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Originaltitel: 12:00 A.M. - 1:00 A.M.
Episodennummer: 1x01
Bewertung:
Erstausstrahlung USA: 06.11.2001
Erstausstrahlung D: 02.09.2003 (Free-TV, RTL II)
Drehbuch: Robert Cochran & Joel Surnow
Regie: Stephen Hopkins
Hauptdarsteller: Kiefer Sutherland als Jack Bauer, Leslie Hope als Teri Bauer, Elisha Cuthbert als Kim Bauer, Sarah Clarke als Nina Meyers, Carlos Bernard als Tony Almeida, Dennis Haysbert als Senator David Palmer, Penny Johnson Jerald als Sherry Palmer
Gastdarsteller: Mia Kirshner als Mandy, Karina Arroyave als Jamey Farrell, Jacqui Maxwell als Janet York, Matthew Carey als Dan, Daniel Bess als Rick, Richard Burgi als Alan York, Rudolf Martin als Martin Belkin, Michael O'Neill als Richard Walsh, Devika Parikh als Maureen Kingsley, Xander Berkeley als George Mason

Kurzinhalt: Jack Bauer's (erster) längster Tag seines Lebens beginnt zu Hause: Gerade hat er entdeckt, dass seine Tochter ausgerissen ist, da läutet das Telefon. Er wird in die Zentrale der CTU in Los Angeles – deren Leiter er ist – gerufen, da Terroristen einen Anschlag auf Senator und Präsidentschaftskandidat David Palmer planen. Von seinem Chef erfährt Jack bei einer Besprechung, dass möglicherweise Mitarbeiter seiner Abteilung direkt oder indirekt in dieses Attentat verwickelt sind. Während Jack einen Vorgesetzten unter Druck setzt, um mehr über die Quelle der Informationen zu erfahren, versucht seine Frau Teri gemeinsam mit dem Vater der Freundin ihrer Tochter herauszufinden, wo sich eben diese herumtreiben…


Review: ImageHeutzutage sind Hypes bereits vor dem Start einer TV-Serie keine Seltenheit; zu Beginn des neuen Jahrtausends stellten sie jedoch eher die Ausnahme dar. Eine der ersten, die bereits vor ihrer deutschen Erstausstrahlung in den TV-Olymp hochgelobt und als Revolution der Fernsehunterhaltung gefeiert – und dementsprechend aggressiv beworben – wurde, war "24". Bei RTL II hatte man den Eindruck, die Teaser für "24" würden durch das eigentliche Programm unterbrochen werden, und nicht umgekehrt, und auch TV-Zeitschriften ließen es sich nicht nehmen, ausführlich über die Serie zu berichten, die Erwartungshaltung hochzuschrauben und "24" zum TV-Ereignis des Jahres hoch zu stilisieren. Nachdem ich den Pilotfilm schließlich gesehen hatte, lautete mein erstes Urteil: Der Hype war offensichtlich begründet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es jedenfalls keine TV-Serie zuvor geschafft, mich praktisch von der ersten Minute an so zu fesseln.

Was von Beginn an zu überzeugen vermag, ist die hohe Produktionsqualität. Egal ob Ausstattung, Schauspieler, Inszenierung, Musik, Kamera… "24" bot zum ersten Mal Kino fürs Fernsehen, und setzte in der TV-Unterhaltung neue Maßstäbe. Heutzutage ist man solche Qualität ja gewohnt; sie ist Standard. Vor knapp 10 Jahren war "24" jedoch schon eine kleine Revolution, und hat die Messlatte für TV-Unterhaltung höher gelegt. Die originelle Idee mit mehreren Ausschnitten, die zugleich gezeigt werden, sticht dabei besonders hervor, und verleiht "24" einen ganz eigenen Reiz. Einerseits, wenn zwei parallel verlaufende Handlungen gezeigt werden, besonders faszinierend fand ich es aber auch immer, ein und dasselbe Ereignis aus unterschiedlichen Perspektiven zu verfolgen. Außerdem wird diese Idee dafür genutzt, uns nach (und teilweise auch vor) einer jeden Werbeunterbrechung schnell und übersichtlich zu vermitteln, wo sich die wichtigsten Personen gerade befinden.

ImageDie größte Stärke war und ist aber natürlich das innovative Konzept der Echtzeit. Auch wenn es etwas seltsam anmutet, dass alle wichtigen Ereignisse niemals parallel, sondern immer genau hintereinander ablaufen, vor allem aber, dass in den Werbepausen so überhaupt nichts wichtiges passiert, so schafft die Echtzeit-Atmosphäre doch eine ungeheure Spannung – und das praktisch ab der ersten Minute; gerade auch, wenn man uns wichtige Ereignisse und Entwicklungen vorankündigt. Zugegeben, in der ersten Folge mag dies noch nicht so ausgeprägt sein, das Potential für spannende Handlungen rund um Deadlines etc. wird dennoch schon hier offensichtlich. Der ersten Folge gelingt es zudem sehr gut, die Figuren vorzustellen und die ersten wichtigen Handlungsstränge einzuleiten: Das geplante Attentat auf Senator Palmer, die ausgerissene Kim, ein Geheimnis von Senator Palmer, dass ihn kurz vor den Vorwahlen zur Präsidentschaft in Bedrängnis bringen könnte, und und und…

Durch die vielen neuen Figuren und Informationen, die allesamt gelungen und effektiv vorgestellt werden, sowie die bereits eingestreuten ersten überraschenden Wendungen (man nehme nur die Szenen am Flugzeug, die eine sehr überraschende Offenbarung bereithalten), entsteht ein hohes Tempo, dass erfolgreich darüber hinweg täuscht, dass für sich genommen eigentlich noch nicht wirklich etwas passiert. Im Vergleich zu späteren Episoden fehlt noch etwas die Spannung, und an Action lässt es die erste Episode sogar – von der Flugzeugexplosion mal abgesehen – gänzlich vermissen. Negativ bemerkbar macht sich das jedoch durch die hohe inszenatorische Qualität, das flotte Tempo und die Fülle an Informationen die es zu verarbeiten gilt, nicht. Einzig die "Vertrauen Sie niemandem!"-Masche war selbst damals – dank "Akte X" – schon ein wenig abgenutzt – klappt aber in der Geheimdienst-Umgebung dennoch recht gut.

ImageIm Vergleich zur späteren Serie fällt nicht nur auf, dass das Ticken der Uhr etwas anders klingt, man baut auch ungewöhnlich und untypisch viele "normale" Musik und Lieder – durch Autoradio etc. im Hintergrund – ein. Etwas, worauf man später fast vollständig verzichtet hat, und stattdessen Sean Callery's toller Musik das Feld überließ. Letztere hält für Soundtrack-Kenner noch ein ganz besonderes Schmankerl bereit: In jener Szene, als Jack Mason ausschaltet, hört man Gustavo Santanoalla's "Iguazu", dass später sowohl im Finale der 1. Staffel von "Deadwood" als auch am Ende des Films "Babel" prominent vertreten war. Hier bekommt man es sogar mit etwas von Sean Callery's eigener Komposition im Hintergrund zu hören, was eine gelungene Mischung ergibt, die ich wirklich gerne auf der Soundtrack-CD gesehen (oder besser gesagt: gehört) hätte.

Fazit: Den Machern von "24" scheint dass gelungen zu sein, woran ihre Kollegen von "Alias" – meiner bescheidenen Meinung nach - gescheitert sind: Eine spannende, innovative und wegweisende Agentenserie mit Kino-Niveau zu erschaffen. Jedenfalls war diese erste Episode bereits ein höchst vielversprechender Beginn!

Wertung: 4 von 5 Punkten
Christian Siegel
(Bilder © 20th Century Fox)




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