Originaltitel: Don't Touch That Dial Episodennummer: 1x02 Bewertung: Weltweite Internet-VÖ: 15. Januar 2021 Drehbuch: Gretchen Enders Regie: Matt Shakman Besetzung:
Elizabeth Olsen als Wanda Maximoff,
Paul Bettany als Vision,
Kathryn Hahn als Agnes,
Teyonah Parris als Geraldine,
Debra Jo Rupp als Mrs. Hart,
Asif Ali als Norm,
Emma Caulfield Ford als Dottie Jones,
Jolene Purdy als Beverly,
Amos Glick als Dennis the Mailman,
David Payton als Herb,
David Lengel als Phil Jones,
Zac Henry als Beekeeper,
Victoria Blade als Commercial Woman,
Ithamar Enriquez als Commercial Man,
Yuuki Luna als Tap Dancer,
Eric Delgado als Tap Dancer u.a.
Kurzinhalt:
Wanda und Vision sollen bei einem Talentwettbewerb in der Nachbarschaft auftreten. Dafür haben sie ein paar magische Zaubertricks einstudiert, bei denen sie aber natürlich nicht auf ihre wahren übernatürlichen Fähigkeiten zurückgreifen – möchten sie doch kein Aufsehen erregen. Wanda schließt sich zur Vorbereitung auf den Wettbewerb dann schließlich ihrer Nachbarin Agnes an, als diese der mit Abstand beliebtesten und damit zugleich bedeutendsten Hausfrau im Ort einen Besuch abstattet. Da ihr diese jedoch so überhaupt nicht sympathisch ist und Wanda es dementsprechend schwer fällt, sich respektvoll zu verhalten, droht sie bei Dottie rasch in Ungnade zu fallen. Vision wiederum versucht, in die örtliche Bürgerwehr aufgenommen zu werden. Um nicht negativ aufzufallen, nimmt er einen angebotenen Kaugummi an – der sich dann jedoch in seinem Innenleben verfängt, und ihn so wirken lässt, als sei er betrunken. Dies stellt Wanda dann beim Auftritt vor die Herausforderung, dass sie die tatsächliche Magie ihres Gatten irgendwie als schnöde Zaubertricks offenbaren muss…
Review:
"WandaVision" nimmt sich offenbar in jeder Folge eine andere TV-Serie zur Grundlage. Und obwohl ich beim Serienauftakt (der nun nachträglich mit "Mit einem Live-Publikum gefilmt" doch noch einen Titel bekommen hat) aufgrund von den übernatürlichen Fähigkeiten der Beiden an "Verliebt in eine Hexe" denken musste, dürfte dieser wohl eher als Hommage auf frühe, vor Live-Publikum gefilmte Sitcoms wie "I Love Lucy" gedacht gewesen, und "Verliebt in eine Hexe" nun eigentlich vielmehr erst bei "Nicht umschalten!" Pate gestanden sein. Das zeigt sich nicht zuletzt am netten, animierten Intro, sowie der Art und Weise, wie diesmal in erster Linie Wandas magische Kräfte im Mittelpunkt stehen, mit denen sie ihren tollpatschigen Ehemann aus der Bredouille bringt. Und auch wenn ich sagen muss, dass ich die erste Folge doch noch die Spur gelungener fand, so finde nicht einfach nur die Idee interessant, in jeder Episode einer anderen Serie Tribut zu zollen (und auch in den TV-Epochen immer weiter nach vorne zu springen), es sollte "WandaVision" vor allem auch sehr abwechslungsreich machen. Weil, ganz ehrlich: Jede Episode jetzt die gleiche "I Love Lucy"-Hommage, das hätte auf Dauer doch etwas eintönig werden können.
Aber ja, wie schon erwähnt: Die erste Folge fand ich dann doch die Spur gelungener. Grundsätzlich fand ich diese doch die Spur witziger; wenn diese auch mit dem Abendessen dann einen ähnlichen zu lange ausgedehnten Gag zu bieten hatte, wie hier nun mit der Zaubershow. Man hat's dann einfach bald mal kapiert, und auch wenn es nicht unwitzig ist, zu sehen, wie Wanda die echte Magie von Vision als Tricks offenbart, fand ich die Szene insgesamt deutlich zu lang (und, Notiz am Rande: Ich hätte statt der Nachbarin vielmehr den Hasen in den Schrank gezaubert). Aber auch die ernsten Elemente haben bei mir in "Mit einem Live-Publikum gefilmt" irgendwie besser funktioniert. Einen ähnlich eindringlichen Moment wie dort, als Wanda und Vision versuchen, sich daran zu erinnern, wie sie sich kennengelernt haben, hatte "Nicht umschalten!" nicht zu bieten. Und trotzdem waren jene Elemente, die sowohl uns als auch zunehmend Wanda deutlich machten, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht, wieder die interessantesten. Angefangen bei ihrem Fund des Hubschraubers – in Farbe! – über die komische Radiomeldung bis hin zum "Imker" am Ende. Und noch ein weiteres durchaus interessantes Muster zeichnet sich ab: Wann immer Wanda Zweifel an der Welt in der sie sich befindet (worum auch immer es sich dabei handeln mag) bekommt, wird sie von irgendjemandem oder etwas abgelenkt. Sei es nun Agnes, die sie zur anderen Nachbarin schleppt, einer überaus plötzlichen Schwangerschaft, oder auch, dass sich die monochrome Welt auf einmal in eine voller Farben verwandelt. Zugleich bin ich aber auch etwas unschlüssig, ob mir nun lieber ist, man zögert die Offenbarung möglichst lange (etwa gar bis zum Serienfinale?) hinaus, um durch möglichst viele "Serien" zu springen, oder mir nicht eine frühere Aufklärung doch schon lieber wäre. Letztendlich muss ich es aber eh so nehmen, wie es kommt.
Fazit:
Mit "Nicht umschalten!" legt "WandaVision" eine Hommage auf "Verliebt in eine Hexe" vor. Das war von der Grundidee zwar ganz nett, allerdings fand ich den Illusions-internen Plot diesmal nicht ganz so spannend und/oder lustig, und insbesondere die Szene beim Talentwettbewerb wurde mir schnell fad. Zumindest einen Trick hätten sie ruhig einsparen können. Am interessantesten waren aber auch diesmal für mich die Anzeichen, dass – no na – irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht, angefangen beim bunten Spielzeughelikopter, über die mysteriöse Nachricht im Radio, bis hin zum aus der Kanalisation steigenden Bienenzüchter. All dies weckt in mir durchaus Interesse, zu erfahren, was genau hier vor sich geht. Zugleich freue ich mich aber auch schon darauf, welche Hommage uns wohl nächste Woche – nun, da es "WandaVision" ins Farbfernsehen verschlagen hat – auf uns wartet. Für sich genommen war "Nicht umschalten!" jetzt allerdings nicht so der Knaller.