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The Mandalorian - 1x04: Zuflucht Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Disney+

Originaltitel: Sanctuary
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 29. November 2019
Erstausstrahlung D: 03. April 2020
Drehbuch: Jon Favreau
Regie: Bryce Dallas Howard
Besetzung: Pedro Pascal als The Mandalorian, Gina Carano als Cara Dune, Julia Jones als Omera, Isla Farris als Winta, Asif Ali als Caben, Eugene Cordero als Stoke, Tiffany Thomas als Sorgan Farmer #3, Aydrea Walden als Sorgan Farmer #4, Trula Marcus als Sorgan Farmer #5, Sala Baker als Klatooinian Raider Captain, Ida Darvish als Common House Proprietor u.a.

Kurzinhalt: Der Mandalorianer zieht sich mit dem Kind auf den Planeten Sorgan zurück, wo er hofft, zumindest für eine kurze Zeit Ruhe zu finden, um durchatmen und seine weiteren Schritte planen zu können. Kurz nach seiner Ankunft trifft er auf eine Söldnerin, Carasynthia Dune, einst Soldatin der Rebellen, die sich schon vor längerem auf den Planeten zurückgezogen hat, um ein ruhiges Leben führen zu können. Dann jedoch werden die beiden von den dortigen, friedvollen Farmern angeheuert, um sie und ihre Ernte vor Dieben – einer skrupellosen Bande von Klatoonianern – zu beschützen. Die beiden beginnen, die Verteidigung der Siedlung zu planen – bis sie erfahren, dass die Räuber über einen AT-ST verfügen. Daraufhin rät man ihnen, ihre sieben Sachen zu packen, weiterzuziehen, und sich irgendwo eine neue Heimat aufzubauen. Doch die Siedler wollen ihre Heimat, die sie sich über Generationen hinweg aufgebaut haben, nicht einfach so verlassen. Und so bleiben dem Mandalorianer und Cara nichts anderes übrig, als ihr Möglichstes zu tun, um das Dorf – und ihre Bewohner – auf den bevorstehenden Angriff vorzubereiten…


Review: Episodenbild (c) Disney+ Wenn ihr die Inhaltsangabe gelesen habt, dürfte euch das Konzept bekannt vorkommen. Hierzulande denken die meisten erstmal an "Die glorreichen Sieben", dieser Westernklassiker war jedoch seinerseits bereits ein Remake, nämlich von Akira Kurosawas "Die sieben Samurai". Dies wiederum ist deshalb interessant, als ein anderer Film von Kurosawa, "Die verborgene Festung", gemeinhin als einer der größten Einflüsse für George Lucas "Star Wars" gilt. Insofern könnte man das als genialen Kniff ansehen. Das einzige Problem daran: Den gleichen Gag hat man bereits bei "Clone Wars" gebracht. Denn auch dort gab es einen Mehrteiler (fragt mich jetzt bitte nicht nach den Episodentiteln), wo Obi-Wan, Anakin, Ashoka & Co. den friedvollen Bewohnern eines Dorfes zu Hilfe kamen, um sie gegen die Separatisten zu verteidigen. Und, ganz ehrlich: Beim zweiten Mal ist der Glanz dieser Idee doch schon ein bisschen ab. Ein weiteres Problem war für mich die gar so geschockte Reaktion auf die Offenbarung, dass die Räuberbande über einen AT-ST verfügt. Ich mein, ja, Metallbiest und so, schon klar. Nur habe ich "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" gesehen, wo mehrere der Dinger von den doch eher primitiven Ewoks besiegt wurden. Insofern fiel es mir ein bisschen schwer, nachzuvollziehen, was an diesen Dingern denn gar so furchteinflößend sein soll.

Ich frage mich zudem schön langsam wirklich, welches Problem das "Star Wars"-Universum mit Sex hat. Damit spiele ich auf die neuen Offenbarungen im Hinblick auf die Mandalorianer-Kultur an, die sich – ähnlich den Jedi – in Enthaltsamkeit zu üben scheint. Also, ich meine, theoretisch wäre es zwar möglich, aber ohne den Helm abzunehmen stelle ich es mir doch eher unpraktisch und unromantisch vor. Vor allem aber bin ich mir nicht sicher, wie diese Darstellung hier zu den Mandalorianer-Episoden aus "The Clone Wars" passt. Weil dort hat man viele Mandalorianer auch mal ohne Helm gesehen. Der letzte Kritikpunkt ist dann: Es war von vornherein ausgeschlossen, dass der Mandalorianer das Kind zurücklassen wird, weshalb die entsprechende Finte bei mir nicht funktioniert hat. Von diesen Punkten abgesehen hat mir "Zuflucht" aber gut gefallen. Ja, das Grundkonzept ist selbst innerhalb des "Star Wars"-Universum nichts Neues mehr, hat aber auch hier wieder sehr gut funktioniert. Sehr nett waren zweifellos auch die Szenen zwischen dem Mandalorianer und Omera. Überaus gefreut habe ich mich zudem über den Auftritt von Gina Carano, die ich seit ihrem Leinwanddebüt in Steven Soderbergs "Haywire" überaus schätze. Wie ich generell fand, dass die Episode davon profitierte, das der Mandalorianer mal nicht allein unterwegs sondern eine Kompagnonin zur Seite gestellt bekam – was uns dann auch so manchen netten, lustigen Dialog bescherte. Die Interaktion mit Omera wiederum erlaubte uns zudem, wieder ein bisschen etwas über ihn zu erfahren, und ihn so eine Spur besser kennenzulernen. Die Produktionsqualität bleibt zudem auf einem selbst für heutige TV- bzw. Streaming-Verhältnisse beachtlich hohem Niveau. Und vor allem die Actioneinlagen – und hier insbesondere dann der Showdown (wobei der erste Ausflug zum Camp der Klatoonianer auch schon packend umgesetzt war) – hatten es mir wieder angetan. Die roten Augen des AT-ST sahen klasse aus, und ließen ihn bedrohlicher wirken. Und die Anspielungen auf frühere Filme und Serien (u.a. das Katzenvieh aus "Clone Wars", sowie ein auch hier wieder verräterisches Rüsseltier wie der Kerl vom Mos Eisley Raumhafen in "Eine neue Hoffnung") waren auch wieder cool.

Fazit: Episodenbild (c) Disney+ Die Idee, "Die sieben Samurai" im "Star Wars"-Gewand umzusetzen, hat nicht zuletzt angesichts des Einflusses eines anderen Werks von Akira Kurosawa auf die ursprüngliche "Star Wars"-Trilogie, zweifellos ihren Reiz. Blöd nur, dass man genau das schon bei "Clone Wars" gemacht hat, und bei dieser Wiederholung ist der besagte Reiz eben dann doch nicht mehr so groß. Erschwerend kommt hinzu, dass man die vermeintliche Gefährlichkeit der AT-STs nicht mehr wirklich nachvollziehen kann, wenn man mal gesehen hat, wie mehrere von ihnen von kleinen knuddeligen Teddybären ausgeschaltet werden. Dass Mandalorianer ihren Helm wenn sie ihn einmal ablegen nicht mehr aufsetzen dürfen, fand ich auch eher seltsam (und bin mir zudem nicht sicher, wie das zu "Clone Wars" passt; davon, dass man der weit, weit entfernten Galaxie neben den Jedi nun somit eine zweite zölibatäre Gemeinschaft angedeihen lässt, ganz zu schweigen). Und dass der Mandalorianer das Kind tatsächlich auf Sorgan zurücklassen konnte, zog ich zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Betracht. Klingt alles sehr negativ, letztendlich bot aber auch "Zuflucht" wieder gute Unterhaltung. Die Episode profitiert dabei vor allem dadurch, dass der Mandalorianer mit Cara und Omera zwei Personen hatte, mit denen er interagieren konnte. Die Action war zudem gut und packend inszeniert. Auch von der nach wie vor sehr überschaubaren Laufzeit, die dem Aufkommen von Langeweile erfolgreich einen Riegel vorschiebt, profitierte "Zuflucht" wieder. Und die kleinen eingestreuten Anspielungen auf frühere Filme und Serien hatten es mir auch wieder angetan. Insgesamt bot somit auch "Zuflucht" wieder solide "Star Wars"-Unterhaltung.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2019 Disney+)







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