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Star Trek: Picard - 2x09: Das Versteckspiel Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon

Originaltitel: Hide and Seek
Episodennummer: 2x09
Bewertung:
Erstausstahlung USA: 28. April 2022 (CBS)
Erstausstahlung D: 29. April 2022 (Amazon Prime)
Drehbuch: Matt Okumura & Chris Derrick
Regie: Michael Weaver
Hauptdarsteller: Patrick Stewart als Jean-Luc Picard, Alison Pill als Agnes Jurati, Jeri Ryan als Seven of Nine, Michelle Hurd als Raffaela Musiker, Evan Evagora als Elnor, Orla Brady als Tallinn, Santiago Cabrera als Cristóbal Rios.
Gastdarsteller: Brent Spiner als Adam Soong, Sol Rodriguez als Dr. Teresa Ramirez, Annie Wersching als Borg Queen, James Callis als Maurice Picard, Madeline Wise als Yvette Picard, Steve Gutierrez als Ricardo, Dylan Von Halle als Young Picard u.a.


Kurzinhalt: Die Borg-Königin beamt sich mit zwei Drohnen auf die La Sirena. Die ist gerade dabei, das Schiff zu stehlen, als sie erkennt, dass Agnes den Computer gesperrt hat. Zudem hat Agnes keine Erinnerung an den Code, weshalb die Borg-Königin ihn auch nicht aus ihrem Gedächtnis ziehen kann. Ihn zu umgehen, wird eine Zeit dauern – umso mehr, als es Agnes gelingt, ein Notfall-Kampf-Programm in der Gestalt von Elnor zu aktivieren, welches die Eindringlinge angreift. Dies gibt auch Seven und Raffi die Zeit und Möglichkeit, sich auf das Schiff zu schleichen. Jean-Luc und Tallinn werden indes von Dr. Soong angegriffen, der auch ein paar Borg-Drohnen auf seiner Seite hat. Die beiden schleichen sich zurück ins Chateau, wo sich Picard daran erinnert, wie er einst mit seiner Mutter verstecken gespielt hat, was sie auch in den einen oder anderen Geheimgang führte. In einen ebensolchen ziehen sich die beiden nun zurück. Doch Soong und sein Einsatzteam sind ihnen dicht auf den Fersen…

Review (kann Spoiler enthalten): Episodenbild (c) Amazon Die erste Hälfte der Folge fand ich, gerade auch im Hinblick aufs Setup rund um die Verfolgung durch die Borg-Drohnen und den erhöhten Action-Anteil, fast schon unerklärlich langweilig. Danach wurde es leider nur bedingt besser. Ein Hauptkritikpunkt war dabei die nochmalige Reise in Picards Vergangenheit. Ich weiß, man hat in "Monster" schon angedeutet, dass die Geschichte noch nicht fertig erzählt ist, rückblickend wäre es mir aber wirklich entschieden lieber gewesen, man hätte das dort schon abgeschlossen. Denn einerseits wollte es zum sonst so professionellen und souveränen Jean-Luc so überhaupt nicht passen, dass er mitten in dieser Krise auf einmal von Erinnerungen an seine Kindheit geplagt wird. Vor allem aber tat ich mir mit der Offenbarung enorm schwer, dass er den Selbstmord seiner Mutter irgendwie verdrängt haben soll. Ich meine, wie genau soll das funktioniert haben? Irgendeine Erklärung für ihr Verschwinden müsste er sich ja zusammengereimt haben. Aber die Idee, er könnte ihren Tod bzw. auch sie quasi vergessen haben, empfand ich nun wahrlich als völligen Blödsinn. Zumal ich auch weiterhin dabei bleibe, dass mir diese psychisch angeknackste, unter einem Kindheitstrauma leidende Darstellung der Figur überhaupt nicht zum Picard aus sieben TNG-Staffeln und vier Kinofilmen passen will.

Die Storyline rund um Rios und Hernandez wiederum fühlte sich wie völliger Füllstoff an, nur damit man die Romanze weiterführen (und zugleich beenden) kann, und damit er halt auch irgendetwas zu tun hat. Das Zusammenspiel zwischen Raffi und Seven war grundsätzlich wieder nett, der schockierende Aspekt der Wendung am Ende – und das Opfer, dass Seven dort angeblich erbringen muss – wollte mir aber wiederum überhaupt nicht einleuchten. Ich meine, sie befinden sich gerade in einer alternativen Zeitlinie, und wollen sicherstellen, dass es zu dieser Zukunft nie kommt. Heißt aber auch, wenn sie erfolgreich sind, werden sie wieder in ihre Zeitlinie – und ihre Körper – zurückkehren (sonst hätten Sevens Borg-Implantate ja nicht verschwinden können). Gut, ok, Seven hätte ihren rein menschlichen Körper eventuell noch ein paar Stunden "genießen" können; aber davon abgesehen ist nichts anderes passiert, als nach ihrer Rückkehr in ihre Zeitlinie ohnehin passiert wäre. Auf den Auftritt von Elnor hätte ich ebenfalls lieber verzichtet. Ich habe die Faszination der Macher mit diesem Legolas für Arme ja noch nie verstanden, und nach dem Tod seines alternativen Ichs zu Beginn von "Assimilation" wurden die Versuche, ihn dennoch irgendwie auftreten zu lassen, immer absurder – um hier den (hoffentlich) Höhepunkt an Lächerlichkeit zu erreichen. Und lasst mich bitte erst gar nicht von dem Moment anfangen, wo Raffi diesem Hologramm gegenüber ihr Herz ausschüttet - mitten in einer Krisensituation, so als hätte man nicht gerade was Besseres zu tun, und alle Zeit der Welt – und der dann sogar noch meint, er hat genug Erinnerungen von Elnor gespeichert um zu wissen, dass er ihr nie Vorwürfe machen würde, und seine letzten Gedanken bei ihr war. Das ist alles einfach derart hirnrissig.

Episodenbild (c) Amazon Bleibt noch alles rund um Agnes und die Borg-Königin, Hier fällt zuerst auf, dass auch hier wieder, wie bei "New Trek" üblich, alles emotional gesteuert ist – ja selbst die Borg-Königin. So wird hier schnell mal so ziemlich alles, was wir bislang über die Borg zu wissen glaubten, auf den Kopf gestellt: Es geht in Wahrheit nämlich gar nicht um Perfektion, sondern – "Discovery" lässt grüßen – um Verbindung. Sprich, die Borg-Königin war einfach einsam, und hat deshalb mal eben schnell unzählige Völker assimiliert. Nun gebe ich zu, dass, so großartig die Borg-Königin in "Der erste Kontakt" war, und ich verstehen kann, dass man meinte, eine Figur zu brauchen, mit der Data und Picard interagieren können, bereits dieses Individuum an der Spitze des Bienenstocks den Borg etwas von ihrem Schrecken nahm. Die Idee eines kalten, emotionslosen, rein von Logik geprägten Kollektivs, das dir deine Individualität, deine Identität und deine Gefühle nimmt, und sich von nichts und niemandem aufhalten lässt. Mit der Offenbarung und Entwicklung hier sind die Borg aber nun endgültig jeglichen Schreckens (und Faszination) beraubt. Gratulation; das haben selbst die unzähligen "Voyager"-Borg-Folgen, wo das Schiff wiederholt mehr oder weniger unbeschadet entkommen konnte, nicht zustande gebracht! Da hilft es auch nichts, dass ich die Grundidee nicht einmal uninteressant finde; für mich war das einfach die endgültige Demontage der Borg als Gegner/Mysterium.

Fazit: Die erste Hälfte der Folge war trotz die Bedrohung durch die Borg-Königin, die Drohnen und Dr. Soong einfach nur sterbenslangweilig. Danach tat sich dann zwar endlich etwas, leider aber hat mir das, was sich dort tat, überwiegend nicht zugesagt. Angefangen bei der neuerlichen Reise in Picards Kindheit, und der Offenbarung, dass er den Selbstmord seiner Mutter vergessen/verdrängt hat. Über die wie Füllstoff wirkenden Szenen zwischen Rios und Hernandez, dem Moment wo Raffi dem Elnor-Hologramm ihr Herz ausschüttet, oder auch der Wendung rund um Seven, dessen schockierende Wirkung ich nicht wirklich nachvollziehen konnte. Bis hin zur praktisch völligen Demontage der Borg, die hier praktisch allem was sie so erschreckend wie faszinierend und originell gemacht haben, beraubt werden. Lediglich einzelne nette Momente zwischendurch verhindern gerade noch so den Totalabsturz.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2022 Amazon Prime)







Kommentare (2)
RSS Kommentare
1. 06.05.2022 00:14
 
Nettes Zusammenspiel zwischen Rafi und S
Wenn ich das lese fällt mir gleich die wundervolle Szene ein, in der mit gemeinsamer Kraft (=positive Message) ein Messer brutal in den Borg/Soldat gebohrt wird, begleitet von einem fleischig-schmatzigen Geräusch… 
Nein, ich kann dieser Leichenfledderei gar nix mehr abgewinnen. Leider wird da viel gutes von früher zerstört!
 
2. 19.05.2022 17:14
 
Nettes Zusammenspiel zwischen Rafi und S
Immer wieder schön zu sehen, dass ich mit meiner kritisch-ablehnenden Haltung nicht alleine bin. Gerade auch, als man sich für eine ebensolche in diversen Facebook-Gruppen immer wieder als "Hater" bezeichnen lassen muss :roll
 

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