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Space Rangers - 1x01: Ein mysteriöser Auftrag Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Pilot
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung US: 27. Januar 1993
Erstausstrahlung D: 29. Juni 1994
Drehbuch: Pen Densham & Jay Roach
Regie: Mikael Salomon
Stammbesetzung: Jeff Kaake als Capt. John Boon, Marjorie Monaghan als JoJo, Cary-Hiroyuki Tagawa als Zylyn, Jack McGee als Doc, Clint Howard als Mimmer, Danny Quinn als Daniel Kincaid, Gottfried John als Erich Weiss, Linda Hunt als Cmdr. Chennault.
Gastdarsteller: Wings Hauser als Ex-Ranger Decker, Amy Steel als Sarah Boon, Salli Richardson-Whitfield als Stowaway, Art LaFleur als Decker henchman, Pat Morita als Nazzer, Danielle Zuckerman als Roxie Boon, Gary Lee Davis als Thick Neck, Thomas Rosales Jr. als Gambler, Dan Zukovic als Arran u.a.

Kurzinhalt: Wir schreiben das Jahr 2104. Die Menschheit hat begonnen, das Weltall zu kolonialisieren, und ist dabei sowohl auf freundliche als auch feindliche Aliens gestoßen. Fort Hope auf dem Planeten Avalon, 2.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, gehört zu den ersten menschlichen Kolonien außerhalb des Sonnensystems. Dort sind die Space Ranger stationiert, die in den umliegenden Systemen für Recht und Ordnung sorgen. Captain John Boon, der das Raumschiff 377 befehligt, ist gerade erst von einer Mission zurückgekehrt, da hat Commander Chennault schon den nächsten Auftrag für ihn und seine Crew: Sein früherer Kommandant Decker, der vor einiger Zeit unerhrenhaft aus dem Ranger-Dienst entlassen wurde, und seither als Söldner operiert, ist mit seinem Team auf einem unwirtlichen Planeten abgestürzt. Eine Feuerwand bewegt sich unaufhaltsam auf die Absturzstelle zu, daher ist das Zeitfenster zur Rettung der Absturzopfer knapp. Und so fliegt Boon just am Weihnachtsabend zusammen mit seiner Navigatorin Jojo, dem Mechaniker Doc, dem grakkanischen Sicherheitsoffizier Zylyn, sowie dem Neuling David Kincaid los, um seinen früheren Mentor und dessen Team zu retten…


Review: Episodenbild (c) CBS "Space Rangers" hat für mich insofern eine ganz persönliche Bedeutung, als die Serie für mich ein bisschen wie ein Vorläufer von "Babylon 5" war. Nicht, dass die beiden Serien qualitativ miteinander zu vergleichen wären, aber die Serie wurde hierzulande in etwa ein Jahr vor "Babylon 5" ausgestrahlt, und zählt zu den Vorläufern im Hinblick auf CGI-Effekte (wie auch "Captain Power", an der JMS bereits mitgewirkt hatte). Darüber hinaus finde ich die Parallele rund um die Sprungtore spannend. Und besetzungstechnisch gibt es ebenfalls ein paar kleinere Überschneidungen; so waren z.B. bei B5 in weiterer Folge Marjorie Monaghan und Cary-Hiroyuki Tagawa in Nebenrollen zu sehen, während Claudia Christian wiederum in der vierten Episode von "Space Rangers" einen Gastauftritt absolviert (in der deutschen Fassung teilen sich zudem Garibaldi und Captain Boon die Synchronstimme). Aber auch musikalisch zeigen sich Ähnlichkeiten (für das Main Theme der Serie war übrigens niemand geringerer als der – damals noch längst nicht so prominente – Hans Zimmer verantwortlich). Und so waren bei mir "Babylon 5" und "Space Rangers" doch irgendwie gedanklich verbunden.

Etwas, von dem die Serie in meinem Fall aufgrund meiner Vorliebe für B5 doch irgendwie profitiert. Aber auch davon abgesehen muss ich sagen: Ja, "Space Rangers" ist sicherlich kein Reißer, und hat einen gewissen billig-trashigen Touch, aber dass die Serie in den USA nach nur vier Folgen wieder vom Fernsehschirm verschwunden ist und nicht mal mehr die letzten beiden Episoden ausgestrahlt wurden (wobei man der Serie wohl damit, dass die Pilotfolge letztendlich als vierte und letzte Episode ausgestrahlt wurde, auch wenn die Geschichten recht unabhängig voneinander sind, auch nicht unbedingt einen Gefallen getan hat), geht mir dennoch nicht ganz ein, weil… so schlecht war sie dann auch wieder nicht. Nun sei an dieser Stelle nochmal daran erinnert, dass ich riesiger Science Fiction-Fan bin, und darüber hinaus auch ein Herz für trashigere, billigere und/oder Retro-Produktionen habe; eine entsprechende Vorliebe hilft zweifellos, um über die Schwächen wohlwollender hinwegzusehen. Wie z.B. die durchwachsenen CGI-Effekte. Während die Weltraumaufnahmen des Schiffes – z.B. wenn es auf das Tor zufliegt – ziemlich gut aussehen, erinnert der künstliche Look von Fort Hope eher an die CGI-Aufnahmen aus "Captain Power" (und nein, das ist kein Kompliment). Und vor allem die Banshees sind leider eine ziemliche Enttäuschung, und verfehlen die gewünschte bedrohliche Wirkung leider völlig. Was "Ein mysteriöser Auftrag" ebenfalls nur semi-gut gelingt ist, zugleich das Setting und die Figuren zu etablieren, sowie eine interessante und mitreißende Geschichte zu erzählen. So dauert es zu lange, ehe Boon und seine Crew den Planeten erreichen; ich verstehe den Wunsch, die Banshees als Bedrohung gleich beim Auftakt zu etablieren, denke aber, es wäre besser gewesen, sich dies zu sparen, und für die nächste Folge aufzuheben. Aber auch die Szene rund um die blinde Passagierin wirkt wie unnötiger Füllstoff; die dafür aufgewendete Laufzeit wäre in der Haupthandlung der Episode wesentlich besser aufgehoben gewesen.

Episodenbild (c) CBS Kaum etwas vorwerfen kann man "Ein mysteriöser Auftrag" hingegen, was die Vorstellung der Charaktere betrifft, erhalten wir hier doch von allen Figuren der Stammbesetzung zumindest mal einen ersten Eindruck. Bei Boon sticht dabei nicht zuletzt seine Rolle als Familienvater hervor – ist man von ähnlichen Helden doch eher den Beziehungsstatus "ledig" gewöhnt. Davon abgesehen wirkt er allerdings zugegebenermaßen hier erstmal noch ziemlich generisch. Gleiches gilt übrigens in noch viel größerem Ausmaß für Daniel Kincaid, den ich so ziemlich für den einzigen Ausfall in der Figurenriege empfinde; auf diesen unerfahrenen Jungspund, der sich hier der Crew und der Mission anschließt, hätte ich gut und gerne verzichten können. Demgegenüber fand ich insbesondere die Idee rund um Zylyn interessant: Eine aggressive Kriegerspezies (wo man natürlich automatisch an die Klingonen denkt), die um ihre entsprechenden Tendenzen zu unterdrücken eine Halskrause trägt, ist ein spannender Ansatz. Von JoJo erfahren wir hier zwar erstmal noch nicht wirklich was, sie macht aber einen durchaus sympathischen Eindruck. Und nicht zuletzt Mechaniker Doc hatte es mir gleich bei seinem ersten Einsatz durchaus angetan.

Was die Besetzung betrifft, sticht einem als Genrefan natürlich in erster Linie Linda Hunt ins Auge, die damals in erster Linie aus ihrem zwar kurzen, aber denkwürdigen Auftritt in David Lynchs "Dune" bekannt war. Aber auch Clint Howard bringt Genre-Erfahrung mit, trat er doch schon als Kind in "Raumschiff Enterprise" (und später in kleinen Gastrollen noch in zahlreichen weiteren "Star Trek"-Serien) auf. Jeff Kaake mag zwar nicht der charismatischste Darsteller sein, füllt seine Hauptrolle aber dennoch charmant aus. Demgegenüber bleibt Danny Quinn leider sehr blass – was allerdings zugegebenermaßen auch an seiner Rolle liegen mag. Marjorie Monaghan hingegen macht mit ihrer energischen Performance (der sie übrigens auch ihren späteren Auftritt bei "Babylon 5" verdankt) von vornherein Eindruck. Jack McGee funktioniert als klassischer "comic relief" hervorragend. In erster Linie war es aber schon immer Cary-Hiroyuki Tagawa, der mit seinem markanten Aussehen und seiner Ausstrahlung für mich hervorstach. Mit Pat Morita wäre hier zudem noch ein weiteres bekanntes Gesicht dabei, welches leider hinter der Alien-Maske versteckt wird – während man auf Gottfried John, trotz seiner Erwähnung in den Credits, hier erstmal noch verzichten muss. Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch ausdrücklich nochmal die Musik, und hier insbesondere das eingängige Titelthema von Hans Zimmer. Die Produktionsqualität hinterlässt grundsätzlich ebenfalls einen soliden Eindruck, auch wenn das Motiv der "gebrauchten Zukunft" Anfang der 90er doch schon etwas verbraucht war (man verzeihe mir das unbeabsichtigte Wortspiel). Aber, wie vorhin schon erwähnt: Bei all der Vorstellung des Konzepts, dieser Zukunftsvision sowie den Figuren bleibt zu wenig Zeit, als dass sich die Story so richtig entfalten könnte. Beziehungsweise bleibt auch die Bedrohung, welche die mächtige Waffe der Grakka darstellt, bis zuletzt zu vage. Und zu Decker haben wir halt klarerweise auch keinen Bezug, und dementsprechend notgedrungen im Hinblick auf seine Rachegelüste in Richtung Boon nicht wirklich eine Meinung. Wie man hier generell mit Hintergrundwissen teilweise fast schon ein bisschen erschlagen wird. Letztendlich hätte es "Space Rangers" wohl gut getan, ihr – so wie vielen anderen "Science Fiction"-Serien der 90er – einen richtigen Pilotfilm zu gönnen.

Fazit: Episodenbild (c) CBS Die erste Episode von "Space Rangers" bestätigt meinen Eindruck einer kurzlebigen TV-Serie, die zwar durchaus ihren Unterhaltungswert besitzt und insbesondere genre-affinen Menschen mit einer gewissen Trash-Toleranz empfohlen werden kann, jedoch bestimmt nicht zum Pflichtprogramm gehört. Dafür ist sie letztendlich, trotz allen Retro-Charmes, zu belanglos. Ich selbst werde mich zwar an die Serie als quasi-Vorläufer von "Babylon 5" im deutschen Fernsehen immer gerne erinnern, abseits dieses Pluspunkts bietet sie aber leider wenig hervorstechendes. Die Auftaktfolge ist dabei erstmal soweit ok, und macht insbesondere bei der Vorstellung der Figuren einen soliden Job. Die Story an sich bekommt hingegen leider etwas zu wenig Raum, um sich so richtig entfalten zu können. Die CGI-Effekte sind zudem etwas durchwachsen; die reinen Weltraumszenen sehen sehr in Ordnung aus, die Städte sind eher so na ja, und die Banshees ausgesprochen schwach umgesetzt. Davon abgesehen ist die Produktionsqualität allerdings soweit ok (wenn auch keinesfalls überragend), wobei es mir insbesondere die Musik durchaus angetan hatte. Und die SchauspielerInnen machen auch einen guten Eindruck. Aber genau das ist der Punkt: Über (maximal) gut kommt "Ein mysteriöser Auftrag" leider zu keiner Zeit hinaus – und "gut" allein war in der hart umkämpften TV-Landschaft der frühen 90er wohl halt einfach nicht gut genug.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1993 CBS)







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