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Them - 1x08: Tag 9 Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Amazon Prime Video

Originaltitel: Day 9
Episodennummer: 1x08
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 09. April 2021 (Amazon Prime Video)
Drehbuch: Francine Volpe & Dominic Orlando
Regie: Nelson Cragg
Besetzung: Deborah Ayorinde als Livia 'Lucky' Emory, Ashley Thomas als Henry Emory, Alison Pill als Elizabeth 'Betty' Wendell, Shahadi Wright Joseph als Ruby Lee Emory, Melody Hurd als Gracie Emory, Ryan Kwanten als George Bell, Christopher Heyerdahl als The Black Hat Man, Jeremiah Birkett als Da Tap Dance Man, Pat Healy als Marty Dixon, Abbie Cobb als Nat Dixon, John Patrick Jordan als Earl Denton, Anika Noni Rose als Ella Mae Johnson, Latarsha Rose als Arnette Beaumont, Kate McNeil als Dr. Frances Moynihan, Dominic Burgess als Roger, Leslie L. Miller als Black Patient, Zack Daly als Roger u.a.

Kurzinhalt: Gerade als sie dabei waren, aus Compton zu fliehen, stieß Henry auf eine Box, in der sich die Überreste ihres ermordeten Babys befinden. Zwei Tage später befindet sich Lucky in der Psychiatrie. Sie wird – unter falschem Vorwand – von ihrer Familie abgeschottet. Als sie die Leiterin der Anstalt diesbezüglich drängt, wird sie als aggressiv eingestuft, weshalb noch in der gleichen Nacht eine Lobotomie an ihr durchgeführt werden soll. Betty wird indes von George in einem Bunker festgehalten, wo sie dazu verdonnert ist, mit ihm heile Welt zu spielen. In der Nachbarschaft nimmt indes die Sorge ob Bettys plötzlichem Verschwinden zu. Insbesondere Marty ist davon überzeugt, dass die Emorys damit etwas zu tun haben, weshalb er zusammen mit dessen Ehemann und einem weiteren willigen Helfer in ihr Haus einbricht, und Henry auf brutale Weise zur Rede stellt…


Review: Episodenbild (c) Amazon Prime Video Zu Beginn der Folge war ich, trotz des Titels, etwas verwirrt, ob die Szenen mit Lucky in der Anstalt Flashbacks zu nach der Ermordung ihres Babys sind. Generell fand ich den Sprung vom Finale der letzten Folge – mit Henrys grausigem Fund – zu dieser hier etwas unglücklich. Weil so wie Lucky und Henry hier reden könnte man eigentlich den Eindruck gewinnen, dass sie schon wesentlich länger in der Anstalt ist, als "erst" zwei Tage. Die Idee einer solchen Anstalt, in der auffälligerweise nur afroamerikanische Frauen behandelt werden (und, ganz ehrlich, wären es Frauen generell, wäre es um nichts weniger schockierend), war zweifellos erschreckend. Wie auch der Gedanke, dass Frauen, die als wild, nicht umerziehbar und damit unverbesserlich gelten, einer Lobotomie unterzogen werden. Nicht zuletzt aufgrund ihrer Hilf- und Machtlosigkeit fühlte ich hier somit definitiv mit. Man stellt sich unweigerlich vor, wie es einem in ihrer Situation gehen würde. Dennoch hätte man den Übergang vom Ende der letzten zum Anfang dieser doch etwas geschmeidiger gestalten können.

Aber auch rund um Henry und ihre beiden Töchter geht es dramatisch weiter. Denn natürlich geht man in der Nachbarschaft unweigerlich davon aus, dass die Emorys etwas mit dem Verschwinden von Betty zu tun haben, weshalb eine kleine Nachbarschafts-Selbstjustiz-Bürgerwehr, angeführt von Marty (den man mit Pat Healy wirklich perfekt gecastet hat), sie in ihrem eigenen Haus überfällt. Die betreffende Home Invasion ist sehr packend und eindringlich umgesetzt – und erreicht dann schließlich, mit Ruby Lees zwar brutaler, aber letztendlich angemessener Vorgehensweise (sah sie doch keinen anderen Weg, um das Leben ihres Vaters zu retten), einen blutigen Höhepunkt. Man kommt nicht umhin, sich zu fragen, welche Folgen ihr Einschreiten, so notwendig es auch gewesen sein mag, wohl für sie alle haben wird. So oder so war das jedenfalls eine wirklich starke Szene. Bleibt noch alles rund um Betty. Ich muss gestehen: Ein kleines bisschen Schadenfreude darüber, dass ihr Rassismus und ihre Absichten den Emorys gegenüber sie nun selbst in eine solche Zwangslage gebracht haben (die letztendlich immer noch harmloser ist, als das, was sie für die Emorys im Sinn gehabt hätte), konnte ich nicht vermeiden. Ändert aber natürlich auch nichts daran, dass es keine Frau verdient hat, von einem Psychopathen, der von ihr besessen ist, in einem Bunker eingesperrt zu werden. Die Idee, mitzuspielen und George so in Sicherheit zu wiegen, war dann zweifellos die richtige – nur ihr Befreiungsversuch selbst dann leider etwas schwach, weil dass 1x mit einem Korkenzieher nicht reichen wird, hätte sie sich denken können. So oder so, die betreffenden Szenen funktionierten insofern sehr gut, als es letztendlich egal ist, ob man mit Betty sympathisiert und mitfiebert; denn schon allein zum Wohl der Emorys muss man letztendlich hoffen, dass ihr die Flucht rasch gelingt.

Fazit: Episodenbild (c) Amazon Prime Video Am Anfang war ich noch etwas verwirrt, ob es sich um Flashbacks zur Zeit nach dem Mord an ihrem Baby handelt, oder man hier eben an die Ereignisse der letzten Folge anknüpft. Umso mehr, als mir die Szenen irgendwie den Eindruck vermittelten, dass sie eigentlich schon wesentlich länger in der Anstalt wäre, als erst einen Tag. Der Gedanke, in eine solche Anstalt eingeliefert zu werden, wo man letztendlich völlig hilflos ist, und jeder kleinste Widerspruch als Bestätigung gewertet wird, dass man "umerziehbar" sein, war aber definitiv erschreckend. Sehr dramatisch war auch alles rund um die Home Invasion im Haus der Emorys. Henrys Verhör und Folter war ja schon schlimm genug, aber auch der Ausgang dieser Handlung fuhr mir dann doch ordentlich ein. Vor allem aber: Unabhängig davon, ob man Betty nun mag oder nicht, musste man schon allein zum Wohle der Emorys darauf hoffen, dass sie Georges Fängen entkommt, was dann eben auch den dritten Handlungsstrang sehr mitreißend machte. Mit Ausnahme des holprigen Auftakts hielt man somit das hohe Niveau der vorangegangenen Folge.

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Amazon Prime Video)








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