Originaltitel: Chapter Five: Return of the Mandalorian Episodennummer: 1x05 Bewertung: Weltweiter Internet-Release: 26. Januar 2022 Drehbuch: Jon Favreau Regie: Bryce Dallas Howard Besetzung:
Temuera Morrison als Boba Fett,
Ming-Na Wen als Fennec Shand,
Pedro Pascal als The Mandalorian,
Emily Swallow als Armorer,
Amy Sedaris als Peli Motto,
Ardeshir Radpour als Kaba Baiz,
Helen Sadler als Ishi Tib Guild Master,
Arden Voyles als Rodian Child,
Leilani Shiu als Jawa,
Max Lloyd-Jones als Lieutenant Reed,
Paul Sun-Hyung Lee als Captain Carson Teva u.a.
Kurzinhalt:
Ein paar Wochen nachdem er Grogu in die Obhut von Luke Skywalker übergeben hat, führt der mandalorianische Kopfgeldjäger Din Djarin einen weiteren Auftrag erfolgreich aus. Er fliegt zur Ringwelt Glavis, um die Belohnung einzustreichen. Dort kommt es auch zum Wiedersehen mit den letzten überlebenden Mitgliedern des wahren Weges. Als Paz Viszla das Dunkelschwert sieht, fordert er Din zu einem Duell heraus, um dieses so ehrenhaft im Kampf zu gewinnen – doch Din verteidigt seinen Anspruch darauf erfolgreich. Als er jedoch zugibt, seinen Helm abgenommen zu haben, meint die Waffenschmiederin, dass er nun kein wahrer Mandalorianer mehr ist – und nur in den lebenden Wassern unter den Minen Mandalores seine Ehre wiederherstellen könnte. Doch die Minen wurden allesamt durch das Imperium vernichtet. Din bucht daraufhin auf einem kommerziellen Transportschiff eine Passage nach Tatooine, wo er Peli Motto aufsucht, die angeblich ein neues Schiff für ihn hat. Din erwartet einen Frachter analog zu seiner zerstörten Razorback – stattdessen bietet sie ihm einen alten Naboo-Kampfjäger an…
Review:
Das Ende der letzten Folge hat es sowohl inhaltlich (mit Shands Vorschlag, "Schläger" zu kaufen) als auch musikalisch bereits angedeutet, und tatsächlich wird das Versprechen hier eingelöst: Wie der englische Titel verrät, kommt es in "Kapitel 5" nun zum Wiedersehen mit dem mandalorianischen Kopfgeldjäger Din Djarin. Und nicht zuletzt, als ich von Boba Fetts Abenteuern auf Tatooine bislang nicht übermäßig begeistert war, habe ich mich über diese Rückkehr grundsätzlich mal sehr gefreut, wobei nicht zuletzt der Einstieg im Schlachthaus hervorstach. Aber auch die Ringstation Gravis hatte es mir enorm angetan. Wunderbar ausgedacht, und famos getrickst. Das war echt beeindruckend. Ein weiteres Highlight war der Rückblick auf den Angriff des Imperiums auf Mandalore, mit den Tie-Bombern, den Suchdroiden, und so weiter. Um den eingeschmolzenen Speer tat es mir persönlich zwar ein bisschen leid, da ich die Waffe eigentlich ziemlich cool fand, und hoffte, wir würden die in Zukunft noch öfter in Aktion erleben. Aber die Idee, aus dem Beskar ein Kettenhemd für Grogu zu schmieden, gefiel mir dann wiederum.
Womit ich allerdings nach wie vor nichts anfangen kann, ist die strikte Regel der Mandalorianer des echten Weges, dass man seinen Helm nie absetzen darf. Bislang dachte ich ja, dass gilt nur gegenüber anderen Lebewesen – was schlimm genug wäre. Die Frage der Waffenschmiederin, welche die (kläglichen) Überreste des Ordens anführte, klang für mich aber überhaupt so, als dürften sie das generell nie, egal ob jemand anwesend ist oder nicht. Was dann wohl auch heißt, dass sich die nie waschen, nie die Zähne putzen, und so weiter. Iiiiieeeeh! Ernsthaft: Diese Idee finde (nach wie vor) lächerlicher als das "keine Verbindungen"-Credo, welches dem Jedi-Orden in den Prequels angedichtet wurde. Zumal bis zu "The Mandalorian" von dieser Regel jede Spur fehlte (siehe "Clone Wars"). Was das soll, kapiere ich jedenfalls nach wie vor nicht. So nett ich die Anspielung auf die (von vielen Fans gescholtenen) Prequels auch fand, einerseits mit der alten Podrennstrecke, vor allem aber natürlich dem Naboo-Kampfjäger, so halte ich letzteren für einen Kopfgeldjäger wie Din doch eher ungeeignet. Gut, ok, einen allfälligen Gefangenen (oder eine Leiche) könnte er wohl in der Kuppel verstauen (vorausgesetzt, in der nimmt in Zukunft nicht wieder Grogu Platz), aber sobald er mal mehr als eine Person jagt, hat er ein Problem. Zudem ist kein Platz mehr für andere Passagiere/Verbündete. Und generell stelle ich mir längere Reisen in dem Ding doch eher unbequem vor. Hier scheint man aus meiner Sicht die Logik der Coolness zu opfern. Als letzter Kritikpunkt sei dann noch die entbehrliche Kikeriki-Einlage genannt, die zumindest bei mir den gewünschten amüsierenden Effekt verfehlte. Wie generell der Humor dieser Folge, u.a. rund um Peli Motto, weniger meins war. Was jedoch alles nichts daran ändert, dass ich mich über das Wiedersehen mit dem Mandalorianer sehr gefreut habe, und von "Kapitel 5" sehr gut unterhalten wurde.
Fazit:
Es sagt viel – und nichts Gutes – über "The Book of Boba Fett" aus, dass wohl viele "Star Wars"-Fans, mich eingeschlossen, die Rückkehr des Mandalorianers mit Begeisterung (und auch ein bisschen Erleichterung) aufnahmen. Denn auch wenn die letzte Episode dank der netten Rückblenden rund um ihn und Fennec Shand eh auch ganz gut war, aber bis dahin tat sich "The Book of Boba Fett" äußerst schwer, an den Erfolg von "The Mandalorian" anzuknüpfen. Und tatsächlich fand ich es beachtlich, wie die Serie mit seiner Rückkehr aufdrehte. Vor allem der Einstieg war super. Aber auch die Ringstation hatte es mir sehr angetan. Und generell habe ich zu Din und seiner Mission einen weitaus größeren Bezug, als zu Boba Fett (sorry). Einzig das mit der strikten Helm-Regel des wahren Weges stört mich nach wie vor, einfach, da es in meinen Augen in praktikabler Hinsicht keinen Sinn ergibt. Und zugegebenermaßen war der zweite Teil, auf Tatooine, dann nicht mehr ganz so stark wie das, was davor kam. Trotzdem: Dass "Kapitel 5" die bisher beste Folge des Ablegers war, sagt eigentlich im Hinblick auf "The Book of Boba Fett" schon alles.
