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Agents of S.H.I.E.L.D. - 2x06: Das Böse, das uns nahe steht Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC

Originaltitel: A Fractured House
Episodennummer: 2x06
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 28. Oktober 2014
Erstausstrahlung D: 15. Juli 2015 (RTL Crime)
Drehbuch: Rafe Judkins & Lauren LeFranc
Regie: Ron Underwood
Hauptdarsteller: Clark Gregg als Phil Coulson, Ming-Na Wen als Melinda May, Chloe Bennet als Skye, Brett Dalton als Grant Ward, Iain De Caestecker als Leo Fitz, Elizabeth Henstridge als Jemma Simmons, Nick Blood als Lance Hunter.
Gastdarsteller: B.J. Britt als Antoine Triplett, Henry Simmons als Alphonso Mackenzie, Adrianne Palicki als Bobbi Morse, Adrian Pasdar als Glenn Talbot, Tim DeKay als Senator Christian Ward, Falk Hentschel als Marcus Scarlotti, Brian Tee als Toshiro Mori, Brian Van Holt als Sebastian Derik, Melanie Cruz als Agent Noelle Walters, Michael Enright als Julien Beckers, Joe Marinelli als Adamo Dioli u.a.


Kurzinhalt: Die missliche Lage von SHIELD – die nachdem sich herausgestellt hat, dass die Organisation jahrzehntlang von HYDRA unterwandert war, offiziell aufgelöst wurde und deren verbleibende Mitglieder seither vom US-Militär verfolgt werden – droht sich weiter zu verschlechtern, als eine Gruppe von HYDRA-Agenten eine Besprechung der Vereinten Nationen überfällt, und sich dabei als SHIELD-Agenten ausgibt. Selbst der SHIELD gegenüber alles andere als freundlich gesinnte General Talbot glaubt nicht, dass Coulson und sein Team dafür verantwortlich sein könnten, doch Senator Ward – Grants Bruder – will in der Öffentlichkeit den Eindruck vermeiden, wegen seines Bruders weniger hart gegen SHIELD vorzugehen. Die letzten Hoffnungen von Coulson und seinem Team ruhen nun darauf, die wahren Urheber zu entlarven, bevor in der UN über die betreffende Resolution abgestimmt wird. Ihre Spur führt sie dabei zuerst nach Japan und dann nach Belgien…


Review: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC Mit "Das Böse, das uns nahe steht" haben wir in meinen Augen den ersten Reinfall der zweiten "Agents of S.H.I.E.L.D."-Staffel zu beklagen. Denn abseits vereinzelter netter Momente und dem einen oder anderen amüsanten Kommentar bzw. Gag zwischendurch (wie der Grumpy Cat-Tasse) hat mich an dieser Episode leider nicht viel überzeugt. Gut gefallen konnten mir in erster Linie die gemeinsamen Szenen von Fitz und Simmons, wo deutlich wird, dass die echte Simmons seine Gedanken deutlich schlechter errät als das von ihm erfundene Pendant. Die größte Stärke lag aber sicherlich im Kommentar rund um ein "einfaches Feindbild" für die Massen, wo tatsächlich mal ein Hauch von Gesellschaftskritik anschlug. Denn genau dies können wir ja leider auch im echten Leben immer wieder beobachten, dass Populisten links und rechts in unserer immer komplexeren und komplizierteren Welt mit (zu) einfachen Antworten die Leute zu sich ködern, da sie die Probleme der Welt auf bestimmte Schlagworte oder Minderheiten runterbrechen und so einfache Lösungen anbieten können. Das hat schon in den 30ern funktioniert, und tut es leider auch heute immer noch.

Von diesem Punkt abgesehen, der "Das Böse, das uns nahe steht" immerhin aus dem Katastrophengebiet holt, fand ich die Episode aber ziemlich schwach. Mein Hauptkritikpunkt ist dabei die Geschichte rund um die beiden Wards, wo für mich eines der Hauptprobleme dass die Serie immer wieder mal plagt deutlich wird: Die Macher halten sich manchmal für zu clever; bzw. auch, legen auf Cleverness mehr wert als auf emotionale Wirkung. Im vorliegenden Fall bedeutet dies, dass wir in der ersten Staffel eine Version von Wards Vergangenheit gehört haben, während sein Bruder uns noch etwas ganz anderes erzählt. Gut, dass er es nicht zugeben würde wenn alles so gewesen wäre wie von Grant damals behauptet, ist ja eh klar. Zudem hat dessen Glaubwürdigkeit durch seinen Verrat von SHIELD ja ohnehin tiefe Risse erhalten. Bedeutet aber auch, dass ich nach dieser Folge mal überhaupt keine Idee habe, wer von den beiden die Wahrheit sagt, und wer lügt. Das Problem daran ist nun, dass ich, wenn ich nicht wirklich weiß, was damals passiert ist, keinen Grund habe, mit einem der beiden mitzufühlen. Zudem ist es mir letztendlich eigentlich auch ziemlich wurscht, wer von den beiden nun der Böse war. Und zu allem Überfluss befürchte ich, dass man sich letztendlich für jene Auflösung entscheiden wird, die mir weniger zusagen würde (nämlich, dass Grant die Wahrheit sagt; denn eigentlich wäre er mir als manipulativer Bösewicht, der selbst in der Kindheit schon einen Hang zu Lügengeschichten gehabt hat, lieber; trotz der Flucht am Ende scheint es mir aber gerade so, als würden die Macher versuchen, ihn ansatzweise zu rehabilitieren, weshalb ich an diese Auflösung nicht wirklich glaube). Ergo hat dieses Verwirrspiel für mich hinten und vorne nicht funktioniert. Weitere Kritikpunkte sind der sehr konstruierte Moment, als wir später just jene SHIELD-Agentin besuchen, von der wir zuvor sahen, wie Coulson mit ihr Kontakt aufnimmt, sowie die Tatsache, dass man von vornherein nach dem Motto "Wie der Vater, so der Sohn" davon ausgeht, dass auch der belgische Minister zu HYDRA gehören muss, weil sein Vater dort war. Sippenhaftung juche! Zusammen mit der praktisch nicht vorhandenen Spannung sorgten all diese Schwächen letztendlich dafür, dass der Unterhaltungswert der Folge bei mir doch ziemlich in den Keller sackte.

Fazit: Episodenbild (c) Marvel Studios/ABC "Das Böse, das uns nahe steht" war in meinen Augen doch eher ein Reinfall. Gut gefallen konnten mir nur vereinzelte Gags zwischendurch, die netten Szenen zwischen Fitz und Simmons, sowie die Kritik an moderner Politik bzw. unserer Gesellschaft, die sich nach einfachen Feindbildern bzw. Antworten in schwierigen Zeiten und auf komplexe Fragen sehnt bzw. diese anbietet. Was den Unterhaltungswert betrifft, empfand ich die Folge aber leider als eher dürftig. Besonders problematisch erwies sich dabei in meinen Augen, dass beim Wardschen Bruderzwist Aussage gegen Aussage steht, und man nicht wirklich weiß, wem man glauben soll (wenn ich diesbezüglich auch eine starke Vermutung habe) – was es mir unmöglich gemacht hat, mit einem der beiden mitzufühlen. Kritisch sah ich auch die hier vertretene Ansicht, dass wenn schon Großvater und Vater bei HYDRA waren, dies natürlich auch auf den Enkel bzw. Sohn gelten muss. Vor allem aber fand ich den Plot wenig interessant, das Geschehen leidlich spannend, und dass nachdem die Handlung zuletzt endlich Fahrt aufnahm die Story rund um den Obelisken hier fast völlig in den Hintergrund gerät, hilft der Episode auch nicht gerade. Insgesamt macht dies "Das Böse, das uns nahe steht" für mich zur bisher schwächsten Folge der Serie.

Wertung: 1.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2014 Marvel/ABC)




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