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Star Wars - Episode II: Angriff der Klonkrieger Drucken E-Mail
R.A. Salvatores Romanversion des Films Kategorie: Literatur & Comics - Autor: Christian Siegel - Datum: Sonntag, 29 Juni 2014
 
Titel: "Episode II: Angriff der Klonkrieger"
Originaltitel: "Episode II: Attack of the Clones"
Bewertung:
Autor: R.A. Salvatore
Übersetzung: Regina Winter
Umfang: 350 Seiten
Verlag: Blanvalet
Veröffentlicht: 01. Mai 2002
ISBN: 978-3-442-35761-6
Buch kaufen: Taschenbuch (D), Kindle (D), Taschenbuch (E)
 

Kurzinhalt: Kurz vor einer wichtigen Abstimmung im Senat wird auf Senatorin Amidala ein feiger Anschlag verübt, was den Jedi-Rat dazu veranlasst, Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker zu ihrem Schutz abzustellen. Den beiden gelingt es, einen weiteren Anschlag auf sie zu vereiteln, doch der ehe die Attentäterin ihnen den Namen ihres Auftraggebers verraten kann, wird sie von einem Giftpfeil getroffen. Davon überzeugt, dass Coruscant für Amidala zu gefährdet ist, fleht Kanzler Palpatine den Jedi-Rat an, sie in Sicherheit zu bringen. Kurz darauf fliegt sie mit einem kommerziellen Frachter, begleitet von Anakin Skywalker, nach Naboo. Während ihres Aufenthalts auf dem paradiesischen Planeten kommen sich die beiden zunehmend näher. Als Anakin zunehmend von quälenden Träumen über seine Mutter geplagt wird und sie in großer Gefahr wähnt, fliegen sie nach Tatooine, um der Sache auf den Grund zu gehen. Obi-Wan Kenobi ist es inzwischen gelungen, den Giftpfeil bis zum Planeten Kamino zu verfolgen, wo eine Klonarmee für die Republik gezüchtet wird. Dort trifft er auch den Kopfgeldjäger Jango Fett. Als er diesen bis zum Planeten Geonosis verfolgt, stößt er auf eine weitreichende Verschwörung, die das Ende für die Republik bedeuten könnte…


Review: Von Terry Brooks Romanfassung zu "Episode I" war ich ja eher weniger angetan. Natürlich litt er auch enorm unter der Vorlage, die ich inhaltlich nun mal doch eher dürftig fand, dennoch gelang es ihm aber leider auch nicht, seinen Roman durch seinen Schreibstil oder auch interessante neue Szenen aufzuwerten. R.A. Salvatore macht – zugegebenermaßen mit einem doch um einiges besserem Fundament – einen deutlich besseren Job. Da ich auch bei "Angriff der Klonkrieger" die größte Stärke im audiovisuellen Erlebnis sehe und in Schriftform der eine oder andere Mangel – wie die teils in Kitsch abdriftende Liebesgeschichte – besonders deutlich hervortreten, vermag zwar auch er nicht, an die Filmvorlage heranzukommen, aber im Vergleich zu Terry Brooks Roman zu "Die dunkle Bedrohung" ist sein Buch wenigstens keine reine Geld- und Zeitverschwendung. Tatsächlich schafft er es sogar teilweise, en einen oder anderen Schwachpunkt aus dem Film ein wenig zu entkräften. Er nützt die besseren Möglichkeiten von Romanen – im Vergleich zu Filmen – uns in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten eintauchen zu lassen, und schafft es so, vor allem auch die Gedankenprozesse hinter der Liebesgeschichte deutlich zu machen und insbesondere die Motivation von Padme, Anakin kurz vor ihrem vermeintlichen Tod ihre Liebe zu gestehen, deutlich zu machen. Im Film muss man doch schon ein bisschen hineininterpretieren und entsprechende Anzeichen mit der Lupe finden. R.A. Salvatore bereitet diese Wendung jedoch den ganzen Roman über vor, in dem er aufzeigt, wie sehr sich Padme nach Liebe und einer Beziehung sehnt.

Die zweite wesentliche Stärke seines Romans sind zahlreiche neu hinzugekommene Szenen, die vor allem die erste Hälfte dominieren. Die ersten vierzig Seiten sind überhaupt einer Art Prolog gewidmet, der Ereignisse erzählt die sich ein paar Wochen vor "Angriff der Klonkrieger" zutragen. Schwerpunktmäßig konzentriert sich R.A. Salvatore hier auf Lars Feuchtfarm, und beschreibt zuerst das normale Familienleben von Shmi, Cliegg, Owen und Beru, und danach auch Shmis Entführung durch die Tuskenräuber und Clieggs Versuch, sie zu befreien. Dadurch verleiht er diesen Figuren, die (mit Ausnahme der bereits aus dem Vorgänger bekannten Shmi) im Film doch eher blass blieben, mehr Profil. Aber auch nachdem Salvatore dann beginnt, die aus dem Film bekannte Geschichte zu erzählen, reichert er diese mit neuen Momenten oder auch Dialogerweiterungen an. Inwiefern diese ursprünglich im Drehbuch waren und dann aus Zeitgründen geschnitten wurden, oder auch wirklich von Salvatore hinzugefügt wurden, kann ich natürlich nicht beurteilen. Die Fülle an neuen Materials – das bedeuten würde, dass der Film wohl um mindestens eine Stunde länger gewesen wäre – lässt mich aber vermuten, dass zumindest ein Teil der neuen Szenen auf R.A. Salvatores Mist gewachsen sind. Damit schafft er es, der Romanfassung von "Angriff der Klonkrieger" – im Gegensatz zu jener zu "Die dunkle Bedrohung", die von wenigen kurzen Szenen abgesehen nur die Filmhandlung wiedergab – eine Daseinsberechtigung zu geben und den Roman für alle "Star Wars"-Fans trotz der Kenntnis des Films lohnenswert zu machen.

Schade fand ich nur, dass diese Erweiterungen mit der Zeit merklich nachlassen. Fast wirkt es so, als hätte Salvatore zunehmend Angst bekommen, der Roman könnte zu lang werden, und hätte sich demnach zunehmend eingeschränkt. Dies ist vor allem auf den letzten 150 Seiten deutlich, die dann zunehmend nur mehr die Filmhandlung wiedergeben und auf zusätzliche Szenen weitestgehend verzichten. Überhaupt beginnt Salvatore nach gemächlichem Start dort dann zunehmend durch die Handlung zu hetzen. So spielt sich alles ab der Ankunft von Anakin und Padme auf Geonosis gerade mal auf 60 Seiten ab. Vor allem das Finale rund um den Kampf mit Dooku und alles danach wirkt vergleichsweise überhastet, so als wollte Salvatore dann endlich zum Ende kommen. Hier verspielt er leider ein bisschen etwas an jenem Kredit, den er sich zuvor aufgebaut hat. Wie schnell er hier durch die Handlung hetzt dürfte dabei aber auch teilweise mit dem erhöhten Actionanteil an dieser Stelle des Films zu tun haben. Diese handelt Salvatore nämlich relativ schnell und unzeremoniell ab. Gerade auch von den Bodenkämpfen auf Geonosis bekommt man als Leser kaum etwas mit, die Handlung bleibt im Prinzip auf Anakin und Obi-Wan fokussiert, die Graf Dooku verfolgen. Zuletzt leidet er natürlich trotz allem unter den Schwächen der Handlung, die bereits im Drehbuch vorhanden sind. Er mag die Romanze zwar durch eine stärkere Betrachtung der Gefühle der Figuren aufwerten können, ist aber dennoch dazu gezwungen, die teils kitschigen Dialoge zu übernehmen, wie z.B. das Gespräch von Anakin und Padme am Kamin. An diesen Stellen kann halt selbst er nichts mehr ausrichten.


Fazit: Wie schon die Romanfassung zu "Episode I" leidet auch "Angriff der Klonkrieger" darunter, dass die Filme durch ihre Schauwerte, die packende Action sowie die Filmmusik von John Williams enorm gewinnen – während das Buch natürlich notwendigerweise wirklich nur auf die Worte reduziert ist. Dadurch sticht die eine oder andere Schwäche in der Handlung stärker in den Vordergrund, da es keine Schauwerte gibt, um diese zu kaschieren. Generell sind Actionszenen – unabhängig davon, dass Salvatore vor allem gegen Ende hin die Angewohnheit hat, durch diese zu hetzen – auf der Leinwand bzw. dem TV-Schirm natürlich packender, als wenn sie einem beschrieben werden. All das sind Punkte, gegen die er letztlich nicht ankommt, weshalb ich den Film nichtsdestotrotz etwas stärker einschätzen würde. Dennoch halte ich seine Romanversion für "Star Wars"-Fans durchaus für lohnenswert. Dies liegt einerseits daran, dass er von der Möglichkeit in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten einzutauchen und damit insbesondere die Romanze nachvollziehbarer zu machen, Gebrauch macht, und andererseits, da er "Angriff der Klonkrieger" um zahlreiche neue Szenen bereichert, wie z.B. einen längeren Prolog der sich auf Shmi Skywalker und ihre Entführung durch die Tusken-Räuber konzentriert, oder auch einen Besuch von Padme und Anakin bei ihren Eltern. Aber auch so fügt er der Erzählung viele kurze neue Momente und Dialogzeilen hinzu, so dass es auch für Kenner des Films einiges an neuem Material zu entdecken gibt. Schade nur, dass er darauf im weiteren Verlauf des Romans – möglicherweise aus Angst, dieser könnte zu lang werden – zunehmend verzichtet und sich ca. ab der Hälfte des Buchs zunehmend darauf beschränkt, die Handlung des Films 1:1 wiederzugeben. Durch das Finale hetzt er dann überhaupt ziemlich durch, weshalb mir dieses im Film um einiges besser gefallen konnte. Aufgrund dieser Mankos schafft er es dann auch trotz der Vertiefung der Handlung nicht ganz, an den Film anknüpfen zu können.

Bewertung: 3/5 Punkten
Christian Siegel





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