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Doctor Who: Königliches Blut Drucken E-Mail
Auf der Suche nach dem Gral bzw. Glamour Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 07 Oktober 2017
 
Titel: "Doctor Who: Königliches Blut"
Originaltitel: "Doctor Who: Royal Blood"
Bewertung:
Autorin: Una McCormack
Übersetzung: Susanne Döpke
Umfang: 217 Seiten
Verlag: Cross Cult
Veröffentlicht: 23. Mai 2016 (D), 10. September 2015 (E)
ISBN: 978-3-86425-869-5 (D), 978-1-10190-583-8 (E)
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Den Doktor und Clara verschlägt es auf einem fremden Planeten, wo sie auf eine Kultur stoßen, die jener des Mittelalters auf der Erde zum Verwechseln ähnlich ist. Ritter, Herzoge, Burgen, Stadtstäte… einzig die teils moderne Technologie stört das Bild. So laufen die Ritter z.B. nicht mit gewöhnlichen Schwertern, sondern vielmehr mit Laserschwertern herum. Der Doktor und Clara werden bei ihrem Besuch in Varuz aufgegriffen und zum Herzog Aurelian gebracht, hält man sie doch für die Botschafter des verfeindeten Herzogs Conrad, dessen verheerender Angriff – die Truppen sind jenen Aurelians zahlenmäßig weit überlegen – kurz bevorsteht. Als dieser wenig später dann eintrifft, flehen sowohl Clara als auch der Doktor ihn an, dem Frieden eine Chance zu geben, und Conrad ein Kompromissangebot zu unterbreiten. Kurz darauf kommen jedoch unbekannte Ritter in die Stadt, die behaupten, nach dem Gral zu suchen. Von ihrem Versprechen unvorstellbarer Macht verführt, schickt Aurelian seine Ritter mit ihnen aus, in der Hoffnung, Varuz so doch noch retten zu können. Doch Conrads Truppen kommen unaufhaltsam näher…

Review: Ich kannte von Una McCormack bisher nur ihre "Star Trek"-Romane, die zwar zumeist recht gut, teilweise jedoch auch etwas eigenwillig waren. Mit "Königliches Blut" gibt sie nun ihren "Doctor Who"-Einstand, und liefert eine zwar unterhaltsame und kurzweilige, aber doch auch eher belanglose Geschichte ab. Da der Roman überaus kurz ist und sich McCormack nirgends lange aufhält, kam zwar nie Langeweile auf, aber so richtig interessiert, faszinierend und/oder gepackt hat mich das Geschehen leider nie. Ich fühlte mich in erster Linie als unbeteiligter Beobachter, es fehlte aber einfach am Bezug zur Geschichte oder den Figuren. Klar, die mittelalterliche Kultur mit vereinzeltem modern-futuristischem Einschlag hatte da und dort schon ihren Reiz. Auch der Aufbau des Romans sticht – wie es bei McCormack ja öfter mal der Fall ist – hervor, da wir abwechseln immer die Geschehnisse aus der Sicht des Doktors und Clara "live" verfolgen, und dann wieder die nachträgliche Erzählung von Bernhardt zu hören bzw. lesen bekommen. Zudem wirkten der Doktor und Clara recht gut getroffen. Und vor allem die Auflösung, was es mit dem Glamour auf sich hat, konnte mir wirklich gut gefallen. Aber die Story selbst wirkt halt doch etwas dünn, zumal McCormack zwar zahlreiche Ideen hier hineinwirft, sich jedoch den meisten von ihnen dann nur recht oberflächlich widmet. Man nehme nur die Grals- bzw. Glamour-Suche. Schon allein um die hätte sich ein fantastisches, episches Abenteuer spinnen lassen, aber mit den ganzen anderen Sachen, die hier noch so los sind (die beiden verfeindeten Herzoge, der anstehende Kampf, Verrat in den eigenen Reihen, der Glamour-Jäger der mit Clara unterwegs ist usw.), verkommt sie praktisch zu einer Randnotiz. Was dann halt letztendlich genau genommen für so ziemlich jede Idee gilt, die McCormack hier vorstellt. Entweder, sie hätte den Roman noch um gut 50 Seiten länger gemacht, oder sich entweder auf den anstehenden Krieg ODER die Gralssuche konzentriert. Beides zusammen lässt hingegen zu wenig Platz, und so wird "Königliches Blut" letztendlich beiden Handlungssträngen nicht gerecht.

Fazit: "Königliches Blut" bietet einige nette und interessante Ansätze, vermischt aber letztendlich zu viele Ideen auf noch dazu viel zu wenigen Seiten, als dass sie sich so richtig entfalten können. Una McCormack hätte sich entweder auf eines davon konzentrieren oder den ohnehin recht kurzen Roman halt einfach deutlich länger gestalten sollen. Weil so bleibt einiges an Potential liegen. Generell hudelt sie ziemlich durch die Erzählung, was mit ein Grund dafür sein mag, warum ich weder zur Handlung noch zu den Figuren je eine Bindung aufgebaut habe. Zugleich muss ich dem Roman aber immerhin zugutehalten, nicht nur kurz, sondern vor allem auch kurzweilig zu sein. Man hält sich mit "Königliches Blut" nicht lang auf, die Gehirnzellen werden nicht über Gebühr beansprucht, und zugleich fühlt man sich beim Lesen aber eben auch durchaus gut unterhalten. Ich wünschte halt nur, es wäre irgendwas da drin, das mir noch länger im Gedächtnis bleiben würde. Denn so wirkt "Königliches Blut" leider doch ziemlich banal, und fällt in die Kategorie "so schnell vergessen wie gelesen" – was angesichts der Kürze des Buchs in diesem Fall nun wirklich nicht lang ist.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel





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