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Star Trek - DS9: Verrat Drucken E-Mail
Bombendrohungen versetzen die Station in Aufruhr Kategorie: Star Trek (Literatur) - Autor: Christian Siegel - Datum: Montag, 07 Dezember 2015
 
Cover (c) Heyne
Titel: "Star Trek - Deep Space Nine: Verrat"
Originaltitel: "Star Trek - Deep Space Nine: Betrayal"
Bewertung:
Autorin: Lois Tilton
Übersetzung: Bernhard Kempen
Umfang: 262 Seiten (Print-Ausgabe)
Verlag: Heyne
Erstveröffentlichung: Mai 1994 (E) bzw. 1995 (D)
Deutscher eBook-Release: 25. Februar 2014
ISBN: 978-3-641-11654-5
Kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E), Kindle (E)
 

Kurzinhalt: Auf der Station Deep Space Nine kam es neuerlich zu einem Bombenanschlag, für den die bajoranische Terrorvereinigung Khon Ma die Verantwortung übernimmt. Mit Plakaten fordern sie die Föderation auf, die Station aufzugeben, und verlangen, dass alle Nicht-Bajoraner Deep Space Nine verlassen müssen – sonst werden weitere Bomben gezündet. Während Major Kira und Odo versuchen, die Drahtzieher der Anschläge ausfindig zu machen, ehe noch mehr Personen zu Schaden kommen, muss sich Commander Sisko mit der Ankunft von Gul Marak herumschlagen. Dieser gehört zu jener Partei, die vor kurzem die Regierung Cardassias übernommen hat, und der Ansicht ist, dass man Bajor nie verlassen hätte sollen. Dementsprechend verlangt er die Rückgabe von Deep Space Nine an die Cardassianer – was Sisko naturgemäß ablehnt. Als sich ein abtrünniger Cardassianer als blinder Passagier auf die Station schleicht, verlangt Gul Marak zudem die sofortige Ergreifung und Herausgabe. Doch nachdem Sisko ihn ausfindig gemacht und mit ihm gesprochen hat, erwägt er, Berat Asyl zu gewähren…

Review: In meinem Review zum TNG-Roman "Ketten der Gewalt" letzte Woche erwähnte ich kurz, dass ich gerade damit angefangen hatte, "Verrat" zu lesen, und praktisch sofort in diesen hineingekippt bin – dies jedoch noch nicht unbedingt bedeuten muss, dass dies bis zum Ende auch so bleiben würde. Rückwirkend betrachtet wirken diese Worte auf mich fast prophetisch, denn nach einem vielversprechenden Beginn gab es dann leider auch so manches, dass mir an "Verrat" eher weniger gefallen konnte, und wo ich dann quasi ansatzweise wieder hinausgekippt bin. Hier sind insbesondere gewisse Begebenheiten zu nennen, die dafür sorgen, dass sich "Verrat" nur bedingt stimmig in die Serie einfügen. Das größte Problem ist dabei sicherlich der Umsturz auf Cardassia, von dem man in der Serie nie etwas erfahren hätte. Lois Tilton begründet dies zwar in weiterer Folge damit, dass es am Ende des Romans dann erst recht wieder zu einem neuerlichen Umsturz kommt, der die alte Regierung – der auch Gul Dukat treu ergeben ist – wieder einsetzt, dennoch fand ich es eher unplausibel, dass wir in der Serie von derart großen Entwicklungen nie gehört hätte. Im Vergleich dazu eher Spitzfindigkeiten, aber dennoch erwähnenswert: Nog referenziert auf "Quarks" Erwerbsregeln, was so klingt, als würde er glauben, es wären Quarks persönliche und nicht etwa die Ferengi-Erwerbsregeln. Und die im Roman aufgestellte Behauptung, dass der größte Teil der Oberfläche Bajors in Trümmern liegen würde, ist durch die Aufnahmen Bajors aus der Serie ebenfalls überhaupt nicht gestützt (wobei das zugegebenermaßen schon immer ein Punkt war, der mich am Beginn der Serie gestört hat; Bajor sah selbst im Pilotfilm schon viel zu paradiesisch aus).

Weitere Kritikpunkte: Garak ist in "Verrat" leider überhaupt nicht gut getroffen. Mit seiner hysterischen Art erinnert er mehr an Quark als an den ruhigen, souveränen und geheimnisvollen Schneider, den wir das erste Mal in "Die Khon Ma" kennengelernt haben. Wie Lois Tilton auf die Idee kam, ihn so zu charakterisieren, ist mir schleierhaft. Nicht wirklich etwas anfangen konnte ich auch mit der Idee, dass die Mönche Bajors durch Meditation ihre Körperfunktionen komplett abschalten und sich so selbst umbringen können. Und dann leidet "Verrat" noch darunter, dass zumindest ich als alter Krimi-Hase – der halt bei Figuren an der Peripherie, die plötzlich auftauchen, von denen wir weder davor noch danach gehört haben, und die über eine Verbindung zu einem Hauptprotagonisten verfügen, immer gleich hellhörig wird – den Verräter sehr rasch identifiziert hatte, was den Roman für mich teilweise sehr vorhersehbar gemacht hat. Gut gefallen konnte mir in erster Linie der Nebenplot rund um Berat (wenn auch alles rund um Nog und wie dieser ihn dazu anstiftet, an Bord der Station Reparaturen durchzuführen, etwas weit hergeholt wirkte), mit dem man uns mal einen überaus freundlichen Cardassianer präsentiert. Zudem sind zumindest die Hauptfiguren soweit ganz gut getroffen. Und der Roman selbst ist durchaus gut und flüssig geschrieben, und fand zudem eine gute Balance aus handlungs- und charakterorientierten Momenten. Und wie zu Beginn schon erwähnt, fand ich vor allem den Einstieg sehr gelungen. Hier gelang es Lois Tilton, mich praktisch vom Fleck weg abzuholen – und auch wenn der Rest des Romans daran nicht mehr ganz anknüpfen konnte, war er insgesamt durchaus solide.

Fazit: "Verrat" gelang es gleich zu Beginn, mich mitzureißen und ins Boot zu holen – nur um mich dann leider im weiteren Verlauf des Romans zumindest teilweise wieder zu verlieren. Hauptverantwortlich dafür waren Entwicklungen, Offenbarungen und/oder Momente, die sich für mich nicht stimmig in die aus der Serie bekannte Geschichte einfügen lassen wollen. Exemplarisch seien der Umsturz auf Cardassia sowie der schlecht getroffene Garak erwähnt. Zudem war die Auflösung rund um den Verräter für mich etwas zu vorhersehbar. Gut gefallen hat mir in erster Linie alles rund um den cardassianischen Überläufer. Zudem ist der Roman flüssig geschrieben, bietet den einen oder anderen netten Dialog, und lässt keine nennenswerten Längen erkennen. Deep Space Nine-Fans, die es schaffen, über die Kontinuitäts-Ungereimtheiten ("Fehler" wäre wohl etwas zu viel gesagt) hinwegzusehen, sollten von "Verrat" jedenfalls durchaus gut unterhalten werden.

Bewertung: 2.5/5 Punkten
Christian Siegel


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