Kurzinhalt:
Die Rebellen sind weiterhin auf der Suche nach einer neuen Basis. Deshalb statten Luke, Leia, Han und Sana dem vom Imperium beim ersten echten Test des Todessterns schwer verwüsteten Planeten Jedha einen Besuch ab – wo sie auf die letzten Überlebenden aus Saw Gerreras Zelle treffen. Doch die Begegnung verläuft alles andere als harmonisch, sind seine Anhänger doch der Rebellenallianz auch nach seinem Tod immer noch alles andere als wohlgesonnen. Während Leia versucht, sie für ihre Sache zu gewinnen, zeigt sich, dass auch das Imperium nach wie vor Interesse an Jedha hat. So benötigen sie auch für den zweiten Todesstern wieder Kyber-Kristalle, weshalb man Königin Trios – aufgrund ihrer Erfahrung beim Minenabbau – losschickt, um alle Kristalle, welche die Zerstörung der heiligen Stadt überlebt haben, zu bergen. Die Rebellen und Saws Anhänger müssen ihre Differenzen wohl oder übel beilegen, um sich dem gemeinsamen Feind zu stellen…
Review:
Für diesen sechsteiligen Handlungsstrang hat Kieron Gillan, der zuvor für den parallel laufenden "Darth Vader"-Comic verantwortlich war, kurzzeitig die Autoren-Agenden von Jason Aaron übernommen. In seiner Geschichte führt er uns nach Jedha zurück, und legt somit quasi ein Sequel zu "Rogue One" vor – und stärkt damit die (ohnehin schon deutliche) Verbindung zwischen diesem und der Original-Trilogie. Von der Idee her fand ich das sehr cool, interessant und reizvoll. Leider aber hatte ich den Eindruck, dass ihm abseits dieser Grundidee nicht wirklich etwas eingefallen ist, bzw. er nicht wirklich wusste, welche Geschichte er dort erzählen soll. Ja, die Begegnung zwischen den uns bekannten Helden und Saws letzten überlebenden Anhängern war ganz nett, vor allem auch aufgrund der gegenseitigen Animositäten. Zudem waren die Dialoge gut geschrieben, die Figuren sehr treffend eingefangen, und vermittelte mir der Comic wieder mal den Eindruck, die Lücke zwischen den beiden Filmen doch zumindest ansatzweise zu schließen, und zu zeigen, wie aus den Figuren aus "Eine neue Hoffnung" jene doch etwas weiterentwickelten Charaktere aus "Das Imperium schlägt zurück" wurden. Handlungstechnisch tat sich mir hier allerdings leider etwas zu wenig, weshalb sich "Die Asche von Jedha" doch etwas dahinzog. Zumal auch der Auftritt bzw. die Ankunft von Königin Trios nicht dazu beitrug, die Spannung zu steigern. Insofern überzeugte dieser Comic doch eher mit gelungenen Einzelmomenten, als im Gesamtpaket. Was jedoch, wie bei der Reihe ja eigentlich immer, begeistern konnte, war die künstlerische Gestaltung. Egal ob die Illustrationen oder die Farben, die Bilder sind wunderschön, detailliert, und lassen die Figuren jederzeit klar und deutlich erkennen. Letztendlich ist es in erster Linie auch dieser Aspekt, der "Die Asche von Jedha" trotz der wenig hervorstechenden Handlung doch noch über den Durchschnitt hievt.
Fazit:
Die Idee, nach der Zerstörung der heiligen Stadt nach Jedha zurückzukehren, und so "Rogue One" noch stärker als ohnehin schon in die Geschichte der Original-Trilogie einzubinden, gefiel mir grundsätzlich ja ausgesprochen gut. Zudem gab es ein paar wirklich nette Momente, waren die Figuren sehr gut und stimmig eingefangen, und leistete auch "Die Asche von Jedha" wieder einen kleinen Beitrag dabei, die Lücke zwischen der vierten und fünften Episode zu füllen. Leider aber fand ich die Story an sich nie wirklich interessant oder gar spannend. Wie ich generell den Eindruck hatte, dass sich insbesondere die erste Hälfte des Sammelbands doch etwas dahinzog. Aufgrund der wieder einmal großartigen künstlerischen Gestaltung reicht es aber doch noch knapp für eine überdurchschnittliche Wertung