat. Als er daraufhin versucht, zu schlafen, wird er von einer anderen Version von sich selbst übernommen. Dieser alternative Sam sieht ihn nur mehr als Reflexion in Fenstern, Scheiben und so weiter – und stellt sich als frühere Version von sich selbst heraus. Um zu entscheiden, wer in Zukunft Herr über ihren Körper sein soll, halten sie ein Rennen mit von ihnen gebauten Raumschiffen ab. Beckett Mariner wurde indes von Commander Ransom dazu verdonnert, den Rekrutierungsstand für die Sternenflotte auf dem Plaenten Tulgana IV zu besetzen. Brad Boimler schließt sich ihr nur zu gerne an. Doch ihre ersten Versuche, Leute für die Sternenflotte zu gewinnen, sind nicht gerade von Erfolg gekrönt…
Review:
Ich schwöre, als ich mein Review zu "Raum für Entfaltung" geschrieben habe, hatte ich "Spiegelbilder" noch nicht gesehen. Dort sprach ich ja die oftmals sehr obskuren, und teilweise bewusst auf weniger beliebte Episoden abzielenden Referenzen an, und erwähnte dabei im Hinblick auf den anstehenden Besuch von "Deep Space Nine" just "Chula – Das Spiel". Eine Folge später, und schon gibt es tatsächlich genau darauf eine Anspielung! Ich habe sehr gelacht. Was allerdings für die Episode im Allgemeinen gilt, der im Gegensatz zu einigen früheren Folgen wieder einmal genau meinen Humor traf. Dies gilt insbesondere für die Nebenhandlung rund um den Rekrutierungsstand für die Sternenflotte. Angefangen bei der "Indy Archaeologist Guild" (hätte nur noch die Einspielung des bekannten Motivs gefehlt) über die zahlreichen ironischen Anspielungen auf das Leben in der Sternenflotte (von Zeitreisen um die Erde zu retten, bis hin zu den ständig wechselnden Uniformen), bis hin zu Brads Ausraster am Ende, der sich letztendlich aber sogar als für ihre Mission förderlich herausstellen soll. Unbedingt erwähnt werden müssen zudem so von mir überaus geschätzte Referenzen wie der Aufritt des Delta Flyers, oder der Pflanzen aus der TOS-Folge "Falsche Paradiese". Wichtiger als das war aber letztendlich, dass "Spiegelbilder" endlich wieder mehr zu bieten hatte als "nur" (diesmal zum Glück auch zündende) Gags und Anspielungen. Dies gilt natürlich insbesondere bei der Haupthandlung rund um Sam Rutherford. Bei den klassischen "Star Trek"-Serien hätte man "Spiegelbilder" wohl als Charakterfolge bezeichnet; erfahren wir hier doch einiges über ihn und seine Vorgeschichte. Im ersten Moment dachte wohl nicht nur ich, dass es sich beim alternativen Sam um eine Version aus dem Spiegeluniversum handeln würde. Stattdessen ist es – deutlich origineller – eine frühere Version von ihm. Eben dies machte den Kontrast zwischen den beiden nur umso spannender. Dabei gefiel mir nicht zuletzt, dass der "aktuelle" Sam letztendlich mit der Hilfe seiner neu gewonnenen Freunde gewinnt. Das Ende war dann zudem durchaus berührend. Vor allem aber lässt einen "Spiegelbilder" mit der Frage zurück, wer hinter der offenkundigen Verschwörung rund um sein Implantat steckt. Etwas, dem sich "Lower Decks" hoffentlich noch im weiteren Verlauf der Staffel widmen wird!
Fazit:
Nach drei doch eher schwächeren Episoden hat mich "Spiegelbilder" wieder voll und ganz überzeugt. Nicht nur, dass der Humor meinen Geschmack diesmal wieder deutlich mehr getroffen hat, und die Referenzen wieder einmal überaus nett – und teilweise auch herrlich (selbst)ironisch waren. Ich mochte vor allem auch, dass man sich hier endlich wieder mal nicht nur rein auf Humor und Anspielungen verließ, sondern darüber hinaus auch eine wirklich spannende und aufschlussreiche Story zu erzählen hatte. Diese stellte Sam Rutherford in den Mittelpunkt, was dafür sorgte, dass wir ihn näher kennenlernten, und einige interessante Dinge über ihn und seine Vergangenheit erfuhren. Höchst gelungen fand ich dabei nicht zuletzt die Konfrontation mit seinem früheren Ich. Vor allem aber ist man am Ende schon gespannt darauf, zu erfahren, wer hinter diesen illegalen Experimenten steckte. Ob es wohl eine Person ist, die wir schon kennen?! In jedem Fall ist es "Spiegelbilder" gelungen, meine alte Begeisterung für "Lower Decks" aufs Neue zu entfachen.