Originaltitel:Robot of Sherwood Episodennummer: 8x03 Bewertung: Erstausstrahlung UK: 30. August 2014 Erstausstrahlung D: 15. November 2014 Drehbuch: Mark Gatiss Regie: Paul Murphy Hauptdarsteller: Peter Capaldi als The Doctor, Jenna-Louise Coleman als Clara Oswald.
Gastdarsteller:
Tom Riley als Robin Hood,
Roger Ashton-Griffiths als Quayle,
Sabrina Bartlett als Marian,
Ben Miller als Sheriff of Nottingham,
Ian Hallard als Alan-a-Dale,
Trevor Cooper als Friar Tuck,
Rusty Goffe als Little John,
Joseph Kennedy als Will Scarlet,
Adam Jones als Walter,
David Benson als Herald,
David Langham als Guard,
Tim Baggaley als Knight,
Richard Elfyn als Voice of the Knights u.a.
Kurzinhalt:
Obwohl der Doktor ihr versichert, dass es sich nur um eine Legende handelt, besteht Clara darauf, bei ihrer nächsten Reise unbedingt Robin Hood kennenlernen zu wollen. Umso mehr staunt der Doktor, als sie in Sherwood Forest dann tatsächlich die Bekanntschaft von Robin Hood und seinen tollkühnen Gesellen machen. Auch einen bösen Sheriff namens Little John gibt es, der es auf ihn abgesehen hat. Der Doktor ist davon überzeugt, dass es sich um irgendeine Art von Trick handeln muss, und lässt nichts unversucht, um das Mysterium aufzudecken. Als er schließlich Little Johns schwarze Ritter als Roboter offenbart, scheint er der Sache näher zu kommen, doch eher er seine Untersuchungen fortsetzen kann, werden er und Robin Hood verhaftet und in einen Kerker gesteckt. Nun ist es an Clara Oswald, das Geheimnis der Roboter in Sherwood Forest aufzudecken…
Review:
Ich weiß ja nicht. Grundsätzlich bin ich mit der Legende von Robin Hood aufgewachsen, und habe die diversen Interpretationen der Geschichte immer gemocht. Der Klassiker mit Errol Flynn. Die Zeichentrick-Version von Disney. Die zugegebenermaßen ziemlich verkitschte, aber dennoch charmante Version mit Costner. Die köstliche Parodie von Mel Brooks. Ja selbst der auf die vermeintlichen historischen Begebenheiten runtergebrochenen Version von Ridley Scott konnte ich (im Gegensatz zur ebenfalls auf bodenständig getrimmten Interpretation der Artus-Sage, "King Arthur") einiges abgewinnen. Insofern sollte man meinen, dass ich eine "Doctor Who"-Geschichte rund ums Thema auch mögen müsste. Aber irgendwie wollte bei "Roboter in Sherwood" der Funke bei mir einfach nicht so recht überspringen. Vielleicht lag's an der Performance von Tom Riley, dem meines Erachtens der notwendige Charme für die Rolle fehlte. Oder daran, dass Robin und seine "Merry Men" gegenüber Little John und seinen Aliens für meinen Geschmack zu sehr in den Hintergrund gedrängt wurden. Und vielleicht war auch einfach die Story an sich nicht so besonders.
Die Grundidee fand ich dabei nicht einmal uninteressant. Einerseits, dass der Doktor davon überrascht wird, dass die Legenden von Robin Hood auf einer realen Person basieren (die mir dann allerdings wiederum, im Gegensatz zum Ridley Scott-Film, der Legende zu sehr ähnelte), und andererseits seine fast schon verzweifelten Versuche, dahinterzukommen, was es mit den Ereignissen auf sich hat. Handelt es sich vielleicht um eine Art Simulation? Die Auflösung fand ich dann halt aber nur leider wenig berauschend, denn abgestürzte Aliens auf der Erde, das gab's in den letzten sieben+ "Doctor Who"-Staffeln mittlerweile oft genug. Wirklich gut gefiel mir daran eigentlich nur die Erkenntnis, dass die Feinde zwar Außerirdische, Robin Hood und seine Konsorten aber nicht teil der Roboter-Verschwörung, sondern Menschen aus Fleisch und Blut sind, und sich der Doktor somit doch zumindest ein bisschen irren durfte. Davon abgesehen konnte ich der Handlung aber leider wenig abgewinnen. Auch die Thematik rund um Helden, und dass sich weder Robin noch der Doktor als solche sehen, verfehlte die gewünschte Wirkung bei mir. Zumal die Art und Weise, wie Clara ihn hier in den Himmel lobte, mit "Mission Dalek" – wo sie bei der Frage, ob er ein guter Mensch sei, überfragt war – nicht so recht zusammenpassen wollte. Immerhin, die Episode bot ein paar nette Momente, wie z.B. der Kampf zwischen dem Doktor und Robin auf der Brücke, den Bogenschieß-Wettbewerb, das nette Geplänkel zwischen Robin und dem Doktor im Kerker (eine Szene, die dank der netten Belichtung auch optisch überzeugen konnte), sowie vor allem auch, wie es Clara gelingt, Little John Informationen aus der Nase zu ziehen. Generell waren die Dialoge teilweise wieder nett, und durchaus amüsant. Und die Musik von Murray Gold hat mich zwar teilweise stark an "Fluch der Karibik" erinnert, war aber dennoch recht passend. All das ändert aber halt leider auch nichts daran, dass mich die Story diesmal irgendwie nicht so recht ansprechen konnte.
Fazit:
Die Grundee hinter "Roboter in Sherwood" fand ich zwar soweit ganz nett, aber mit dem, was man dann daraus gemacht hat, konnte ich letztendlich leider weniger anfangen. Der Einstieg war ja noch ganz nett, und auch danach gab es immer wieder ein paar amüsante und unterhaltsame Szenen zwischendurch. Aber die x-ten gestrandeten Aliens werden mittlerweile doch ziemlich fad, die Mischung zwischen Robin Hood und den SF-Elementen hat für mich auch nicht wirklich funktioniert, und Tom Riley hat mich als Rächer der Enterbten auch nicht so recht vom Hocker gerissen. Und auch die Helden-Thematik verfehlte die gewünschte Wirkung bei mir eher – zumal es recht seltsam war, zu hören, wie Clara nun auf einmal wieder über den Doktor schwärmt. Das klang erst in der letzten Folge, wo sie nicht einmal seine Frage ob er ein guter Mann wäre beantworten konnte, noch ganz anders. Gut gefallen konnten mir dafür die Inszenierung, die Musik, sowie vereinzelte gute Szenen, wie z.B. die Unterhaltungen im Kerker, oder auch, wie Clara Little John seinen Plan entlockt. Letztendlich ist das jedoch für eine Folge über den König der Diebe eine doch eher magere Ausbeute.
