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From the Earth to the Moon - 1x04: Der Flug zum Mond Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) FOX

Originaltitel: 1968
Episodennummer: 1x04
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 12. April 1998
Erstausstrahlung D: 14. September 1998 (Premiere)
Drehbuch: Al Reinert
Regie: David Frankel
Besetzung: Tom Hanks als Host, Brandon Ambrose als Edwin Borman, Sam Anderson als Thomas Paine, David Andrews als Frank Borman, Robert John Burke als Bill Anders, Tim Daly als Jim Lovell, Cary Elwes als Michael Collins, Tracy Frenkel als Rocco Petrone, Jim Howard als William Schneider, John Carroll Lynch als Bob Gilruth, Holmes Osborne als George Low, Stephen Root als Chris Kraft, Nick Searcy als Deke Slayton, Brian Shields als Fred Borman, Kurt Smildsin als Flight Director #1, Lane Smith als Emmett Seaborn, Graham Timbes als Flight Director #2, Kristian Truelsen als Kurt Debus, Rick Warner als Julian Bowman, Norbert Weisser als Wernher Von Braun, Rita Wilson als Susan Borman, Steve Zurk als George Hage u.a.

Kurzinhalt: Das Jahr 1968 verläuft insbesondere in den USA katastrophal. Mit Martin Luther King und Senator Bobby Kennedy fallen gleich zwei prominente Persönlichkeiten – und Zukunftshoffnungen des Landes – Attentaten zum Opfer. Zudem nimmt der Unmut wegen des Vietnam-Krieges immer mehr zu, und kommt es sowohl deswegen als auch aufgrund rassistischer Übergriffe zunehmend zu Unruhen. Dass Richard Nixon die Präsidentschaftswahl gewinnt, lässt ebenfalls eher nicht darauf hoffen, dass sich die Lage bald beruhigt. Und so ruhen die Hoffnungen auf einen versöhnlichen Abschluss des Jahres auf der anstehenden Mission von Apollo 8. Frank Borman, William Anders und Jim Lovell sollen als erste Menschen zum Mond fliegen, und dort in einen stabilen Orbit einschwenken und den Erdtrabanten mehrmals umrunden – und so auch wertvolle Daten im Hinblick auf potentielle Landestellen gewinnen. Danach sollen die Triebwerke der Raumkapsel gezündet und der Heimflug eingeleitet werden. Doch vor allem letzteres bereitet insbesondere Franks Ehefrau Susan große Sorgen – gibt es doch für das Triebwerk kein Backup. Falls die Zündung versagt, sind die drei Astronauten dazu verdammt, in ihrer kleinen Raumkapsel den Mond bis zu ihrem unweigerlich bald folgenden Tod zu umkreisen…


Review: Episodenbild (c) FOX Für das Drehbuch von "Der Flug zum Mond" zeichnet sich Al Reinert verantwortlich. Dieser hatte nicht nur mit William Boyles Jr. davor schon das Drehbuch zum dokumentarischen Spielfilm "Apollo 13" beigesteuert, sondern war zudem bereits Regisseur einer der ersten großen Dokumentationen über das Apollo-Programm, "For All Mankind". Eben dieser dokumentarische Zugang zeigt sich nun auch bei der Episode "Der Flug zum Mond", die vor allem in der ersten Hälfte mehr wie ein zeithistorisches Dokument wirkt, und damit wertvolle Hintergrundinformationen zu der Zeit liefert, in der die Menschheit drauf und dran war, zum ersten Mal ihre Fußstapfen auf einem fremden Himmelskörper zu hinterlassen. Und auch wenn sich die Episode damit in erster Linie an jene richten mag, die sich für die jüngere Zeitgeschichte interessieren, halte ich diese Art der zeitlichen Einordnung bzw. der Schilderung der Umstände, unter denen das Apollo-Programm damals lief – und damit auch seine große nicht nur propagandistische, sondern eben durchaus auch gesellschaftliche Bedeutung (wie ja auch die abschließende Gratulationsnachricht nach dem erfolgreichen Abschluss der Mission zeigt) – für bedeutend.

Damit es nicht ständig zu einem Bruch zwischen dem immer wieder eingebundenen Archivmaterial und den neu gedrehten Aufnahmen der Mission kommt, entschied man sich dazu, die Episode überwiegend generell in schwarz/weiß zu präsentieren. Einzig jener Teil der Mission von Apollo 8, der im Weltall angesiedelt ist, wird in Farbe präsentiert; vom Start über den Flug zum Mond bis hin zu den Ereignissen in dessen Orbit. Da auch in diesem Teil der Episode immer noch gelegentlich zurück zur Erde geschaltet wird, wo die Szenen nach wie vor in schwarz/weiß gehalten sind, kommt es dementsprechend in diesem Teil der Folge dann zu einem ziemlich häufigen Wechsel, der ein bisschen irritierend ist. So gesehen wäre es ev. besser gewesen, einfach ab dem Start von Apollo 8 generell auf Farbe zu wechseln. Davon abgesehen fand ich "Der Flug zum Mond" aber sehr gelungen. Vor allem die Weltraumaufnahmen haben mich wieder begeistert, waren diese doch neuerlich einfach nur phantastisch getrickst, und warteten mit einigen Bildern auf, die sich auch gut als Hintergrundbild für den PC oder das Handy machen würden. Darüber hinaus war die Mission aber auch sehr spannend umgesetzt. Wie auch schon bislang bei der Serie gelang es auch hier wieder, diese selbst für jene, die mit den Apollo-Missionen in groben Zügen vertraut sind – und daher eben auch schon wissen, dass Flug und Rückkehr von Apollo 8 gelingen – mitreißend zu machen. Neben Regisseur David Frankel (der hier zum zweiten Mal nach "Apollo 1" im Einsatz ist) ist hier auch insbesondere wieder die Musik – neuerlich von Michael Kamen – hervorzuheben. Und auch die schauspielerischen Leistungen stechen wieder hervor. Die letzte wesentliche Stärke ist dann die Art und Weise, wie "Der Flug zum Mond" auch einen Blick auf jene wirft, die auf der Erde zurückblieben, und nichts weiter beitragen konnten, als mitzufiebern – wie eben im Falle von Susan Borman (dargestellt von Rita Wilson). Vor allem ihr Gespräch mit Chris Kraft sticht hier hervor; aber generell fand ich diesen Perspektivwechsel sehr interessant und reizvoll.

Fazit: Episodenbild (c) FOX "Der Flug zum Mond" erzählt nicht einfach "nur" die Geschichte der Apollo 8-Mission nach. Vielmehr schickt man sich hier in der Art und Weise, wie die Episode die bis dahin überwiegend katastrophalen Ereignisse, die das tagespolitische Geschehen in den USA im Jahr 1968 dominierten, die gesellschaftliche Bedeutung des Apollo-Programms hervorzuheben. Dabei hilft es zwar zugegebenermaßen, ein bisschen Interesse an der jüngeren Zeitgeschichte mitzubringen; ich persönlich fand aber jedenfalls die Art und Weise, wie "Der Flug zum Mond" die Apollo-Missionen in einen größeren politischen Kontext stellt, sehr interessant. Davon abgesehen sind es aber in erster Linie wieder die spannende Umsetzung der Mission an sich, Michael Kamens großartige musikalische Untermalung, sowie die beeindruckenden Spezialeffekte, welche bei "Der Flug zum Mond" hervorstechen. Und auch die Art und Weise, wie man hier am Beispiel von Susan Borman die Frauen der Astronauten in den Mittelpunkt rückt (was eine spätere Episode noch einmal um einiges intensiver tun wird), gefiel mir. Insgesamt macht das eine weitere starke Folge der Serie – in der die Menschheit dem Mond wieder einen großen Schritt näherkommt.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1998 HBO)







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