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Heilige Visionen PDF Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) CBS

Originaltitel: Rapture
Episodennummer: 5x10
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 30. Dezember 1996
Erstausstrahlung D: 04. März 1998
Drehbuch: Hans Beimler & L.J. Strom
Regie: Jonathan West
Hauptdarsteller: Avery Brooks als Captain Benjamin Sisko, Rene Auberjonois als Odo, Michael Dorn als Lt. Commander Worf, Nana Visitor als Major Kira Nerys, Terry Farrell als Lieutenant Jadzia Dax, Colm Meaney als Chief Miles O'Brien, Siddig El Fadil als Doctor Julian Bashir, Cirroc Lofton als Jake Sisko, Armin Shimerman als Quark.
Gastdarsteller: Louise Fletcher als Winn Adami, Penny Johnson als Kasidy Yates, Ernest Perry Jr. als Charlie Whatley u.a.

Kurzinhalt: Captain Sisko wird auf die Legende der verschollenen bajoranischen Stadt B'hala aufmerksam – und auf die Prophezeiung, dass der Abgesandte der Propheten diese entdecken soll. Er hat die Idee, jenes alte Gemälde welches soeben auf die Station gebracht wurde zu scannen, und in der Holosuite nach Hinweisen nach ihrem Standort zu suchen. Während seiner Nachforschungen wird er von einer Energieentladung getroffen. Daraufhin hat er plötzlich Visionen, die ihm schließlich dabei helfen, die Stadt zu finden. Nach dieser Erfahrung beginnt er in seiner Rolle als Abgesandter so aufzugehen wie nie zuvor. Doch seine spirituelle Erfahrung hat ihren Preis: Denn die Visionen gehen auf einen Hirnschaden zurück, der sich wenn ihn Dr. Bashir nicht operiert schon bald als tödlich erweisen könnte. Dennoch will Benjamin Sisko nichts davon hören, sich behandeln zu lassen – zu wichtig sind ihm die Visionen, die er vermeintlich von den Propheten erlangt. Diese führen ihn jedoch nicht nur nach B'hala; vielmehr erhält er in einer Drehkörpererfahrung die Warnung, dass Bajor nicht – so wie eigentlich geplant – am nächsten Tag der Föderation beitreten soll…

Denkwürdige Zitate: "Heilige Visionen" ist eine der seltenen "Star Trek"-Episoden, wo kein Zitat positiv hervorgestochen ist - was eh schon einiges aussagt.


Review: Episodenbild (c) CBS Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich einerseits bei allen "Deep Space Nine"-Fans zu bedanken, die meine Reviews – die vor allem zuletzt auch wieder vermehrt zu Schimpftiraden ausgeartet sind – tatsächlich immer noch lesen, und mich andererseits für meine ständigen "Verrisse" zu entschuldigen, aber fakt ist… momentan hat DS9 bei mir nun mal nicht gerade einen Lauf. Eine Episode und/oder Thematik, mit der ich wenig bis gar nichts anfangen kann, folgt auf die nächste, und anstatt diesen Trend endlich zu durchbrechen, setzt ihn "Heilige Visionen" vielmehr fort. Immerhin: Wenn ihr meinen Reviews zur Serie bislang gefolgt seid, sollte euch das zumindest mal nicht sonderlich überraschen, habe ich mir mit diesem ganzen Propheten-Visionen-Abgesandter-Zeugs doch von Beginn an schwer getan. "Heilige Visionen" erreichte jedoch was eben dies betrifft für mich den – vorläufigen? – Tiefpunkt. Dabei fand ich den Einstieg soweit eigentlich noch nett, mit dem Rätsel rund um die verschwundene Stadt. Hätte man sich auf das entsprechende Mysterium konzentriert und eine Art Indiana Jones-Folge draus gemacht, hätte das was werden können. Stattdessen legte man aus meiner Sicht eben genau die falschen Schwerpunkte.

Ich bin generell kein gläubiger Mensch, und als jemand mit einem sehr wissenschaftlich geprägtem Geist sind mir auch jedwede Berichte über übernatürliche Phänomene von vornherein suspekt. Eben das ist halt nun mal auch ein Grund, warum ich dem Science Fiction-Gerne so zugetan bin, wo man der Wissenschaft gegenüber (blindem) Glauben üblicherweise den Vorzug gibt. Auch bei TOS und TNG gab es immer wieder mal recht religionskritische Folgen, die meiner persönlichen Einstellung entgegenkamen. Insofern tut es mir halt ganz besonders weh, nicht einfach nur innerhalb einer Science Fiction-Serie, sondern noch dazu bei "Star Trek", solch einen religiös-spirituellen Hokuspokus vorgesetzt zu bekommen. Dabei sage ich nicht einmal, dass ich so etwas grundsätzlich ablehnen würde. Beim von vielen kritisierten Finale von "Lost" hat es für mich z.B. kritisiert. Aber a) bei "Star Trek" und b) vor allem auch in der Art und Weise, wie es hier umgesetzt wurde, passte es für mich einfach nicht hinein. Ich fand all das rund um Captain Sisko, der hier zu einem Gläubiger wird und in seiner Abgesandten-Rolle aufgeht wie nie zuvor, extrem anstrengend (mir wäre die genau gegenteilige Entwicklung nun mal bedeutend lieber gewesen). Zumal es die Folge dem Zuscahuer auch nicht wirklich erlaubt, seine eigenen Schlüsse zu ziehen (und z.B. für sich zu entscheiden, dass Sisko durch den erlittenen Hirnschaden einfach wahnsinnig wurde bzw. halluzinierte), da der Fund der Stadt seine Visionen bestätigt. Den großen Vogel der Galaxis schoss es dann ab, als Sisko seine Visionen behalten will, auch wenn dies seinen Tod bedeutet. Sorry, aber das ging ganz einfach gar nicht. Auch seine Reaktion nach der Operation fand ich einfach nur furchtbar. Das ist einfach so konträr zu meinen eigenen Überzeugungen, dass es nicht einmal mehr lustig ist. Nun ist das zugegebenermaßen ein sehr subjektiver Kritikpunkt; allerdings finde ich, dass sich "Heilige Visionen" auch einen objektiv nachvollziehbaren und gerechtfertigten Kritikpunkt gefallen lassen muss, der es mir zusätzlich schwer machte, mich mit Sisko und seiner Wandlung zu identifizieren, und hinter dem ich das größte Problem der Folge verorte: Wir sehen seine Visionen nicht! Uns wird ständig nur von seinen Erfahrungen erzählt, aber ohne an diesen direkten teilzuhaben ist es defacto unmöglich, uns in ihn hineinzuversetzen und die tiefgreifende Veränderung, die dies in ihm auslöst, auch nur ansatzweise nachzuempfinden.

Episodenbild (c) CBS Etwas seltsam fand ich auch, dass man mitten in der Staffel ab "Heilige Visionen" nun plötzlich die neuen Uniformen einführt – und diese Änderung noch dazu mit keinem Wort erwähnt. Auch sehr schräg, dass der Admiral noch eine alte hat. Nicht falsch verstehen: Dass man die erst nach und nach ausrollt, kann ich mir schon vorstellen, aber man sollte halt meinen, dass man erst die Leute in der Zentrale versorgt, ehe man sie an die weit entfernte Sternenbasen und Raumschiffe austeilt. Wo man meines Erachtens auch viel dramaturgisches Potential liegen gelassen hat, ist bei Cassidys Rückkehr. Denn die Versöhnung zwischen Ben und ihr ging mir dann doch zu rasch und einfach vonstatten. Ein bisschen mehr Zeit lassen hätte man sich hier ruhig können. Und auch, dass Bajor hier nicht der Föderation beitritt sehe ich insofern kritisch, als das eine Status Quo-Veränderung gewesen wäre – die ich halt gerade auch bei einer Serie, die sich bemüht vermehrt fortlaufende Handlungsstränge einzubinden, doch ganz gern mal sehen würde. Ich bin jedenfalls gespannt, ob in weiterer Folge nochmal erklärt wird, warum Bajor der Föderation zu diesem Zeitpunkt noch nicht beitreten durfte; weil erinnern könnte ich mich jetzt erst mal nicht (aber, zur Erinnerung: Ich habe bei der Erstausstrahlung ja auch nicht alle Folgen gesehen).

Fazit: Momentan wird mir leider – abseits der herrlichen TOS-Hommage "Immer die Last mit den Tribbles" – von jeder DS9-Folge zur nächsten deutlicher, warum ich der Serie bei der Erstausstrahlung einst den Rücken gekehrt habe. Viel davon ist zugegebenermaßen auf meinen persönlichen Geschmack zurückzuführen. Als sehr wissenschaftlich eingestellter und dementsprechend nicht religiöser Mensch tue ich mir halt gerade auch mit solchen Episoden wie dieser hier schwer. Besonders, wenn sie a) im Kontext einer Science Fiction-Serie und b) beim früher meist religionskritischen "Star Trek" vorkommen. Da scheint man mir halt das Erbe der Serie teilweise schon ziemlich mit den Füßen zu treten, und frage ich mich unweigerlich, was Roddenberry von so einer Folge gehalten hätte, wo die Hauptfigur lieber sterben würde, als diese Visionen wieder zu verlieren. Aber auch abseits meines persönlichen Geschmacks hatte ich an "Heilige Visionen" einiges auszusetzen, wobei der mit Abstand größte Knackpunkt war, dass wir keine einzige von diesen titelspendenden spirituellen Erfahrungen Siskos miterlebten – was eben diese extrem abstrakt, überhaupt nicht greifbar und damit auch nicht nachfühlbar machte. Aber auch, dass man die neuen Uniformen so überhaupt nicht anspricht (und im Sternenflottenkommando einige noch mit den alten herumlaufen) störte mich – wie auch die allzu rasche Versöhnung zwischen Cassidy und Ben, sowie die angekündigte Status Quo-Veränderung mit der Föderationsmitgliedschaft Bajors, die dann doch wieder zurückgezogen wird. Insgesamt war das jedenfalls bedauerlicherweise wieder einmal überhaupt nicht meins.

Wertung: 1 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © CBS/Paramount)




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