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Homo Sapiens 404 - Band 24: Omega Drucken E-Mail
Packendes Abenteuer mit überhastetem Ende Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Freitag, 03 Juli 2015
 
Titel: "Homo Sapiens 404 - Band 24: Omega"
Bewertung:
Autorin: Claudia Kern
Umfang: 113 Seiten (epub-Format)
Verlag: Rohde Verlag
Veröffentlicht: 22. Juni 2015
ISBN: 978-3-95662-042-3
Kaufen: Kindle
 

Kurzinhalt: Die Crew der T.S. Eliot geht mit Brown und seinen Supersoldaten eine heikle Allianz ein. Vor allem Auckland ist gefragt, sein Kriegsbeil mit seinem früheren Vorgesetzen zu begraben. Dieser wiederum stimmt überein, Auckland für die Dauer der Mission das Kommando zu übertragen. Daraufhin fliegen sie zur Kampfstation in der Umlaufbahn der Erde. Der Jockey Mak'Uryl, der durch den Virus den Verstand verloren hat, hat diese zusammen mit einer kleinen Armee besetzt, und versucht nun, sie wieder in Betrieb zu nehmen. Falls es gelingt, wäre die Erde wieder vom Rest des Universums abgeschnitten – und unsere Helden im Sol-System gefangen…

Review: Mein Urteil zu "Omega" hängt davon ab, wie bzw. als was man es betrachtet. Bewertet man es einfach nur als ein weiteres Abenteuer aus der "Homo Sapiens 404"-Reihe, so kann der Band absolut gefallen. Nerdprediger Dan hatte wieder einmal ein paar wundervolle Worte der Weisheit für uns ("Seid Jedi-Ritter, nicht Sturmtruppen!" – liebe Claudia Kern, den Spruch hätte ich gerne auf einem T-Shirt, kannst du da was machen?), mit der kurzen Zusammenfassung der letzten Ereignisse wurde man noch einmal auf den aktuellen Stand gebracht, und danach ging's los. Die Geschichte konnte mir sehr gut gefallen, und war einerseits sehr abwechslungsreich (gibt es doch viele Figuren und viele unterschiedliche Fronten, an denen gekämpft wird), und andererseits sehr packend. Bei letzterem hilft natürlich auch das Wissen, dass es sich hier um den letzten Band der Reihe handelt – was einem Massensterben theoretisch Tür und Tor geöffnet hätte. Zudem gelingt es der Autorin phantastisch, all diese Figuren zu jonglieren, und jeder von ihnen – insbesondere der etablierten Crew der T.S. Eliot – einen Moment zu schenken, um zu glänzen. Zudem wartete die Handlung wieder einmal mit einigen popkulturellen Anspielungen (man nehme nur den Namen der Kampfstation, der ihr von Kipling verliehen wird) sowie generell ein paar gelungenen, auflockernden Gags zwischendurch auf. Und das Ende war dann herrlich dramatisch, und bescherte "Homo Sapiens 404" einen weiteren ganz großen Höhepunkt.

Jedoch… "Omega" ist eben nicht einfach "nur" ein weiterer Band der Reihe, ja nicht einmal "nur" das Ende des aktuellen Zyklus. Vielmehr handelt es sich bei ihm – wenn man dem Verlag und der Autorin Glauben schenken darf – um den Abschluss der kompletten Saga – und als eben dieser hat mich der 24. Band leider doch ein klein wenig enttäuscht. Immerhin gibt es in "Omega" noch einiges an Handlung zu erzählen und einen spannenden Showdown abzuliefern. Dies bedeutet aber halt auch, dass für den Abschied der Figuren nur mehr vergleichsweise wenig Platz bleibt. Eventuell wäre es besser gewesen, die Geschichte entweder als Doppelband umzusetzen (ähnlich wie das DS9-Finale "Das, was du zurücklässt" und die Konfrontation rund um die Kampfstation in der ersten Hälfte oder maximal den ersten zwei Dritteln abzuhandeln, oder aber man hätte aus "Omega" einen extralangen Band machen und noch 1-2 Kapitel dranhängen sollen. Denn so bekommt man als Leser kaum Gelegenheit, sich von diesen Figuren – die zumindest mich nun knapp zwei Jahre begleitet haben – zu verabschieden. Generell geht das Ende dann doch etwas überhastet vonstatten, und wusste auch nicht so recht, was wohl nun als nächstes passieren bzw. wo es die Figuren nun hinverschlagen wird. Das Ende ist doch eher offen – was für mich weniger ein Problem wäre, wenn wir noch einen großen Moment mit allen (Überlebenden) bekommen hätten, wo sie ihr Abenteuer vielleicht ein bisschen Revue passieren lassen, und danach in die Zukunft blicken. Aber so hatte zumindest ich den Eindruck, als wäre die Geschichte rund um die Crew der T.S. Eliot noch nicht ganz zu Ende erzählt. Aber vielleicht war das ja auch Absicht?!?!

Fazit: Die (Be)Wertung von "Omega" (im griechischen Alphabet im Übrigen der 24. und letzte Buchstabe) hängt stark davon ab, ob man ihn einfach nur als weiteren Band der Reihe betrachtet (dann hat er sich einen Punkt mehr verdient), oder eben als das Finale einer 24-teiligen Saga (dann müsste man aus meiner Sicht noch einen Punkt abziehen). Denn als eigenständiges Abenteuer konnte mir "Omega" grundsätzlich sehr gut gefallen – als Abschluss der "Homo Sapiens 404"-Reihe fand ich ihn allerdings insofern etwas enttäuschend, als das Ende dann sehr überhastet von statten ging, und man so kaum Zeit hatte, um sich von den Figuren, deren Abenteuer man nun (so man von Anfang an dabei war) zwei Jahre lang begleitet hat, gebührend zu verabschieden. Hier hätte ich mir einfach gewünscht, dass man uns nach dem Showdown noch 1-2 zusätzliche Kapitel gegönnt hätte, in der die Protagonisten die vergangenen Ereignisse rekapitulieren, und wir zumindest halbwegs einen Eindruck bekommen, wo die Reise als nächstes hingehen wird. Eben dies hat mir beim 24. und vermeintlich letzten Band der Reihe doch ein wenig gefehlt, bzw. war mir der Epilog zu kurz bzw. zu wenig – weshalb sich das für mich mehr wie ein "Psi" als ein "Omega" angefühlt hat.

Bewertung: 3.5/5 Punkten
Christian Siegel






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