Originaltitel:Nikola Tesla's Night of Terror Episodennummer: 12x04 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 19. Januar 2020 Erstausstrahlung D: - Drehbuch: Nina Metivier Regie: Nida Manzoor Hauptdarsteller:
Jodie Whittaker als The Doctor,
Tosin Cole als Ryan Sinclair,
Mandip Gill als Yasmin Khan,
Bradley Walsh als Graham O'Brien. Gastdarsteller:
Goran Visnjic als Nikola Tesla,
Robert Glenister als homas Edison,
Anjli Mohindra als Queen Skithra,
Haley McGee als Dorothy Skeritt,
Paul Kasey als Harold Green,
Robin Guiver als Bill Tallow,
Erick Hayden als Mr. Sorensson,
Russell Bentley als Mr. Brady,
Brian Caspe als Mr. Martin,
Shaun Mason als Foreman u.a.
Kurzinhalt:
Der Erfinder Nikola Tesla sieht sich Anfang des 20. Jahrhunderts einigen Widrigkeiten gegenüber. Seinen Berichten über Signale vom Mars will niemand Glauben schenken, und daher auch kein Geld in die von ihm geplante Antennenanlage investieren. Auf den Straßen New Yorks kommt es zudem – angestachelt von seinem schärfsten Konkurrenten, Thomas Edison – immer wieder zu Protesten, die sich gegen Teslas angeblich gefährliche Experimente richten. Und als wäre all das nicht schon genug, muss er herausfinden, dass es eine außerirdische Königin auf ihn abgesehen hat – soll er ihnen doch dabei helfen, ihr Schiff zu reparieren. Die Skithra sind nämlich Plünderer, die sich einfach mit Gewalt alles nehmen, was sie gerade brauchen. Dies schließt auch das Raumschiff ein, mit dem sie fliegen – und dieses hätte dringend ein paar Reparaturen nötig. Doch die Doktorin und ihre Begleiter, die es zufällig (?) in diese Zeitepoche verschlägt, denken gar nicht daran, Tesla kampflos den Aliens zu überlassen…
Review (kann Spoiler enthalten):
Nach dem Totalausfall "Orpan 55" war "Nikola Tesla's Night of Terror" zwar durchaus wieder eine Steigerung – wie jedoch schon die Wertung deutlich macht, begeistert war ich auch von dieser Episode nicht gerade. Sie ist eine sehr unterdurchschnittliche, durch und durch typische "Monster der Woche"-Folge, die u.a. darunter leidet, dass ich besagtes Monster wenig bemerkenswert fand. Zugegeben, die Grundidee hinter diesen Plünderern war nicht uninteressant, und ihre skorpionartigen Untertanen waren gewohnt gut getrickst. Dennoch reiht sich die Königin der Skithra für mich leider in die Riege der austauschbauen, vergessenswerten Monster der Chibnall-Ära ein. Was in gleichem Maße am Drehbuch (sprich, der Charakterisierung der Figur, und wie diese geschrieben/angelegt war), dem nicht wirklich einprägsamen und auch ein bisserl trashigen Design, sowie einer wenig hervorstechenden schauspielerischen Leistung von Anjli Mohindra lag.
Der Auftritt von Nikola Tesla ist zwar grundsätzlich nett, an diesem stach für mich aber in erster Linie hervor, dass man sich hier nach längerem wieder einmal auf den Ursprung von "Doctor Who" als Edutainment zu besinnen schien. Sprich: Dem Zuschauer wird hier ein bisschen etwas über diese bedeutende Persönlichkeit unserer Geschichte mitgeteilt. Dabei ergibt sich halt wiederum das Problem: Wenn man erwachsen und halbwegs gebildet ist, sollte einem Tesla eigentlich ein Begriff sein (im Gegensatz zum Großteil der Figuren, wobei deren Ignoranz halt einfach darin begründet lag, dass dies der Doktorin erlaubte, ein paar Infohäppchen loszuwerden), und insgesamt halten sich die neuen, erhellenden Erkenntnisse sehr in Grenzen. Die Episode leidet zudem darunter, dass ich das Geschehen wieder einmal nur leidlich spannend fand. Und auch was Humor und Unterhaltungswert betrifft, haben frühere Folgen – auch der Chibnall-Ära – schon wesentlich mehr geboten. Positiv immerhin, dass diesmal die BegleiterInnen der Doktorin besser ins Geschehen eingebunden waren, und ihnen teilweise eine wichtige Rolle im Geschehen zukam. Zudem gefällt mir Jodie Whittakers Interpretation der Figur nach wie vor sehr gut, wobei sie diesmal vor allem bei ihrer Interaktion mit der Königin brillieren konnte. Produktionstechnisch gibt es auch wie gewohnt nichts auszusetzen, wobei "Nikola Tesla's Night of Terror" auch durchaus mit der einen oder anderen netten Einstellung (wie z.B. gleich zu Beginn mit den Niagarafällen) aufwarten kann. Ändert aber halt alles nichts daran, dass ich die Folge inhaltlich doch eher wieder schwach fand, sie kein wirklich mitreißendes Rätsel und/oder eine packende Bedrohung bot, und sie mir insgesamt wohl nicht lange in Erinnerung bleiben wird.
Fazit:
"Nikola Tesla's Night of Terror" ist leider nicht wirklich ein Highlight (wenn auch immerhin kein ähnlicher Totalausfall wie "Orphan 55". Dafür ist die Episode letztendlich zu unscheinbar, und bietet nichts, dass mir länger in Erinnerung bleiben würde. Vor allem das Monster der Woche fand ich wieder einmal wenig bemerkenswert; kein Vergleich zu einigen der Gegner, die z.B. in der Moffat-Ära aufgefahren wurden. Und auch wenn "Doctor Who" bekanntermaßen seinen Ursprung als Edutainment-Serie hat, und es somit nur konsequent ist, dass man den Auftritt von Nicola Tesla und Thomas Edison für eine kleine Geschichtsstunde verwendet, fand ich die betreffende Informationsvermittlung teilweise etwas verkrampft und aufgesetzt. Zumindest war die Episode halbwegs kurzweilig. Vor allem aber gelang es hier besser als zuletzt, die drei Begleiter der Doktorin sinnvoll ins Geschehen einzubinden. Trotzdem hoffe ich, dass es bald gelingt, an den Erfolg von "Spyfall" anzuknüpfen – sonst müsste ich mir ernsthaft überlegen, "Doctor Who" nach der zwölften Staffel den Rücken zu kehren; gibt es doch mittlerweile weitaus bessere Serien, mit denen man sich die Zeit vertreiben kann.