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Eine weitere Gefahr wartet auf die Nomen Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Samstag, 15 April 2017
 
Titel: "Diggers"
Deutscher Titel: "Wühler"
Bewertung:
Autor: Terry Pratchett
Umfang: 152 Seiten
Verlag: Doubleday
Veröffentlicht: April 1990/td>
ISBN: 978-0-3852-6980-3
Kaufen: Sammelband (D), Sammelband (E), Einzelband (E)
 

Kurzinhalt: Dank Masklin ist es den Nomen gelungen, rechtzeitig aus dem Kaufhaus in dem sie es sich jahrelang gemütlich gemacht hatten, zu entkommen, ehe dieses abgerissen wurde. Doch nicht alle sind mit ihrem Leben draußen glücklich. Vor allem ein junger Nom namens Nisodemus sorgt mit seinen Behauptungen, das Geschäft wäre ja eigentlich gar nicht abgerissen worden, und dass man auch weiterhin auf Arnold Bros. hätte vertrauen sollen, für Aufruhr. Masklin denkt indes schon einen Schritt weiter: Ihm ist bewusst, dass der Steinbruch, in den sie sich zurückgezogen haben, nur eine Zwischenstation sein kann, und irgendwo im Orbit jenes Raumschiff auf sie wartet, mit dem sie ursprünglich zur Erde gekommen sind. Während er sich mit ein paar treuen Gefährten auf eine gefährliche Mission begibt, erfahren die restlichen Nomen, dass der Steinbruch neu eröffnet werden soll. Daraufhin beschließen einige von ihnen, zurückzuschlagen, und sich gegen die Menschen aufzulehnen…

Review: Auch "Diggers" hat mir wieder recht gut gefallen, ganz so begeistert wie der Vorgänger hat er mich aber leider nicht mehr. Teilweise dürfte dies an meiner Eigenheit liegen, generell in solchen Fällen oftmals den ersten Band, wo uns die die Figuren vorzustellen, und wir zum ersten Mal in diese "fremde" Welt eintauchen, ganz besonders interessant zu finden – ein Phänomen, dass sich bei zahlreichen Trilogie und ähnlichen Reihen mit fortlaufender Handlung beobachten lässt. Jedoch ist es das sicher nicht allein. Ich fand einfach die Handlung im Kaufhaus interessanter, und auch die Notlage, derer sich die Nomen dort gegenübersahen. Mal abgesehen davon, dass die "Invasion" des Steinbruchs eben dieses Konzept des ersten Romans quasi nochmal wiederholt und dadurch teilweise wiederkäuend wirkt, kam irgendwie generell bei mir nicht so recht Spannung auf, selbst dann nicht, wenn sich die Nomen den Menschen gegenüberstellen und den großen gelben Bagger steuern. Auch das Fehlen von Masklin, der nach ca. dem ersten Drittel zu einem eigenen Abenteuer aufbricht, dass dann wohl in "Wings" erzählt wird, machte sich für mich negativ bemerkbar. Und insgesamt fand ich halt einfach die Geschichte in "Truckers" interessanter. Nichts geändert hat sich hingegen an Pratchetts gewitztem Schreibstil, der auch hier wieder mit zahlreichen amüsanten Dialogen und lustigen Momenten aufwarten kann. Nett fand ich zudem die immer deutlicher werdende Thematik, wie Menschen anderen Lebewesen den Lebensraum wegnehmen. Die größte Stärke war für mich aber Nisodemus. Zwar war die Figur unerträglich, aber genau so sollte es ja auch sein. Pratchett präsentiert uns hier einen klassischen Populisten: Von nichts 'ne Ahnung, die Unzufriedenheit bestimmter Bevölkerungsschichten ausnutzen, Ängste schüren – und all dies nur, um die eigene Macht auszubauen. Tröstlich dann auch, dass seine Herrschaft ein rasches Ende findet; zumindest diesen Aspekt hat die Phantasie der Realität ja leider voraus. Von ihm abgesehen fehlte es mir bei "Diggers" jedoch, im Vergleich zum Vorgänger, ein bisschen an den zündenden, neuen Ideen.

Fazit: "Diggers" ist eine gute Fortsetzung der "Bromeliad"-Trilogie, die jedoch für mich an den Einstieg "Truckers" nicht ganz anknüpfen konnte. Teilweise liegt dies sicherlich daran, dass uns dort die Nomen, ihre Welt, und die damit einhergehenden originellen Ideen – wie dass sie zehn Mal so schnell leben wie Menschen – zum ersten Mal vorgestellt wurde. Aber insgesamt verstand es die Handlung dort mehr, mich zu packen. An "Diggers" gefielen mir in erster Linie die Figur von Nisodemus, wo Pratchett einen überaus kritischen Blick auf einen klassischen Populisten wirft, sowie die Idee, die Nomen direkt gegen Menschen antreten zu lassen. Davon abgesehen fand ich die Geschichte, die sich zudem teilweise doch auch etwas zu wiederholen schien – wieder werden die Nomen von den Menschen aus ihrer Heimat vertrieben – jedoch nicht mehr ganz so interessant. Und auch Masklins lange Abwesenheit machte sich bemerkbar, hatte ich doch den Eindruck, dass ich sein Abenteuer wesentlich spannender finden würde. Dennoch war "Diggers" insgesamt eine nette Fortführung der Geschichte, und ein unterhaltsamer Roman mit einigen amüsanten Ideen und witzigen Momenten.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel






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