From the Earth to the Moon - 1x12: Die letzte Reise zum Mond
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Originaltitel: Le Voyage dans la Lune Episodennummer: 1x12 Bewertung: Erstausstrahlung USA: 10. Mai 1998 Erstausstrahlung D: 01. November 1998 (Premiere) Drehbuch: Tom Hanks Regie: Jonathan Mostow Besetzung:
Blythe Danner als Narrator,
Tom Amandes als Jack Schmitt,
Bart Braverman als Older Sahjid,
David Clyde Carr als Gerry Griffin,
David Clennon als Lee Silver,
Chris Ellis als Bob Parker,
Keith Flippen als Jason,
Tom Hanks als Jean-Luc Despont,
George Kapetan als Ed Fendell,
Tchéky Karyo als George Melies,
Daniel Hugh Kelly als Gene Cernan,
Jason Khoury als Young Sahjid,
Elizabeth Morehead als Tracy Cernan,
Tim Parati als Blaisdell,
J.C. Quinn als Special Effects Worker,
James-Michael Roddy als Geologist,
Stephen Root als Chris Kraft,
Nick Searcy als Deke Slayton,
Lane Smith als Emmett Seaborn u.a.
Kurzinhalt:
Im Jahr 1902 dreht George Méliès mit "Die Reise zum Mond" den ersten Science Fiction-Film überhaupt. Jahrzehnte später erinnert sich sein Assistent Jean-Luc Despont an die Produktion des Films zurück – und auch daran, wie dieser nach einer Vorführung in Europa von Thomas Edison gestohlen, von diesem zig-mal kopiert, und in den USA zum Kassenschlager wurde – ohne dass Méliès jemals auch nur einen Cent der Einnahmen sehen sollte. Siebzig Jahre nachdem Mèliès sein wegweisendes Meisterwerk gedreht hat, brachen mit Gene Cernan und Harrison Schmitt – zusammen mit Roland Evans, der im Orbiter zurückblieb – die letzten beiden Menschen auf, die bislang ihren Fußabdruck auf dem Mond hinterlassen sollten. Auch hier erinnern sich die beiden Jahrzehnte später vor laufender Kamera an ihre Mission zurück. Und auch andere Beteiligte und Begleiter des Apollo-Programms kommen in dieser – fiktiven – Dokumentation zu Wort, welche die (bisher) letzte Reihe der Menschheit von der Erde zum Mond beleuchtet…
Review (kann Spoiler enthalten):
Für das Finale der Dokudrama-Miniserie "From the Earth to the Moon" hat man sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. So stellt man der bislang letzten Reise der Menschheit zum Mond die allererste fiktive – und in Bildern erzählte – Geschichte einer eben solchen Reise gegenüber. In beiden Fällen verfolgt man dabei den Zugang einer fiktiven Dokumentation, die jedoch zugleich mit vermeintlich "realen" Aufnahmen der damaligen Ereignisse zusammengeschnitten wird. Im Gegensatz zu den bisherigen Folgen, wo Tom Hanks immer (nur) als Moderator am Anfang jeder Episode in Erscheinung trat, schlüpft er hier nun in die Rolle von George Méliès Assistenten Jean-Luc Despont, den er sowohl in den Rückblenden als auch – unter Altersmakeup – in der Pseudo-Doku spielt (wo er zugleich französisch spricht und sich quasi selbst synchronisiert/übersetzt). Besonders gut haben mir daran die Making Of-Aufnahmen von "Le Voyage dans la Lune" gefallen, wo man dessen Sets und Kostüme minutiös nachbaute, und einen Blick darauf wirft, wie dieser Visionär des Mediums Film gearbeitet hat, und seine Werke entstanden sind. Als Filmliebhaber fand ich diesen Teil von "Die letzte Reise zum Mond" überaus interessant und faszinierend.
Aber auch der andere Teil der Episode, der sich eben mit dem bislang letzten Flug der Menschen zum Mond befasst, und die Mission von Apollo 17 aufrollt, konnte mir gut gefallen. Auch hier folgt man dem Ansatz einer fiktiven Dokumentation, die Jahrzehnte später neben Cernan und Schmitt auch andere Beteiligte und Weggefährten das Apollo-Programms zu Wort kommen lässt, wie den NASA-Manager Chris Kraft, oder auch Nachrichtensprecher (und Walter Cronkite-Verschnitt) Emmett Seaborn. Das Altersmakeup ist in all diesen Fällen ausgesprochen gut gelungen, und auch wenn ich sonst kein allzu großer Freund dieses Pseudo-Doku-Stils bin, so gibt es ihnen hier noch einmal die Möglichkeit, zum Anlass der letzten Mondmissionen einen Blick zurück auf das gesamte Apollo-Programm, und dessen Bedeutung für die Geschichte und die Menschheit zu werfen – und schließt damit eben auch die gesamte Serie auf so wunderbare wie passende Art und Weise ab. Zugleich kehren wir aber in den Rückblenden zur Mission selbst nun ebenfalls noch ein letztes Mal auf den Mond zurück, und die betreffenden Aufnahmen sind wieder einmal phantastisch getrickst, und sehen ungemein beeindruckend aus. Näher war man dem Gefühl, selbst auf dem Mond zu stehen, nur selten. Und nicht zuletzt auch als ich mir heuer rund um den 50. Geburtstag der ersten Mondlandung u.a. die Dokumentation "The Last Man on the Moon" angesehen habe, eben über die Mission von Apollo 17 im Allgemeinen und Gene Cernan im Besonderen, hatte die dramatisierte Aufarbeitung hier noch einmal einen zusätzlichen Reiz. Die letzte wesentliche Stärke ist dann die Musik von Michael Kamen, der hier zum Abschluss der Serie ebenfalls noch ein letztes Mal zurückkehren kann, und diese angemessen triumphal vertont. Zum Abschluss werden dann nochmal alle Mondlandungen chronologisch rückwärts aufgerollt, und zudem mit den Namenseinblendungen und echten Photos aller Apollo-Astronauten diesen Pionieren der Raumfahrt Tribut gezollt. Besser hätte man "From the Earth from the Moon" meines Erachtens gar nicht abschließen können.
Fazit:
Der für die letzte Folge von "From the Earth to the Moon" verfolgte Zugang, einen fiktiven Blick hinter die Kulissen der ersten auf Bildern festgehaltenen Vision einer Reise von der Erde zum Mond mit der bislang letzten bemannten Mondmission von Apollo 17 zu kombinieren, gefällt mir ausgesprochen gut. Als an der Raumfahrt interessierter auf der einen und zugleich Cineasten auf der anderen Seite, hat man hier quasi zwei meiner Leidenschaften zusammengeführt. Der Pseudo-Doku-Stil ist zwar sonst üblicherweise nicht meins, wird hier aber gelungen und vor allem sinnvoll eingesetzt, um in beiden Fällen einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, vor allem aber aus der Entfernung von ein paar Jahrzehnten Rückschau zu halten. Und vor allem letzteres gelingt "Die letzte Reise zum Mond" ausgezeichnet, denn passenderweise – zum Abschluss der Miniserie – geht es hier eben nicht einfach "nur" um "Le Voyage dans la Lune" bzw. Apollo 17, sondern rollt man generell die gesamte Apollo-Mission (und damit die Serie) nochmal auf, und unterstreicht ihre Bedeutung für die Geschichte der Menschheit. Besser hätte man "From the Earth from the Moon" meines Erachtens gar nicht abschließen können.