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SeaQuest DSV - 1x15: Der Rächer der Wale Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Universal

Originaltitel: Whale Song
Episodennummer: 1x15
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06. Februar 1994
Erstausstrahlung D: 06. August 1994
Drehbuch: Patrick Hasburgh
Regie: Bryan Spicer
Hauptdarsteller: Roy Scheider als Captain Nathan Bridger, Stephanie Beacham als Dr. Kristin Westphalen, Stacy Haiduk als Lt. Cmdr. Katherine Hitchcock, Don Franklin als Commander Jonathan Ford, Jonathan Brandis als Lucas Wolenczak, John D'Aquino als Lt. Benjamin Krieg, Royce D. Applegate als Chief Manilow Crocker, Ted Raimi als Lt. j.g. Timothy O'Neill, Marco Sanchez als Sensor Chief Miguel Ortiz.
Gastdarsteller: Jonathan Banks als Maximillian Scully, Peter DeLuise als Wiggins, Leo Gordon als Smith, Jesse Doran als General Thomas, Denis Arndt als Navy Quartermaster Bickle, Robert Engels als Malcolm Lansdowne, Richard Herd als Admiral Noyce u.a.


Kurzinhalt: Captain Bridger wird ins Pentagon gerufen, wo er einen alles andere als erfreulichen Auftrag erhält. Er soll mit der SeaQuest ein U-Boot jagen, dass seit einigen Wochen illegale Walfänger angreift. Bridger hat aus zweierlei Gründen Probleme mit diesem Befehl: Einerseits ist er in diesem Konflikt eher auf Seiten der Angreifer, und andererseits besteht die Mission der SeaQuest in Forschung und Seerettung – aber dezidiert nicht in militärischen Aktionen. Als General Thomas jedoch darauf besteht, dass die SeaQuest diese Mission gefälligst anzunehmen hat, quittiert Nathan Bridger den Dienst. Doch wenige Tage später erfährt er, dass den Angriffen der Umweltschützer zum ersten Mal ein ziviles Kreuzfahrtschiff, dass sich zufälligerweise am gleichen Ort befand, zum Opfer fiel. Daraufhin nimmt er mit seinem alten Freund Malcolm Kontakt auf, in der Hoffnung, dass dieser ihm sagen kann, wer hinter den Angriffen steckt. Daraufhin offenbart ihm dieser, dass ihr gemeinsamer und totgeglaubter Freund Maximilian Scully noch am Leben ist. Da er nicht will, dass dieser von einer anderen Person gestellt wird – die dann möglicherweise auch nicht viel Erbarmen zeigt – kehrt Nathan Bridger doch wieder auf die SeaQuest zurück, und die Jagd auf Scullys U-Boot beginnt…

Review: Episodenbild (c) 20th Century Fox "Der Rächer der Wale" wirft ein bisschen viel auf einmal in einen Topf. Der Haupthandlung rund um den illegalen Kampf gegen illegale Walfänger schließt sich die charakterorientierte rund um Bridger (der kurzzeitig den Dienst quittiert) und die amüsante (aber letztendlich nicht wirklich zum Rest passenden und eher wie ein Fremdkörper wirkenden) rund um Krieg und seinen Cheeseburger an. Letzteres wirkt insofern wie ein bisschen zu viel, als man auch dort eine Umweltthematik reinbringt. Den aktuellen Vegetarier-, Veganer- und Fleischersatz-Trend (Stichwort Tofu) hat die Serie somit zwar grundsätzlich ganz gut vorhergesagt, ein ähnliches Verbot wie es hier präsentiert wird, wurde uns in Wirklichkeit aber dankenswerterweise erspart. Überhaupt ist die Idee, dass die USA die Rinderhaltung verboten hätten, weil das dabei ausgestoßene Methan die Ozonschicht belastete, so ziemlich das "90s"-igste, das ich je gehört habe. Neben ein bisschen humoristischer Auflockerung – mit Lt. Krieg, der sich die ganze Folge über auf seinen Cheeseburger freut, nur damit er ihm von Captain Bridger am Ende dann abgenommen wird – dient das aber wohl in erster Linie dazu, um dem Zuschauer mit der Szene im Pentagon (wo natürlich Fleisch serviert wird) auf Anhieb Antipathie für die dortigen, dekadenten, fleischfressenden Generäle zu wecken.

Das Herzstück der Folge liegt aber woanders, und während ich bei der Anti-Fleisch-Message nur bedingt an Bord war (oder wenn schon, dann andere Argumente dafür ins Treffen geführt hätte, als das Ozonloch), stehe ich dort voll und ganz auf der Seite von Nathan Bridger – und überwiegend auch auf jener von Maximilian Scully. So erschreckend wie realitätsnah war dabei für mich, wie die (US-)Regierung hier mit zweierlei Maß misst. Die Angriffe von Scully werden als Öko-Terrorismus verurteilt, aber dass die Walfänger ihrerseits ebenfalls das Gesetz brechen, dafür scheint sich niemand zu interessieren. Insofern war es für mich leicht, in dieser Frage voll und ganz auf Bridgers Seite zu stehen – während es Scully wiederum dem Zuschauer mit dem irrtümlichen Abschuss des Kreuzfahrtschiffs schon wesentlich schwerer macht. Dennoch fühlte sich Bridgers kurzzeitige Quittierung des Dienstes eher wie eine Aktion an, um die Laufzeit der Episode zu strecken. Zwar verdeutlicht es seine Abneigung gegen die Befehle, die er erhalten hat, und ist es letztendlich nur konsequent – aber da er ja dann erst recht wieder umdenkt und auf die SeaQuest zurückkehrt, wirkt es schon ein bisschen wie ein narrativ unnötiger Umweg. Und auch die CGI-Effekte stachen diesmal ein bisschen negativ heraus, denn auch wenn die Serie in den frühen 90ern entstanden ist, so ist man von "SeaQuest" sonst nichtsdestotrotz besseres gewohnt. Und die Einlage mit den Hologramm-Kämpfern war auch eher schräg (und wirkte auch sehr beliebig). Insgesamt hat mir "Der Rächer der Wale" aber schon ganz gut gefallen. Man hätte vielleicht noch etwas stärker auf Scully und seinen inneren Konflikt (gerade auch nach der Zerstörung des Kreuzfahrtschiffs) eingehen können, grundsätzlich konnte ich seine Beweggründe aber durchaus nachvollziehen (und wurden diese mit der anfänglichen Szene, wo er vor dem Walskelett steht, auch visuell eindringlich vermittelt).

Episodenbild (c) 20th Century Fox Positiv stechen zudem auch wieder die bekannten Gesichter unter den Gaststars ins Auge. Jonathan Banks kennt man heutzutage in erster Linie als Mike Ehrmantraut aus "Breaking Bad" und "Better Call Saul" (wobei ich echt spannend finde, wie wenig sich der in den dazwischenliegenden Jahrzehnten verändert hat), während Peter DeLuise (der davor bei "21 Jump Street zu sehen war, und später bei "Stargate" als Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur im Einsatz sein sollte) hier seinen ersten "SeaQuest"-Einsatz hat (ehe er mit Beginn der zweiten Staffel in anderer Rolle zur Stammbesetzung hinzustoßen sollte). Auffällig zudem, dass "Der Rächer der Wale" die erste Episode der Serie war, wo die Musik nicht mehr von John Debney stammte (der danach nur mehr für vier weitere Folgen zur Serie zurückkehren sollte) – wobei sich Don Davis als durchaus würdiger Ersatz erweist. Am besten fand ich an "Der Rächer der Wale" aber, wie man uns Bridgers inneren Zwiespalt vermittelt. Weil grundsätzlich steht er auf Scullys Seite – sieht sich aber nach der Zerstörung des Kreuzfahrtschiffs dennoch dazu gezwungen, ihn aufzuhalten. Eben dies führt dann zur wirklich starken Szene am Ende, als sich die beiden auf der Brücke des U-Boots gegenüberstehen ("I knew it would be you." "I didn't."). Wie "Die Rächer der Wale" für mich generell wieder einmal aufzeigte (gerade auch, nachdem er sich zuletzt doch etwas rar gemacht hatte), dass (bzw. warum) Roy Scheider zu den größten Stärken der Serie zählt.

Fazit: "Der Rächer der Wale" wirft leider ein bisschen viel in einen Topf. Illegale Walfänger angreifende Ökoterroristen, Bridgers kurzzeitige Dienstquittierung, das Fleischverbot und darauf aufsetzend Kriegs Versuche, einen echten Cheeseburger an Land zu ziehen – ein wirklich stimmiges, homogenes Ganzes ergab dies leider nur bedingt. Gut, ok, letzteres diente in erster Linie der humoristischen Auflockerung, der Grund für den Verbot der Viehzucht war aber halt schon sehr in der damaligen Zeit verankert. Und Bridgers kurzfristige Auszeit verdeutlichte zwar seine Unzufriedenheit und Zweifel ob des ihm zugegangenen Befehls, wirkte aber halt letztendlich nachdem er kurz darauf eh wieder auf die SeaQuest zurückkehrt und die Mission annimmt erzählerisch eher entbehrlich. Auch die CGI-Effekte waren nicht so gut, wie man das von der Serie – für damalige Verhältnisse – sonst gewohnt ist. Dass sie mir trotz dieser Kritikpunkte gut gefallen konnte, liegt in erster Linie an der – abseits seiner entbehrlichen kurzen Auszeit – gelungenen Story rund um Bridgers inneren Konflikt, aber auch die mich durchaus ansprechenden Geschichte rund um Scully, dessen Ziele (wenn auch nicht unbedingt Methoden) ich nachvollziehen konnte. Und generell haben solche Geschichten, so sich zwei ehemalige Freunde auf unterschiedlichen Seiten wiederfinden, durchaus ihren Reiz. Insgesamt betrachtet war "Der Rächer der Wale" somit schon ok.

Wertung: 3 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 1994 Universal Television)




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