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Loki - 1x01: Glorreiches Ansinnen Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Glorious Purpose
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Weltweite Internet-VÖ: 09. Juni 2021
Drehbuch: Michael Waldron
Regie: Kate Herron
Besetzung: Tom Hiddleston als Loki, Owen Wilson als Mobius, Gugu Mbatha-Raw als Ravonna Renslayer, Wunmi Mosaku als Hunter B-15, Eugene Cordero als Casey, Tara Strong als Miss Minutes, Derek Russo als Hunter U-92, Erika Coleman als Flight Attendant, Munkhshur Bolbaatar als Gobi Villager, Josh Fadem als Martin, Raphael Luce als French Boy, Jon Levine als Paperwork Clerk, Aaron Beelner als Scanner Clerk, Philip Fornah als Minuteman #1, Dave MacDonald als Minuteman #2, Michelle Rose als Minuteman #3, Eric Jepson als Minuteman #4, Hannah Aslesen als Minuteman #5, Daniel Newman als Minuteman #18, Ravi Naidu als Analyst #3, Lauren Revard als Miss Minutes On-Set Reader u.a.

Kurzinhalt: Die Avengers sind – im verzweifelten Versuch, Thanos Fingerschnippen rückgängig zu machen – zur Schlacht von New York im Jahr 2012 zurückgekehrt. Als sie dabei scheitern, den Tesserakt an sich zu bringen, nutzt Loki die Unaufmerksamkeit der Wächter um ihn herum, um sich diesen zu schnappen, und mit ihm zu verschwinden. Er erscheint daraufhin in der Wüste Gobi – doch kaum hat er sich örtlichen Reisenden als Gott vorgestellt, öffnen sich auf einmal Portale, aus denen Agenten der sogenannten Zeitvarianz-Autorität hervortreten, und ihn gefangen nehmen. Es ist die Aufgabe der TVA, dafür zu sorgen, dass kein Multiversum entsteht – weshalb sämtliche Abweichungen innerhalb der Zeitlinie sofort behoben werden müssen. Loki wird nun vorgeworfen, eine eben solche verursacht zu haben, als er den Tesserakt an sich nahm, und aus New York entkam – denn dies war, entgegen der Einmischung der Avengers, so in der Zeitlinie nie vorgesehen. Doch Loki finden im hochgestellten Agenten Mobius einen prominenten Fürsprecher – der daraufhin versucht, ihn für seine Einheit zu rekrutieren, die gerade Jagd auf einen ganz besonders gefährlichen Zeitreisenden macht…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Mit "Glorreiches Ansinnen" nimmt nun die dritte für Disney+ produzierte MCU-Serie ihren Anfang. Zumindest der Einstieg unterscheidet sich dabei inhaltlich und tonal wieder stark von "WandaVision" bzw. "The Falcon and the Winter Soldier", und auch wenn mir nicht alles, was Marvel bislang auf Disney+ veröffentlicht hat, gleich zu gefiel, so finde ich diese unterschiedlichen Ansätze dennoch sehr gut, interessant und reizvoll, da sie einfach für Abwechslung sorgen. Zugleich muss ich sagen: Humortechnisch war mir das ebenfalls teilweise recht absurde "WandaVision" wohl doch etwas näher. Das mit der Bürokratie finde ich irgendwie mittlerweile doch schon ziemlich ausgelutscht, weshalb die betreffenden Momente für mich nicht so recht zünden wollten. Vor allem aber scheint sich "Loki" in einem wesentlichen Punkt von den beiden "Vorgängern" zu unterscheiden: Wo die Exposition dort im Wesentlichen auf die komplette Laufzeit der Miniserie verteilt war, scheint man hier nun alles auf einmal und gleich direkt in der ersten Folge abzuladen. Vermeintlich/hoffentlich, um nun schon ab Folge 2 so richtig aufdrehen und durchstarten zu können. Es macht allerdings den Einstieg erstmal nur bedingt packend.

Was an "Loki" aber zweifellos hervorstach, war der Einstieg. Die Serie ist noch mehr als zuvor schon "WandaVision" und "The Falcon and the Winter Soldier" direkt im MCU verankert, und so steigen wir auch mit jener Szene aus "Endgame" ein, wo sich Loki den Tesserakt schnappt, und abhaut. Die Serie knüpft letztendlich direkt an diesen Moment an. Doch damit noch nicht genug. Später in der TVA (ich werde mich übrigens aufgrund der konzeptionellen Überschneidungen wirklich zusammenreißen müssen, nicht vom aus "Legends of Tomorrow" bekannten Zeitbüro zu sprechen), während des Briefings mit Mobius, bekommen wir quasi ein "Best Of Loki". Der Flashback ins Flugzeug, wo wir erfahren, dass Loki als D. B. Cooper ein Flugzeug entführte (wobei ich gestehen muss, dass ich diese Referenz googeln musste; im ersten Moment war ich da echt verwirrt), ist zwar neu, davon abgesehen werden uns aber in erster Linie Szenen aus den bisherigen "Thor"- und "Avengers"-Filmen präsentiert. Und als Loki dann bei seiner Flucht wieder in den Raum zurückkehrt, sieht er auch, welche Zukunft ihn in der einzig wahren Zeitlinie erwartet – und wie er durch die Hand von Thanos stirbt. Eben diesen Blick in seine eigene Zukunft fand ich überaus interessant und faszinierend. Man darf nicht vergessen: Der Loki hier ist noch der ungeläuterte aus dem ersten "Avengers"-Film. Wir als Zuschauer haben seine Entwicklung in den nachfolgenden Filmen mitbekommen (und werden durch diese Clip-Zusammenstellung auch nochmal dran erinnert). Loki erlebt sie hier nun ebenfalls mit, sieht den durch ihn mitverursachten Tod seiner Mutter, den Tod seines Vaters, und die Versöhnung mit Thor – aber auch, dass er für diese Läuterung letztendlich mit dem Tod "belohnt" wird. Kein Wunder, dass er das erstmal verdauen muss. Eher verwirrt, um nicht zu sagen irritiert, hat mich dann aber die Aussage, dass er nie in seine alte Zeitlinie zurückkehren kann. Weil: Muss er das nicht vielmehr? Weil ansonsten ändert sich der Verlauf der Geschichte ja erst recht?!?!

Episodenbild (c) Disney+ Eine der größten Stärken der Serie – so viel lässt sich jetzt schon sagen – ist zweifellos Tom Hiddleston, der damals als Loki ein absoluter Glücksgriff war (wie Marvel beim Casting, von wenigen Ausnahmen wie Edward Norton abgesehen, ja generell ein glückliches Händchen bewiesen haben), und dies auch hier wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt. Er spielt seinen Halbgott mit so viel Charme, dass es einem trotz seiner Taten schwer fällt, ihm so richtig böse zu sein. Zudem gelingt es ihm großartig, zwischen arrogant und demütig, sowie zwischen schelmisch und ernst hin- und herzuschwenken. So sehr es auch Spaß macht, ihm bei seinen Versuchen zuzusehen, aus den Fängen der TVA zu entkommen (und dabei immer wieder aufs Neue zu scheitern), so waren es letztendlich doch in erster Linie die ernsten Untertöne, die für mich hervorstachen. Wie eben, wenn er einen Blick auf sein weiteres Leben wirft. Oder auch, wenn er dann endlich Mobius' Frage beantwortet, ob es ihm Freude bereitet, andere zu verletzen. Die Antwort darauf spricht ihm keinesfalls von jeglicher Schuld frei – ganz im Gegenteil – aber sie lässt uns einen Blick in sein Innenleben werfen, und gibt der Figur generell wieder einiges mehr an Profil und Tiefgang.

Mit Owen Wilson stellt man ihm zudem einen ähnlich charismatischen Darsteller zur Seite. Die beiden harmonieren hier bereits sehr gut miteinander, so dass ich mich alleine schon deshalb auf den Rest der Serie freue, um zu sehen, wie sich die Dynamik zwischen Loki und Mobius entwickeln wird. Aber auch von ihnen beiden abgesehen trifft man auf ein paar bekannte Gesichter, wie Gugu Mbatha-Raw ("Doctor Who", sowie die unvergessliche "Black Mirror"-Folge "San Junipero") oder Wunmi Mosaku (u.a. "The End of the F***ing World"). Produktionstechnisch befindet sich "Loki" – wie bei den aktuellen Marvel-Disney-Serien ja auch nicht anders zu erwarten – ebenfalls auf der Höhe der Zeit (bzw. wenn man sich den aktuellen TV- bzw. Streaming-Schnitt ansieht wohl genau genommen sogar leicht darüber). Diesbezüglich ist alles an Loki wieder einmal erste Sahne, angefangen bei den Effekten über die Musik bis hin zu den Sets. Wobei ich letztere noch einmal ganz besonders hervorheben will. Das Produktionsdesign hier ist wirklich ausgezeichnet. Zwar offensichtlich mit einen bewussten Retro-Touch versehen, und dennoch (oder gerade deshalb) irgendwie zeitlos – und damit perfekt zur Hauptzentrale der TVA, wo die Folge (überwiegend) angesiedelt ist, passend. Einzig das mit der Filmrolle schien mir dann doch etwas aufgesetzt und nicht wirklich logisch zu sein. Dafür gibt es aber rund um die Behörde ein paar interessante Einfälle, wie z.B. das Halsband, durch die sich Personen zu einem bestimmten vorherigen Zeitpunkt "resetten" lassen. Und die von Steampunk inspirierte Ansicht der Stadt hatte es mir ebenfalls angetan. Was den Humor betrifft, hat allerdings einiges nicht so recht gezündet. Bestimmte Elemente, wie das Zeichentrick-Erklärvideo ("Jurassic Park" lässt grüßen) wirkten zudem etwas aufgesetzt. Vor allem aber war das halt, wie zuvor erwähnt, doch etwas gar viel Exposition auf einmal. Die Offenbarung am Ende lässt mich aber definitiv schon gespannt auf den Rest der Staffel/Serie warten.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ "Glorreiches Ansinnen" ist ein bisschen eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen, positiven, Seite hast du da in erster Linie Hauptdarsteller Tom Hiddleston, der Loki wieder einmal phänomenal spielt, seinen Co-Star Owen Wilson, die hohe Produktionsqualität (wobei vor allem Sets und Ausstattung hervorstechen), die netten Rückblenden auf die früheren Filme (wo Marvel zeigt, wie man eine "Clip Show" richtig macht), sowie einzelne starke Momente - wie z.B., wenn Loki sein weiteres, tragisches Schicksal erfährt. Allerdings: Vieles am Humor rund um die Bürokratie der TVA-Behörde wollte für mich nicht so recht zünden. Einzelnes – wie das Zeichentrickvideo – wirkte zudem etwas gar aufgesetzt. Dass Loki angeblich nicht wieder in seine alte Zeitlinie zurückkehren kann, hat mich ebenfalls sehr irritiert. Vor allem aber erschlägt man bei "Glorreiches Ansinnen" den Zuschauer förmlich mit Erläuterungen und Hintergrundinformationen. Nun da die Exposition abgeschlossen ist, hoffe – und erwarte – ich aber, dass "Loki" ab der zweiten Folge einen ordentlichen Zahn zulegen wird. Die Offenbarung am Ende war diesbezüglich zweifellos schon mal sehr vielversprechend.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2021 Disney+)







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