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Westworld - 2x09: Virus Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Netflix

Originaltitel: Vanishing Point
Episodennummer: 2x09
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 17. Juni 2018 (HBO)
Erstausstrahlung D: 18. Juni 2018 (Sky)
Drehbuch: Roberto Patino
Regie: Stephen Williams
Hauptdarsteller: Evan Rachel Wood als Dolores Abernathy, Thandie Newton als Maeve Millay, Jeffrey Wright als Bernard Lowe, James Marsden als Teddy Flood, Tessa Thompson als Charlotte Hale, Ingrid Bolsø Berdal als Armistice, Clifton Collins Jr. als Lawrence, Fares Fares als Antoine Costa, Luke Hemsworth als Ashley Stubbs, Katja Herbers als Emily, Louis Herthum als Peter Abernathy, Zahn McClarnon als Akecheta, Simon Quarterman als Lee Sizemore, Talulah Riley als Angela, Rodrigo Santoro als Hector Escaton, Angela Sarafyan als Clementine Pennyfeather, Gustaf Skarsgård als Karl Strand, Shannon Woodward als Elsie Hughes, With Ed Harris als Man in Black, And Anthony Hopkins als Dr. Robert Ford.
Gastdarsteller: Sela Ward als Juliet, Jimmi Simpson als William, Ben Barnes als Logan, Martin Sensmeier als Wanahton, Jack Conley als Jack Monroe, David Midthunder als Takoda u.a.


Kurzinhalt: Emily bringt ihren schwer verletzten Vater William zu einer Notrufstelle innerhalb des Parks. Während sie auf das Eintreffen des Rettungsteams warten, fragt sie ihn zum Tod ihrer Mutter aus. Sie möchte endlich verstehen, warum sie sich just an diesem Abend das Leben nahm. Das Nachhaken seiner Tochter zwingt William dazu, sich seiner Vergangenheit zu stellen, und sich an diese schicksalhafte Nacht zurückzuerinnern. Doch William ist nach wie vor davon überzeugt, dass Ford ein Spiel mit ihm treibt – und auch seine Tochter Teil davon ist. Als das Rettungsteam eintrifft, um ihn aus dem Park zu bringen, setzt er sich dementsprechend zur Wehr – da er Fords vermeintlichem Plan folgen und das Spiel unbedingt zu Ende bringen will. Währenddessen bereitet man in der Zentrale eine Falle für die Hosts vor: Clementine soll als trojanisches Pferd dienen, das die Hosts in ihrer Nähe dazu bringt, sich gegenseitig umzubringen. Maeve erhält indes kurz bevor sie auseinandermontiert werden soll Besuch von Ford. Bernard, der mit Elsie zum Tal aufbricht, versucht indes, sich von dessen Einfluss zu befreien. Und auch Dolores und Teddy setzen unermüdlich – und unerbittlich – ihren Ritt zur sogenannten Schmiede fort…

Review: Episodenbild (c) Netflix Zwar werden grundsätzlich auch in "Virus" wieder mehrere parallel verlaufende Handlungen fortgesetzt, in erster Linie konzentriert sich die Folge aber auf William. In der ersten Staffel bekamen wir ja, wie sich im Finale herausstellte, die "origin story" eines Bösewichts präsentiert. Hier nun wird diesem Bild ein weiteres interessantes und wichtiges Puzzlestück hinzugefügt. Denn von Wills schrecklichen Taten in Westworld wissen wir schon – doch wie wirkten sich diese auf die Welt da draußen aus? Bzw. wie (gut) gelang es ihm, diese finstere Seite seines Wesens vor der Welt, und seiner Familie, zu verbergen? Was seine Tochter Emily betrifft, scheint ihm dies zwar lange Zeit gut gelungen zu sein (zumindest, bis sie sein Profil fand und die schreckliche Wahrheit erkannte), seine Frau durchschaute ihn jedoch schon wesentlich früher. Doch selbst sie war letztendlich nicht auf das vorbereitet, was sie erwartete, als sie sein Profil erforschte (wobei, liebe Ehe- und Lebensabschnittspartner weltweit: Sowas macht man halt auch nicht. Das ist so, wie die Browser-History zu durchsuchen, oder im Handy zu schnüffeln.). Und so erfahren zumindest wir Zuschauer hier nun den Grund für ihren Selbstmord – auch wenn dieser ihrer Tochter Emily (vorerst?) noch verborgen bleibt.

Jedenfalls fand ich diese Rückblenden überwiegend sehr interessant. Die Party zu Beginn war vielleicht noch nicht so mitreißend, aber das ganze steigerte sich schön, und die letzten Zügen dieser kaputten Beziehung zu verfolgen, war so faszinierend wie erschütternd. Ähnlich begeistert war ich von der Art und Weise, wie man uns hier die Tragweite von Williams Wahnvorstellungen offenbart. Wie Emily richtig festhält, hat er sich in einem extrem egozentrischen Weltbild verfangen, in dem er die Hauptrolle spielt, und alles was um ihn herum geschieht nur um seinetwillen passiert. Dies führt schließlich dazu, dass er das Rettungsteam angreift und auch seine Tochter schwer verletzt, wenn nicht gar tötet. Letzteres wäre nun wahrlich ein tragischer Ausgang seines Handlungsstrangs (wobei ich zu bedenken gebe, dass wir das Ergebnis ihres Scans nicht erfahren. Ich persönlich hoffe ja, das war auch wirklich sie, weil man den Szenen ansonsten viel an emotionaler Wirkung nehmen würde, aber die mangelnde Bestätigung hier sowie bereits ein ähnlicher nicht erfolgter Test aus "Das Fort der verlorenen Hoffnung" lassen mich glauben, dass uns hier noch ein Twist erwartet). Schließlich, nachdem er es nicht schafft, sich sein Leben zu nehmen, sitzt er einsam und verlassen in der Wüste, und schneidet sich in den eigenen Arm, um zu überprüfen, ob er selbst menschlich ist. Ich will nicht sagen, dass ich in diesen Momenten mit ihm mitfühlte – dafür waren seine Taten in der Vergangenheit zu abscheulich. Aber ich mag es, wenn man auch Bösewichten solche menschlichen Szenen bzw. Schwächen zugesteht, und ihnen damit Tiefe verleiht. Jedenfalls konnte mir alles rund um William sehr gut gefallen. Dafür ging es rund um Maeve leider nicht wirklich weiter. Hier konnte ich mir des Eindrucks nicht erwehren, dass hier Zeit geschunden wird, damit sie dann (erst) im nun anstehenden Staffelfinale wieder auferstehen kann. Schon besser, aber auch noch nicht so berauschend, fand ich alles rund um Bernard, der von Ford angehalten wird, Elsie zu töten, und stattdessen ihn aus seinem Programm löscht. Neben der Will-Story war das Highlight der Folge aber zweifellos der tragische Ausgang rund um Dolores und Teddy, wo die "Todesbringerin" nicht nur ihrem Namen, wenn auch indirekt, alle Ehre macht, sondern auch für ihre Pläne einen schrecklichen Preis zahlen muss (und sich wieder einmal interessante Parallelen zwischen dem veränderten Teddy und Will offenbarten). Ein starker (und emotionaler) Ausklang einer weiteren sehr guten "Westworld"-Folge!

Fazit: Episodenbild (c) Netflix In "Virus" erfahren wir wieder etwas mehr über das Leben von William – und diesmal dabei ganz besonderes jenes außerhalb des Parks. Vor allem seine Familie, vor der er (mit unterschiedlichem Erfolg) versucht, sein wahres Ich zu verbergen, steht hier im Mittelpunkt – und vor allem die Betrachtung dieser kaputten Ehe und ihres letztendlichen, tragischen Endes hatte es mir dabei (nicht zuletzt auch dank der tollen Leistungen von Sela Ward und Ed Harris) angetan. Aber auch die Will-Story in der Gegenwart war interessant – insbesondere dann natürlich, wenn das Ausmaß seiner egozentrischen Wahnvorstellungen deutlich werden, sowie deren erschütternde Auswirkungen. Von der Geschichte rund um Will abgesehen hatte es mir in erster Linie noch das tragische Ende rund um Dolores und Teddy angetan, welches "Virus" einen wirklich starken Ausklang bescherte. Die restlichen Storylines (u.a. Maeve und Bernard) konnten hier aber nicht ganz mithalten, und im Vergleich zum großartigen "Die Lebenden und die Verdammten" fiel "Virus" doch wieder etwas ab. Dennoch war sie eine wirklich gute Folge mit vielen Höhepunkten.

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2018 HBO)




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