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Continuum - 1x01: Gestern wird heute Drucken E-Mail
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Episodenbild (c) SyFy/UFA

Originaltitel: A Stitch in Time
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung CAN: 27. Mai 2012
Erstausstrahlung D: 13. Feb. 2013 (RTL Crime)
Drehbuch: Simon Barry
Regie: Jon Cassar
Hauptdarsteller: Rachel Nichols als Kiera Cameron, Erik Knudsen als Alec Sadler, William B. Davis als Older Alec Sadler, Victor Webster als Carlos Fonnegra, Tony Amendola als Edouard Kagame, Stephen Lobo als Matthew Kellog, Roger Cross als Travis Verta, Lexa Doig als Sonya Valentine, Omari Newton als Lucas Ingram, Luvia Petersen als Jasmine Garza.
Gastdarsteller: Terry Chen als Curtis Chen, Mike Dopud als Stefan Jaworski, Jennifer Spence als Betty Robertson, Brian Markinson als Inspector Dillon, John Reardon als Greg Cameron, Sean Michael Kyer als Sam Cameron, Michael Rogers als Roland Randol, Janet Kidder als Ann Sadler, Richard Harmon als Julian Randol, Caitlin Cromwell als Elena, Zahf Paroo als Oscar u.a.

Kurzinhalt: Toronto im Jahr 2077: Eduoard Kagame, Anführer der terroristischen Vereinigung Liber8, die gegen die Diktatur des Gesellschaftskongresses aufbegehrt, wird in seiner Wohnung verhaftet, nachdem er eine Nachricht an die Bevölkerung ausgeschickt hat und es seiner Gruppe erfolgreich gelang, das Kongressgebäude zu sprengen. Bei der Verhaftung an vorderster Front dabei: Die CPS-Protectorin Kiera Cameron. Sechs Monate später sollen die Terroristen hingerichtet werden. Doch mit Hilfe einer Zeitmaschine gelingt ihnen die Flucht – in die Vergangenheit. Dort meinen sie, das diktatorische Regime sogar noch wirkungsvoller bekämpfen zu können. Doch auch die anwesende Kiera Cameron wird vom Sog erfasst und in der Zeit zurückgeworfen – und findet sich kurz darauf im Jahr 2012 wieder. Daraufhin versucht sie einerseits, die Liber8-Anhänger zu fassen – und sucht andererseits verzweifelt nach einem Weg, um in ihre Zeit zurückkehren zu können…


Review: Episodenbild (c) SyFy/UFA Auf die kanadische SF-Serie "Continuum" wurde ich das erste Mal auf Twitter aufmerksam (Ja, ich verfolge die bezaubernde Rachel Nichols dort), wobei es ja leider einige Zeit gedauert hat, bis die Serie den Weg in den deutschsprachigen Raum fand. Ich beschloss, die deutsche Free-TV-Erstausstrahlung auf VOX auszulassen und auf die Blu-Ray zu warten, und nach meinem neuerlichen Durchlauf der ersten "Defiance"-Staffel schien mir die Gelegenheit günstig, die erste "Continuum"-Staffel nun endlich nachzuholen. Mein erster Gedanke nach der Episode war, dass ich das Grundkonzept doch ein wenig am "Time Trax" erinnert. Auch dort wurde ein Polizist in die Vergangenheit geschickt, wo er – mit der Hilfe von fortschrittlicher Technologie - in die Vergangenheit geflohene Verbrecher aufspüren und wieder in ihre Zeit zurückschicken sollte. Zur Seite stand ihm dabei eine Künstliche Intelligenz. Bei "Continuum" ist es so ähnlich, nur dass Kiera eher zufällig in die Vergangenheit gerät, und die Terroristen nicht wieder zurückschicken soll, sondern sie vielmehr aufhalten und ausschalten will (wobei ihr statt einer KI vielmehr ein Computergenie Hinweise ins Ohr flüstert). Denn angeblich ist eine Rückkehr in ihre Zeit nicht möglich.

Die Tatsache, dass sie in der Vergangenheit festzusitzen scheint, und möglicherweise nie wieder zurück kann, verleiht "Continuum" von vornherein schon mal eine recht düster-tragische Ausgangssituation – und gibt zudem Rachel Nichols endlich mal Gelegenheit, zu zeigen, was sie schauspielerisch drauf hat. Das erste Mal wurde ich auf sie bei "G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra" aufmerksam, und ich lüge nicht wenn ich sage, dass ich sie für das Beste am Film hielt (wenn ich diesen auch längst nicht so schlecht fand, wie man andere). Wenig später kam sie mir dann im Thriller "P2 – Schreie im Parkhaus" (zu dem es beim heurigen Halloween-Special ein Review geben wird) unter, aber auch dort hatte sie leider nicht viel mehr zu tun, als zuerst verschreckt-verstört dreinzuschauen, ehe sie zuletzt endlich zurückschlug. Doch statt dem Durchbruch kam danach eine Mini-Rolle in J. J. Abrams "Star Trek"-Reboot als orionische Zimmergenossin von Uhura, sowie die undankbare Rolle des Fräulein in Nöten im schwachen "Conan"-Remake. "Continuum" gibt ihr nun die Möglichkeit, einerseits ihre amazonenhafte Darstellung aus "G.I. Joe" wieder aufleben zu lassen, diese dabei aber mit einer verletzlichen Seite zu kombinieren. Das Ergebnis entspricht genau meinen Erwartungen. Ich war ja bereits nach "G.I. Joe" und "P2" ein Fan von ihr – nun hoffe ich, dass es ihr dank "Continuum" gelingen wird, ein paar neue Fans zu finden, und vielleicht auch endlich mal bessere, größere Rollen in Hollywood-Filmen abzustauben – für die sie sich meines Erachtens mit ihrer Leistung hier absolut empfiehlt.

Episodenbild (c) SyFy/UFA Neben Nichols in der Hauptrolle erfreut sich der Genre-Fan unter anderen an einem Wiedersehen mit William B. Davies (der in eine ähnlich intrigante, undurchsichtige Rolle zu schlüpfen scheint, wie bei "Akte X"), Tony Amendola (u.a. aus "Stargate – SG1", und Lexa Doig ("Andromeda"). Darüber hinaus treten u.a. auch noch Erik Knudsen, Victor Webster und Roger R. Cross in größeren Rollen in Erscheinung. Was die Effekte betrifft, hat mir der Pilotfilm von "Continuum" schon mal besser gefallen als jener zu "Terra Nova". Die digitalen Hintergründe von Gebäuden sind sehr gut gemacht und konnten mich absolut überzeugen. Da waren durchaus ein paar gelungene, beeindruckende Einstellungen darunter. Auch die ganzen Erweiterungen, wie z.B. bei Kieras Waffe, oder auch alles rund um ihren Anzug war prima umgesetzt. Darüber hinaus stach für mich effekttechnisch vor allem noch jene Szene hervor, als die Kamera durch die Luft fliegt und schließlich ohne erkenntlichen Schnitt das "Glas" des Shuttles durchdringt. Solche Einstellungen sind zwar nicht sonderlich neu und/oder revolutionär, dennoch fällt mir so etwas nach wie vor sehr positiv auf.

Nett finde ich auch die ganzen technologischen Spielereien, mit denen Kiera ausgestattet ist. Ihr Anzug ist einerseits eine kugelsichere Weste und andererseits mit einer chamäleonartigen Funktion ausgestattet, die es ihr sogar erlaubt, unsichtbar zu werden (wie genau es funktioniert, dass dieser Effekt auch ihren Kopf umfasst, wollen wir lieber mal nicht hinterfragen). Sehr überzeugend umgesetzt fand ich auch das Scannen von Verdächtigen, und wie deren Gesicht daraufhin gleich mit einer Datenbank abgeglichen werden. Lediglich das mit der automatischen Aufzeichnung dessen, was sie sieht, stelle ich mir unter bestimmten Umständen (wie z.B. bei einer allfälligen trauten Zweisamkeit mit ihrem Mann) eher unpraktisch vor – was ja auch im Hotelzimmer dank des Zugangs zu ihrer Übertragung durch den jungen Alec Sadler auch angedeutet wird. Die Handlung selbst konnte mir auch ganz gut gefallen – wenn mich auch das mit dem Ablenkungsmanöver, um einen Angriff auf das Polizeirevier zu starten, etwas gar an "The Dark Knight" erinnert hat. Interessant finde ich jedenfalls schon mal die Tatsache, dass "Continuum" was den Gesellschaftskongress und die Terrorgruppe Liber8 betrifft weniger eine Geschichte Gut gegen Böse zu sein scheint, als vielmehr beide Organisationen eine Grauzone umgibt; also eher ein Fall von "Das kleinere Übel". So kann ich mit den Zielen von Liber8 durchaus etwas anfangen – ihre Methoden sind aber natürlich indiskutabel. Zugleich macht das Regime auf den ersten Blick einen harmonisch-friedlichen Eindruck – aber dessen diktatorische Natur macht es schwer, sich voll und ganz auf dessen Seite zu stellen.

Episodenbild (c) SyFy/UFA Serien mit zwei so ambivalenten Seiten, wo man hinter keiner von ihnen voll und ganz stehen kann, können genau darunter auch schon mal leiden, da man einfach nicht weiß, wem die eigenen Sympathien gelten sollen. Mit Kiera Cameron als Haupt-Sympathieträgerin und Identifikationsfigur sehe ich darin bei "Continuum" aber – zumindest vorerst mal – kein Problem; und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie im weiteren Verlauf zwischen den Stühlen landen wird (denn noch ist sie dem Kongress ja treu ergeben, und setzt alles daran, um Liber8 aufzuhalten). Für die Inszenierung des Pilotfilms zeichnet sich "24"-Veteran Jon Cassar verantwortlich, dessen Regie auch hier wieder einmal besticht. Vor allem die Action war sehr packend inszeniert, wobei insbesondere der Showdown phantastisch umgesetzt war. Aber auch sonst verleiht er "Continuum" eine hochwertige Optik. Bei der zweiten Episode kam er ja auch noch einmal zum Einsatz; danach übernehmen andere den Regiestuhl, und ich bin schon gespannt, ob (und hoffe natürlich, das) es ihnen gelingen wird, seinem Beispiel zu folgen.

Insgesamt hat mir "Gestern wird heute" jedenfalls recht gut gefallen – ein paar kleinere Kritikpunkte habe ich aber dennoch vorzubringen. So war die Verhaftung im Shuttle etwas verkrampft und beliebig, und war wohl in erster Linie dazu da, uns das Taggen vorzustellen, sowie damit Rachel Nichols ihre Kampfkünste vorführen kann. Etwas verkrampft wirkte dies aber schon, und ich wünschte, man hätte für ersteres einen anderen Weg gefunden, um diese Technologie vorzustellen, und hätte sich letzteres einfach für eine der späteren Szenen aufgehoben. Die Darstellung des jungen Alex Sadler als Keller-Technik-Nerd (wobei ich hier dezidiert nicht Erik Knudsens Schauspiel meine, sondern die Art und Weise, wie er geschrieben/konzipiert ist) überzeugt mich auch noch nicht so recht. Viel klischeehafter geht es ja wohl nicht mehr. Generell ist der lustige Nerd-Sidekick mittlerweile doch schon etwas verbraucht. Schade fand ich auch, dass mir die Verbindung zwischen dem alten und dem jungen Alex sehr früh klar war – was weniger dramatisch wäre, wenn man diesen Moment nicht so inszeniert hätte, als hätte dies voll die schockierend-überraschende Offenbarung sein sollen. Denn das hat zumindest bei mir nicht funktioniert. Last but not least: Ich habe die Befürchtung, ihr Mann stellt sich als einer der Terroristen heraus (um den Weg für eine Liaison mit dem Cop freizumachen); was ich doch sehr klischeehaft finden würde. Ich hoffe sehr, ich irre mich, und man erspart uns eine ähnliche Wendung. Aber das kann und wird natürlich nur die Zeit zeigen…

Fazit: Episodenbild (c) SyFy/UFA Die Pilotfolge von "Continuum" machte auf mich einen soliden, vielversprechenden Eindruck. Zwar erwarte ich nicht unbedingt, dass sich die Serie zu meinen absoluten Genre-Favoriten mausern wird, aber wenn "Gestern wird heute" ein vertrauenswürdiger Indikator war, sollte sie eigentlich gute Unterhaltung mit zumindest einen Hauch von Anspruch und Tiefgang bieten. Das Konzept (wenn dieses auch leicht an "Time Trax" erinnert) und die Besetzung (allen voran Rachel Nichols in der Hauptrolle; aber auch das Wiedersehen mit William B. Davis und Tony Amendola macht dem Genre-Fan Freude) machen jedenfalls schon mal einen vielversprechenden Eindruck. In der Pilotfolge konnten mir zudem die Effekte – allen voran die digitalen Hintergründe des Torontos der Zukunft – gefallen, allerdings vermute ich, dass diese in weiterer Folge eher sporadisch zu sehen sein werden, immerhin spielt "Continuum" ja nun nach dem Zeitsprung wohl überwiegend in der Gegenwart. Ein bisschen Science Fiction, ein bisschen Thriller, ein bisschen Drama – ja, das könnte etwas werden. "Gestern wird heute" hat mich jedenfalls schon mal gut unterhalten!

Wertung: 3.5 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 2013 SyFy/UFA)




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